Montag, 31. Mai 2021

Aufgabe: Neues Halsband beschreiben

 Monsieur ist heute sehr lange unterwegs und mußte in der Frühe direkt starten, so dass er mir meinen Tag bereitet hat, in Form eines Tagesplans.

Er findet sich wundervoll in seiner Position des Herrn ein, besser denn je und wird von Moment zu Moment sicherer und experimentierfreudiger, was mich unendlich freut, weil ich arge Sorge hatte, dass zu viel verschüttet ging.

So hat er mir vorgestern morgen, aus Lust, die Schenkel und mein Zuckerdöschen, mit einer Neunschwänzigen bearbeitet und gestern mit der Stahlgerte den Hintern und die Oberschenkel, damit ich, wenn ich das Frühstück vorbereite, einen schöneren Anblick biete :)

Oui et non, Monsieur, kommen mir problemlos über die Lippen und ein Ja und Nein lässt mich eher stocken.

Siezen im Chat, ist unumgänglich, weil ich ihn mit Respekt nur so überschütten möchte :)

Als ich vorgestern lustig gelaunt war, beim Abendritual, und ihn an den Füßen kitzelte und er deshalb das Ritual eher kurz hielt, war ich es, die um Verzeihung bat und das Ritual ordentlich, mit dem richtigen Spirit, wiederholen wollte. Monsieur war dann auch so gnädig, denn er wußte, dass ich sonst schlecht schlafen würde.

Wir gewöhnen uns langsam an einen neuen Standard, so dass ein Gefühl dafür entsteht, wenn etwas weggelassen wird. Zwar rutscht man ab und an in Automatismen, wie zum Beispiel sich einfach aufs Sofa zu setzen, aber dann fällt es Monsieur auf, ich muss nochmal aufstehen und ordentlich darum bitte. Gerne verlangt er dann, dass ich meine Beine spreize, die Hände hinter den Kopf nehme, mein Blick senkt sich von alleine ab, ich schaue auf den Boden, um ihm noch mehr Demut zu zeigen, und er greift mir in den Schritt, bevor er es mir erlaubt, oder eben nicht.

Meinen Platz, das Kniekissen im Büro, nehme ich auch selbstverständlicher ein, wenn ich auf ihn warte, etwas Ruhe suche, oder wie heute, wenn ich meinen Tagesplan lese. Der liegt dort und wenn ich schauen möchte, was als nächstes kommt, oder einfach nochmal seine Komplimente und lieben Worte lesen möchte, dann kehre ich zum Kniekissen zurück, das mir wie ein Akku, meinen Platz schenkt, auch wenn Monsieur nicht verfügbar ist, weil er es so vollgeladen hat, mit Erinnerungen!


Eine Aufgabe von meinem heutigen Plan betrifft das neue Halsband!



Monsieur schenkte mir dieses Halsband von Penumbra, weil ich mich habe so tapfer impfen lassen, trotz Nadelphobie. Meine persönliche Belohnung und dafür bin ich ihm, unabhängig von dem was nun folgen wird, dankbar!


Ich hatte schonmal beschrieben, dass ich arge Probleme damit hatte und möchte nicht nochmal alles hoch holen müssen. Man kann es schlicht hier nachlesen. Es war einfach zu einem ungünstigen Zeitpunkt angekommen, als wir kein Machtgefälle hatten, ansonsten habe heraus gefunden, warum es vielleicht, unter anderem, so unbequem und eng war.

Leider wurde die Schnalle falsch herum angebracht, ein Bild dazu weiter unten.

Das Halsband ist genau auf Monsieurs Geschmack abgestimmt. Zwar hat er mich auch gefragt, was ich von diesem und jenem Muster halte, was von der einen oder anderen Farbe, aber entschieden hat er dann nach seinem Gusto.

Die Ornamente erinnern an einen Schmetterling und sind wunderschön filigran. Monsieur mochte den Grünton, denn er würde gut zu meinen Haaren passen, sagte er.

So insgesamt ist es ein wunderschönes Halsband! Handarbeit und einzigartig, also was ist mein Problem gewesen?

Bevor wir es bestellten, sagte ich bereits, dass ich nicht weiß für welchen Zeitpunkt wir es benutzen mögen.

Im Alltag trage ich ein wundervolles, sehr kostbares Talena mit Ring. Immer. Das Bild entstand durch einen Zufall und ist aus dem Leben gegriffen.





Für das neue Halsband, was so oder so lediglich für einzelne Stunden benutzt werden sollte, ist da kein Platz, denn anders als Hundehalsbänder, kann es nicht darüber sitzen. Die Spitze müsste idealerweise auf die Kuhle, unterhalb vom Hals, zeigen.

Mein normales Halsband abnehmen, das hatte ich schon einmal in Ruhe durch diskutiert, ist so ein Ding...

So fein und filigran wie das Halsband aussieht, habe ich direkt im Kopf, dass es eher eine Zierde ist, nicht zur Benutzung geeignet, also ein Show Halsband, an das man zwar eine Leine befestigen kann, aber die müsste dann auch schon so zart sein, irgendwie passt das nicht zu mir, in meinem Kopf.

