Freitag, 9. Juli 2021

Recht ruhig

 



Im Moment geht es bei uns recht ruhig zu. Wir machen nicht furchtbar viel miteinander.

Nachts werde ich weiterhin angekettet, meine Speisen nehme ich am kleinen Tischchen neben dem normalen meines Herrn ein, im Auto gibt es auch die Leine und Monsieur spricht mich viel mit Haustierchen an und benutzt seine Ansprache auch viel häufiger, so dass sie normaler für mich wird und es selbstverständlicher wird, dass ich ihn mit Monsieur anspreche, ich habe zu fragen, ob ich auf die Toilette darf und auch sonst sprechen wir vieles ab.

Mir persönlich ist das nach wie vor zu wenig "meinen Platz" haben, aber wenn ich mich dann frage, was ich gerne anders hätte, was man noch so alltägliches einbauen könnte, passen meine Antworten nicht zu Monsieur.

Beispiel Essen. Monsieur ist nicht so wählerisch und mag eigentlich fast alles, was ich koche und zubereite und wenn ich ihn frage, was er gerne möchte, ist er ein wenig einfallslos, was ich nicht negativ meine. Er lässt sich dann gerne aufzählen, was für Möglichkeiten wir haben, was so im Haus ist usw., allerdings wirklich dass er das Essen bestimmt, wäre utopisch, das ist nicht sein Ding und ähnlich ist es auch in anderen Bereichen.

TPE bedeutet ja nicht, dass der Herr zwanghaft alles bestimmen muss, sondern kann. Es ist eine Option, kein Zwang. Das musste ich mir nun lange vorhalten und einsehen.

Wenn ich einfach aufstehe und etwas machen möchte, fragt er schon meistens, was ich nun vorhabe, aber das passiert so nebenbei, dass ich es mir bewusst machen musste. So gesehen, wenn ich dann sage, was ich gerade vor habe, bestimmt er ja auch, indem er es zu lässt, oder eben nicht.

Die leisen Töne, die ich immer wieder anspreche, in denen ich schlecht bin sie zu hören, die machen viel im Alltag aus und bleiben doch schnell auch unbemerkt. 




Wir waren kürzlich im Museum und der Tag war komplett normal, ohne fühlbares Machtgefälle, selbst als ich mich für ein Foto was ich machen wollte, hingekniet hatte, was eigentlich nur ein Vorwand war um vor meinem Herrn knien zu können, blieb von ihm unbemerkt.

Positiv überrascht war ich dann, als wir am Ende der Ausstellung waren und Monsieur die Widmung mit "Monsieur und Haustierchen" unterschrieben hatte :)

Ja, vielleicht brauchen wir es unterschiedlich intensiv im Alltag, aber das ist dann eher mein Problem, womit ich klarkommen muss.

Beim Sex ist er da weniger zurückhaltend und so litt mein Allerheiligstes vor ein paar Tagen fürchterlich, als er gar nicht genug davon bekommen konnte, darauf zu schlagen. Wund und rot lag ich da und sehnte mich schon sehr nach einer Maso-Ader, die mir einfach fehlt. Wie schön wäre es, wenn ich Schmerzen genießen könnte?

Aber so ist es Dienen im wahrsten Sinne.

Man möchte weglaufen, man möchte einfach, dass er es nicht tut, aber statt dessen spreizt man seine Beine, erträgt den Schmerz möglichst stumm und konzentriert sich auf das ursprünglichste in einem, die innere Sklavin, die darin ihre Erfüllung findet, auch wenn sie die Aufgabe als solches hasst.

Früher hatte ich sehr gerne Sex, mittlerweile ist die Vorfreude der Anspannung gewichen, was er diesmal mit mir anstellen wird. 

Einmal hat er mich entlastet und nicht zwischen die Beine geschlagen, dafür bekam ich seine Faust tief in den Mund. Eigentlich ein gutes Training, den Würgereflex unter Kontrolle behalten und irgendwie an der Faust vorbei atmen. Dabei tritt erstaunliches vieles in den Hintergrund, man sich wirklich so auf seine Reflexunterdrückung konzentrieren, dass man eine Art Flow bekommt. Spannendes Thema!

