Dienstag, 25. August 2020

Throwback Tuesday (3)


An diesem tollen Computer, der damals modern war, erkennt man bereits, dass es einige Jahre her sein muss.
Wann genau? Kann ich nicht sagen!

Auf dem Bildschirm erkenne ich das alte Design der Sklavenzentrale, wobei ich da schon lange raus bin.

Damals wie heute mochte ich es schon zu knien und hatte meinen ersten Kniestuhl!



Mein damaliger Ehe-Dom stand total auf High Heels, Strapse und das volle Programm, daher hatte ich mich für ihn aufgehübscht.

Brachte leider dennoch nichts, aber die Bilder mag ich, weil ich meinen Körper damals sehr mochte und mich hübsch fand.
Zwar war was nach dem Bild passierte eine Enttäuschung, aber die Momentaufnahme mag ich bis heute :)

Mehr Schein als sein, aber manchmal genügt das bereits, jedenfalls wenn man zurück schaut :)



Sonntag, 23. August 2020

Unischtbar

Die letzten Tage waren ruhig.
Wir hatten viel zu tun.
Ich bin erkältet, fühle mich schlapp, müde, träge, unwohl.
Jeder machte eher so sein Ding, weniger Zeit miteinander, doch dennoch in einer Wohnung.
Ein wenig Luft zum Atmen, ein wenig Ruhe, ein wenig Entspannung.

Der rote DS Faden ist irgendwie abhanden gekommen.

Wir waren eigentlich gut dabei, mein Herr ließ mich regelmäßig knien, drückte sich eindeutiger aus, ohne dass alles wie eine Bitte klingt, mehr Verlangen und Aufforderung im Tonfall.

In der kurzen Phase entstand auch das Bild.




Wenn er merkte, dass ich zu gestreßt war, rief er mich ins Büro und ließ mich knien, benutzte mich als Schemel, schenkte mir eine kleine Ruhe-Insel, die ich ausgiebig genoss, mich bedankte und entspannter weiter dem Leben strotzen konnte.

Es schlich sich irgendwie aus, ich weiß gar nicht wodurch. Es passiert immer unauffällig, als wenn einem etwas weh tut und man merkt gar nicht, sobald der Schmerz endet, lediglich fällt einem auf, dass er weg ist, aber seit wann, weiß man nicht mehr.

Heute bei einer Autofahrt traute ich mich nach Tagen zu fragen, warum er mir nicht mehr im Auto die Leine anlegt. Sie liegt zwischen uns auf der Konsole und das wars.
"Weil Du sagtest, sie sei unnütze und hat keine Bedeutung."

Stimmt. Hatte ich gesagt.
Die Situation war etwas her. Mein Herr hatte die Leine automatisch am Halsband befestigt und fuhr los. Immer öfter vergaß er sie, wenn er ausgestiegen ist. Manchmal riss er dann beim Aussteigen dran und merkte es lediglich, durch einen Schmerzenslaut meinerseits.
Dann lag sie zunehmend irgendwo herum, zwar am Halsband befestigt, jedoch das andere Ende der Leine lag mal irgendwo auf seiner Seite heruntergerutscht, mal auf der Mittelkonsole, mal auf meiner Seite im Fußraum, er bemerkte es nicht und dann sagte ich, dass sie so keinen Sinn für mich hat, wenn sie zwar befestigt ist, aber irgendwo vergessen hängt, denn dann hat sie keine Bedeutung.

Nun ja, seit dem ließ er sie eben liegen.
Eine einfachere Lösung, als ihr wieder Bedeutung und Sinn zu geben, muss ich schon sagen.

Dann sitze ich wie heute im Auto, schaue traurig die Leine an und denke mir: "Eigentlich ist es im Moment ja nicht nur die Leine... es wurde immer mehr. Die Sinnlosigkeit der Leine hat sich ausgebreitet und übergegriffen und was haben wir im Moment noch?"

Tja...

Ich benutze häufig die gewünschte Anrede. Also eigentlich hatte ich sogar begonnen mir richtig Mühe zu geben, vor allem im Alltag, wenn man eben nicht so sehr den Fokus auf DS hat, genau dann besonders auf die Anrede zu achten und beim Einkaufen zum Beispiel, oder anderen Terminen ihn damit anzusprechen.

Anfangs freute es ihn, er sagte es deutlich, streichelte mich, nannte mich Tierchen und meine Welt war rosarot, warm und schön!

Auch das versiegte.

Heute hatte ich wieder besonders darauf geachtet, so wie in den letzten Tagen und saß also im Auto und war brav, befolgte alles und er überhörte es.
Klar, ich erwarte nicht, dass er es immer sagt, dass er immer zu verstehen gibt, dass er es bemerkt oder schätzt, aber so zwischendurch mal?

Nein, heute war es normal, war es bequem, so wie ich bequem bin.

Ich hasse das.
Ich hasse es so sehr!

