Mittwoch, 25. August 2021

Krank

 Leider hatte ich erst eine fiese Erkältung, dann wirklich schlimme Migräne und heute ist der erste Tag, an dem ich mich etwas wohler fühle und nur noch etwas viel geschlafen habe. 

Monsieur ließ mich derweil im Menschenbett nächtigen, damit ich mich gut erholen konnte und schnell wieder vollkommen verfügbar werden konnte. 

Passiert ist in dem Zeitraum natürlich wenig. Monsieur schont mich und knuddelt mich viel. 

Morgen machen wir einen kleinen Ausflug, gehen etwas essen und lassen es uns gut gehen ❤️

Ich glaube, heute ist es grenzwertig, für welches Bett er sich entscheiden wird, daher lege ich keine Prognose ab. 

Regeln wie zu fragen, ob ich auf die Toilette darf, bestanden nach wie vor, ebenso die nächtliche Kette, aber z.B. seine Anrede ist ihm weniger wichtig, ebenso andere Etikette, aber er muss selber wissen, was ihm in der Erziehung wichtig ist.


Mittwoch, 18. August 2021

Jubeltag

 Heute vor vier Jahren, schrieb mir Monsieur seine erste PN :)

Es ist so viel in diesen Jahren passiert!

Aber von vorne. 

Gestern Abend ging ich noch ein wenig ins Menschenbett, hörte einen Podcast und spielte was am Handy, bis ich merkte, dass ich deutlich zu müde bin und dann verkroch ich mich ins Hundebett, schlief dort ein, bis Monsieur mich unbeabsichtigt weckte, als er ins Bett kam und das Licht anmachte. Leider schreckte ich hoch, einen Herzkasper bekommend und war wirklich sehr wütend. Ich mag es nicht, wenn ich geweckt werde, indem ich mich fürchterlich erschrecke.

Nochmal auf die Toilette, bevor ich dann endgültig ins Hundebettchen stieg und wütend, meinem Herrn den Hintern zugewandt, dass er ja auch merkt, wie wütend ich bin, schlief ich wieder ein, diesmal sogar bis morgens!

Ursprünglich hatte Monsieur gesagt, es könne nicht sein, dass er morgens ohne mich aufsteht und sein Zeug alleine machen muss und sich dabei Mühe geben muss, damit ich nicht wach werde. Das sei ja eine verkehrte Welt!

Recht hat er!

Aber hält sich nicht dran.

So kraxelte er leise aus dem Bett, lief auf Zehenspitzen herum und war so leise, dass ich nicht wach wurde. 

Etwas später wurde ich auch wach und wir bekamen einen Streit, weil hm, das kann ich hier sehr schlecht ausführlich erklären. Es ging darum, wie Monsieur mich gestern einmal angepfiffen hat, ohne Grund, weil eine Arbeit ihn massiv genervt hatte und dass er heute ein wichtiges Telefonat nicht geführt hatte, bis ich ihn darauf angesprochen habe.

Ja, ja, nun könnte man an dieser Stelle sagen, die brave Sklavin schluckt alles, auch ihren Ärger runter, aber die Realität ist, dass die brave Sklavin auch mal gekränkt und verletzt sein kann und dann nicht schluckt, sondern spuckt.

In all den Jahren haben wir ein paar Dinge bis dato nicht geschafft zu ändern, so eingefahren sind gewisse Gewohnheiten, aber wir arbeiten daran und so war es auch heute wieder, dass Monsieur im Streit seine Monologe führte und ich eher ruhig, genervt nichts tat.

Später, als wir uns beruhigt hatten, hatte Monsieur den Frühstückstisch vorbereitet und Brötchen aufgebacken, ich hatte mich um den Haushalt gekümmert und wir frühstückten gemeinsam.

Anschließend ging jeder seinen Aufgaben nach und später fuhren wir zusammen etwas einkaufen und essen.

Monsieur wollte mir ein Steak gönnen, denn ich liebe Steaks! Aber ich liebe sie leider auch eher blutig und da ich kürzlich arge Blutungen hatte (nein, nicht meine Tage, die kann ich nicht mehr bekommen und bin somit immer frei verfügbar, was mich ja schon ein wenig stolz und vor allem froh macht!), wollte ich kein Steak, aber Monsieur gönnte mir dann eines meiner Lieblingsrestaurants. 


Wir waren im Vapiano und ließen es uns gut gehen. Die Nudeln dort sind immer lecker und ich mag sehr, dass man draußen sitzen kann und seine Ruhe hat.

Hinterher noch etwas Gebäck und einen Kaffee, ein wenig Zeit für ein paar Zeilen in einem Buch und es ging mir gut :)

Monsieur hatte es auch geschmeckt, aber man merkt ihm deutlich an, dass er sehr gerne woanders essen geht :)

Sein Geburtstag ist nicht mehr allzu fern und er liebt den Maulwurfkuchen, aber ich backe ihn nicht so gerne, weshalb ich bei Coppenrath und Wiese schaute und eine Bananensplit Torte fand, die eigentlich identisch ist. Ich fragte Monsieur, ob die auch in Ordnung ist und das kleine Leckermäulchen erklärte ausführlich, warum wir heute, zur Feier des Tages und weil ich auf meiner Liste, was ich im Sommer machen will, Bananensplit stehen habe, wir die heute uuuuunbedingt ausprobieren sollten und er ist der Herr, er entscheidet, er kaufte die Torte.

Ich mag sie noch immer nicht, aber er umso mehr :) Das freut mich!

Natürlich schenken wir uns immer eine kleine Kleinigkeit und Monsieur schenkte mir meinen Platz.



Er sagte, eines hängen wir zum Hundebettchen, eines ins Büro über mein Kniekissen.

Eine wundervolle Idee!

Monsieur hat sich Gedanken gemacht und eine schöne Auswahl getroffen!

Ich freue mich schon, wenn sie hängen, wohin sie gehören :)

Das ist einer meiner Plätze. Ich habe in der Wohnung verteilt Kissen auf dem Boden, so dass ich theoretisch keine Menschenmöbel benutzen muss, aber im Moment spielt das keine Rolle, ich darf, bis aufs Essen, jederzeit, an jeden Ort, auf jedes Möbel.

Nackthaltung ist auch kein Thema und bevor ich nun weiter abdrifte, höre ich lieber auf damit, da ich gerade schon in ein Fettnäpfchen getreten bin, als ich Monsieur fragte, wie unsere Beziehung wohl aussehen würde, wenn er die Hälfte der Zeit, die er PlayStation spielt, in unsere Beziehung investieren würde.

So Fragen sollte ich nicht stellen, es geht dann immer im selben Schema weiter... mein Fehler, nun muss ich es auch ausbaden. 



Dienstag, 17. August 2021

Trüber Tag

 Gestern vertrat mein Herr mich ja vortrefflich! 

Ich bat ihn darum, weil ich auch mal gerne gebauchpinselt werde, weil ich auch mal gerne höre, wie er seinen Tag empfindet und weil ich das dann auch öfter noch lesen und mich gut fühlen kann. 

Da, wie Monsieur schon schrieb, ich noch etwas fertig bekommen wollte, saß ich also auf dem Menschenbett, mit dem Tablet, schaute eine Serie und häkelte :)

Ganz ehrlich, es ist mal schön für sich zu sein, mit der bunten Lichterkette und einer guten Serienbegleitung :)

Als ich fertig war, ging es auch zügig ins Bett, da es schon spät war und wir früh aus den Federn waren und am nächsten Tag auch wieder müssten.

Monsieur verwies mich im Tagebucheintrag bereits ins Hundebett und dort fand ich mich auch direkt ein. 

Die Nacht war kurz und Monsieur weckte mich, nachdem er geduscht hatte, ganz lieb und zärtlich, indem er mich streichelte und leise sagte: "Haustierchen, Zeit aufzustehen. Du musst nicht mit mir frühstücken, ich weiß, das magst Du nicht so früh, aber Du wirst bei mir sein und mich unterhalten."

Ich bin ein Morgenmuffelmonster, ehrlich! Ich bin morgens unausstehlich!

Also was machte ich? Kletterte aus dem Hundebettchen und nach meiner Morgentoilette, riß ich mich zusammen und war ein artiges Haustierchen, oder Sklavin, oder was dazwischen.