Ich lebe DS aktiv aus, nicht zur Show. Es interessiert mich nicht, wie es nach außen hin erscheint, es muss für uns funktionieren, aber der Ring ist so winzelig und dann zieht man ausversehen mal dran und er ist ab?

Ich mag mehr Show als Zweck einfach nicht so gerne.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob es mir steht, weil es so schmal ist und ich eher hmm nicht so schmal gebaut bin. Dann komme ich mir so hmm fett vor :(


Also zusammen gefasst, ich schaue es mir an und denke, ich müsste mein geliebtes Halsband ablegen dafür und genau so würde es sich anfühlen. Ich müsste meine reale Sklavin ablegen, um dieses Show erhaschende schöne Stück anzulegen, dem dafür die Seele fehlt? Das man schön anschauen kann, aber mehr auch nicht? Der Funktion beraubt, der Option beraubt?

Dafür etwas, was mir sehr wichtig ablegen?

So wie sich das Einhorn, mit dem künstlichen Horn, damit die normalen Menschen es als solches erkennen können, fühlte als es das künstliche Horn tragen musste, so fühle ich mich mit diesem Halsband.

Show, nichts dahinter, aber dafür das wahre, funktionale Halsband ablegen?

Ich weiß, dass Monsieur es mag und gerne an mir sehen würde, aber ich fühle mich so unwohl damit und würde mich reduziert und nicht vollständig fühlen, als müsste ich damit auch etwas sein, was ich nicht bin.

Natürlich kommt es immer darauf an, was Monsieur möchte und ich würde mich außerordentlich freuen, wenn er seine Sicht hierzu ebenso aufschreiben könnte, damit wir beide beisammen haben und ich in den Genuß komme, seine Gedanken hören zu dürfen.


Wahrscheinlich müssen wir es ohnehin nochmal einschicken, da wir es uns noch nicht ordentlich angesehen hatten und nun entdecken musste, dass der Verschluß falsch herum angebracht wurde. Handarbeit eben :) 

Aber das sollte sicher kein Problem sein :)





Wobei, als ich gerade, als ich die URL des Shops heraus gesucht hatte auch wieder die Arm- und Beinbänder sah und unbewusst dachte: "Damit hätte ich kein Problem, seltsam..." Nein, nicht seltsam, wenn man mitempfinden kann, wie sich ein permanentes Halsband anfühlt...




Samstag, 29. Mai 2021

Versöhnung


 


Ich finde es immer schwierig, über Streit und Versöhnungen zu schreiben, weil andere das als Schwäche sehen.

Klar, ich schreibe hier für Monsieur und nur für ihn und es freut mich sehr, wenn andere es lesen, sich darin wiederfinden und sich bestätigt fühlen, oder auch nur erkennen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist, aber in erster Linie, ist das hier immer, für Monsieur.

Wenn ich also über Streit und vor allem das Versöhnen schreibe, geht das an ihn, dennoch lesen es auch andere und dann bekomme ich hier und da das Gefühl vermittelt, man würde ja nur darauf warten, dass wir uns trennen.

Aber das muss mir egal sein, denn ich sehe darin, also im Streiten, keine Schwäche, ganz im Gegenteil!

Streiten ist eine Art Stärke, denn es zeigt, dass einem was aneinander liegt, sonst wäre man sich egal. Man kann mal aussprechen, was man sich sonst vielleicht nicht traut. Hinterher geht es einem, im Idealfall, besser. Wenn man streiten kann, zeigt es, dass man keine Angst haben muss, den anderen zu verlieren. Man kann tiefe Emotionen zeigen. Seine Seele bereinigen. So viele Dinge und noch mehr!

So, nun aber zum Thema.

Wir hatten uns in den letzten Wochen und Monaten eine sehr ungesunde Streitkultur angeeignet, in der es immer mehr darum ging, den anderen zu verletzten und wenn man dann seine Schutzmauern hoch aufgeschichtet hat, fällt es immer schwerer empathisch zu reagieren. 

Aus diesem Teufelskreis kommt man nicht einfach so heraus, das hatten wir oft genug versucht und es ist wie beim Schlittschuh fahren, man rutscht mit der Kufe wieder in alte Rillen und bemerkt es anfangs vielleicht nicht einmal unbedingt.

Es ging nicht anders, ich konnte nicht mehr, mein Faß lief bereits über...

Wenn man sich einfach nicht gut tut, dann sollte man es nicht ewig weiter versuchen und unglücklich miteinander leben. Lieber getrennt und Freunde, als einsam miteinander.

Auf die Bitte, Monsieur solle mir das Halsband abnehmen, antwortete er lediglich: "Du bist eine erwachsene Frau, dann handle auch so."

Für mich hieß es, er hat das Sklavinnen-Bündnis aufgeknüpft, ich habe den Status einer normalen Frau und die würde das Halsband selber abnehmen, also nahm ich es ab.

Wir gingen uns die nächsten Tage aus dem Weg. Monsieur war viel weg, ich nutzte die Zeit um organisatorisches Zeug zu klären und in Erfahrung zu bringen.