Wenn man eine brave, artige Sklavin ist, sich nicht beschwert, alles korrekt macht, seinem Herrn das Leben vereinfacht, möglichst vieles abnimmt und es ihm muggelig gemütlich macht, dann wird es nach und nach zum Standard und bekommt keine Beachtung mehr, obwohl man sich ja weiterhin anstrengt, Mühe macht, sich Gedanken macht und dafür arbeitet, dass er es schön hat.

Ich heule schon fast beim Schreiben.

Muss man denn eine ungezoge Zicke sein, damit man dann wieder brav sein kann? Damit der Herr dann wieder bemerkt, dass man brav ist? Damit der Gegenpol spürbar ist und man weiß, was man an seiner Sklavin hat? Ist das der einzige Weg?

Ich hatte ein Lob für das Frühstück bekommen, weil ich es schön (wir mußten eilig aufbrechen) angerichtet hatte und gut organisiert hatte, trotz Zeitmangel.

Danach kam nichts mehr.

Die letzten Male kniete ich unaufgefordert, weil ich artig sein wollte und hätte ich es nicht getan, wäre es auch in Ordnung gewesen.

Das macht mich so traurig.

Man öffnet sich seinem Herrn, man investiert alles was man hat in ihn. Man baut seine Schutzmauern ab und zeigt sich verletzlich und versucht durch Mühe und Arbeit, damit es ihm gut geht, zu zeigen, dass man alles für ihn tun würde und bekommt keine Reaktion, weil es halt normal ist.

Hört man auf damit, dann ist man böse, gemein, bekommt Donnerwetter und Streit.
Macht man es, ist es ok und hat Ruhe.
Die Bedürfnisse die man hat, die werden so oder so nicht gestillt.
Funktioniert man, hat man aber wenigstens keinen Streß.

Sollen das meine einzigen Optionen sein?

Morgen steht wieder ein Tierarzt Termin an. Es darf nur einer mit dem Kater rein gehen.

Ich hasse es!
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich es hasse!

Früher hatte ich eine Nadelphobie, eine Blutphobie (so heißt es, wenn man von Blut ohnmächtig wird) und Panik in Krankenhäusern. Selbst zum Arzt zugehen ist für mich ein riesen Ding!

Dann wurde ich chronisch krank und mein Alptraum begann. Ich mußte lernen mich damit auseinanderzusetzen, damit umzugehen.

Blut kann ich teilweise sehen, ohne ohnmächtig zu werden, weil ich eine Methode gelernt habe, dass mein Kreislauf nicht zusammenbricht. Dennoch ist mir schlecht, wird mir teilweise schwarz vor Augen und ich leide.
Wenn ich sehen muss, wie jemand gespritzt wird oder schlimmer noch, Blut abgenommen bekommt, ist es oft sehr schwierig für mich, dass ich nicht ohnmächtig werde und mir ist danach noch länger übel und durch die Angst bin ich total ausgelaugt und müde, der Tag ist quasi gelaufen.

Ich hatte früher einen Hund, der war mir sehr sehr wichtig. Mein Seelentier quasi. Ich habe ihn geliebt, man glaubt es nicht, außer wenn es einem selber schonmal so gibt. Gefühlsmäßig ein vollkommenes Familienmitglied!
Leider mußte ich ihn einschläfern lassen und es war einer meiner schwersten Gänge im Leben.
Bis heute sage ich, ich möchte keinen Hund mehr haben, ich würde es nicht nochmal überleben können, wenn ich ihn gehen lassen muss.
Wenn ich also zum Tierarzt muss, dann sind da ganz viele Trigger die mich beschäftigen und es geht mir wirklich schlecht davor, dabei und danach.

Mein Herr verlangt dass ich rein gehe, denn seit unsere Katze eingeschläfert wurde, muss er immer daran denken und leidet. Verstehe ich sehr gut! Geht mir ja auch so. Dennoch muß ich dann rein, weil ich damit besser umgehen kann, sagt er. Besser umgehen können heißt an der Stelle, dass ich eine bessere Fassade habe, denn in Wahrheit gehe ich nicht besser damit um, nur zeige ich es nicht.
Und, weil ich bei schlimmen Botschaften noch klarer denken kann, die richtigen Fragen stellen und mich nicht umhauen lasse.
Ja, das habe ich lange lernen müssen, weil ich oft solche Botschaften bekam und ja, anfangs ließ ich mich auch davon umhauen und mußte dann hinterher schauen, woher ich Antworten bekomme auf Fragen, die ich akut nicht mehr stellen konnte, weil mein Kopf vernebelt war.
Ja, ich kann das mittlerweile, aber der Weg dahin und wie viel Mühe es mich kostet und was es für mich bedeutet, das wird auch hier wieder übersehen, weil ich es eben mache, weil ich mich eben zusammenreiße und es einfach durchziehe, weil ich denke, dass es eben keine andere Option dafür gibt und dann komme ich vom Tierarzt raus und er steht da und ist erleichtert, hört sich an was der Arzt sagte, hört sich an was gemacht wurde und das Thema ist durch. Was ich bezahlt habe dafür, was es mich kostet, das ist unsichtbar.

So vieles ist unsichtbar.