Ich deckte den Tisch, machte die Kaffeemaschine fertig, wusch das Gemüse und drapierte es schön auf einem Teller, das volle Programm, wie üblich und auch ein Gedeck für mich stellte ich hin, denn ich esse morgens wirklich nicht so gerne was, aber weiß auch, wenn Monsieur weg ist, esse ich alleine erst recht kein Frühstück und da ich wirklich, trotz Morgenmuffeligkeit, brav sein wollte, deckte ich für mich mit ein und wartete bis Monsieur bereit war.

Während ich noch die Kaffeemaschine bediente, das ist so ein Vollautomat, der erst wenige Wochen alt ist, aber trotzdem für zwei Tassen seine Zeit braucht, schmierte Monsieur bereits seine Brote. Das ist sein Recht, natürlich.

Zu seinen Füßen, auf meinem kleinen Tisch essend, hörten wir einen Podcast unter unterhielten uns etwas. Ehrlich, als Morgenmuffel habe ich eine Medaille verdient! 

Monsieur deckte danach den Tisch ab, das war ihm wichtig und ich bin ihm sehr dankbar dafür und hinterher ging es dann auch schnell, bis ich an der Türe kniete, während er raus in die große weite Welt entschwand. 

Monsieur schaut immer mind. 3x, bevor er die Türe wirklich schließt und kommt oft noch einmal zurück, um mich nochmal zu küssen und zu kraulen. Das sind schöne Momente, an die man dann später, wenn man ihn vermisst, zurück denken kan.

Kaum war er raus, sprang ich auf und packte noch ein Geschenk ein, bastelte am anderen noch herum, ging dann duschen und machte mich selber fertig, denn auch ich hatte Termine.

Zwischendrin schrieben wir ein wenig, wirklich wenig, hin und her und Monsieur fuhr über eine Stunde, um mich abzuholen, weil er es nicht mag, wenn ich in der Bahn fahre. Er fuhr also eine Stunde hin, sammelte mich auf, fuhr eine Stunde wieder zurück. Das sind wirklich wichtige Gesten die zeigen, wie wichtig ich ihm bin und dafür bin ich wiederum sehr dankbar!

Daheim stellte ich mich an den Herd und zauberte uns ein Essen, Monsieur arbeitete noch etwas und hinterher wurde ich auf dem Sofa angekettet, das erste Mal heute ein wenig entspannen und die Beine hochlegen :)

Während ich etwas Fall Guys spielte (meistens nur die Tages Challenge), nickte Monsieur ein wenig weg, was ihm sicher gut tat.

Da Monsieur nun selber etwas PlayStation spielen wollte, verzog ich mich mit dem Tablet ins Menschenbett und genoß die Ruhe.

Ich bin müde, fühle mich etwas krank (Nase verstopft, mir ist warm, obwohl ich sonst recht kühl bin und ich bin so erschöpft!) und werde mich gleich wieder ein wenig ins Bett verkrümeln und so lange Monsieur noch nicht ins Bett geht, darf ich sicher im Menschenbett verweilen :)

Monsieur ist sehr großzügig, nachsichtig und fürsorglich.

Auf morgen freue ich mich sehr und hoffe, dass ihm gefällt, was ich vorbereitet habe :)

Vier Jahre ist es nun her, als er mich im SMC angeschrieben hatte und mit seiner ersten Nachricht bereits heraus stach und sich als jemand sehr besonderes outete.

Nicht auszudenken, wenn er mir nicht aufgefallen wäre!

Gute Nacht und ich hoffe, dass ich morgen wieder super fit bin!



Montag, 16. August 2021

Aus dem Alltag mit Haustierchen

Der Wecker klingelt – wie immer zu früh. Ich erwische ihn beim 2. Klingeln. Haustierchen schläft noch friedlich in ihrem kleinen Hundebettchen, angekettet wie üblich. Die Füßchen ruhen auf der braunen Kuscheldecke , die sie am Rand drapiert hat. Ich lasse sie noch etwas schlafen und erledige die Morgentoilette (Rasieren, Dusche etc.). Dann ist es Zeit, das Haustierchen zu wecken. 


Normalerweise bereitet sie dann in der ihr eigenen Sorgfalt den Frühstückstisch vor, aber heute ist dafür keine Zeit. Wir haben beide Termine; da ihrer etwas früher ist, fahre ich sie hin und nehme dann meinen Termin wahr. Im Auto ist das Haustierchen natürlich angeleint; wir nehmen heute dafür die jüngst erworbene Tauleine, sie liegt wirklich gut in der Hand, und es bereitet mir Freude, das Haustierchen an ihr zu führen.


Nach den Terminen treffen wir uns in der Stadt, kaufen ein frisch duftendes Brot und fahren nach Hause, um das versäumte Frühstück nachzuholen – spät, aber dafür entspannt. Haustierchen nimmt ihr Frühstück wie jeden Tag zu meinen Füßen. Demütig fragt sie nach Brotaufstrich und einer weiteren Scheibe Brot. Ihre Hingabe auch in den kleinen Dingen wärmt mein Herz.


Übermorgen jährt sich unser Kennenlerntag, und mein Geburtstag ist auch nicht mehr fern. Und so ist das Haustierchen sehr geschäftig, denn sie arbeitet gern an kleinen Überraschungen, von denen ich natürlich nichts wissen darf. Und so kommt es, dass sie zurückgezogen ihr Ding macht (auf die Überraschungen freue ich mich schon sehr). Wenn ich sie gleich wieder ins Hundebett bringe, ist ein weiterer Alltag vorbei, den ich aber mit einem wundervollen Wesen verbringen durfte.

Sonntag, 15. August 2021

Langeweile

 Gestern Abend kam es wirklich so, dass Monsieur mich ins Hundebett geschickt hat, was auch in Ordnung für mich war.

Wach wurde ich, durch ein Kleinkind, was wohl auf der Straße gestürzt war. jedenfalls schrie es ganz fürchterlich. 

Vermutlich bekommt Monsieur dann mit dass ich wach bin, weil ich mich bewege und die Kette klappert, woran ich zuvor noch gar nicht gedacht hatte und so dauerte es auch diesmal nicht lange, bis er im Türrahmen stand und mir einen guten Morgen wünschte, auf eine Art, die mir zeigte, dass er sich wirklich freut mich wach zu sehen. Solche Momente sind wertvoll.

Leider war heute einer dieser Tage, an denen mir bewußt wird, was mir alles fehlt. Ich lebe als Haustierchen und das ist auch gut und schön, aber manchmal fehlen mir einfach die Spitzen, die aufregenden Ausflüge, die einen flashen und deutlich zeigen, warum man überhaupt lebt! Klar, war es letztens in der Teestube schön und im Museum, aber das meine ich nicht. 

Gelernt habe ich, dass keinem geholfen ist, wenn man solche Gedanken und Sehnsüchte für sich behält, also habe ich es möglichst freundlich formuliert und Monsieur mitgeteilt. 

Erst einmal bin ich froh, dass wir keinen Streit bekommen haben und ich bin froh. dass er keine Hauruck-Aktion gerissen hat, die oft daneben geht, sondern sich wirklich Gedanken machte, mein Problem begriffen hat, in den Facetten, aus denen es zusammen gesetzt ist und mich beiseite nahm.

Zuhause kann ich schlecht entspannen, weil ich mich permanent abrufbereit fühle, damit meine ich ohne DS Hintergrund, sondern als Mensch und man sieht überall, was noch zu tun ist und was ich früher als mein zweites Zuhause bezeichnet habe, ist mittlerweile gefühlt mein Arbeitsplatz und ich habe keinen Tag frei.

Die Spitzen, so kleine aufregende Ausflüge, fehlen dennoch, aber Monsieur stellte uns vor seine DVD Wand und erklärte nochmal, wie viele Filme wir haben, was für welche und welches Potential das birgt, ebenso unsere ganzen Bücher und dass ich die Wohnung  nicht als Ort der Arbeit sehen soll, sondern Ort, an dem man seine Interessen ausleben kann, an dem man sammelt, was einen interessiert.

Ich versuchte es mir zu Herzen zu nehmen, aber praktisch war es wie jeder andere Tag, wir blieben zuhause, er arbeitete etwas, ich malte, bastelte, kochte, machte meinen Kram wie üblich, nichts hat sich verändert und innerlich gehe ich ein, vertrockne und verschrumpfe.