Der Umgang, die wenigen Moment, die wir uns sahen, war sehr distanziert und kühl. Monsieur kann das richtig gut, man merkt ihm nichts an und ich würde ihm dann am liebsten.... aber lassen wir das. 

Durch mein Leben, was ich bisher bestreiten musste, habe ich immer das Bedürfnis stark sein zu müssen, sonst hätte ich meine Krankheit, meinen Mann und andere Dinge nicht überlebt. Augen zu und durch, ist mein Motto, egal was es kostet. Du kannst leiden, du kannst weinen, aber aufgeben ist nicht!

Und wann ist dann Platz für schwache Momente?

Wann kann man dann mal los lassen?

Wann ist der Zeitpunkt, an dem man entspannen, vertrauen und weich sein kann?


Wenn man so sehr am Stark-Sein klammern muss, vergißt man, wie man wieder loslassen kann.

Man kennt nichts anderes.


Ich weiß, in dem Modus schaffe ich alles, wirklich alles, aber um welchen Preis?

Und in den letzten Jahren gab es kaum Moment, wo ich meine Stärke hätte aufgeben können, weil immer wieder etwas vorgefallen ist und gerade in den letzten Wochen wieder, prasselt wieder und wieder eine Nachricht nach der anderen auf einen nieder.

Aber ist es nicht viel gesünder zu sagen, dass man eine Mischung braucht?

In dem Moment stark sein muss, gegenüber von gewissen Menschen und/oder Situationen, ansonsten aber schwach sein darf? Wäre das nicht die ideale Lösung?

Aber in der Realität sind Mischungen so viel schwieriger hinzubekommen, als eine Sache komplett und total zu machen.

Also lag ich so im Bett morgens, hatte bereits Wohnungen angeschrieben usw, als ich merkte, wie mir das alles schlicht zu viel wird.

Wie ich wieder einmal vor der Frage stehe: "Halte ich jetzt einfach daran fest und mache stoisch weiter, egal was mir meine Gefühle sagen, egal was es mich kostet, oder lasse ich Schwäche zu, öffne mich, auch mit der Gefahr im Kopf, dass es mich mit wegschwemmt und komplett zerstört?"

Und ich fühlte einfach nur, wie ich genau vor dieser Gabelung stand: entweder ich bleibe stark und mache weiter, oder ich lasse endlich meine Schwäche zu und kann heilen.

Das war ein sehr schwieriger Moment und sehr schmerzhaft.

Aber man kann ihn nicht ungeschehen machen und ignorieren kann man ihn auch nicht, also muß eine Entscheidung her und das überforderte mich dermaßen!

Ich lag vollkommen innerlich zerrissen da und konnte kaum das Handy erkennen, als ich Monsieur schrieb, dass ich Hilfe brauche.

Und er fragte, mit seiner ekelhaft distanzierten, kalten Art, wie er mir helfen kann.

Ich wußte, er hat eine Video Konferenz, kann also nicht rüber kommen und nur deshalb hatte ich ihn angeschrieben, denn hätte er einfach rein kommen können, wäre es zu viel gewesen und ich hätte mich instinktiv entschieden weiter stark zu sein.

Aber so, lag ich da, konnte mit ihm auf garantiertem Abstand kommunizieren und ehrlich sein, offen und ehrlich, ohne Schutzmauern.

Und er nutzte es nicht aus.

Er war zwar distanziert und kalt, aber das war in dem Moment nicht einmal schlecht. Es nervte mich, dass ich so leide und es ihm scheinbar gut ging, aber darin sah ich einen Vorteil, weil er einen klaren Kopf hatte und meiner voller Schmerz war.

Auf die Frage, wie er mir helfen könne, wußte ich keine Antwort, weil ich nicht wußte, was mir helfen kann.

Wenn man keine Antwort weiß, kann man aber beschreiben, was in einem los ist und das tat ich.

Ich schrieb, wovor ich Angst habe, ich schrieb, was mir weh tut, ich schrieb, dass ich nicht mehr stark sein kann und möchte. 

Und umso mehr ich mich öffnete und der Schmerz aus mir heraus floss, umso mehr füllte er mich mit seinen Worten, die nach und nach wärmer wurden und mir zeigten, da sind schöne Gefühle in ihm, die für mich sind, auch wenn ich sie schon länger nicht mehr fühlen durfte, aber sie sind noch da.

Wir schrieben länger, seine Konferenzen waren vorbei, was ich nicht wußte, aber dann kam er rein, zu einem Zeitpunkt, wo ich es verkraften konnte. Legte sich zu mir ins Bett, einen Arm hinter meinem Kopf durch und streichelte mir unverfänglich den Kopf, während er erzählte, was er in den letzten Tagen für Missstände entdeckt hatte und woraus zum Teil, aus seiner Sicht, unsere Probleme gewachsen sind.

Es gibt Dinge, die kann man mit seiner Sklavin nicht machen, weil sie das Machtverhältnis zerstören.