Wenn ich es anspreche, dann bekomme ich eine Reaktion, aber möchte man das? Möchte man immer darauf hinweisen, um dann beachtet zu werden? Sollte es nicht von einem selbst kommen? Ist es dann nicht direkt ein vergiftetes Lob?

Mein Ex-Ehedom hatte die Angewohnheit wegen jedem Mist zu sagen: "Das und das habe ich gemacht und jetzt kannst Du danke sagen."

Also ich meine ohne DS Zusammenhang, sondern immer, zu allen möglichen Leuten.

Wenn man dann danke sagt, meint man es? Fühlt man es? Sicher nicht, man ist genervt, peinlich berührt, sagt es aus Pflichtgefühl und ebenso sehe ich es, wenn ich anspreche, was ich geleistet habe, weil es mal wieder übersehen wurde. Es gibt mir nichts, ganz im Gegenteil.

Also sage ich nichts, ziehe mich in mich zurück, werde traurig, streße mich sehr darin ab, noch besser zu werden, noch mehr zu leisten, noch mehr zu tun, damit es dann vielleicht doch wieder gesehen wird und ich bin so durch und durch gestreßt, dass ich kaum noch zur Ruhe komme.

Dann empfinde ich es als Ruhe, wenn wir weniger Kontakt haben und in den Momenten, in denen wir  uns sehen, möglichst zu strahlen, nur um hinterher zu bemerken, dass es nicht gesehen wurde.

Und dann sitzt man da, macht sich Gedanken über Sinn, über Mühe die man sich sparen könnte und wo das Gras vielleicht grüner wäre, weil es wenigstens anfangs von jemand anderem eben nicht als selbstverständlich gesehen wird.... aber nur anfangs...




Mittwoch, 19. August 2020

Eine Frage des Halsbandes

Scheinbar gibt es solche Herren, die legen ihrer Sklavin ein Halsband an und das wars. Dann kommt vielleicht noch eins dazu, ein engeres darüber oder dergleichen, aber das eine ist das Alltagshalsband und es gibt höchstens Variationen.

Dann gibt es noch die, die je nach Anlass, Lust und Laune, passend zum Outfit usw. ein anderes anlegen.

Beides hat Vor- und Nachteile.
Manchmal schaue ich neidisch auf die, die verschiedene tragen, unter anderem dicke und schwere Halsbänder, die man deutlich spüren kann und nicht vergißt und so sehr ich meines liebe und ich liebe es sehr, im Alltag ist es nicht mehr immer spürbar, leider.
Wenn ich mir dann aber vorstelle, ich würde es abgenommen bekommen, damit ich ein anderes angelegt bekommen kann, fühle ich mich bereits nicht mehr wohl bei dem Gedanken.
Ich mag es nicht abgenommen bekommmen, nicht einmal, wenn ich statt dessen ein anderes angelegt bekomme, weil es ein Teil von mir ist, weil es zu mir gehört.






Ich mag auch nicht, wenn jemand anderes als mein Herr es berührt.
Ich finde das eine zu intime Geste.
Eine Friseurin fasste es einfach an und ich zuckte richtig zusammen, weil es ihr nicht zusteht und mich entsetzt hatte.
Oder eine Ärztin griff mal einfach hin und wollte schauen, ob sie es abnehmen kann, dabei hatte ich das dringende Bedürfnis ihr auf die Finger zu hauen, damit sie es sofort loslässt.

Gefühlt ist es, als würde man mir zwischen die Beine greifen. Es ist ein Symbol für etwas intimes und so viel mehr, als ein einfaches Halsband.


Wenn ich einen Fetisch habe, dann sind es Halsbänder (neben dem, den Willen meines Herrn zu spüren) und Mein Herr war damals sehr verrückt, denn zu einem Zeitpunkt, als ich mir noch gar nicht so sicher war, wie und ob unsere Beziehung weiter geht, gaaanz früh noch, da setzte er sich hin und bestellte ein Talena und aus Gründen die ich gleich noch genauer beleuchte, war es ein Talena aus Titan.

Ein Vermögen und mir schwirrte tagelang der Kopf, weil er bereit war so viel in mich zu investieren und damit meine ich nicht das Geld, sondern die Hoffnung, die er damit ausdrückte.

Es war ein großer, dicker Grundbaustein unserer Beziehung, dieser Moment.

Mein erstes Halsband bekam ich von meinem Ehe-Dom, damals auch ein Talena, wie üblich aus Edelstahl, ohne Ring, nicht auf Maß, sondern aus einem kleinen BDSM Laden in Köln, den es leider nicht mehr gibt. Er war wirklich niedlich, befand sich im Schwulen-Viertel und die Verkäuferin freute sich immer sehr mich zu sehen und nannte mich liebevoll "Schwanenhälschen".
Es war mein erstes richtiges Halsband.
Davor hatte ich glaube ich bis auf mal bei einer Session keines an.
Es kam dran und dann blieb es auch dort.
Ich hatte eine sehr, sehr schwierige Ehe. Zwar basierte sie auch auf BDSM, aber mein Ehe-Dom war hmm sagen wir mal freundlich mental nicht in der Lage ein Herr zu sein und wir hatten arge Probleme durch seinen Charakter. Ich möchte nicht ins Detail gehen, nur am Rande erwähnen, dass er psychische Störungen hat und hatte und ich meine nicht solche, die man selber benennt, sondern solche, die ärztlich behandelt werden und selbst die Ärzte haben ihre Probleme gehabt.
Schwer zu beschreiben, wenn man ihn nicht bloßstellen möchte... egal, also es war sehr schwierig mit ihm und so kam ich dann regelmäßig nach Monaten und Jahren an dem Punkt, an dem ich mich getrennt habe, weil es einfach nicht mehr ging und dann tat er mir doch wieder so leid und meine Abhängigkeit von ihm ins Spiel, so dass ich zurückkehrte und es von neuem begann.