Morgen wird ein anstrengender Tag, ich habe früh einen Termin, Monsieur hat auch einige, so dass wir uns erst mittags wieder sehen und übermorgen haben wir beide noch mehr Termine, werden erst Nachmittags Zeit haben. Das schafft etwas Abwechslung und ich werde weniger zuhause sein, was mir schon hilft, aber meine Highlights sind im Moment kleine Funzeln.

Monsieur achtet ab und an auf seine Anrede, ein System dahinter habe ich nach wie vor nicht erkannt, aber das kann auch daran liegen, dass ich wirklich selten mir ja oder nein antworte, sondern meistens ausführlicher.

Ich frage artig, wenn ich auf die Toilette möchte und sonst?

Fällt mir heute nichts ein. 

Gefühlt nimmt DS weiterhin ab und ich fühle mich einfach nicht wohl und damit bricht auch nach und nach meine Stimmung in anderen Bereichen ein und es zieht mich runter. Ich mag das nicht.

Wo ich heute schlafen werde? Es ist mir egal. Ehrlich egal. Macht keinen Unterschied. Das Gleichgewicht ist einfach hinüber....



Samstag, 14. August 2021

Bissele Wellness

 Gestern Abend sinnierte Monsieur wieder lautstark vor sich, sich selber Antworten und Bedenken gebend, bezüglich des Hundebettes.

Wenn er nun schon wieder möchte, dass ich im Menschenbett schlafe, was würde denn sein Haustierchen darüber denken, aber er möchte ja gerne frei entscheiden können, dann müsse ihm ja egal sein, was sein Haustierchen darüber denkt, aber kann es ihm denn wirklich egal sein, was sein Haustierchen denkt? Und so ging es weiter, bis ich sagte, damit das kein Teufelskreis wird, müsse er doch so handeln, wie ihm die Lust steht und dann, wenn man es ordentlich verbalisiert, sollte es keinen Nachteil haben.

Verbalisieren ist alles :)

Monsieur stimmte mir zu und nach meiner Abendtoilette, als ich Anstalten machte ins Hundebettchen zu gehen, verwies er mich ins Menschenbett.

Ich fragte einmal grob: "Warum?" und versuchte nach seiner Antwort, dass er es eben so mag und nicht begründen müsse, nicht weiter darüber nachzudenken. 

Heute wurde ich wach, weil Monsieur quer durch den Flur brüllte: "Ja gut, lassen Sie es auf der Treppe liegen!"... der Postbote war gemeint und ich konnte nicht nochmal einschlafen und die Katze lag auch nicht als Entschuldigung auf mir, also rappelte ich mich gerade auf, als Monsieur reingestürmt kam und fragte, ob es normal sei, dass der Hamster so komische stöhnende Geräusche macht.

Der Hamster ist nun auch schon ein kleiner Opa und nein, eigentlich macht er keine Geräusche, außer es sitmmt was nicht. Also begann mein Tag mit einem panischem ausbuddeln des Hamsters und was sehe ich, als ich sein Mobiliar beiseite geschafft und sein Streu weggeschaufelt hatte? Den Hamster, wie er dick und breit auf dem Rücken liegt und gerade verdutzt wach wird, nicht ahnend, was gerade um ihn herum passiert ist und wie groß unsere Sorge um ihn war, denn scheinbar hatte er lediglich geträumt.

Die Gelegenheit nutzte ich, um sein Zuhause mal wieder zu reinigen und alles ein wenig frisch zu machen.

Danach säuberte ich alles um sein Zuhause herum, denn die Sägespäne fliegen bis sonst wohin!

Gefrühstückt wurde wie es Standard ist, Monsieur am Menschentisch, ich auf einem kleinen Tischchen, zu seinen Füßen und wir unterhielten uns wieder wunderbar dabei, wie verblüfft der Hamster ausgesehen hatte und wie lecker Blaubeeren mit Cheddar schmecken :)

Wenn es die Zeit erlaubt, entspanne ich mich nach dem Frühstück gerne ein wenig und heute ging es dafür unter anderem in die Badewanne, mit einem kleinen Wellness-Programm.

Samstags haben wir meistens wenig zu tun und so ging mein Programm auf dem Sofa weiter, bis wir noch ein paar Erledigungen machen fuhren und unterwegs etwas aßen.

Monsieur lässt, finde ich, ein wenig nach, denn heute gab es kaum Beachtung für die Anrede und auch andere kleine Details sind ein wenig untergegangen. Mir ist es wieder zu viel Schmusekurs und zu wenig Strenge, genieße ich doch erst nach einer harten Hand, die zarten Töne richtig.

Natürlich muss ich um Erlaubnis fragen, wenn ich auf die Toilette gehen möchte und die Leine war während der Autofahrt auch an meinem Halsband befestigt, aber sonst? 

Eben hatte ich mich ins Menschenbett zurückgezogen, um ein wenig zu lesen. Dort habe ich eine bunte Lichterkette, gedämpftes Licht und viele Kuscheltiere und Kissen, so dass es schön gemütlich ist und man entspannt lesen kann. Monsieur kam dazu und ich versuchte ihn, eher scherzhaft, zu verscheuchen, da ich noch ein wenig Ruhe tanken wollte und in mein Buch vertieft war. Natürlich hatte er begriffen, dass ich es nicht ernst meinte, dennoch empfand er garstige Vorfreude daran, dass ich heute Nacht wohl im Hundebett schlafen würde, so frech wie ich eben war.

War es ein Scherz?

Stellt er sich mit so einer Ansage ein Bein, denn er legt sich dann doch fest, auch wenn er es sich vielleicht noch anders überlegen möchte?

Oder entscheidet er sich dann einfach um? 

Oder bleibt er dabei?

Ich bin mal gespannt :)



Freitag, 13. August 2021

Würgehalsband, das endlich mal perfekt passt





Gestern Abend ging es wirklich zügig ins Bett und als ich schon im Hundebettchen lag, befahl Monsieur, ich solle aufstehen, knuddelte mich und schickte mich ins Menschenbett.

Das ist nun recht schwierig in meinem Kopf gewesen, denn einerseits bin ich natürlich sehr dankbar gewesen, aber dann ist da dieses kleine Monsterchen in meinem Kopf, dass sagt, dass Monsieur mich zu sehr verwöhnt, es sich nur leichter damit machen möchte, oder schlimmer noch, schlicht Mitleid mit mir hat. 

Aus der Vergangenheit gelernt habe ich, dass man alle solche Gedanken besser aussprechen soll, was ich sogleich auch tat und Monsieur stritt es natürlich ab und erläuterte, er hätte mich einfach gerne bei sich im Bett.

Schwierig, absolut schwierig für mich, unter anderem, weil ich meinen Platz den Tag über sehr vermisst hatte und er mir nun zusätzlich abgenommen wurde. Zwar werde ich im Menschenbett auch angekettet, jedoch ist es ein schwacher Trost.

Wäre ich im Hundebett geblieben hätte ich das Menschenbett vermisst.

Manchmal verfluche ich mein Denken.


Morgens war Monsieurs Bettseite leer. Ich hatte so tief geschlafen, dass ich nicht einmal bemerkt hatte, wie er aufgestanden war, aber sein Gespür, wann ich wach werde, ist recht gut, denn gerade als ich ein wenig durch die Nachrichten schaute auf dem Handy, kam er schon ins Schlafzimmer.

Gut gelaunt neckten wir uns ein wenig und wälzten wir uns durchs Bett, bis Monsieur mich aufforderte, mich auf den Bauch zu legen und mir ein wenig mit der Hundepeitsche und einem Slapper den Hintern bearbeitete, aber spielerisch, passend zu unserer Kabbelei.

Anschließend bat ich artig auf die Toilette zu dürfen und verrichtete meine Morgentoilette. Danach fragte ich Monsieur, ob er direkt frühstücken wolle, da hatte er schon den Tisch etwas gedeckt gehabt. Es ist Standard, dass ich den Kaffee für uns aufbrühe, während Monsieur bereits am Tisch sitzt, oder noch etwas erledigt, so dass er keinerlei Arbeit damit hat.

Während ich mich auf den Platz zu seinen Füßen begebe, wo mein kleines Tischchen steht, schmiert er schon sein erstes Brot und so beginnt der normale Teil des Tages, denn danach machen wir uns frisch und gehen einige Dinge erledigen, unter anderem durfte ich mir ein paar Bücher aussuchen und dann war es soweit, er hielt vor einem Zoofachhandel und wir gingen Leinen und Halsbänder ansehen!