Streiten ist eine Sache, eine andere ist schon zu diskutieren und wenn es nur über die Politik, oder andere banale Dinge geht. Beides erzeugt und erfordert Augenhöhe, die der Sklavin nicht zustehen. Das fühlt sich dann für mich nicht richtig an, ich kann an dieser Stelle nicht für ihn sprechen, und erzeugt nachhaltig andere Probleme.

Ich möchte nun nicht weiter ins Detail gehen, weil es hier nichts zu suchen hat und Monsieur weiß, was wir alles festgestellt haben, aber der springende Punkt ist, er fand ganz viele Ansätze, die im Alltag ein Ungleichgewicht verursachen, was nachhaltig die Herr-Sklavin-Ebene stört.

Wir redeten wirklich sehr lange und das erste mal seit langer Zeit, ohne Mauern, mit kühlem Kopf, mit Erkenntnissen und konkreten Vorstellungen, was man ändern muss.

Und während Monsieur so redete, zog er langsam die Bettdecke weg und streichelte meinen Hintern und als er merkte, dass ich bereit bin, läutete er mit der Gerte den neuen Lebensabschnitt ein, denn nichts anderes ist es, ein neuer Abschnitt in unserem Leben.

Auf dem Bild, wurde mir mehrfach gesagt, erkennt man kaum etwas.

Vielleicht hat nicht jeder einen erfahrenen Blick, daher erkläre ich es kurz.

Das Bild wurde nicht direkt nach dem Spanking gemacht, sondern mit viel zeitlichem Abstand und einer Dusche dazwischen, also ist die Rötung bereits weg. Man sieht keine richtigen Striemen, die verschwinden bei mir auch schnell wieder, aber man kann in der Tiefe die Flecken erkennen, die über die nächsten Tage heraufgeblüht sind und mittlerweile, nach sechs Tagen, langsam weg gehen. Schade, wenn man nur einen weißen Arsch sieht, aber so ist das oft im Leben, wenn man nicht genau hin schaut, übersieht man viele schöne Dinge :)


Wir haben unseren Umgang miteinander umgestellt.

Zwar erwische ich mich noch immer sehr sehr oft, wie ich denke: "Ich möchte das und das jetzt nicht machen, aber ich muss...", weil das meine Gewohnheit ist, nur ertappe ich mich auch immer öfter dabei und sage mir dann sehr bewußt, dass ich nicht muss! Dass ich auch mal etwas liegen lassen kann und dass ich auch mal sagen kann, dass ich nicht möchte. Dabei meine ich rein gar nichts, was sich auf den DS-Bereich bezieht, sondern öder Alltag, der mich aber schon so oft alle Kraft kostet, weil ich mehr machen möchte, um Monsieur zu beeindrucken, aber in Wahrheit ärgert es ihn, weil er sieht, wie ich mich kaputt mache. Er findet es schöner, wenn ich mal etwas Ruhe bekomme, als dass ich alles erledige und er ein schlechtes Gefühl hat. Daran muss ich mich gewöhnen und daran arbeite ich.

Das muss ich aber, damit ich schwach sein kann. Zwar konnte ich vorher schon immer für kleine Momente schwach sein, wenn Monsieur es aktiv forderte, indem ich mich hin knien muss, oder angekettet bin, aber das findet genau genommen im Kopf statt und ich muss jederzeit schwach sein können für ihn, sozusagen als Dauerzustand im Kopf. 

Für ihn permanent verfügbar sein, ist mir eine Leichtigkeit, aber schwach? Harte Lernaufgabe!

Monsieur behandelt mich auch ganz anders. Er sagt mehr Haustierchen/Tierchen zu mir, was nicht nur meinen Platz deutlich macht, sondern auch meine Geisteshaltung in Erinnerung ruft. Haustiere sind nicht für alles zwanghaft zuständig, ganz im Gegenteil, sie sind eher Deko und liegen unnütze herum. Nein, das ist kein Ziel von mir, aber ein wenig mehr abschauen kann ich doch noch.

Beispielsweise hatte er kürzlich einige Video Konferenzen hintereinander und ich schlich mich rein und kniete mich artig auf das Kniekissten, nackt, genau wie auf dem Bild oben. Er genoss den Anblick sehr und kraulte mich kurz. Als ich dann später nochmal rein blickte, eigentlich nur um mir eine Streicheleinheit zu holen, wies er mit dem Finger auf den Boden neben sich. Ich kniete mich auf alle Viere hin und bekam lange den Kopf und den Rücken gekrault, so wie er es bei einem Haustier auch gemacht hätte. Voll konzentriert auf seine Konferenz, gedankenverloren mein streichelnd, so fühlt sich meine Bestimmung an. Eine Bereicherung für sein Leben, in wirklich allen Bereichen.

Ich brachte ihm Kaffe, Wasser, Gebäck, machte für seine längere Pause einen leichten Snack fertig, hörte mir an was er zu erzählen hatte, stellte anregende Fragen dazu und umsorgte ihn so. Das i Tüpfelchen waren dann eben die Nackteinlagen, die uns unsere Plätze präsent machten und ein wundervolles Gefühl schenkten.

Ja und nein, wird nun nach und nach, eher automatisch, auf non und oui Monsieur umgestellt und es fühlt sich richtig an. 

