Sonntag, 25. April 2021

Nach der Impfung ist vor der Impfung

 

Bei Rewe gesehen...


Ich habe die Impfung recht gut, mit den üblichen Nebenwirkungen, überstanden :)

Vor der zweiten Dosis habe ich aber ebenso wieder Angst :(

Aber das ist ja noch ne Zeit lang hin!

Monsieur holte mich ab und umsorgte mich vorbildlich! Ich durfte im Bett lümmeln, wurde mit Getränken versorgt und ganz viele Kuscheleinheiten.

So im Bett liegend, redeten wir über eine Belohnung für mich und da wir ein paar Tage zuvor real ein neues Halsband oder eine Leine suchten und nicht fündig wurden, bat ich um eins, als Belohnung und mein Herr machte sich auf in die Tiefen des Internets und bäm! Da war es!

Ein wunderschönes Halsband, bei dem man sich alles selber zusammen stellen kann. Größe, Material, Farbe, Muster, Ringgröße.

Leider dauert die Lieferung dementsprechend lang, jedoch empfinde ich auch das als eine schöne Koexistenz, denn die Lieferung wird zwischen beiden Impfungen sein. Also eine Vor-Nach-Belohnung :) Perfekt!

Ansonsten lag ich allgemein viel herum, wegen den Nebenwirkungen und wegen meinem Zeh.


Dass das Bett nun wieder niedrig ist, ist wundervoll!

Abends gibt es unser Ritual vorm Bett und wenn nachts etwas herunter fällt, dann muss man den Verlust nicht mehr bis zum nächsten Morgen abschreiben, sondern kann es sich einfach wieder holen!

Das Hundebett steht nun auch wieder vor dem Bett, auf der Seite meines Herrn, wo es hin gehört!

Monsieur hat im Moment großen Gefallen daran gefunden, mir die Manschetten anzulegen und diese dran zu lassen, ab und an mich mit Ketten einzuschränken und auch die Kleiderregel findet mehr Beachtung.

Als wir im Rewe waren, fand ich ein wunderhübsches kleines Büchlein, was mich diesmal nicht nur an unsere schon vorhandenen Bücher erinnerte, sondern zusätzlich an die, des DS Paares aus Frankreich, was Monsieur so gerne anschaut und mit mir teilt. 

Sie haben auch einige Bücher im Laufe der Zeit gefüllt, allerdings in einem anderen Stil, eher wie Tagebücher füreinander. Eine wundervolle Idee.

Ich bat Monsieur das Buch zu kaufen, wenn er sich vorstellen kann, dass ich wieder ein Mantra bekommen werde.

Mein Mantra liebte ich.

Monsieur fühlte sich irgendwann sehr unwohl damit, weil es nicht dem entsprach, wie wir wirklich lebten, sondern eher, wie wir gerne miteinander umgehen würden und er hatte zunehmend ein schlechtes Gewissen, so dass ich es einschlafen ließ.

Ansonsten hatte ich es täglich mind. einmal für ihn niedergeschrieben. 

Da Monsieur Füller und Tinte liebt, war es immer ein schöner Moment, wenn ich dafür einen Füller und eine Tinte ausgesucht hatte und mir beim Schreiben mal mehr, mal weniger, aber meistens mehr, Mühe gab.

Oh und Monsieur hat sich angewöhnt mich ins Büro zu rufen und mit einer Handbewegung angewiesen, dass ich mich vor ihm kniend niederlassen soll. Dann lege ich meinen Kopf, je nachdem wie er es möchte, auf sein Knie oder den Boden und kann entspannen, Ruhe tanken, meine Seele baumeln lassen. Das ist sehr wichtig und ein jedes mal wieder mein Highlight. 

So und nun freue ich mich wieder total auf das Halsband!

Montag, 19. April 2021

Veränderungen

 Manchmal verändert man sich innerlich, manchmal äußerlich, manchmal um einen herum.

Irgendwie ist diesmal alles betroffen :)

Wir waren ja schon länger sehr unzufrieden mit unserem Schlafzimmer. Wir hatten unser Bett auf Kommoden gestellt und so darunter einen Haustierchen Käfig/Höhle geschaffen. Wir berichteten mehrfach darüber. 




Jedenfalls waren wir auch schnell unzufrieden damit, weil es recht unbequem war hoch und runter zu kommen, Monsieur das Hundebett in der Höhle zu weit entfernt fand und er Sorge hatte, dass etwas über mir zusammen krachen könnte und noch einiges mehr, also hatten wir weiter hin und her überlegt, was wir machen könnten.

Ursprünglich stand das Bett wunderbar vorm Fenster, eine Aussicht wie Heidi in den Alpen sie hatte vor der Nase und alles war gut, doch leider wurden Bäume gefällt und so hatten wir schnell Spanner bemerkt und immer wieder wurde rein gegafft, so dass wir uns unwohl fühlten und die Aussicht war auch hmm naja!