Nicht missverstehen, natürlich gehen wir öfter auch ins Sex-Shops, aber mal unter uns, wenn es um Leinen geht, ist die Auswahl dort oft mäßig gut. Leinen gibt es höchstens drei Modelle, eine einfache schwarze Lederleine, eine einfache aus einer Kette bestehenden, oder beides kombiniert.

Halsbänder verschiedene aus Edelstahl, die mich nicht interessieren, weil sie nicht kombinierbar mit meinem Talena sind und dann auch wieder welche aus Leder, meist in schwarz oder rot, manchmal auch in lila oder pink, mit mehr oder weniger vielen Nieten.

Da ist man dann im Zoofachhandel besser aufgehoben und hat mehr Auswahl, vor allem wenn sie Hunter Produkte führen.

Monsieur interessierte sich heute für welche aus Baumwolle. Der Karabiner passt gut zum Titan meines Talenas und wir entdeckten ein Würgehalsband, was sich in einem wichtigen Detail von den üblichen Würgehalsbändern unterscheidet!

Wer welche schonmal anprobiert hat, müsste bemerkt haben, dass sie oft entweder nicht über den Kopf passen, oder wenn sie groß genug sind und über den Kopf passen, dann ist der Schutzring, der das Zusammenziehen verhindern soll, damit das Tier nicht stranguliert wird, an einer Stelle, wo der schmale Menschenhals nicht gewürgt wird.

Aber!! dieses hat einen verstellbaren Schutzring, so dass es groß genug ist und über mein Rübchen passt, aber dennoch zum leichten Würgen eingesetzt werden kann, perfekt!

Dann noch etwas für die Katze eingepackt und ab nachhause, wobei mir die Fahrten heute ungemein viel besser gefielen, da wir ja nun wieder eine Leine im Auto hatten! Es fühlt sich für mich einfach richtig an und so wie andere ihren Sicherheitsgurt brauchen, brauche ich zusätzlich eine Leine :)






Dort zog ich mich aus und legte mich, wie von Monsieur gewünscht, bäuchlings aufs Bett und mit viel Lust und Freude striemte er mir mit der Stahlgerte und dem Griff der neuen Leine, den Hintern. Hier und da setzte er einen Akzent mit der Hundepeitsche und keine Ahnung warum, heute jammerte ich viel, hatte ich mehr Schmerzen dabei als sonst, wurde allerdings auch mit einem wundervollen Orgasmus belohnt und durfte hinterher noch zu Diensten sein, was meinem Selbstwert einen ordentlichen Push verpasst hatte.

Während das Essen im Ofen garte, zeigten wir uns gegenseitig unsere gekauften Bücher und erzählten ein wenig über den Inhalt und was wir daran so mögen, dann aßen wir, während wir, man beachte das heutige Datum, "Freitag der 13." schauten. Ich bin ein großer Horrorfilm Fan, mag Splasher-Filme aber allgemein nicht so gerne, jedoch war ich von "Freitag der 13." wirklich massiv enttäuscht. Sehr langweilig und langatmig und zog sich wie Kaugummi, aber bemerkenswert war, dass es wirklich sehr wenig Musik gab! Während der Action Szenen gab es eine Mischung aus: "der weiße Hai" greift an und "Psycho", manchmal ein wenig "Shining" mit rein. 

Hinterher bettelte ich darum, ja nicht den zweiten Teil ebenso schauen zu müssen.

Zur Erklärung, ich hatte heute beim Frühstück gesagt, dass wir uuuuuunbedingt an einem Freitag den 13. aaaaalleeeee, ja unbedingt aaalleeeeee!!!! Teile schauen möchte, aber sowas von unbedingt!

Monsieur warnte mich da schon vor, dass sie sehr öde sind, aber unser Filmgeschmack klafft bei Horrorfilmen sehr weit auseinander, also nahm ich es natürlich nicht ernst...

Beim Schauen blaffte er mich an, als ich im ersten Drittel zum Handy griff, aus Langeweile, später übersah er es auffällig und sagte nichts weiter dazu und kaum lief der Abspann, sprang ich schon auf und Monsieur meinte: "Ich mache dann mal den 2. Teil rein!"

Erst kam mein Vorwand, ich müsse uuuunbedingt auf die Toilette und sagte artig meinen Satz und von dort aus, schrieb ich ihm, dass mich die unbändige Lust gepackt hat, baden zu wollen, aber natürlich verstand er meine Ausrede und gestattete es mir nicht, also verkrümelte ich mich ins Schlafzimmer, unter dem Vorwand, ich würde lüften wollen und das Fenster wegen der Katze bewachen. Nun hatte Monsieur Erbarmen und kommentierte, dass er selber doch auch nicht den zweiten Teil sehen wollte und es nicht ernst meinte.

Glück gehabt!

Ich bin schon gespannt, wo ich heute nächtigen werde und versuche meine Gedankenwelt ruhiger weiter drehen zu lassen, egal wie Monsieur sich entscheiden wird.




Donnerstag, 12. August 2021

Viel Fahrerei

 Gestern Abend ging es recht zügig ins Bett, allerdings diskutierte Monsieur erst noch mit sich selber und ja, er gibt sich selber die Antworten :)

Dann kam ihm nämlich der Wunsch in den Sinn, dass ich im Menschenbett schlafen könnte, zur Ausnahme versteht sich und dass ich ja eigentlich, so alles in allem, brav gewesen bin und dass er sich selber doch keine Grenzen setzen sollte, wenn er den Wunsch verspürt, dass er mich gerne neben sich im Bett hätte und so durfte ich ins Menschenbett und Monsieur kuschelte sich an mich, nahm mit festem Griff die Kette, die an meinem Halsband festgeschlossen ist und schlummerte ein.

Ein wenig eher wach, fummelte ich ein Weilchen am Handy herum und als ich merkte, dass Monsieur langsam munter wurde, bat ich darum aufstehen zu dürfen, auf die Toilette zu dürfen und dies gewährte er mir. 

Danach frühstückten wir schön in Ruhe, mit Brötchen und Pflücksalat vom Balkon und dann mussten wir auch schon bald los, denn heute stand viel Fahrerei an, da wir ein paar Termine hatten. Leider lag derweil die Leine auf Monsieurs Schreibtisch und so fragte ich fröhlich, ob wir denn nicht ohnehin eine neue gebrauchen könnten. Monsieur erklärte, wir sollten mal die schöne Lederleine ins Auto legen, zwar ist die aus Nylon für den Alltag unempfindlicher, aber eben auch nicht so schön. Mein Hinweis, dass die schöne Lederleine ja nun auch etwas steif ist, was sie nicht gerade hosentaschentauglich macht, bestätigte er, dennoch hielten wir an keinem Tierbedarfladen. Schade, denn ich liebe Leinen! Mir egal wie viele wir haben, man kann davon nicht genug bekommen :)

Andere Frauen haben x Handtaschen oder Schuhe, ich hingegen möchte viel lieber Leinen und Halsbänder, so hat jeder seinen Fetisch.

Leider fehlte mir dadurch furchtbar mein Platz und durch die Termine, gab es kaum eine Gelegenheit, ihn mir zu geben und im Moment befindet sich deshalb ein großes Loch in mir.

Genau genommen kann man immer eine Möglichkeit finden, wenn man sich ein wenig Mühe gibt, aber vielleicht kann Monsieur damit einfach besser umgehen, ich weiß es nicht.

Heute gibt es dadurch sehr wenig zu berichten, auch gab es unterwegs sehr wenige Gesten oder Anspielungen. Zwar wurde ich hier und da mal als Haustierchen angesprochen, viel mehr allerdings dann auch nicht und den Abend verbrachten wir zwar nebeneinander, aber nicht miteinander.

Das macht traurig.

Ich hoffe, dass es morgen wieder anders sein wird.



Mittwoch, 11. August 2021

Ruhetag

 Gestern Abend bat ich meinen Herrn, noch ein wenig in den Chat zu dürfen und er gestattete es mir. 

Nach ein paar netten Gesprächen, machte ich mich dann bettfein und, damit keine blöden Gedanken kommen konnten, huschte ich schnell ins Hundebett. 

Monsieur kam etwas später nach und flauschte mich nochmal ordentlich durch, bevor er selber auch ins Bett ging, nicht ohne die Kette an meinem Halsband zu befestigen.

