Sonntag, 13. Dezember 2020

Ritterschlag und Diskussionen

Mein Herr und ich sind große Hörbuch-Fans :)

Als wir uns kennenlernten, sprachen wir viel darüber, wer welches Hörbuch hat, mag, genießt. Er war total hin und weg, weil ich unter anderem auch John Sinclair liebe!

Zum Einschlafen läuft immer ein Hörbuch, Hörspiel oder Podcast, wobei mein Herr allgemein schnell einschlummert und ich noch ein wenig länger lauschen kann und darf.

Ein Klassiker ist natürlich "die Geschichte der O", und wir haben sie beide auf deutsch und französisch, als Hörbuch, Buch, Comic und Film. Häufig macht mein Herr die französische Variante im Bett an und da ich noch lange nicht so weit bin, alles, außer einigen Schlagwörter, alles zu verstehen, bat ich ihn mal wieder um die deutsche Version. Immerhin kann ich schon auf Französisch erkennen, an welcher Stelle man gerade sich gerade befindet :)

Also hörten wir es gestern, jedoch war mein Herr noch nicht sehr müde und streichelte, kraulte und flauschte mich intensiv währenddessen. Er unterbrach das Hörbuch und erläuterte, dass das Buch an dieser Stelle einen Bruch für ihn hat.







O soll bestraft werden. Sir Stephen möchte sie bis aufs Blut auspeitschen und sagt vorher: "Verzeih mir O..."

Offen gesagt, bisher hatte ich mir keine Gedanken um diese Stelle gemacht, mein Herr hingegen schon, denn er verstand nicht, warum Sir Stephen das sagt. 

Schön fand ich, dass es immer wieder Momente gibt, in denen ich die Dom-Sicht nicht verstehe und meinen Herrn frage und dieses Mal war es umgekehrt und ich konnte meine Dev-Sicht darauf vorbringen.

Wenn mein Herr mich schlägt, dann betont er zum Beispiel, wie schön mein roter Hintern ist oder wie gut ihm das Ergebnis gefällt. Er lobt mich für meine Hingabe, dafür, dass ich er mich nicht anketten muss, sondern meine mentalen Fesseln so fest sind, dass es keine realen benötigt und ich still halte. Er gibt sich immer viel Mühe auszudrücken, wie sehr er es schätzt, dass ich mich schlagen lasse, obwohl ich kein Deut maso bin und einfach nur unter den Schmerzen leide. Sein Stolz und seine Dankbarkeit sind mein einziger, aber vollkommen ausreichender Lohn.

Warum entschuldigt sich Sir Stephen bei O, aus meiner Sicht?

Weil es den Fokus vollkommen verändert!

Er sagt damit, ohne viele Worte, zwischen den Zeilen, dass er den Preis kennt, den Wert anerkennt und weiß, was er ihr antun wird. Er schickt vorab Mitgefühl für ihre Schmerzen los und in ihrem Kopf kann sich dadurch alles ändern.

Im Buch ist ziemlich klargestellt worden, dass sie auch nicht maso ist und den Schmerz nicht genießen kann. 

Wenn sie eine reale Person wäre, könnten sich Gedanken wie (ich übertreibe ein wenig): "Dieser Arsch, nun tut er mir schon wieder weh! Verdammter Mist, warum bin ich überhaupt Sklavin?" einschleichen, wenn es allzu sehr weh tut und die Demut etwas darunter zusammenschmilzt, aber wenn man vorab hört, dass gesehen und wertgeschätzt wird, was man gleich leisten wird, und dass man weiß, dass es kein Kinderspiel sein wird, dann erschafft es direkt eine andere Beziehungsebene und löst Wohlwollen aus. Man denkt sich vielleicht eher: "Ich tue es für ihn und er weiß das genau!" Das Geschenk wird als solches empfunden, von beiden Seiten.

Ich hatte mich selber ab und an dabei ertappt, wie ich unfreundliche Gedanken hegte, als mein Herr mich über Wochen bei jedem Mal Sex zwischen die Beine schlug und es mir einfach zu viel war, weil Sex, den ich wirklich gerne habe, plötzlich negativ abgestempelt war, so dass ich keine Lust mehr hatte, weil er nur noch mit Schmerz verknüpft wurde und die schönen Gefühle Unterwasser bekommen hatten. "Lieber keinen Sex als nochmal zwischen die Beine geschlagen werden!" ging mir nur noch durch den Kopf.

Als wir, in diesen Tagen damals, dann mal chatten waren und ich es bei einem passenden Thema öffentlich geschrieben hatte, dass ich eben lieber gerade keinen Sex habe, weil ich nicht mehr damit umgehen kann, immer dabei zwischen die Beine geschlagen zu werden, so dass Sex mir keinen Spaß macht, obwohl ich ein wenig nymphoman veranlagt bin, da kam mein Herr ins Grübeln.

Einerseits gefiel es ihm, andererseits bemerkte er auch meine Überforderung und es ist ihm zu einseitig zu sagen, dass er es genießt, wenn ich keinen Spaß am Sex habe. Er mag es mal so und mal so. Mal soll ich die notgeile, stöhnende und nimmersatte Fotze sein, dann auch gerne die fast zu enge Frigide, die eben keinen Spaß dabei empfindet und lieber ihre Ruhe möchte. Aber dauernd nur eine Seite davon, das ist nicht so nach seinem Geschmack und dann ließ er es ein paar mal aus und ich kam wieder besser klar, freute mich auf Sex und er konnte umso mehr genießen, wenn ich dann enttäuscht, unter seiner Hand, wimmerte und schluchzte vor Schmerzen.