Was man schlecht beschreiben kann ist, wie sich unser Umgangston geändert hat, denn das hat er sehr! Aber es sind so kleine Nuancen, die man kaum bemerkt, die man nicht greifen kann, weil sie ein Gefühl sind.

Und durch solche Anstöße, gerät wie bei einer Lawine, immer mehr ins Rutschen und der Umgang macht auch im Alltag, die nicht vorhandene Augenhöhe, viel präsenter. 

Wenn wir dann doch mal in eine Diskussion geraten, die ausufert, bemerkt es der eine oder andere und spricht es an. Dann die Kurve zu bekommen ist nicht einfach, aber auch eine Übungssache. Das sind eben die Fahrrillen, beim Schlittschuhlaufen und die zu bemerken, ist eine Kunst und wir werden von Tag zu Tag besser und dadurch werden die Rillen von Tag zu Tag weniger.

Und umso mehr wir uns daran gewöhnen, umso natürlicher und selbstverständlicher wird es.





Da wir uns die letzten Monate und Wochen zur reinen Hölle gemacht haben, beachten wir auch mehr, dass wir schöne Momente bewußt einbauen, wie z.B. als Monsieur arbeiten mußte und ich ein wenig herum stromern durfte.

Dabei entdeckte ich unter anderem eine französische Konditorei, die fantastische Torten hatte! Der Rand war bei jeder anders und wunderschön, aber der Geschmack erst!

Jedes Stückchen fühlte sich im Mund wie eine Geschmackswolke an, die explodiert!

Monsieur und ich teilen gerne die Stücke, so dass jeder etwas davon hat und man darüber reden kann. 

Dazu hatte ich noch eine Rösterei gefunden und so feierten wir einen weiteren Tag, unseres schönen Lebens, denn genau das machen wir daraus, ein schönes Leben, das zwar widrige Einflüsse von außen bekommt, das viele Schrammen und Rillen aus der Vergangenheit hat, aber im Moment schön gestaltet werden kann.

Ich schäme mich nicht dafür, dass wir uns getrennt haben, denn eine Trennung ist keine Schande, es ist eher eine Schande, wenn man unglücklich zusammen bleibt und nichts ändert.

Wenn den Japanern etwas zu Bruch geht, flicken sie es mit Gold und daraus haben sie eine so große Kunst gemacht, dass hinterher das Stück mehr wert ist, als vorher und genau so sehe ich das mit Beziehungen. Nicht der Bruch macht es kaputt, sondern das wieder neu und besser zusammen fügen, das macht es so wertvoll!

Unsere Beziehung ist nun unendlich viel kostbarer und darauf bin ich stolz!




Mittwoch, 26. Mai 2021

Freitag, 14. Mai 2021

Von Routine und Frauenrechten

 Im Moment entwickelt sich langsam so etwas wie Routine und das tut sehr gut, in dieser chaotischen Zeit, in der man kaum weiß, was für eine Hiobsbotschaft am nächsten Tag wohl kommen wird.

Abends unser Ritual vorm Bett, ich knie mich vor meinem Herrn hin, er findet immer ein paar nette Worte, wie ich seinen Tag bereichern konnte, was schön war und ähnliche Schmeicheleien. Mein Kopf auf dem Boden schaltet überflüssige Gedanken aus und Ruhe kehrt ein. 

Entweder erlaubt er mir dann ins Bett zu krabbeln, oder er nimmt noch eine Wartung vor und lässt mich danach ins Bett, gerne um mich dann zu benutzen.


Am Esszimmertisch steht nun dauerhaft ein kleines Tischchen für mich, so dass ich standesgemäß auf dem Boden essen kann, flexibel, ohne groß etwas verändern zu müssen, so wie es mein Herr mag, denn es ist schon auch mal gemütlicher, wenn man gemeinsam am Tisch sitzt. Er entscheidet immer aufs Neue.

Nachdem wir das Schlafzimmer umgeräumt haben, machten wir direkt mit anderen Teilen der Wohnung weiter, so dass auch Monsieurs Büro ein wenig umgestaltet wurde. Sein Lesesessel steht natürlich weiter am Fenster, wo auch, dahinter hatte er mal einen Ring angebracht, für die Zeit die ich im Lesesessel verweilen darf, oder mich dahinter auf dem Kniekissen einzufinden habe. Das Kniekissen ist nun allerdings gewandert und befindet sich quasi am Raumende gegenüber vom Sessel, so dass Monsieur mich etwas näher am Schreibtisch hat. Auf Ringe wollte er auch hier nicht verzichten und brachte gleich zwei Stück an.

Auf die Frage, wie wohl Außenstehende solche Details finden, komme ich nicht mehr, seit das Hundebett dort offen herum stand, wir keinen Hund haben und es Monsieur nicht störte.

Über den Tag verteilt bestätigen wir gegenseitig unsere Plätze, indem wir unsere Anreden benutzen, Sklavin, Herr, Monsieur, Haustierchen usw. 