In meiner Ehe schafften wir uns dann noch das Hephaistos an, ein Halsband das eng anliegt, auf Maß gefertigt wurde und uns auch wieder in den niedlichen kleinen Ladenbrachte. Diesmal auch ohne Ring, aber mit einem speziellen Schlüssel. Ich glaube, der wurde aus dem Sortiment genommen.

Unsere Ehe ging immer weiter in die Brüche und ich trug es gar nicht so lange. Eher war es ein gemeinsamer Versuch etwas zu kitten, was schon zerbröselt war, was man aber nicht wahrhaben möchte.

Schon eher am Ende unserer Ehe bestellte ich dann ein Set aus Halsband, Arm- und Beinreifen. Abermals ein Versuch, der wievielte weiß ich nicht.

Meinem Ehe-Dom war es irgendwie auch nicht mehr wichtig, es hatte keinen Wert, er war zu weit in seiner Welt abgedriftet und meine mühsamen Versuche ihn zu heilen, zu kurieren, ihn so weit zu stabilisieren, dass er ein normales Leben führen kann, waren bereits gescheitert, ohne dass ich es einsehen wollte und so trug ich sie für ihn mal einzeln, mal alle zusammen, um irgendwas zu bewegen, um irgendwas zu verändern. Vergebens.

Mein Ex-Dom schenkte mir zum Geburtstag nach etwa einem Jahr ein Halsband. Zuvor trug ich das von dem Set, Mal mit Handreifen, mal ohne, meistens ohne Fußreifen, aber es war eben immer noch mein Set und nicht von ihm, auch wenn es im Alltag keinen Unterschied machte.

Das Halsband von meinem Ex-Dom war auch aus Edelstahl, ähnlich wie ein Talena, nur etwas dicker und schwerer.
Eine DS Beziehung beendet für mich der Moment, bei dem mein Herr mir das Halsband abnimmt. Es ist seins, es gehört ihm, es hat nur für eine gewisse Zeit sein Eigentum (mich) umschlossen, erkennbar gemacht und so trug ich dann eigentlich keins mehr, als ich solo war.

Aber nur eigentlich, denn ein weiser Herr sagte zu mir: "Natürlich findest Du keinen Schlaf! Du bist Dein Halsband gewohnt und das fehlt. Hast Du noch ein anderes? Leg es Dir an und Du wirst sehen, es geht Dir besser."

Das machte ich und er hatte Recht, es ging mir besser.
Wieder nahm ich das aus dem Set, es gehörte zu mir, war mental nicht belegt mit einem Herrn, weil ich es ursprünglich selber gekauft hatte und einfach zu mir gehört.

Als ich meinen Herrn begegnete trug ich besagtes Halsband und Armreifen dauerhaft. Ihm war es zu viel, zu auffällig und er verlangte, dass ich sie ablege. Machte ich natürlich auch und fühlte mich sehr unwohl und griff dauernd unbewußt an meinen Hals, gerade in Momenten, in denen ich mir Sicherheit und Halt wünschte und fand nichts vor.
Ich weiß gar nicht mehr wie es genau dazu kam, jedenfalls begann er davon zu reden, dass es mir doch gut gestanden hatte und sich dafür zu erwärmen und dann ganz früh in unserer Beziehung setzte er sich hin und bestellte das Talena aus Titan, weil ich dieses schon hatte und alle anderen auch aus Edelstahl waren und ähnlich geformt, so dass es etwas ganz Neues für mich ist und nicht der davorige Standard.

Gerade zu Beginn unserer Beziehung gab es mir oft einen mentalen Push, so dass ich mir dachte: "Wenn er bereit ist ein kleines Vermögen für Dich auszugeben und damit seine Hoffnung und sein Vertrauen in Dich auszudrücken, kannst Du das nicht enttäuschen!"

Eine feste Bindung fiel mir anfangs wirklich schwer, weil ich aus meiner Vergangenheit gewohnt war, dass es einfacher ist zu gehen und nicht festzuhalten und das meine ich nicht einmal nur von meiner Seite.
Ich hatte in meiner Ehe gelernt, dass festhalten nichts bringt und man  nur seine Liebe, Zeit und Energie verschwendet.
Ich hatte gelernt, dass es nichts bringt, wenn nur einer alleine kämpft und der andere sich nicht bewegt.
Ich hatte gelernt, dass weit über ein Jahrzehnt damit verbringen kann eine Beziehung aufzubauen, die nur ein Luftschloss ist und man es erst hinterher bemerkt.
Ich hatte gelernt, dass man, wenn man geht, neu aufeinander zukommen kann, vielleicht neu starten kann, aber die Trümmer der Trennung einem eigentlich nur den Weg versperren und man sie nicht erneut zusammensetzen kann.
Ich hatte gelernt, dass loslassen soooo viel einfacher ist und man seine ganze Hoffnung in etwas Neues investieren kann und dass diese Hoffnung immer vielversprechender ist, als das Wissen über die aktuelle Beziehung.