Nun bin ich vom Thema abgekommen.

Der Satz, dass es Sir Stephen leid tut, dass er O nun hart schlagen wird, ist aus meiner Sicht eine wundervolle Art, den Fokus zu steuern. Man verändert eher unbewusst seinen Standpunkt und ist wohlwollend und gibt gerne.

Wir diskutierten noch etwas darüber, pausierten derweil das Hörbuch und konnten so selbst nach all der Zeit wieder etwas Neues über den Anderen erfahren :)

Dann lief es weiter und wir kamen auch ein wenig mehr in Fahrt, als mein Herr mich aus meinen Gedanken riss und fragte, wie ich Spuren wahrnehme.

Sie sind eine wundervolle Erinnerung in den nächsten Tagen, die einem sowohl zeigen, welchen Platz/Rolle man hat, als auch stolz machen, was man ertragen hat und überhaupt wert war, dass jemand sich die Zeit nahm, die Mühe gab und einen benutzt hat :)

Ich liebe Spuren!

Ich genieße es, wenn sie ein paar Tage schmerzen, weil sie einen jedes Mal zurück bringen, in den Moment, als sie entstanden sind und man sich noch etwas intensiver erinnern kann. Dann ist man automatisch mehr Sklavin und hat den Fokus darauf und blendet andere Dinge deutlicher aus, so dass man noch besser dienen kann.

Ich liebe den Blick, wenn mein Herr sie wahrnimmt und meine Hingabe und Demut dadurch sichtbar wird. Sie zeigen, was man sonst nur fühlen kann.

Ich zerfließe, wenn er mit seinen Fingerspitzen darüber fährt und nachspürt, auch in seiner Erinnerung zurück blickt, wie sie entstanden sind.

Spuren sind wie ein direkter Draht zum Status von Herr und Sklavin, wie ein Gummiband, das einen in die Situation zurückzieht und es sind sichtbar gewordene Gefühle. So wichtig!


Auch hier begannen wir vergangene Nacht darüber zu diskutieren, uns auszutauschen und ich bat meinen Herrn davon abzusehen, mich in dieser Nacht zu schlagen, als er mit der Gerte über meinen Hintern strich.

Er erklärte, dass er versteht, warum ich es nicht möchte, es jedoch eine Zwickmühle erschaffen würde. Wenn er sich an meiner Bitte orientieren würde, gäbe es für mich den üblichen fahlen Geschmack, dass ich bestimmt hätte. Wenn er es tun würde, wäre er konsequent, was ich sehr genieße, und ich könnte dienen.

Man sollte dazu sagen, dass ich nun eine Woche intensiv Migräne hatte und es der zweite Tag ohne Schmerzen war und wir gestern zwei Hiobs Botschaften bekommen hatten, die uns sehr hart getroffen hatten und wir innerlich sehr wund waren.

Dazu kam, dass wir morgens Sport gemacht hatten und danach duschen gingen und ich mich rasierte und meine Haut total rot, empfindlich und schmerzhaft war. Ich weiß nicht, ob es vom Sport kam, dem neuen Rasiergel (Warum bringen die Drogerien auch ständig neue Düfte raus, da kann ich nicht widerstehen!), oder die Klingen einfach oll waren, jedenfalls war das Ergebnis, dass auch noch abends meine Haut zwischen den Beinen ganz überempfindlich war.

Mein Herr gab mir sehr deutlich zu wissen, dass ihm bewusst ist, dass ich innerlich und äußerlich wund bin und legte die Gerte weg, streichelte mich etwas weiter und schlug mir dann beherzt zwischen die Beine.

War ich überfordert?

Vorher hätte ich gesagt ja, aber akut merkte ich, dass es mir mehr gibt, dass mein Herr meinen Schmerz genießen möchte und ich dienen kann und darf. Es tat in dieser Hinsicht gut, auch wenn ich nicht ganz wußte, wohin mit meinen Gefühlen.

Einerseits musste ich mich zusammen reißen meine Beine weiterhin gespreizt zu halten und mich machte diese Aufgabe dieses mal fertig und kostete mich sehr viel Anstrengung, andererseits machte es mich ungemein stolz und es tat so gut mich wieder als Sklavin fühlen zu dürfen.

Ok, wenn ich ehrlich bin, nach einigen Hieben wünschte ich mir schon intensiv, dass mein Herr mich noch benutzen würde, damit es ein Ende finden könnte. Was vorher bereits weh tat, glühte nun umso mehr und ich kann gar nicht abschätzen, wie lange mein Herr noch Gefallen daran findet. 

Mein Herr weiß natürlich wie Schwanz-affin ich bin und triezte mich intensiv damit, dass er mich ja nicht ficken müsse und ich keinen Schwanz zu spüren bekommen müsse. Wenn er in mir kommt, ist es jedes Mal wie ein Ritterschlag für mich und lässt mich innerlich strahlen, weil mein Herr mir zeigt, dass ich mich gut anfühle und er mich genießt. 

Wenn er mir das vorenthält, nimmt er mir sehr viel und ich fühle mich unwürdig und beraubt zugleich. 

Er lamentierte darüber, ob er überhaupt in mir kommen möchte, oder doch lieber etwas Besonderes daraus machen möchte, indem er es mir vorenthält und als Luxus definiert, hatte dann aber ein Nachsehen und schenkte mir seinen Ritterschlag :)

Mir macht es auch im Nachhinein Sorgen, wenn ich daran denke, er könnte es ernst meinen und reglementieren, wann und wie häufig ich seinen Schwanz zu spüren bekomme. 

Dennoch ist es natürlich seine Entscheidung, sein Wille und ich werde mich fügen.