Wenn Monsieur mich nun fragen würde, ob ich Lust auf Sex habe, würde ich eher nein sagen, wo früher ein lautes JAAAA!!! gekommen wäre.

Nicht missverstehen, ich habe es gut, andere Sklavinnen haben Regeln zum Orgasmus und dürfen nur selten kommen, ich hingegen habe bei jedem Mal mehrere Orgasmen, aber wenn ich nicht gerade lange keinen Sex hatte, schreckt mich der Schmerz doch sehr ab.

Hier würde mich Monsieurs Meinung sehr interessieren und vielleicht schreibt er mal seine Sicht dazu?



Dienstag, 6. Juli 2021

Es wird langsam

 



Man kann nicht unbedingt sagen, dass Monsieur schnell ist, aber was er auf jeden Fall ist, ist gründlich!

Langsam nimmt sein Plan Gestalt an.

Monsieur tüftelt schon länger an einem Tagesplan bzw. Konzept für einen strukturierten Plan herum, der sowohl kontinuierlich ist, also Stabilität und Sicherheit vermittelt, als auch flexibel, so dass er im Alltag durchführbar ist, egal was für Besonderheiten anstehen.

Das klingt vielleicht erst einmal einfach, ist es allerdings nur oberflächlich. Kaum kommt etwas unvorhergesehenes dazwischen, müsste er verändert werden, oder kann eben nicht eingehalten werden und Monsieur schafft es, genau dieses Problem zu umgehen, auf eine Art, die nebenbei noch unsere Bedürfnisse befriedigt, Sinn stiftet und nachhaltig ist, also fordert und fördert, ohne einzuengen, womit er sich nicht wohl fühlen würde.

Eines seiner Probleme dabei war immer, dass er sich nicht kontrolliert fühlen möchte und spontan sein möchte, ohne dass der Plan darunter leidet. 

Hier fällt mir spontan Edison ein, der sagte: »Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man keine Glühlampe baut. «

Ebenso ist es mit dem Tagesplan. Monsieur fummelte mal hier, mal da herum und bemerkte immer wieder, was nicht funktioniert und so kam er nach und nach auf den Weg, um einen funktionierenden Tagesplan zu erschaffen, der für uns perfekt wird und vieles beinhaltet, wie z.B. unser Ritual, was uns wichtig ist, ein Mantra für jeden, damit man sich wertschätzt und geschätzt fühlt und andere Dinge.

Immer wieder höre ich: "TPE ist doch so einfach! Der Herr gibt vor, die Sklavin folgt, fertig!"

Ich kann es nicht oft genug sagen: Nein, so einfach ist es leider nicht!

Im Idealfall ist es so, aber dann ist der Alltag nicht einberechnet. Jeder hat x verschiedene Launen und manchmal mehrere am Tag. Jeder hat individuelle Bedürfnisse. Jeder hat mal Schicksalsschläge und Hiobsbotschaften. Jeder hat mal einen miesen Tag, an dem alles schief geht. Dann braucht man eben etwas anderes, dann muss es menschlich sein, aber der andere möchte in dem Moment gerade den Halt spüren, den TPE geben kann und sollte und was, wenn einer dann nicht in der Lage ist? Wenn er eben keine Befehle geben kann, oder sie nicht gehorchen kann? Was dann?

Zu glauben, dass es so einfach wäre, ist wie an Märchen glauben. Man lässt einfach gaaaanz viel Realität weg.

Die wahre Kunst ist es doch, trotz all dem und trotz den Bedürfnissen, dem Alltag, den Widrigkeiten eine funktionierende TPE Beziehung am Laufen zu halten, so dass beide darin vollkommen aufgehen, glücklich und zufrieden sind und dass es dafür dann eben Übung, Versuche Misserfolge und erneute Anläufe braucht, ist nur logisch.

Als er mir vor einigen Tagen sein Konzept für die grobe Struktur des Plans zeigte, war ich wirklich überrascht, denn bisher und auch bei meinem Herrn zuvor, war es eher in 15min-2h Abschnitten unterteilt. Dann stand da: 

Von 16-17 Uhr lesen. (Nur als Beispiel)

Und was wenn genau zu dem Zeitpunkt eine Freundin anruft und Hilfe braucht?