Und so mußte ich umlernen denken, dass es eben doch vielleicht etwas bringt, wenn man aneinander festhält und aneinander lernt.
Dass es besser ist, wenn man der Beziehung noch eine Chance gibt und nicht nur, weil es bei den davorigen nicht funktioniert hat, dieses Mal ebenso laufen muss.
Dass man aus Trümmern neue Schlösser bauen kann, wenn es der richtige Partner ist und man nicht alleine bauen muss.
Dass loslassen vielleicht einfacher ist, aber festhalten vielleicht wertvoller.

Und bis heute bin ich eine ganz große Zweiflerin.
Und bis heute frage ich mich, ob loslassen und sein Glück woanders suchen, nicht doch der richtige Weg wäre.
Und bis heute versuche ich mir zu sagen, dass das Gras auf der anderen Seite nicht grüner ist, sondern es eine Fantasie ist und man gar nicht weiß, ob da überhaupt Gras ist.
Und bis heute versuche ich mir zu sagen, nur weil man so lange seine Hoffnung in einen Anderen gesteckt hatte und es nichts brachte, muss es doch dieses mal nicht ebenso sein, denn der Andere ist eben ein Anderer und jeder hat seine eigene Chance verdient und sollte nicht die Altlasten seines Vorgängers tragen müssen.

Und für all das steht mein Halsband, dass gar nichts meins ist, sondern seins.
Dass sein Eigentum umschließt und markiert.
Dass er voller Hoffnung und Vertrauen in uns gekauft hat und das in so frühen Tagen, als ich mich noch gar nicht zu 100% entschieden hatte und er bereits an uns geglaubt hat und ich weiß wie schlimm es ist, wenn dieser Glaube enttäuscht und abgeschmettert wird, also versuche ich ein besserer Partner zu sein, der dieser Hoffnung und diesem Vertrauen gewachsen ist und es weiter wachsen lassen kann, statt einzustampfen und weiterzuziehen.




Dienstag, 18. August 2020

Throwback Tuesday (2)

Schon wieder Dienstag!
Somit wieder ein Bild aus meiner Vergangenheit :)

Diesmal ein lustiger Rückblick, für mich jedenfalls.







Hmm wie alt war ich da. So etwa 23 Jahre?

Ich weiß es nicht mehr genau.

Jedenfalls auf dem Bild wollte ich gerne "die O" nachstellen für einen Zirkel in der Sklavenzentrale.
Aber ein richtiger Rückblick beginnt früher :)

Damals war ich noch verheiratet mit meinem ersten Dom und wir waren bereits bei den Anfängen der SZ dabei. Ich hatte damals die Registrierungsnummer 8!


Und wenn ich zum Beispiel im IRC erzählte wie toll es da ist, wurde ich ausgelacht und mir gesagt, dass sei nur noch eine weitere Plattform, die keinen interessieren würde.
Heute sind alle vom IRC dort und im IRC kaum noch jemand... das war glaube ich etwa ein Jahr später schon der Fall.

Ich war sehr aktiv in der SZ, war in einigen Zirkeln, hatte eigene und war bei anderen Ratgeber und so kam es, dass ich anbot für den Hörig Zirkel ein Bild zu machen.

Die Geschichte der O las ich das erste mal mit Anfang 20 und unter der Vorwarnung von x Leuten, dass es wohl sicher zu brutal und hart für mich sei und mich abschrecken würde.
Tat es nicht, ganz im Gegenteil! Ich erkannte sehr viel darin, was ich auch gerne erleben würde.
Zwar wollte ich der O nie nacheifern, da sie leider einige (in meinen Augen) falsche Entscheidungen traf, aber das Grundgerüst imponierte mir und ich war damals so hungrig und neugierig, ich wollte ALLES selber erleben :)

Wie auch immer, ich kannte den Film bis vor einem Jahr oder so nicht einmal und versuchte mein inneres Bild der O umzusetzen und das kam dabei raus, unter anderem, und wurde dann das Zirkelbild.
Ich mag es bis heute sehr gerne und es strahlt nach wie vor etwas aus, das in mir drin zuhause ist und gibt mir ein warmes Gefühl :)

Kleiner Nachschlag!




Sonntag, 16. August 2020

Meerjungfrau







Mein Haustierchen ist eine kleine Meerjungfrau. Am Wasser aufgewachsen liebt sie die kühlen Fluten und das Schwimmen. Im Sommer gehen wir daher gerne an einen Badesee oder ins Freibad. Dieses Jahr hat uns Corona das gehörig verhagelt; gerade im Freibad ist uns das Risiko der Ansteckung zu groß.