Irgendetwas erschreckte mich fürchterlich mitten in der Nacht, aber eher aus einem Traum heraus, denn ich konnte mich nicht mehr erinnern was es gewesen sein konnte, jedoch hatte Monsieur es mitbekommen und mich sogleich von der Kette gelassen, schlief wieder ein und ich brauchte auch nur ein paar Momente, um wieder ins Traumland zu finden.

Diesmal wachte ich zuerst auf und schlich kurz ins Bad, machte mich frisch und bat natürlich Monsieur, auf die Toilette zu dürfen. Scheinbar wurde er doch wach, als ich auf Zehenspitzen hinausgegangen war, schade, ich wollte ihn keinesfalls wecken. So bekam ich umgehend die Erlaubnis und das fühlte sich gut an. Zwar wäre ich auch sonst gegangen, wenn er noch geschlafen hätte, da ich quasi die Anweisung habe, wenn er verhindert ist, einfach zu gehen, aber dann kommt ein schales Gefühl auf und ich mag das nicht so sehr.

Danach ging ich zur Apotheke, brachte Brötchen mit und bereitete uns ein schönes Frühstück vor, natürlich wieder so, dass er am Menschentisch aß und ich zu seinen Füßen, am Boden, auf meinem kleinen Tischchen. 

Weil es mir nach wie vor nicht gut geht, sagte mein Herr, dass wir heute lieber einen ruhigen Tag einlegen und kettete mich sogleich auf dem Sofa fest.

Monsieur verwöhnt mich im Moment sehr und erlaubte mir ein kleines Mittagsschläfchen im normalen Bett. Er sah mehrfach nach mir und knuddelte mich, legte sich zu mir, vergrub seine Nase in meinem Haar, was ich sehr vermisst hatte und ich genoß diesen raren Moment ausgiebig, versuchte ihn in mein Gedächtnis einzubrennen, für die Nacht, wenn ich wieder alleine im Hundebett liegen werde.

Was mir auch immer gut tut ist, dass er mein Essen lobt. Ich koche etwas vollkommen normales, aber Monsieur wird nicht müde mir zu sagen, wie gut es ihm schmeckt und seine Dankbarkeit bedeutet mir sehr viel. Was für den einen selbstverständlich ist, hebt Monsieur hervor und zeigt, dass es ihm viel bedeutet. Das ist sehr wertvoll.

Später wollten wir einen Film zusammen sehen, aber ich war unartig und ließ ihn zu lange warten und hatte keine Entschuldigung, die mein Verhalten gerechtfertigt hätte, also gab er mir zwei Minuten, um mich zu seinen Füßen, auf dem Boden kniend, einzufinden, was ich natürlich sogleich tat. Meine Stimmung war heute leider sehr gedrückt und ich trödelte einfach aus Frust herum, für den Monsieur nichts kann. Mein Gedanke war, dass er ohnehin noch etwas spielt und gar nicht bemerken würde, wenn ich etwas später komme, allerdings saß er tatsächlich wartend da und das macht mir ein sehr schlechtes Gewissen. Ich lasse ihn nicht gerne warten, das gehört sich nicht und tut mir auch jetzt noch immer sehr leid.

Er rügte mich ein wenig und dann starteten wir den Film. Monsieur schlief leider mehrfach ein, aber es war auch ein sehr blöder Film! Nun geht es wohl gleich ins Bett :)



Dienstag, 10. August 2021

Kleine Freuden

 Gestern Abend sprachen wir noch ein wenig über das Hundebett und ob Monsieur es wirklich mag, wenn ich darin schlafe.

Mein Problem ist, dass es so plötzlich war. Eine Nacht noch in seinen Armen einschlafen, gekuschelt und geliebt, in der nächsten Nacht vor seinem Bett, alleine.

Er sagte aber auch, und damit hat er Recht, dass es plötzlich sein muss, weil eine langsame Umstellung nichts bringt.

Mit meiner Beschwerde im Kopf, dass es sich wie ein Downgrade anfühlt, gab Monsieur sich sehr viel Mühe, als er mich ins Bett brachte. Ich wurde zugedeckt, mehrfach geknuddelt und gestreichelt, bekam liebe Worte zugesäuselt und er versuchte wirklich, mir ein gutes Gefühl zu vermitteln und zu zeigen, dass er mich ebenso liebt, wie wenn ich im Bett liegen darf.  Ich schlief sehr schnell ein, da wir am Morgen früh aus den Federn waren und es irgendwie nun schon wieder weit nach 2 Uhr nachts war.

Monsieur wacht fast immer vor mir auf, er braucht deutlich weniger Schlaf als ich und ließ mich noch im Traumland wandeln, obwohl er mir zwei Tage zuvor gesagt hatte, er würde mich fortan mit aus den Federn reißen. Man muss dazu sagen, dass ich in den letzte Nächten allgemein wenig geschlafen hatte und er sich um mein Wohlergehen bemüht.

Kaum hatte ich die Augen aufgeschlagen, sah ich schon, wie er durch den Türspalt schaute und sich freute, mich wach zu sehen, allerdings mußte ich die Nacht nicht wirklich alleine verbringen :)




So durfte ich noch ein wenig liegen bleiben und langsam munter werden.
Danach machte ich uns ein schönes Frühstück, was ich auf dem Boden einnahm, bei den Füßen meines Herrn und sich nach wie vor wie der richtige und einzige Platz zum Essen anfühlt.  
Monsieur hielt mir heute in unregelmäßigen Abständen seine Hand hin, so dass ich sie küssen durfte und es mir so, einen kleinen Schups, in Richtung meines Platzes verpasste, was mir gut tat und meinen Fokus direkt gerade rückt.

Mit der Bahn fuhren wir in die Stadt und Monsieur kaufte uns zwei Bücher.
Das klingt an dieser Stelle schrecklich falsch, nämlich als wäre es eine Ausnahme, dabei kaufen wir ehrlich gesagt ständig Bücher. Wir leben in einer Art Bibliothek und er überhäuft mich damit! Ich liebe es!
So saß ich also in der Buchhandlung und wühlte mich durch einen dicken Schmöker über Kommunikationsphilosophie, während Monsieur sich ruhig alle möglichen Titel beschaute und sich Zeit ließ.
Durch Corona hatten wir aufgehört in Buchhandlungen zu verweilen und waren eher gehetzt durchgejoggt. Ich weiß nicht genau warum, aber heute war es sehr entspannt und er steckte seine Nase mal, hier, mal da rein, kam zwischendrin zu mir, fragte ob mir das Buch gefällt und streichelte mich kurz.
Da er mich gut kennt, war ihm klar, dass ich nicht sagen würde, dass ich ein so teures Buch haben möchte, also erklärte er, es würde ihn auch interessieren und wir können es ja beide lesen, so halbiert sich der Preis quasi. Auf dem Weg zum Ausgang, fiel ihm dann doch noch ein anderes Buch auf, was kurzerhand auch mit durfte.
So ausgerüstet gingen wir in eine Teestube, aßen Kuchen, tranken leckeren Tee, plauderten ein wenig, lasen und schlemmten, mit allen Sinnen.
Leider hatte ich ein gesundheitliches Problem, so dass wir von da aus noch schnell zu einem Arzt mußten und danach, auf dem Heimweg, eilig Sushi einkauften. Monsieur mag Sushi, aber nicht so sehr wie ich und dennoch hielt er extra beim Supermarkt, so dass ich mir, nach einer schmerzhaften Untersuchung beim Arzt, etwas gönnen konnte! Das wärmte mein Herz und fühlte sich sehr schön an. Selten fordere ich etwas für mich ein, oder stelle meine Bedürfnisse in den Vordergrund, umso mehr freut es mich, wenn Monsieur auch bei mir die leisen Töne hört und mich zu etwas auffordert, was ich selber nicht eingefordert hätte.

Besonders behaglich fühle ich mich heute, weil Monsieur mich mehrfach, bewußt über den Tag verteilt, gekrault und gestreichelt hat und so seine Liebe zeigte. Mein persönliches Highlight war, als er in der Bahn eine Antwort mit Anrede einforderte, egal wie viele Leute um uns herum waren.