"Je voudrais aller aux toilettes, Monsieur." geht mir sehr leicht von den Lippen, es ist für mich mittlerweile, als würde ich auf Deutsch fragen, wenn ich allerdings überlege, was wohl: "Ich hätte gerne ein Glas Wasser, mein Herr." heißen mag, komme ich nicht so schnell drauf. Ich muss mehr üben, um Monsieur eine Freude zu machen und mit ihm fließender reden zu können. Wenn er ganze Absätze los schießt, komme ich gar nicht mehr mit. Ich habe es lieber, wenn wir schreiben, dann kann ich es langsam übersetzen und Wörter, die mir nicht bekannt sind, durch das Abgleichen im Kopf von ähnlichen anderen Wörter, oder durch den Sinn des Satzes, drauf kommen, was natürlich im Gespräch nicht funktioniert.

Die wichtigsten Vokabeln und Sätze beherrsche ich allerdings, also Befehle und Gegenstände, um Gnade betteln und Antworten geben.

Die Leine im Auto ist nun auf meiner Sitzseite, da dort mehr Platz ist und Monsieur so nicht mehr dran denken muss, sondern mich bestrafen könnte, wenn ich vergesse, was praktisch nicht vorkommt, da sie in meine Routine beim Einsteigen integriert ist. Anschnallen und Leine heraus nehmen, sind sozusagen ein Handgriff.


Monsieur lässt mich gerne etwas länger schlafen, da er weiß, dass ich derzeit sehr schlecht schlafe und immer auch ein wenig mehr davon benötige, als er. Wenn er mich dann weckt, bin ich nicht nur ein Morgenmuffel, sondern eher ein Morgenmonster.

Ich brauche bestimmt 15 Minuten oder mehr, bevor ich überhaupt ansprechbar bin und davor gibt es nur abwehrende Reaktionen und Gebrummel.

Natürlich könnte er das unterbinden, indem er mir meinen Platz weist, aber bisher verzichtet er darauf, steht auf und schaut nach mir, wenn ich bereit bin. Das ist eine sehr große Rücksichtnahme seinerseits und ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Weg ist, da es mir nicht hilft mich zu bessern und morgens zugewandter zu sein.

Es beschämt mich als Sklavin natürlich sehr, dass ich morgens nicht ab der ersten Minute, die mein Herr wach ist, für ihn zur Verfügung stehe und ich mag nicht, wenn ich so abweisend bin, aber ich bekomme es nicht besser hin, egal welche Vorsätze ich mir gemacht habe und wie ich gerne reagieren würde.

Also heißt es hinterher sich zu entschuldigen und sich wieder vorzunehmen, es am nächsten Morgen besser zu machen. Ich arbeite daran!


Vor ein paar Tagen passierte etwas sehr unwahrscheinliches! Ich begegnete einer Dame, die meinte, sie freue sich immer, wenn sie Gleichgesinnte trifft. Wir standen in einem Treppenhaus, ich hatte an einer breiteren Stelle gewartet, so dass man sich gut aus dem Weg gehen kann und es darauf bezogen, dass ich sehr auf Abstand in Zeiten von Corona achte, dennoch schaute ich wohl etwas verwirrt, so dass sie dran setzte: "Ich meine das Halsband, ich trage unter meinem Schal auch eins." Wow! Ich meine, man wünscht sich ja schon öfter, dass man nette Gleichgesinnte trifft, aber ich rechne nicht damit und dementsprechend unsouverän habe ich reagiert. Ich strahlte direkt los, sagte, dass man ja leider nur wenige Andere trifft und eigentlich praktisch nie angesprochen wird und ich mich umso mehr freue, wenn es dann doch mal passiert!

Leider hatte sie keine Zeit und war gleich wieder verschwunden, aber vielleicht sieht man sich ja mal wieder, es würde mich jedenfalls sehr freuen.

Ich hatte schon einmal jemanden getroffen, auch eine Frau, jedoch dominant und wir unterhielten uns kurz darüber. Gefühlt trennten uns leider Welten, weil für mich DS mein roter Faden durchs Leben ist, meinem Herrn zu dienen mein Lebensinhalt bedeutet und ich davon alles abhängig mache. Sie hingegen klang eher wie eine "50 shades of grey" Spielerin, also ab und zu, wenn man Lust hat, mit Absprachen und einem Zeitrahmen.

Natürlich muss es das auch geben! Ich verurteile es überhaupt nicht! Ich sehe da auch keine zwei-Klassen-Gesellschaft, in der TPEler und 24/7 Anhänger toller sind, als Subs und Doms, die eine Spielbeziehung führen, die es lockerer sehen.

Aber bei Unterhaltungen merkt man dann leider schnell, dass dieses "jeder kann wie er möchte" Denken von mir, nicht unbedingt auch bei meinem Gegenüber vorhanden ist. Manchmal heißt es dann, man bräuchte eine Therapie, oder all seine Rechte abgeben und alles vom Herrn bestimmen lassen, sei vollkommen krank.

Traurig eigentlich, in einer Zeit, in der fast jeder von sich behauptet, gefälligst so leben zu wollen, wie er es möchte. In der Geschlechter egal sind und die Sexualität auch. In der man alles selber bestimmen und definieren darf, aber dann immer wieder an Grenzen stößt. "Alles ist erlaubt und muss erlaubt sein, aber!!!" 