Aber nicht nur in Freibad und Badesee ist Haustierchen in ihrem Element; auch in der Badewanne fühlt sie sich ausnehmend wohl. Und ich mag es gerne, sie zu baden und zu waschen. Es ist eins der Highlights unseres Zusammenlebens, wenn ich ihre Haare wasche und dann den Conditioner einmassiere. Im Bad wird meine Sklavin ganz weich. In diesen Momenten, wenn ich sie so weich und schutzbedürftig vor mir sehe, weiß ich genau, warum ich den Wunsch hatte, sie zu meinem Haustierchen zu machen, für sie zu sorgen und sie zu hegen und zu pflegen. (Leser unseres Blogs wissen, dass das nicht immer ganz ohne Konflikte abgeht, aber davon soll hier nicht die Rede sein.) Ergötzen wir uns lieber an den Bildern, die zeigen, wie sich jemand ganz hingibt. Das ist Demut, ganz ohne Ketten, Seile oder Peitschen. Auch das ist D/s.




Samstag, 15. August 2020

Lustiger Einkauf

Vor ein paar Tagen waren wir einkaufen, und wie ich so bin, zog es mich magisch in die Buch- und Zeitschriften-Abteilung eines Supermarktes. Dort fand ich eine ganz zauberhafte Zeitschrift, die ich prompt lesen wollte, und kniete mich dafür hin, natürlich mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass mein Herr sich über diesen Anblick freuen würde.

Im Moment ist unser roter DS-Faden durchgängiger, was mir sehr gut tut und wie ich hoffe, auch meinem Herrn.

Er kam vorbei, steichelte mir übers Haare, ich lehnte meine Wange an sein Bein und fühlte mich rundum wohl, so dass ich entspannter weiter herum shoppte und dann geschah es! Ich war so gelöst, dass ich aus Versehen meinen Herrn mit dem Einkaufswagen leicht erwischte und mich knapp entschuldigte, jedoch ein: "Jaaa, man kann dir anhören, wie sehr es Dir leid tut!" zurück bekam.

Stimmt! Ich hatte es nebenher gesagt, weil es nicht dolle war und ihm vermutlich gar nicht weh getan hatte, aber durch meine gute Laune, schmiss ich mich theatralisch auf meine Knie (nicht nachmachen!!! Das tat verdammt weh!), streckte die Arme in bittender Pose hoch und sagte etwas zu laut: "Oh Monsieur, es tut mir schrecklich leid, dass ich Sie mit dem Wagen angebumst habe! Bitte verzeihen Sie mir!"
Meinen kleinen Schalk im Nacken bestärkend, sagte er hochmütig: "Na dass muss ich mir erst nochmal überlegen und nun richtig auf die Knie mit dir!" Also kniete ich mich richtig hin, nicht wie vorher aufrecht, sondern mit dem Popo auf die Fersen, senkte meinen Blick (um mein Kichern zu verbergen) und wartete ab, bis er mich aufstehen ließ.

Zwei nicht mehr ganz junge Männer hatten es scheinbar beobachtet und mußten mehr als nur schmunzeln, wobei ich stolz lächelte und weiter durchs Sortiment herumstöberte.
Kurz darauf bog ich in einen Gang ein und was erblickten meine Äuglein dort? Einer der Männer kniete auf dem Boden, der andere stand noch, beide am Kichern und Gackern, erst recht, als sie mich auch entdeckten!

Einen Lachanfall mühsam verbergend machte ich weiter, als wäre nichts und fand es soooo lustig!

Wir begegneten uns noch öfter im Laden, auch nach wie vor mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck auf beiden Seiten, sprachen jedoch kein Wort miteinander. Untereinander unterhielten sie sich nicht auf Deutsch, daher konnte ich leider ihrem Gespräch keinen Sinn entlocken, aber Spaß hatten wir wohl alle :)







Gestern ging es dann noch eine Runde abends spazieren, denn tagsüber lassen es die derzeitigen Temperaturen kaum zu und mein Herr legte mir das schöne Hundehalsband an, samt Plakette und Leine, mit dem flotten Spruch auf den Lippen: "Ach um diese Zeit (1 Uhr nachts) ist doch eh keiner mehr unterwegs!"
Tja, uns begegneten wirklich viele Menschen, aber in der Dunkelheit schaut keiner so genau oder ignoriert es, jedenfalls sagte keiner etwas und mein Herr nahm zeitweise auch die Leine lieber ab, wenn die Laternen zu gnadenlos schienen.
Dennoch war es schön, so als Haustierchen spazieren zu gehen, die Führung meines Herrn körperlich zu spüren, durch den Zug an der Leine und für Fragen, welche Position man inne hat, keinen Platz  zu haben, weil es eindeutig ist.

Im Moment läuft es recht gut, zwischen uns, was wieder Mut und Hoffnung macht, Entspannung ermöglicht und ein kleines bisschen Leichtigkeit spüren lässt.