Es geht bald wieder ins Bett umgewöhnt habe ich mich natürlich noch nicht, so dass ich ehrlich gesagt, keine Vorfreude habe.
Allgemein gehe ich ungerne ins Bett.
Monsieur wird sich wieder viel Mühe geben, dennoch ist es irgendwie ein schales Gefühl, wobei ich zugeben muss, dass es gestern weniger schlimm war.
Ich lag dort und es war sogar ein kleines bisschen wie früher, als ich noch nicht das Downgrade Gefühl hatte, sondern dadurch nur meinen Platz deutlich spüren konnte. Bis dahin ist es noch ein längerer Weg, aber wenn Monsieur nun sagen würde: "Ach, wir vergessen das Hundebett, du schläfst einfach wieder im Menschenbett...", dann würde es sich auch falsch anfühlen.

Vielleicht brauche ich einfach noch etwas Zeit, bis ich mich wohler damit fühle, dann aber dadurch sehr deutlich meinen Platz fühlen kann.


Montag, 9. August 2021

Hundebettchen



Monsieur zog gestern (endlich) wieder die Zügel an. Zwar sind noch nicht alle Wogen geglättet, dennoch muss man bereit sein, daran zu arbeiten und das beginnt ja irgendwo und somit packte er gestern eine Kette aus und überraschte mich, indem er mich auf dem Sofa festgekettet hat, später auch in der Küche.

Da ich, wie so oft bereits beschrieben, Schwierigkeiten habe, die leisen Töne zu hören, versuche ich einfach mal, durch die Beschreibung meines Tages, ein wenig Revue passieren zu lassen und so festzuhalten, was ich sonst vielleicht aus den Augen verlieren würde.

Wir führen eigentlich täglich Gespräche (wie soll es auch anders in einer Beziehung sein) und darüber verliert man vielleicht auch mal den nötigen Abstand und geht zu schroff miteinander um. Dann ist jemand verletzt und reagiert auch patzig und so gibt ein Wort das nächste. Da wieder rauszukommen, indem man es erst einmal überhaupt bemerkt, ist die Schwierigkeit, aber das haben wir mal wieder geschafft.

Monsieur bemüht sich öfter Haustierchen zu mir zu sagen, mir damit meinen Platz zu zeigen und das gefällt mir äußerst gut. Es wärmt jedes einzelne Mal ein wenig mein Herz :) 

Auch achtet er mehr auf seine Anrede, wobei ich hier nur anfangs ein, zwei Erinnerungen brauchte, da ich es nicht mehr so auf dem Schirm hatte und es gut wieder umsetzen kann. Irgendwann geht es einem ja ins Blut über und man findet schnell wieder zurück. Da ich das bereits einige Jahre machen durfte, ist es nicht so schwierig und ohne die Frage, ob ich auf die Toilette darf, stehe ich nicht einmal dafür auf, weil es so selbstverständlich ist, erst zu fragen.

Abends erklärte Monsieur, dass ich nun wieder regelmäßig im Hundebett schlafen darf/muss. Ursprünglich stand ein vollkommen anderer Gedanke dahinter. Wir waren frisch zusammen, standen im Zoofachhandel, weil wir etwas für unsere Katzen brauchten und Monsieur betrachtete die Hundebetten und Kissen und sprach seine Idee an, aber nicht fürsorglich, sondern um durch meine Reaktion festzustellen, ob es mich demütigen würde und ja, das tat es wahrlich. Er versuchte mich sogar zu überreden, mal Probe zu liegen, gleich vor Ort!

"Leider" war das größte Format nicht vorrätig und so bestellte er es kurzerhand im Internet, aber ich stand mit tomatengleichen Kopf da und bekam eine Schnappatmung vor Panik.

Ich bin kein Pet, werde nie eins sein, denke ich und das überschritt diese Grenze deutlich, in meinen Augen, aber als das Bett dann da war, legte ich mich wie befohlen rein und merkte, dass es recht gemütlich ist und flauschig und niedlich und schön :)

Fortan mochte ich das Hundebettchen und Monsieur fühlte sich der Möglichkeit beraubt, mich damit zu demütigen, setzte aber anders um und sah nun auch die Optionen, die meine neu gewonnene Einstellung brauchte. 

Das Hundebett stand eine ganze Weile im Büro meines Herrn, so dass ich schlafen oder lümmeln konnte, während er arbeitete. An dessen Stelle befindet sich nun der Ohrenbackensessel, den er sehr gerne nutzt, um Pausen zu machen, oder auch mal ein wenig zu dösen.






Eine Zeit lang lag es dann neben dem Bett und wurde für die Corner-Time benutzt und auch mal fürs nächtliche schlafen, oder als Ort, zu dem ich geschickt werde, um Ruhe zu finden und/oder nachzudenken. 




Nachdem Monsieur allerdings unser normales Bett zu einem Fasthochbett umgebaut hatte, war kein Platz mehr für das Hundebett und es stand erst einmal ungenutzt darunter.


Meine Kuschelhöhle war tagsüber eine schöne Option, aber Monsieur mag mich in seiner Nähe haben und dies war ihm zu viel Abstand, weshalb ich nicht mehr dort nächtigte.

Nachdem es nun wieder abgebaut war, bekam es seinen alten Platz, neben der Bettseite meines Herrn, zurück, blieb jedoch noch länger ungenutzt und just gestern Abend verkündete er, dass ich nun wieder öfter im Hundebettchen schlafen darf. Wow!

Es ist für mich so ein Zwieding. Das Hundebett zeigt mir sehr deutlich meinen Platz, aber auch Distanz zu meinem Herrn, aber auch deutlich meine Position, aber verhindert Nähe, aber auch das kann gut sein, weil es eben deutlich meinen Stand zeigt.

Als wir zu Bett gingen, positionierten wir es so, dass Monsieur mit seiner Hand an mich ran reichte und die Kette an dem Ring auf seiner Bettseite befestigt war, so dass er gemütlich daran ziehen konnte.

Das Licht ging aus und er brummelte ein wenig herum, während er sich hin und her wälzte und ich hatte kein gutes Gefühl.

Ich weiß, dass er meine körperliche Nähe sehr genießt, gerne seine Nase nachts in meinen Haaren vergräbt, seine Hand auf meinem Genick weilen läßt, mit der angezogenen Kette in der Hand einschläft und ähnliche Dinge. Das ist so nicht möglich, wenn ich im Hundebett bin und schon, nach der ganzen Zeit, eine arge Veränderung. Während ich mir den Kopf zerbrach, ob Monsieur sich wirklich wohl fühlt, oder wie ich denke, eher unwohl. Ob es ihm gut damit geht, oder er es doch eher aus Pflichtgefühl durchzieht, hörte ich ihn auf einem schnarchen und fand so, ein wenig unglücklich, auch zur Ruhe.

Der Gedanke ließ mich allerdings nicht los, auch am nächsten Morgen noch nicht und so fragte ich vorsichtig nach und bekam die überraschende Antwort, dass es ihm gefallen hat. Direkt springt bei mir wieder einmal die Lüge!!! Sirene an, die behauptet besser zu wissen, was Monsieur so fühlt.

An der Stelle brauche ich ganz deutliche Verbalisierung, denn zwischen dem, was mir mein Gefühlt sagt und dem, was Monsieur sagt, liegen manchmal Welten. Das ist sehr schwierig für mich.

Sehr früh mussten wir los, zu einem Arzttermin und Erledigungen machen und danach hatten wir einen schönen Brunch zuhause, ich natürlich neben dem Menschentisch, auf meinem kleinen Tablett, auf Knien, wie wir es nun permanent haben.

Monsieur streichelte mich unterwegs öfter und zeigte mir viel Zuneigung, was ich auch ehrlich gesagt dringend nötig hatte. Das tat wirklich gut. 

Leider war die Leine nicht wieder im Auto, da es zwischenzeitlich in der Werkstatt gewesen war und wir noch nicht alles wieder eingepackt hatten. Die fehlte mir leider sehr. Eine Leine bringt mir ungemein viel Sicherheit und Halt, egal an welcher Stelle ich mich gerade befinde, selbst zuhause.

Ich vermute, die Kette vom Sofa, ist die, die vergangene Nacht auf seiner Bettseite angebracht war, denn Monsieur verzichtete darauf, mich heute wieder auf dem Sofa anzuketten, aber er unterbrach mein Tun, indem er mich aufgefordert hatte, mich zu seinen Füßen zu knien, die Stirn auf den Boden zu legen und mal durchzuatmen. Dabei komme ich immer direkt runter, erde mir wortwörtlich und entspanne ungemein!