Alles und ein Aber gehen nicht zusammen. Entweder Alles, oder ein Aber. 

Alice Schwarzer, die für die Rechte der Frauen eintritt sagte mir, ich sollte schleunigst damit aufhören. Aber ist es nicht auch ein Frauenrecht zu sagen, ich möchte mich meinem Mann unterwerfen? Wenn ich frei entscheiden darf, darf man mir doch nicht sagen, womit ich aufhören soll. Dann wäre ich ja wieder nicht frei in meiner Entscheidung.

Leider geschieht aber genau das im Moment in vielen Lebensbereichen.

Alles und jeder darf wie er möchte! Aber nur in dem Rahmen, den die Gesellschaft vor gibt.

Das Bevormunden betrifft nun andere Bereiche als früher, aber ist nach wie vor präsent.

Aber das hat hier keinen Platz und wird nun nur noch komplizierter, also höre ich an der Stelle lieber auf und lasse jedem seine eigene Meinung haben, denn Vielfalt ist schön, auch in Bereichen, die ich vielleicht nicht verstehe oder nicht einsehen möchte, dennoch darf jeder wie er möchte, ganz ohne Gedankengrenzen, jedenfalls sehe ich das so :)



Freitag, 7. Mai 2021

Gefühl gemalt

 




Da ich im Moment so schlecht ausdrücken kann, wie ich mich fühle, finde ich andere Wege.

So fühlt es sich für mich an, wenn ich mich als Sklavin wahrgenommen fühle.

Die schützende Hand meines Herrn über mir, der alles negative abhält und mir Trost, Zuversicht und Freude schenkt. Jederzeit, allumfassend über mir. 


Donnerstag, 6. Mai 2021

Päckchen kam an

 Gestern kam ein Päckchen an, darin das neue Halsband, was ich zur Impfung geschenkt bekam, wie geplant genau zwischen den Impfterminen :)





Im Moment ist unser Leben sehr stürmisch. Von außen bekommen wir eine Sturmböe nach der anderen ab, werden hin und her geworfen und wissen nicht, wo uns der Kopf steht.

Wir sind voll damit beschäftigt unseren Alltag auf die Reihe zu bekommen, während immer wieder ein neuer Windstoß uns in die eine, oder andere Richtung wirft.

An DS ist dabei wenig zu denken, wenn man vollauf schon damit beschäftigt ist, sich nicht selbe zu verlieren.

Nun kam das Halsband an und ich hätte mich freuen sollen, statt dessen ist es wie ein Relikt für etwas, was gar nicht mehr vorhanden ist.


Wir haben das Schlafzimmer toll umgeräumt und durch das Wegfallen von zwei Kommoden und Umplatzierung des Bettes, so dass auf der Seite meines Herrn ordentlich Raum entstanden ist, haben wir mehr Möglichkeiten, die wir aber gar nicht umgesetzt haben, weil so viel passiert.

Wir haben das Büchlein für ein neues Mantra gekauft, es ist noch verschweißt.

Wir haben immer wieder festgestellt, dass uns vieles fehlt und wir uns dringend das Leben schöner machen müssen, dass wir vieles von früher vermissen und regenerieren müssen und statt dessen erwischte uns ein Schlag nach dem anderen.


Also bat ich meinen Herrn darum, dass ich es erst zu sehen bekomme, wenn gewisse Umstände neu etabliert sind, damit das neue Halsband keine Requisite wird. 

Er verstand meine Bedenken und den restlichen Tag war es auch kein Thema mehr, da wieder einmal alles von außen beherrscht und herum gewirbelt wurde, aber abends dann.

Wir hatten eine Diskussion über DS, wir wollen das Selbe, wir sind uns einig, aber irgendwo muss man ja anfangen. Jedenfalls versuchen wir unser Abend-Ritual zu reanimieren und ich ließ mich auf meine Knie nieder, zu seinen Füßen, er drückte meinen Kopf sachte auf den Boden und packte das Halsband aus.

Ich war nicht bereit.

Ich liebe Halsbänder, aber ich weiß auch, wenn die Stimmung nicht stimmt, werden schöne Momente verdorben und bleiben verfärbt im Kopf haften.

Das war meine Sorge.

Er wußte, dass ich es nicht sehen, geschweige denn tragen möchte.

Es war ihm egal, oder eher gesagt, seine Neugierde war größer, oder seine Vorfreude, ich weiß es nicht.

Er hielt es mir unter die Nase, ich sah es mir kaum an, registrierte lediglich den recht kleinen, zierlichen Ring und mochte es noch weniger.

Ich, die Halsbänder als Fetisch hat, die Halsbänder wirklich wichtig findet und ohne nicht leben kann, habe das erste mal eine Abneigung gegen ein Halsband?

Meine Nerven sind durch die letzten Tage und Wochen extrem strapaziert. Ich bin nur noch ein Häufchen, dass sich mühsam zusammen hält und gefühlt regelmäßig hier und da ein Stückchen von sich selbst verliert. Und nun bröckelt eine garantierte Freudenquelle langsam weg...