Mein Herr verbalisiert mehr, so dass ich meinen Platz spüren kann in Situationen, in denen ich es gar nicht wahrnehme, zum Beispiel, wenn ich mich automatisch aufs Sofa setze. Eigentlich lag davor immer mein Bodenkissen, meinem Herrn sah es zu unordentlich aus, deshalb sind sie gewichen und ich durfte/musste aufs Sofa. Im Moment fragt er mich dann: "Warum sitzt du auf dem Sofa?" und ich habe zu antworten: "Weil Sie es mir erlauben, Monsieur."

Das macht schon einen Unterschied, denn vorher saß ich auf dem Sofa, aus meiner Sicht, weil es eben keine andere Sitzmöglichkeit gibt, nun jedoch mit dem Wissen, dass mein Herr es mir gestattet und auch wieder wegnehmen könnte. Hmm offen gesagt, auf dem Boden gefällt es mir nach wie vor besser, aber es ist der Wille meines Herrn und ich beuge mich seinem Ordnungsdenken.

Keine Möbel benutzen zu dürfen gibt mir nach wie vor mehr meinen Platz, als andere Dinge. Knien müssen schenkt mir Ruhe und Entspannung. Ein klares Rollengefüge erzeugt Klarheit und einen freien Kopf für andere Dinge.
Das alles ist für mich so ungemein wichtig und unerlässlich!