Auch ermahnte Monsieur mich regelmäßig, wenn ich ein wenig über die Strenge schlug, mich im Ton vergriff (ich habe ein Schandmäulchen und fluche viel) und ihn zu sehr necken wollte. 

Vieles davon, habe ich nicht permanent auf dem Schirm, eher geht es schonmal im Alltag unter und einige Tage später, ist es zu sehr in Vergessenheit geraten, deshalb schreibe ich es gerade auf, als Erinnerung, als Stütze und dass wir nachlesen können, was gut lief, was weniger gut, was man überdenken sollte, oder nachträglich erläutern.

Monsieur bekommt so auch einen ganz guten Einblick, wie ich es empfinde und an was ich mich wie erinnere und kann so feststellen, ob es funktioniert, wie gewünscht und ggf. korrigieren :)



Sonntag, 8. August 2021

Kein Ponyhof

 Ich habe einen sehr hilfreichen und lieben Kommentar bekommen, dem ich einen Blogeintrag widmen möchte: 

Sklavin, dieses Problem und diese Diskussion kenne ich gut mit meiner kajira. Wir nennen es, wir müssen beide "an unserem Platz sein", sie als kajira, ich als Herr. Auf unterschiedliche Weise ist das für beide Seiten schwer. Manchmal bin ich so überlastet, dass die Obacht für mein mädchen zu kurz kommt, dann erwarte ich schon einige Zeit, dass sie mich stützt, indem sie alleine an ihrem Platz bleibt und dient. Umgekehrt gibt es Zeiten am dem es meiner kajira sehr schwer fällt an ihrem Platz zu bleiben, dann ist es meine Aufgabe sie an ihren Platz zu bringen.
Dies kann jede Seite nur eine begrenzte Zeit, weil du gut erkannt hast, dass es viel Kraft kostet beide Seiten zu "tragen".
Letztendlich geht aber nichts daran vorbei, dass ihr miteinander sprecht, nicht streitet. Eine sklavin sollte per Definition nicht mit ihrem Herrn streiten können. Bei einem Streit sind beide Seiten wahrscheinlich nicht an ihrem Platz. Versuche ganz aus der Position als sklavin deine Gefühle zu beschreiben und ansonsten sage ich meiner kajira immer"du darfst jederzeit um etwas bitten".

Herrschaftliche Grüße
Herr R


Lieber Herr R.,

ich freue mich immer, wenn es einen Response gibt und einen so produktiven noch dazu, bedeutet einen kleinen Schatz geschenkt zu bekommen, danke dafür!

Verbalisieren ist alles, in jeglicher und jeder Beziehung. Leider ist das manchmal nicht so einfach, wie ich es mir wünschen würde.

Zum Einen gibt es von meiner Seite her das Problem, dass ich 15 Jahre in einer sehr ungesunden Ehe festgesteckt habe, in der Gespräche gar nicht möglich waren, in der mir gar nicht zugehört wurde, ich meine wirklich gar nicht. Dann ging ich dazu über zu schreiben, in der Hoffnung, dass er es wenigstens lesen würde, aber auch das blieb aus. Zwar versuchte ich es in unregelmäßigen Abständen wieder, jedoch blieb es erfolglos und dann findet man sich damit ab ungehört zu bleiben, alleine gelassen mit den eigenen Worten und Gefühlen und es brennt sich in die Seele ein, so sehr, dass einem die Option: "Du kannst doch darum bitten?!?" überhaupt nicht mehr in den Sinn kommt.

Zum Anderen hatte ich nun wieder lange das Gefühl, dass ich DS technisch komplett alleine dastehe und Monsieur keinerlei Interesse hat, außer ab und an eine Anrede und die nächtliche Kette und die erfragten Toilettengänge, was für mich, zu wenig ist.

Gemeinsam tragen und aushelfen, wenn der Andere gerade nicht kann klingt logisch und wünschenswert, ist allerdings schwierig, wenn die Durststrecke immer länger wird. Ich biete mich ungerne an, mache es dennoch, aber stelle es auch schnell wieder ein, wenn es erfolglos bleibt, siehe oben.

Zwar versuche ich permanent als Sklavin zu denken, wenn diese hingegen kein Gehör findet, stellt sie sich auch schon mal schmollend in die Ecke und möchte einfach nicht mehr. Monsieur nennt hier gerne das Beispiel von Herr und Knecht, die einander gegenseitig die Plätze ermöglichen und mir fehlt dann eben der, der es mir ermöglicht. Vielleicht gebe ich hier zu schnell auf, oder bin nicht penetrant genug, aber aufzwingen und nerven möchte ich dann auch nicht.

Mir fehlte die Einladung, so gesehen. Das Gefühl gewollt und gebraucht zu werden, denn hingenommen, dass ich eben da bin, ist mir deutlich zu wenig. Ehrlich, ich bin gerne im Hintergrund aktiv und verschönere aus dem Nichts heraus das Leben meines Herrn, aber nicht wahrgenommen werden, ist mir auch zu wenig. 

Das mit dem Streiten kann ich so unterschreiben. Es sollte nicht möglich sein. Es ist auch recht einseitig, da ich mich überhaupt nicht streiten möchte. Ruhe und Frieden ist mir sehr wichtig, aber Monsieur hat dann sehr viel Energie in sich, die eben heraus muss. Man wird aus Verzweiflung laut. Es ist auch eine Not von seiner Seite.

Ich kann hier schlecht alle Komponenten beleuchten, weil vieles zu intim ist, oder auch andere Personen betrifft. Monsieur findet, dass er immer falsch dargestellt wird, ich schreibe ja aus meiner Sicht, aus meinen Empfindungen und bemühe mich, dass es möglichst objektiv ist, dennoch sieht er sich ins falsche Licht gestellt, was mir leid tut, aber ich auch nicht besser oder anders hinbekomme, denn, wie gesagt, es ist mein Empfinden, meine Sicht, die ich so objektiv wie nur möglich beschreibe.

Mein Eintrag war nicht dafür gedacht, ihn irgendwie schlecht darzustellen, sondern meine Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken zu verbalisieren, wie ich es real nicht kann, da Ruhe dazu gehört, nicht unterbrochen werden, sich trauen können, nicht verurteilt werden, während man noch spricht. Dann fungiert diese Webseite als Ventil, ungestörtes, einfach zuhörendes Ventil.

Auch dokumentieren wir hier unseren Weg, dazu gehören leider auch die Stolpersteine und Fehlversuche.

Wir sind Menschen mit einer Vorgeschichte, mit einem Rucksack voller Erlebnisse, Erfahrungen und dementsprechend vielen Triggern. Monsieur hat lange alleine gelebt, und unser Erfahrungsstand im DS Bereich ist auch recht unterschiedlich. In jeder Beziehung ist es schwierig alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen und wenn man dann noch so unterschiedlich ist, wie wir, wird es zu harter Arbeit. Dann geht einem schonmal die Puste aus. 

An unserer Kommunikation arbeiten wir stetig. 


Sonntag, 1. August 2021

Verblühende Tulpen in einer Herzvase mit Stinkewasser darin, dass vor sich hin gärt

 


Das Bild habe ich vor etwa zehn Jahren gemacht, als ich mich genau so gefühlt habe. Welkende Blüten in einer Vase mit Herz, leeres Halsband, keiner der die Leine hält.

Ich lasse meinen Herrn in Ruhe, belästige ihn nicht mit Dingen, die mit DS zu tun haben, akzeptiere, wenn er fragt: "Wie heißt das richtig?" und eine Anrede erwartet und gebe sie ihm, frage artig, wenn ich auf die Toilette möchte, erwarte keine Kette nachts, auch wenn ich sie bekomme, mache über den Tag verteilt, was ich für angebracht und richtig halte, lasse es sein, wenn mein Herr möchte, dass ich etwas nicht tue.

Ein recht selbstbestimmtes Leben.

Wer mich gut kennt, weiß wie schwer mir das fällt, wie unendlich viel Kraft es mich kostet und ich sehe mich in einer ähnlichen Situation wie vor zehn Jahren.

Ich liebe meinen Herrn, aber es ist nicht das Leben was ich mir wünschte und vorstelle.

Als ich mit 19 entdeckt hatte, dass ich auf DS stehe und in welchem Maße, habe ich mir vorgenommen davon nicht abzulassen, weil ich nur so wirklich erfüllt und glücklich leben kann und dann?