Was wenn es an der Türe klingelt und die Nachbarin quatscht einem ne Scheibe Brot ans Ohr, weil sie Langeweile hat?

Oder irgendwas anderes?

Dann kann man natürlich sagen: "Nein, tut mir leid, ich muss jetzt lesen, ich habe keine Zeit!" oder man kann eine Ausrede/Lüge erfinden, aber macht man das wirklich? Denkt man sich nicht viel eher, man würde der Person gerne helfen / für sie da sein und erklärt es dem Herrn hinterher, der hoffentlich Verständnis hat, oder eine Strafe erteilt?

Und wenn das nun öfter passiert, weil das Leben leider ist, wie es ist und immer Unvorhergesehenes parat hat? Wie fühlt der Herr sich dann, der sich den Tagesplan Tag täglich ausdenken musste und x Dinge berücksichtigt hat?

Und damit das trotzdem funktioniert, ohne dass der Herr gefrustet ist, weil sein Tagesplan missachtet wurde und ohne dass die Sklavin ein schlechtes Gewissen hat, weil etwas dazwischen kam, damit alle befriedigt sind und zufrieden, dafür braucht es eben einen ausgeklügelten Plan, der stetig und flexibel ist, der Halt gibt und genug Freiheit lässt, ohne dass man sich frei fühlt.

Monsieur schafft dieses kleine Wunder, auch wenn es eben viel Zeit beansprucht und viele kleine Korrekturen braucht und die Geduld, mit der er das macht, die ist beeindruckend und dass er sich nicht abbringen lässt, auch wenn manchmal sein Frustfaktor hoch ist.

Merci beaucoup Monsieur, dass Sie sich dessen angenommen haben und durchhalten!



Samstag, 3. Juli 2021

Mal aufräumen

 Ich bekomme ja so einige Fragen gestellt, manche beantworte ich sehr ungerne, weil man sie missverstehen kann, wenn man zu wenig Einblick hat und ich überlege dann wirklich sehr lange hin und her, was ich schreiben soll, obwohl ich sie nicht das erste mal gestellt bekam.

Mit einer möchte ich nun gerne mal aufräumen, weil sie mir so massiv lästig ist!

Hast Du Kinder? Hast Du eine Ausbildung? Als was arbeitest Du?

Das hängt alles sehr zusammen und ist auch gleichzeitig massiv intim.







Wie ich an vielen anderen Stellen schon schrieb, fand ich mit 19 Jahren zu DS und kurz darauf lernte ich meinen Ehe-Dom kennen, der auch mein erster Dom war, der mich nunmal direkt heiraten wollte. Er war älter und wollte gerne Kinder, also bekamen wir auch Kinder. 

Da wir früh eine Familie gebildet haben, bin ich quasi auch früh wieder durch damit und nun lebt nur noch ein Kind bei uns, was aber auch schon fast erwachsen ist.

Mit der Pubertät hängen viele unserer Beziehungsprobleme zusammen, aber nicht alle. Darauf möchte ich nicht weiter eingehen, denn wer pubertierende Menschen kennt, weiß was es damit auf sich hat :)

Dadurch dass ich früh Mutter wurde, habe ich keine Lehre gemacht, mein Lebenskonzept allerdings war auch schon immer ein wenig anders :) Leider kam dann meine Krankheit dazwischen und damit viele OPs, Krankenhausaufenthalte und Komplikationen, was mittlerweile meine Lebensaufgabe ist. Zwar bin ich "austherapiert", jedoch habe ich Folgeschäden und bin nun chronisch krank. Mein Körper zeigt mir regelmäßig deutlich, dass ich aufpassen muss.

Zwischen Kindern und Krankheit hatte ich gearbeitet, immer mal wieder, soweit es ging.

Schäme ich mich dafür?

Ein wenig, aber aus anderen Gründen, als man vielleicht vermutet.

Ich schäme mich für das Bild, was andere im Kopf haben, wenn sie hören, dass ich im Moment nicht arbeite, dass ich keine Ausbildung habe usw.

