Dienstag, 21. November 2023

Veränderung



 Bei uns tat sich so einiges in letzter Zeit, jedoch hatte ich keine Lust darüber zu schreiben und es zu teilen, sondern habe es lieber im Stillen beobachtet und mich erfreut.

Seit wir die Zimmer renovieren und neu strukturieren herrscht zwar das Chaos in der Wohnung, weil wir jeweils immer die Möbel und den Inhalt eines Zimmers sonst wo verteilen müssen, jedoch bringt es uns immer ein paar Schritte weiter, auch innerhalb unserer Beziehung.

Lange war ich mir nicht sicher, ob ich die Zimmer renoviere um einen Abschluss für mich zu schaffen, um zu sagen, ich habe alles so ordentlich hinterlassen, wie ich gekommen bin, oder ob ich wirklich mein (erstes) eigenes Zimmer vorbereite. Im Prinzip sagte ich mir meistens, ich warte ab, ich habe mich nicht entschieden.

Zwar hat Monsieur arge Probleme mit den herumstehenden Sachen, dennoch passierte auch in ihm viel. Er meckert allgemein viel weniger, außer wenn er gegen was rempelt, etwas herunter purzelt, er sich den Fuß stößt... aber dadurch kam seine fürsorgliche und liebevolle Seite wieder mehr zum Scheinen und sobald es dann ums Gestalten ging, darum wie das Schlafzimmer nun arrangiert wird, blühte er so richtig auf und tut es noch.

Klar behalten wir den Großteil der alten Möbel, nun ist aber mehr Platz und alles anders verteilt, so dass es neue und andere Möglichkeiten gibt. So lange der Hund noch zwischen uns herum tappst gibt es nach wie vor Einschränkungen und ich denke, ein Hundebett wird sehr lange keine Option danach bleiben, aus emotionalen Gründen, jedoch kann man sich ja neue Alternativen einfallen lassen.

Auf Monsieurs Bettseite ist wieder richtig Platz, zum Beispiel für die Corner Time und er kommt nun problemlos an sein Brett dran, was zuvor auf meiner Seite hing.

Das Brett bekam ein richtiges Makeover und  erstrahlt im neuen Glanze!


So wie das Brett neu, schöner und ordentlicher gestaltet wurde, verändern sich hier gerade viele Dinge, nicht nur die räumlichen.

Ich finde, das Brett ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie Monsieur tickt. Wenn alles seine Ordnung hat, seinen Platz und seine Struktur, dann erst kann er sich entspannen, wohlfühlen und loslassen, bzw. auch wieder die Zügel in die Hand nehmen, eben weil er sich dann heimisch fühlt und das fehlte ihm nun Jahre. Die Wandlung des Bretts ist ein perfektes Sinnbild.


Er fand beim Umräumen noch einige der übergebliebenen Haken und schraubte sie an, dann kam das Regal darunter weg, was ihm länger ein Dorn im Auge war und statt dessen kaufte er fröhlich einen Leder Köcher, in dem nun die Stöcke ruhen dürfen. Es sieht dadurch so viel besser aus und macht auch mehr Lust darauf sie einzusetzen :)


Ich hingegen habe mir Gedanken gemacht, wohin meine Halsbänder und Leinen kommen sollen. Die Garderobe passt nirgendwo mehr hin und wurde auch nicht benutzt wie geplant, also steckte ich sie kurzerhand einfach in den Kleiderschrank, denn das sind sie: meine Kleidung.



Wobei mir gerade auffällt, dass Monsieur die schöne Lederleine und das Halsband derzeit auf dem Hocker unter seinem Brett liegen hat und genau genommen nun Platz für ein weiteres Set ist *fügen Sie hier ein diabolisches Lachen ein*

Ja, mein Fetisch sind nach wie vor Halsbänder! Das wird sich auch nicht mehr ändern, denn so geht es mir von klein auf, schon seit ich denken kann.

Die Ketten im Bett blieben und sonst hat sich optisch viel getan, was hier jedoch nichts zur Sache macht, weil es keine Rolle spielt.

Wir hatten auch schon die ein oder andere reizvolle Nacht im neuen Zimmer und ich muss sagen, es ist wirklich praktisch, dass das Brett auf seiner Seite hängt und er einfach aufstehen kann, sich davor aufbaut und laut denkt: "Ah, die Teufelschwanzpeitsche ist zu laut gewesen, wir wollen ja keinen wecken, also was nehme ich denn statt dessen?!?" Sein genussvoller Klang in der Stimme, wie wenn jemand im Süßigkeitenladen steht und nicht weiß, was er zuerst probieren möchte.

Übrigens, es wurde dann ein Stock, glaube ich. Ich schaue nicht hin, ich vergrabe mein Gesicht im Kissen, denn was bringt es, wenn er extra ein leiseres Werkzeug wählt, ich dann aber laut herum jammere, denn es war hart, ehrlich. Wenn die Spitze vom Stock die immer gleiche Stelle am Oberschenkel trifft, das tut einfach höllisch weh. 

Auch freut er sich diebisch, dass er nun wieder komplett ums Bett herumlaufen kann, denn dann können beide Backen gleichermaßen bearbeitet werden. Seine Freude ist mein Leid. Wobei das falsch klingt!

Hinterher dachte ich mir, als mein Hals ganz wund von meinen kehligen Lauten war und schmerzte, dass ich ihn genau dafür liebe. Weil er eben mir Schmerzen zufügen kann, obwohl oder eher weil er mich liebt. Dass ich es wirklich hasse, wenn er mich schlägt und mich leiden lässt und zeitgleich liebe ich es, weil er es kann.

Man muss es vielleicht mit dem Hintergrund betrachten, dass ich schon immer Jungs und Männer einfach um den Finger wickeln konnte und bekam was ich wollte, was mich immer langweilte und nicht interessierte. Ich suchte den Einen, der sich davon nicht beeindrucken lässt und sein Ding durchzieht. Nicht missverstehen, ich habe viele Wünsche und liebe es, wenn er mich beschenkt und verwöhnt, aber das alleine ist reizlos und ich brauche jemanden, der mir durch Härte zeigt, wie sehr er mich liebt.

Hinterher gestreichelt werden, seine Küsse auf meiner wunden brennenden Haut, seine anerkennend tastenden Fingerkuppen auf meinen wulstigen Spuren, das ist der Inbegriff für Perfektion für mich, in meiner kleinen Welt, in meiner kleinen Seele.

Davor unerbittliche Härte und umso mehr ich leide, umso mehr macht es ihn an, danach die beiderseitige Anerkennung und Liebe und meine Ehrfurcht, dass er so mit mir umgehen kann, obwohl und weil er mich liebt.