Dann geriet ich an meinen ersten Dom, der mich heiratete und ja, da war anfangs viel DS, aber auch viel ging vollkommen schief, aber das war mir nicht so wichtig, weil ich weiß, dass man durch Erfahrung lernt und man erleben muss, um zu wissen, wie es ist, denn in der Fantasie stellt sich vieles vollkommen anders da, als wie es sich dann wirklich anfühlt.

Ich durfte keine eigene Entscheidung mehr treffen, ohnehin eine Last, die mir nie behagt, aber als ich dann mit Freunden unterwegs war, gestaltete es sich nicht so einfach, denn die waren eher genervt davon, obwohl sie auch aus der Szene kamen. Alle mit denen ich mich umgeben hatte, kamen entweder aus dem Bereich, oder waren eingeweiht. 

Kein eigenes Geld haben, kein eigenes Konto? Noch eine Last, die mir genommen wurde und die funktionierte eigentlich gut, da mein Ehe-Dom immer zuhause Geld versteckt hatte, für den Notfall.

Keine Unterwäsche? Nicht einmal Strumpfhosen, höchstens Strapse und Halterlose? Kein Problem, selbst im Winter geht das, mit Overknees. 

Schuhe müssen mind. 8cm oder mehr Absatz haben? Gewöhnungssache, aber selbst auf einem Spielplatz mit Sand war ich noch schneller als mein Ehe-Dom. 

Andere, eher mentale Regeln? Hatten wir nur kurze Zeit, aber auch nicht dauerhaft. Leider war er psychisch hmm, sagen wir mal, nicht sehr stabil. Daher auch irgendwann die Trennung.


Mein Ex-Herr hatte das hingegen voll drauf! Ich bin heute noch begeistert von seinem Regelwerk und dass er nichts übersah und es konsequent durchsetzte. Beine überschlagen im Auto auf der Autobahn? "Ok, dann halte ich an, wenn wir einen Unfall bauen, dein Problem..." und bremste langsam (sehr langsam) ab, so dass ich sie schnell wieder spreizte.

"Du hast nicht gefragt, ob Du eine Unterhose tragen darfst? Ok, kein Morgen-Müsli ist gestrichen, es gibt Matzen mit Obst und/oder Gemüse, dazu Tee, für die nächsten Tage."

Die Leine war kontinuierlich dabei egal wo und wann. Kölner Innenstadt? Egal, die Leine war dran, entweder normal vorne getragen, wenn Kinder auftauchten dezent hinter dem Rücken im Genick, um seine Hand gewickelt.

"Knie dich hin!" konnte jederzeit vorkommen, kein Ort war geschützt, kein Boden zu schmerzhaft. 

Leider funktionierten dann andere Dinge, von außen, weniger, also bat ich um die Trennung.


Und mein jetziger Herr legte so gar keinen Wert auf die Dinge, die mir mein Ex-Herr mühsam eingetrichtert hat. Jederzeit blasen und schlucken, egal wo, ohne Sauerei und mit sauber lecken? Kein Problem! Nun nicht mehr von Bedeutung, aber das ist etwas, was ich offen gesagt auch nicht wirklich vermisse, im Gegensatz zu anderen Dingen.

Man darf Menschen nicht vergleichen, jeder ist individuell und der Stil, in dem verschiedene Herren führen, unterscheidet sich natürlich nach deren Bedürfnissen. Ich bin da sehr flexibel. Solange ich dienen darf, meine Regeln und Rituale habe, die meinen Tag strukturieren, meinen Platz fühlen kann, so lange ist meine Welt in Ordnung. Wodurch das herbeigeführt wird, ist mir eher unwichtig. 

Eher ist es so, dass es irgendwie einen Mindestbeitrag von DS pro Tag geben sollte, damit ich mich wohlfühlen kann. Den habe ich nicht. Frage ich meinen Herrn, wie es ihm geht, ist die Antwort viel positiver, seit ich mich selber komplett zurück nehme, nichts mehr über DS sage, reagiere, wie er es sich vorstellt, wenn dann doch mal was kommt und ansonsten mich wie eine x-beliebige Frau verhalte.

Meine Nerven liegen dadurch blank, aber das ist immer noch besser, als der Streit den ich auslöse, wenn ich nur eine kleine Frage stelle, wie z.B.: "Wieso muss ich jetzt auf die Anrede achten und die letzten Tage war es egal?"

Also, keine Fragen stellen, keine Anforderungen, keine Bemerkungen, nichts, denn all das löst nur einen heftigen Streit aus, der sogar recht einseitig ist, weil ich keine Lust auf streiten habe und meistens nichts erwidere, außer wenn mir dann wirklich mal die Hutschnur reißt, aber das wird mir dann auch wieder vorgehalten. Sehr einseitig aus meiner Sicht.

So habe ich die letzten Wochen durchgehalten. Genommen was ich bekam, nichts hinterfragt, viel selbst beschäftigt und den Mund halten, immer den Mund halten. Anforderungen sind das größte Tabu. 

Immerhin habe ich dadurch meine Ruhe, wenig Streit und einen ganz umgänglichen Herrn, der fast schon zufrieden erscheint.

Tolles Leben... naja nicht für mich, aber ein ruhiges.

Dann denke ich an früher zurück. In meiner Eher fiel DS sehr früh weg und kam sporadisch hier und da alle paar Wochen, später Monate vor und das wars. So wollte ich nie leben. Ich habe mich in jungen Jahren für DS entschieden, mich entschieden als Sklavin zu leben und ich hatte mir das nicht aus Spaß vorgenommen, sondern mit dem Wissen, dass ich anders nicht glücklich sein kann.

In den Jahren sprach ich mit nicht wenigen BDSMlern, die aus Liebe geheiratet hatten, ohne dass der Partner / die Partnerin etwas mit BDSM am Hut hat und diese Personen gingen dann fremd ("Ich nehme ihr/ihm doch nichts weg, was er/sie nicht mag oder braucht!") und waren nicht sehr zufrieden im Leben. Keiner geht gerne fremd, denke ich, so wie keiner gerne lügt.

Mir sollte das nicht passieren. Jeden meiner Lebensgefährten/Partner/Herren, wie auch immer man sie nennen möchte, hatte ich auf einer BDSM Plattform kennengelernt und ohne umschweife klar gemacht, was ich brauche, um glücklich zu sein. Immer wieder wird gesagt, wie toll/geil/super das ist, aber auch hier ist es wie oben beschrieben, von der Fantasie, zur Realität, oft ein großer Sprung. Man stellt es sich anders vor, als es dann ist und schon gibt es Probleme.

Ich bin leider nicht so eine Sklavin, die sich immer wieder anbietet und aufdrängt, um den nötigen DS Beitrag zu erhalten. Dann könnte ich mir einen Stino schnappen und ihm dienen, dafür braucht es keinen Herrn. Ich brauche das Gefühl auch als Sklavin gesehen zu werden, meinen Platz zu bekommen und erzogen zu werden, zu der Sklavin hin, die mein Herr sich wünscht und vorstellt.

Halte ich mich im Moment nicht an eine Regel, passiert genau genommen gar nichts. Ich habe ja nicht einmal viele Regeln! Wir hatten ein Abendritual festgelegt. Wenn ich mich hinknie, macht es mein Herr, aber sonst? Keine Aufforderung, keine Nachfrage, nichts.

Dann entscheide ich, wenn es ein Abendritual gibt? Sorry, damit kann ich nicht umgehen.

Gefühlt ist alles meine Entscheidung.

Ich mag das überhaupt nicht, es streßt mich und kostet mich alle Kraft. Aber wer keine Kraft hat, rebelliert auch nicht...

Also denke ich an früher zurück, höre mein junges Ich, dass sich schwört, nicht mehr ohne DS leben zu wollen und möchte gerne antworten: "Dann such Dir Deine Herren noch sehr viel kritischer aus, als Du es schon tust!"

Ich liebe meinen Herrn, aber mir tut die Beziehung im Moment nicht gut und ich traue mich nicht etwas zu sagen, weil ich dann wieder mit einem Streit konfrontiert werde, der sehr unfair ist und mir sehr weh tut und so bin ich lieber ruhig, versuche mich zurückzunehmen und darf mir anhören, dass ich total unausgeglichen bin und zu schnell aus der Haut fahre, wegen Nichtigkeiten...