Ich schloss schnell meine Augen und hoffte einfach, dass Monsieur es wieder weglegen würde, für einen Zeitpunkt, an dem einfach gewisse Dinge ineinander greifen, sich gut anfühlen und Stabilität versprechen.

Statt dessen legt er es mir an.

Kalt, steif.

Zieht es zu, einen kurzen Moment kann ich nicht atmen, weil er die Schnalle enger zieht, um das Loch zu treffen, dann lockert es sich minimal, bleibt aber sehr eng, sehr starr und unangenehm um meinen Hals liegen.

Monsieur hebt meinen Kopf, ich kann nur weg schauen, versuche die Gefühle zu ignorieren, geschweige denn, dass ich irgendwas an der Situation auch nur erträglich finde.

In meinem Kopf rattert es, dass ich so keine fünf Minuten aushalten kann, dass ich es mir gerne vom Hals reißen möchte und nach wie vor dieses eigene Unverständnis, da ich Halsbänder doch so sehr liebe!

Ich weiß nicht ein oder aus, ich erstarre und in meinem Kopf ist ein lautes Wirrwarr.

Es sollte eine Belohnung sein.

Ich hatte es mir selber gewünscht.

Ich hatte mich gefreut.

Monsieur findet es schön, sagt irgendwas in der Richtung dazu, etwas wie, es passt zu meinen Augen, oder Haaren, oder zu was? Ich höre nicht zu, weil in mir so ein Chaos herrscht und dauernd der Gedanke, wie ich es schnell wieder runter bekommen soll.

Monsieur gibt mir die Erlaubnis ins Bett zu gehen, aber wie soll ich das, mit dieser Enge am Hals, mit dieser kalten Starre, die so unangenehm auf meiner Haut brennt, mich einengt und nicht atmen lässt?

Ich verbleibe auf meinen Knien, denke, denke, denke.

Irgendwann nehme ich seine Hand, lege sie auf den Verschluss und hoffe, dass er es abnimmt und mich ins Bett gehen lässt.

Versteht er es nicht, oder will er es nicht öffnen?

Er steckt Finger dazwischen, er fingert am Verschluss herum, es bleibt dran und ich möchte so dringend einfach das Teil herunter reißen, ich möchte aber auch brav sein und vor allem möchte ich mich verstehen!

Ich verharre weiter, denke, denke, denke, bekomme keinen klaren Gedanken zu fassen und weiß nicht weiter. 

Nochmals lege ich seine Hand auf den Verschluss, hoffe dass er meine Not versteht, sieht, wahrnimmt, erahnt, Hauptsache er nimmt es mir endlich ab!

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet er es, widerwillig, ich merke es genau, und legt es beiseite.

Nun sollte ich erleichtert sein und ein Teil in mir ist es, aber ein ganz großer anderer verabscheut mich für meinen Ungehorsam und geißelt mich selber.

Noch ein Teil versucht nach wie vor zu begreifen, was das sollte, woher die Abneigung stammte, warum ich überhaupt so gefühlt habe.

Ich lege meinen Kopf auf sein Knie, geschlossene Augen, betrachte das Chaos und Monsieur, der mir erklärt, dass er ungemein wütend auf mich ist und mir nicht böse sein kann.

Ich verstehe mich selber nicht, wie soll ich ihm was erklären können?

Ich versuche von außen zu betrachten, was in mir vor geht, versuche Monsieurs Worten zu folgen, versuche nicht zu weinen, versuche den schrecklichen Alltag nicht über mich einbrechen zu lassen, versuche mich zusammen zu halten, versuche mich nicht zu verlieren, versuche zu atmen.

Wir sind beide auf mich wütend.

Und ich bin unendlich traurig.

Monsieur streichelt mich lange, obwohl es schon sehr spät ist, wir beide sehr müde sind, es wieder keine sechs Stunden Schlaf geben wird, wir wieder übermüdet aufwachen werden.

Irgendwann steht er auf, er gab mir kein Zeichen, dass ich hoch darf, statt dessen drückt er meinen Kopf auf den Boden, steht über mir, redet lieb mit mir, erzählt mir, dass er eigentlich froh sein kann, dass er ein Wesen hat, dass auf dem Boden Ruhe finden kann und das stimmt. Mein Kopf ist auf dem Boden und meine Gedanken liegen ebenso still da, voll auf Monsieur konzentriert und schweigend. 

Er holt einen Vibrator, macht eine schnelle Wartung, die trotzdem zärtlich ist und mich nur noch mehr ins Chaos wirft. 

Ich war vorher vollkommen durcheinander und hatte Gefühle, die wilder waren als ein Orkan, dann ein kurzer Moment der Ruhe, mit dem Gesicht auf dem Boden, wie das Auge des Sturms und dann die Wartung...

Ich gab es auf.

Gab meine Gedanken auf.

Ließ einfach los.

Hatte einen Orgasmus.

Durfte ins Bett.

Verkroch mich notdürftig unter der Decke.

Versuchte nicht zu schluchzen oder zu weinen.

Versuchte den Schlaf zu begrüßen, weil er mich vom Chaos erlösen konnte.