Schon von früh an, war mir ein normaler Lebensweg nicht vorbestimmt, durch viele Schicksalsschläge und Steine, die mir in den Weg gelegt wurden, aber ich bin verdammt stolz auf mich, dass ich alles überlebt habe, gemeistert habe und psychisch stabil bin!

Ich wurde dadurch ein starker Mensch, mit Persönlichkeit, der weiß, dass ich alles schaffen kann, wenn ich will und dass mich nichts so leicht umbringen kann, auch im wortwörtlichen Sinn.

Kürzlich sprach ich mit einem lieben Menschen indirekt darüber. Ich erklärte, dass ich nicht mag, wie die Leute mich sehen, wenn sie erfahren, dass ich keine Ausbildung habe und dass ich dann eben nicht erklären möchte, wie krank ich war und was für Nachfolgen das hat. Sie antwortete: "Wenn Du ihnen sagst, dass Du keine Ausbildung hast, haben sie ein Bild von Dir im Kopf und wenn Du dann erklärst, dass du schwer krank warst und bist, haben sie auch eins. Es ändert nichts, dann würden sie eben denken, dass Du übertreibst, jammerst oder deine Krankheit als Ausrede nimmst."

Klar könnte ich lügen und immer sonst was erfinden, total fantasievoll Bilder ausmalen und mir einen Spaß daraus machen, aber leider bin ich sehr ehrlich und lüge nicht einmal aus solchen Gründen gerne.

Ich bin stolz auf mein Leben, ich bin stolz auf meine Kinder und was aus ihnen wurde und wird.

Total konsequent widme ich mich nun einige Jahre schon meiner inneren Sklavin und lebe TPE so intensiv, wie es mir mein Herr ermöglicht. Ich führe den Haushalt, nach seinen Ansprüchen, unterstütze ihn beruflich und privat. Ich bin jederzeit für ihn da und umgebe ihn, wie ein Haustierchen es nur kann. Ich habe ihn zu meiner Lebensaufgabe gemacht und suche darin meine Erfüllung.

Er möchte gerne, dass ich Französisch lerne, ich lerne Französisch.

Ihm ist wichtig, dass ich mich bilde, also lese ich und informiere mich, soweit ich kann.

Er findet es toll, dass ich ein kreativer Geist bin und freut sich jedes einzelne Mal, wenn ich etwas erschaffe, also mache ich mir Gedanken und übe, übe, übe, während ich mich um sein leibliches und geistiges Wohl sorge und kümmere.

Lästige Aufgaben nehme ich ihm umgehend ab und ein offenes Ohr, in jedem Lebensbereich, ist ihm jederzeit sicher.

Wie ein persönlicher Assistent, nur intimer :)

Dafür, dass er mir dieses Leben ermöglicht, bin ich ihm sehr dankbar und auch wenn ich sein vollkommenes Verständnis an anderen Stellen ein wenig anprangere, finde ich es hier wundervoll, denn ich vermute, dass es nicht viele Herren da draußen gibt, die auf eine so intensive Art TPE leben möchten, gerade auch, weil es viel Arbeit ist und ständige Aufmerksamkeit erfordert. 

Jede Beziehung ist auf ihre Art bereits arbeitsintensiv und kompliziert, umso wertvoller, wenn man sich so einer Aufgabe annimmt.


Ein einfaches Leben hatte ich nicht, aber ein interessantes hatte und habe ich und wenn ich aus dem Nähkästchen plaudere, dann ist es immer spannend und interessant, denn zu erzählen gibt es vieles und wenn ich zurück blicke, dann muss ich zwangsläufig lächeln, denn durch meine Einstellung einfach zu machen und hinterher nachzudenken, passierte viel aufregendes und wundervolles Zeug. Ich bereue nur sehr wenig und auf dem Sterbebett werde ich nur wenige Entscheidungen anders sehen.

Im Moment ist eine kleine Ruhepause in meinem Leben, aber es brodelt schon sehr in mir und ich muss dringend mal wieder meine Seele in Spaß ertränken, trunken vor Freude, einfach mal wieder machen!