Samstag, 3. Juli 2021

Mal aufräumen

 Ich bekomme ja so einige Fragen gestellt, manche beantworte ich sehr ungerne, weil man sie missverstehen kann, wenn man zu wenig Einblick hat und ich überlege dann wirklich sehr lange hin und her, was ich schreiben soll, obwohl ich sie nicht das erste mal gestellt bekam.

Mit einer möchte ich nun gerne mal aufräumen, weil sie mir so massiv lästig ist!

Hast Du Kinder? Hast Du eine Ausbildung? Als was arbeitest Du?

Das hängt alles sehr zusammen und ist auch gleichzeitig massiv intim.







Wie ich an vielen anderen Stellen schon schrieb, fand ich mit 19 Jahren zu DS und kurz darauf lernte ich meinen Ehe-Dom kennen, der auch mein erster Dom war, der mich nunmal direkt heiraten wollte. Er war älter und wollte gerne Kinder, also bekamen wir auch Kinder. 

Da wir früh eine Familie gebildet haben, bin ich quasi auch früh wieder durch damit und nun lebt nur noch ein Kind bei uns, was aber auch schon fast erwachsen ist.

Mit der Pubertät hängen viele unserer Beziehungsprobleme zusammen, aber nicht alle. Darauf möchte ich nicht weiter eingehen, denn wer pubertierende Menschen kennt, weiß was es damit auf sich hat :)

Dadurch dass ich früh Mutter wurde, habe ich keine Lehre gemacht, mein Lebenskonzept allerdings war auch schon immer ein wenig anders :) Leider kam dann meine Krankheit dazwischen und damit viele OPs, Krankenhausaufenthalte und Komplikationen, was mittlerweile meine Lebensaufgabe ist. Zwar bin ich "austherapiert", jedoch habe ich Folgeschäden und bin nun chronisch krank. Mein Körper zeigt mir regelmäßig deutlich, dass ich aufpassen muss.

Zwischen Kindern und Krankheit hatte ich gearbeitet, immer mal wieder, soweit es ging.

Schäme ich mich dafür?

Ein wenig, aber aus anderen Gründen, als man vielleicht vermutet.

Ich schäme mich für das Bild, was andere im Kopf haben, wenn sie hören, dass ich im Moment nicht arbeite, dass ich keine Ausbildung habe usw.

Schon von früh an, war mir ein normaler Lebensweg nicht vorbestimmt, durch viele Schicksalsschläge und Steine, die mir in den Weg gelegt wurden, aber ich bin verdammt stolz auf mich, dass ich alles überlebt habe, gemeistert habe und psychisch stabil bin!

Ich wurde dadurch ein starker Mensch, mit Persönlichkeit, der weiß, dass ich alles schaffen kann, wenn ich will und dass mich nichts so leicht umbringen kann, auch im wortwörtlichen Sinn.

Kürzlich sprach ich mit einem lieben Menschen indirekt darüber. Ich erklärte, dass ich nicht mag, wie die Leute mich sehen, wenn sie erfahren, dass ich keine Ausbildung habe und dass ich dann eben nicht erklären möchte, wie krank ich war und was für Nachfolgen das hat. Sie antwortete: "Wenn Du ihnen sagst, dass Du keine Ausbildung hast, haben sie ein Bild von Dir im Kopf und wenn Du dann erklärst, dass du schwer krank warst und bist, haben sie auch eins. Es ändert nichts, dann würden sie eben denken, dass Du übertreibst, jammerst oder deine Krankheit als Ausrede nimmst."

Klar könnte ich lügen und immer sonst was erfinden, total fantasievoll Bilder ausmalen und mir einen Spaß daraus machen, aber leider bin ich sehr ehrlich und lüge nicht einmal aus solchen Gründen gerne.

Ich bin stolz auf mein Leben, ich bin stolz auf meine Kinder und was aus ihnen wurde und wird.

Total konsequent widme ich mich nun einige Jahre schon meiner inneren Sklavin und lebe TPE so intensiv, wie es mir mein Herr ermöglicht. Ich führe den Haushalt, nach seinen Ansprüchen, unterstütze ihn beruflich und privat. Ich bin jederzeit für ihn da und umgebe ihn, wie ein Haustierchen es nur kann. Ich habe ihn zu meiner Lebensaufgabe gemacht und suche darin meine Erfüllung.

Er möchte gerne, dass ich Französisch lerne, ich lerne Französisch.

Ihm ist wichtig, dass ich mich bilde, also lese ich und informiere mich, soweit ich kann.

Er findet es toll, dass ich ein kreativer Geist bin und freut sich jedes einzelne Mal, wenn ich etwas erschaffe, also mache ich mir Gedanken und übe, übe, übe, während ich mich um sein leibliches und geistiges Wohl sorge und kümmere.

Lästige Aufgaben nehme ich ihm umgehend ab und ein offenes Ohr, in jedem Lebensbereich, ist ihm jederzeit sicher.

Wie ein persönlicher Assistent, nur intimer :)

Dafür, dass er mir dieses Leben ermöglicht, bin ich ihm sehr dankbar und auch wenn ich sein vollkommenes Verständnis an anderen Stellen ein wenig anprangere, finde ich es hier wundervoll, denn ich vermute, dass es nicht viele Herren da draußen gibt, die auf eine so intensive Art TPE leben möchten, gerade auch, weil es viel Arbeit ist und ständige Aufmerksamkeit erfordert. 

Jede Beziehung ist auf ihre Art bereits arbeitsintensiv und kompliziert, umso wertvoller, wenn man sich so einer Aufgabe annimmt.


Ein einfaches Leben hatte ich nicht, aber ein interessantes hatte und habe ich und wenn ich aus dem Nähkästchen plaudere, dann ist es immer spannend und interessant, denn zu erzählen gibt es vieles und wenn ich zurück blicke, dann muss ich zwangsläufig lächeln, denn durch meine Einstellung einfach zu machen und hinterher nachzudenken, passierte viel aufregendes und wundervolles Zeug. Ich bereue nur sehr wenig und auf dem Sterbebett werde ich nur wenige Entscheidungen anders sehen.

Im Moment ist eine kleine Ruhepause in meinem Leben, aber es brodelt schon sehr in mir und ich muss dringend mal wieder meine Seele in Spaß ertränken, trunken vor Freude, einfach mal wieder machen!




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