Das ging jedenfalls nicht mehr und so haben wir heute die Gunst der Stunde gepackt und versuchten eine andere Möglichkeit.

Monsieur, der mir gerne Französisch, in Wort und Sprache, näher bringt, suchte bei fetlife ein wenig herum, um mir etwas zu Lesen zu geben. So entdeckte er ein französisches Pärchen, was wunderbare Texte schreibt und noch besser, sogar Videos macht! Ganz fasziniert schaute er sich einige an und entdeckte so alte Gewohnheiten wieder, die irgendwie unter den Tisch gefallen sind.

Was ihm fehlte ist unter anderem unser Ritual. Damals fand es im Schlafzimmer statt, aber nachdem wir es umgestaltet hatten und er nicht mehr sagen konnte: "Krabbel ins Bett...", nach dem Ritual und irgendwie auch kein Platz mehr dafür war, verschwand es. Wenn einem dann bewusst wird, dass es einem fehlt, arbeitet man daran, es zurückzubekommen. 

Es war allerdings mehr als das. Auch das Hundebett kann so wieder neben dem Bett stehen, so dass Monsieur nur rüber greifen muss, um mich zu spüren, oder an den Haaren ins Bett zu ziehen, um mich zu benutzen.

Also standen wir heute auf und Monsieur musste noch etwas arbeiten, in der Zeit durfte ich baden, wobei ich mir das falsche Buch gegriffen hatte und eigentlich nur mal kurz was im Internet schauen wollte und dann kommt es wie es immer kommt, wenn man mal nur kurz ins Internet schaut, man versumpft, allerdings hatte ich etwas in Erfahrung gebracht, was meinem Herrn nützlich war. Also war es wirklich keine verschwendete Zeit.

Mein Handy klingelte und ich bekam einen Termin für morgen, zur Impfung.

Wer unseren Blog aufmerksam verfolgt, oder mich kennt, weiß dass ich eine Nadelphobie habe. Keine einfache Angst, sondern wirklich eine Phobie. Eine Therapie half da auch nichts.

Einerseits freue ich mich, weil es viele andere Ängste, die sich auf Corona beziehen, reduziert, andererseits habe ich totale Panik vor der Impfung und der Nadel und dann kommen noch die Sorgen über Nebenwirkungen hinzu.

Wow!

Das beschäftigte mich durch den Tag.

Danach frühstückten wir in Ruhe, ich nahm ein Schmerzmittel wegen meinem Zeh und es ging los, wir räumten um.

Wobei, eigentlich war es eher so, dass Monsieur fast alles alleine gemacht hat und er verlangte, dass ich mich schone und nur ganz selten durfte ich helfen.

Als Sklavin ist das schwer erträglich. Zwar hatte ich den Frühstücktstisch schön gedeckt und alles so gestaltet, wie Monsieur es mag, dennoch kam mir alles zu wenig vor, weil er hart gearbeitet hat.  Dann fühle ich mich sehr unwohl, frage immer wieder, ob ich etwas machen könne, darf, bitte bitte.

Nun ist fast alles erledigt und sieht, wie ich finde, toll aus!

Es ist genug Raum für das Hundebett und für das Ritual. Genug Raum für Corner-Time und alleine schon die Möglichkeit zu haben, warum auch immer, mich im Hundebett warten zu lassen, war den Aufwand wert, wobei Monsieur noch ganz andere Pläne damit hat, wie zum Beispiel die Wartung auf dem Boden, die so auch nur schwierig und unbequem für ihn möglich war.

Ich freue mich schon sehr :)

Ok, nachdem ich die Impfung hinter mir habe, denn im Moment obliegt die Angst davor und beherrscht alles in meinem Kopf.


Donnerstag, 15. April 2021

Kleine Katastrophen

 In den letzten Wochen war es arg turbulent bei uns. Es gab einen Todesfall, Krankheiten und Verletzungen, viel Chaos und nie den rechten Moment.

Ich mag gar nicht davon anfangen, weil es mich nur runter ziehen würde und dem Leser nichts bringt, also lassen wir es einfach darauf beruhen.


Monsieur ist nach wie vor von meinem Ärschle enttäuscht. Er schlägt mit der Stahlgerte darauf herum und man sieht nicht viel, wobei die Stahlgerte tiefe Blessuren erschafft, die man eher einen oder zwei Tage später sieht und natürlich gebe ich mir nicht die Blöße und lasse allzu sehr durchblicken, wie verdammt es wirklich weh tut und gebe mich da sehr stolz und unantastbar. Manchmal nimmt es mein Herr als Herausforderung, manchmal zum Anlass zu scherzen, manchmal ignoriert er es.

Dieses mal war ich schlechter in Form, da mein Zeh gebrochen ist, ich auf dem Kniekissen kniete, Füßchen hinten vom Kissen runter, die Zehen können dann den Boden berühren. 

Normalerweise tippel ich, zum Ausgleich, auf dem Boden herum und kann mich dadurch dem Schmerz ein Stück entziehen, aber diesmal liegt ein Teil der Konzentration ja nicht mit dem einen Zeh herumzutippeln. Sehr schwierig, wenn man die Aufmerksamkeit teilen muss. Dann droht eines von Beidem nicht zu gelingen und das nagte auch noch an meinen Nerven und die sind im Moment sehr ausgefranst und fasrig, so dass ich meine Fassade nur schlecht aufrecht erhalten kann, was Monsieur natürlich freute, da er so ungeblümter sehen konnte, wie es um mich steht.

Da man, wie gesagt, durch die Stahlgerte nicht so arg viel sieht, nimmt er noch eine normale zur Hilfe hinzu und hat so beides kombiniert. Spuren für sofort und für in ein paar Tagen und freut sich darüber. 

Ich teile seine Freude, denn seine Freude bedeutet meine Freude und ich empfinde sie mit, aber der Schmerz, den teilen wir uns nicht und so leidet nur einer von uns. Lieber ich, als er und es bedeutet ja, dass er Freude empfinden kann und dann aber wieder dieser Frust, weil man den Schmerz irgendwie ertragbar machen möchte, sich aber auf mehrere Dinge konzentrieren muss.

Eigentlich liebe ich solche Herausforderungen und nehme sie gerne als Anlass, um Stolz zu empfinden, oder andere schöne Gefühle.





Aber im Moment bin ich so sehr dünnhäutig.

Nicht nur die letzten Wochen und was über uns hereinbrach ist Schuld daran, es sind auch gewisse Dauer-Situationen die mit Corona zusammen hängen.

Wir nahmen uns, anders als Andere, nicht kleine Auszeiten von dem Szenario, indem wir verreisten, oder während der kurzen Momente, in denen es Lockerungen gab, diese ausnutzten, sondern haben seit weit über einem Jahr quasi Dauer-Lockdown. 

Wir gehen einkaufen, wenn es nötig ist und fahren mal mit dem Auto oder dem Rad in die Natur um spazieren zu gehen und etwas anderes zu sehen, aber man vermisst so so viel!

Wir waren über ein Jahr in keinem Schwimmbad, keiner Sauna, keinem Badesee. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft wir in einem anderen Laden, als einem Lebensmittelgeschäft waren. Cafés und Restaurants blieben komplett unbesucht von uns und es nagt so sehr an meiner Seele.

Jetzt, mit dem kaputten Fuß, wo ich nicht einmal mehr richtig gehen kann, ist alles nur noch viel schlimmer, weil das mini kleine Bisschen, was wir noch machten, auch ins Wasser fällt.

Dazu das trübe, kalte, nasse Wetter...

Monsieur war heute weg, sonst fahre ich gerne mit, gehe wo auch immer er hin muss spazieren, in ein Bistro, was auch immer, aber ich kann weder gehen, noch irgendwo rein sitzen und es ist zu kalt, also musste ich zuhause bleiben.

Danach war er zwar zuhause, allerdings hatte er mehrere Video-Konferezen hintereinander, ohne Pause. Er ist also durch die Türe rein, in sein Büro und es ging für ihn nahtlos weiter. Da er allerdings schon eine Weile unterwegs war, hatte ich ihm einen Salat vorbereitet und mit seiner Lieblingslimo auf den Tisch gestellt, so dass er nebenbei etwas essen konnte. Anschließend brachte ich ihm einen Kaffee und ein paar Zimtschnecken (die kleinen, die man sonst nur bei Ikea bekommt und ganz selten mal woanders) und verschwand schnell wieder.

Nach einiger Zeit wurde mir alles ein wenig zu viel und so schlich ich mich leise, still und heimlich ins Büro, krabbelte unterhalb vom Schreibtisch-Niveau zu ihm und legte meinen Kopf auf sein Bein, schloß die Augen und entspannte etwas.

Das genügt schon.

Meinen Herrn haben, Augen zu, knien.

Das ist alles.

Mehr braucht es nicht.

Er kraulte mich etwas, legte seine Hand auf meinen Kopf, meinen Rücken, machte weiter, als wäre ich nicht da und ich konnte durchatmen.

Einfach nicht denken.

Das tat sehr gut.

Leider gab es kurz darauf eine kleine Pause, Monsieur wollte noch einen Kaffee machen in der Zeit, scheuchte mich auf, knuddelte mich dennoch nebenbei viel und erklärte, ich könne doch im Sessel, der im Büro steht, ein wenig ausruhen, lesen, mein Bein hochlegen.

Es ist nicht dasselbe, aber beides hilft gegen die Trostlosigkeit und gefühlte Einsamkeit.

Für die Gefühle, die er mir dadurch ermöglicht, für seine Fürsorge und seine Anwesenheit, auch wenn er eigentlich keine Zeit hat, für seine Geduld und Bereitschaft, bin ich ihm unendlich dankbar und froh, dass ich ihn habe und er so ist, wie er ist.