Mittwoch, 12. August 2020

Heilsam

Ich bin eine brave Sklavin, bemühe mich um meinen Herrn und versuche seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen.
Schwierig ist es, wenn man zu wenige Hinweise und Anleitung von seinem Herrn bekommt und auf eigenen Füßen herum stapfen muss, auf der Suche nach dem rechten Pfad.
Wir hatten gerade wieder eine sehr schwierige Phase und empfanden es regelmäßig so, dass wir nichts gemeinsames haben. Beide verbarrikadiert hinter ihren Mauern, dem jeweils Anderen unterstellend, er möchte einem nur schaden.
An diesem Punkt geht es einfach nicht weiter und den Weg zurück, zu einem Miteinander. schlugen wir mehrfach ein und rannten nach wenigen Schritten bereits zurück, hinter die Mauern und so saß ich im Badezimmer, heulend, nicht vor oder zurück wissend, weil die Angst zu groß ist, dass man sich öffnet, nur um direkt wieder verletzt zu werden.
Ein sehr schwieriges Gefühl!
Man möchte brav und gehorsam sein, sich zu den Füßen des Herrn kniend seine Stirn auf den Boden legen, hat jedoch die Befürchtung, dass es wie eine Sternschnuppe direkt wieder erlischt und dann der harte Aufschlag folgt, also möchte man einfach hinter seinen Mauern bleiben.
Man mag sich dann vielleicht nicht selber, weil man nicht man selber sein kann, aber nimmt es lieber in Kauf, als verletzt zu werden. Genau so saß ich vorgestern Abend da und war verzweifelt.
Mein Herr schrieb mit mir bei Skype (manchmal ist schreiben so viel einfacher, als reden, vor allem, wenn man seine Tränen verbergen möchte) und erklärte, wie er sich fühlt. Interessant ist, dass wir uns sehr ähnlich fühlen und dem Anderen sogar die selben Dinge vorwerfen. Kann ja eigentlich kaum sein, oder?
Naja, genau betrachtet kann das sehr gut sein, denn man hat sich verschanzt, sitzt hinter der Mauer, spinkert manchmal darüber und schießt zurück. Treffen können wir beide sehr gut.
Ebenso saßen wir nun unter Schmerzen hinter diesen Mauern, dass zerstörte Ödland betrachtend und leidend.
Mein Herr kam auf mich zu, beschwichtigte, sagte (mal wieder) was wir ändern müssen, wie es weiter gehen kann, aber meine Angst blockierte mich. Dieses Gefühl von sich öffnen, was immer mühsamer wird, und im nächsten Moment wieder bombardiert zu werden.
Gemeinsam kann man unendlich viel einsamer sein, als alleinstehende Menschen.
Ich kam zögerlich raus, es war schon recht spät und wie gingen ins Bett. Mein Herr war umsichtig, vorsichtig und auch ich ging auf Zehenspitzen. Man kann jedoch nicht lange so konzentriert achtsam miteinander umgehen, denn sobald man entspannt, passt man weniger auf und es kann zu einem neuen Vorfall kommen. Wir sind mittlerweile so wund, kaputt, ausgelaugt...
Gestern zerfloß der Tag eher. Zu viel Hitze, zu wenige Nerven, wieder ein vorsichtiges Miteinander auf "tippy toes", was gut funktioniert hatte.
Kein roter DS Faden, aber auch kein Krieg.
Kleine Schrittchen...
Bis abends. Wieder Streit, ich kann gar nicht mehr sagen wodurch dieses mal, es war einfach so unnötig, dennoch weiterhin schwer verletzte Seelen auf beiden Seiten und dieses riesen Unvermögen, es dem Anderen irgendwie recht machen zu können. Wir diskutierten ewig eine Situation vom Vormittag aus und meistens habe ich bereits keine Energie mehr, immer alle aufzudröseln und meine Sicht durchblicken zu lassen und sage nichts mehr, aber dieses mal machte ich mir die Arbeit und ehrlich, es ist total erstaunlich wie unterschiedlich zwei Menschen kommunizieren können, die die selbe Muttersprache haben!
Jedenfalls verstand er meine Sicht und gab zu, dass ich kaum Manövrierspielraum hatte. Wenn ich es durchziehe und im Klein-Klein erkläre wie es zu einer Situation kam, warum ich wie reagiert habe, dann versteht er mich und kann mein Tun anders sehen, anders bewerten, aber der Weg dahin ist immer sehr lang und ich denke, umgekehrt ist es wohl nicht anders. Er macht etwas aus seinen Gründen, die mir nicht bekannt sind, ich bewerte es anders und schon hat er einen Stempel abbekommen, was ungerecht ist.
Man kann doch nicht immer jede Kleinigkeit begründen müssen. So oder so, wenn wir weiter machen wollen, müssen wir an unserer Kommunikation arbeiten, denn so hat es keine Zukunft.
Sehr schön fand ich dann, dass er weiter dachte. Eine tolle Eigenschaft von Monsieur, dass er, wenn er erst einmal aus seiner Wut heraus ist, objektiv sieht und weiter denkt und neue Wege erkennt und andere Gedankengänge beschreitet, die mir sehr gut gefallen!
So kam er dann auch auf die Idee, dass ein Teil unserer Probleme viel früher entstehen, nämlich bereits in der Rollenverteilung. Zwar bin ich für den Haushalt in all seiner Vielfalt zuständig, dennoch hat er das Bedürfnis immer wieder hier und da einzugreifen, was es dann nicht unbedingt besser macht und uns beide belastet. Unter anderem, weil es für ihn schlicht anstrengend ist und sein Fokus von anderen Dingen abbringt, und mir zeigt, dass er mir nicht vertraut und einfach machen läßt, so dass ich auch die Lorbeeren hinterher, nach erfolgreicher Erledigung und Bewältigung, ernten kann.
An der Stelle denken wir nun um, er versucht mir die Zeit und den Raum zu geben, um es zu erledigen und meinen Teil der Arbeit zu schaffen, während er seine Zeit mit wichtigeren Dingen verbringt, um hinterher auch etwas mehr Zeit für uns zu haben. Schöner Randeffekt ist, dass ich hinterher Rechenschaft ablegen darf und ggf. kann er dann Einwände und Korrekturen äußern.
Durch solche Dialoge und Erkenntnisse, lockt er mich hinter meiner Mauer hervor, so dass wir wieder ein paar Schrittchen aufeinander zugehen können.
Gestern habe ich unter anderem meinen alten Laptop aufgeräumt und ein Dokument von meinem Ex-Ehedom gefunden, von dem ich nichts mehr wußte. Weder wann es entstanden ist, noch in welcher Situation, noch ob ich es überhaupt mal gelesen hatte. Darin beschrieb er ein paar ähnliche Probleme und seine Lösung. Seltsam, weil ich davon nichts "abbekommen" habe, seine Lösung also nie angewandt wurde.
Jedenfalls war einer der Sätze, den Monsieur für wichtig hielt, dass Haustiere Schutzbefohlene sind und wieder dachte er weiter und weiter, kam dann auf den Gedanken, dass mir alles zu viel ist, ich viel zu selbstbestimmt lebe und wie ich wohl lieber leben würde, also mehr an der Kette, so dass ich mir nicht einmal meinen "Standort" aussuchen kann, sondern darum bitten muss, wenn ich woanders hin möchte, was auch das Problem löst, dass ich in den Augen meines Herrn zu viel mache und er das gerne mehr im Griff haben würde, denn wer angekettet ist, kann sich ja nur in dem Kettenradius bewegen.
So verbrachte ich die restliche Nacht auch im Wohnzimmer an der Kette und mußte ihm folgen, wenn er den Raum verließ.
Im Bett wurde ich nicht wie sonst an der langen Kette im Bett angeschlossen, sondern die, die noch an meinem Halsband war, kam auf die Ringöse auf der Bettseite meines Herrn und war sehr kurz.
Warum auch immer, mein Herr wollte mir noch etwas Gutes tun und mir einen Wartungs-Orgasmus schenken. Gibt es ein größeres Kompliment, als dass der Herr sich mitreißen lässt und einen doch fickt? Voller Stolz schlief ich dann ein, während seine Löwenmilch noch in mir war. Ein so schönes Gefühl!




Heute Vormittag dachte ich, was er mir in der vergangenen Nacht angekündigt hatte, würde wieder nur eine Sternschnuppe sein, jedoch packte er umgehend das Kniekissen ins Wohnzimmer und legte allerhand Schlagwerkzeug bereit, unter anderem die Hundepeitsche und die Stahlgerte, daneben noch ein paar Vibratoren und so schauten wir einen BDSM Porno aus den 70igern.
Vorher hatte ich noch angenommen, dass es ein absoluter Schundfilm sein würde, aber die tollen Autos von damals, wow! Ach ja, die Handlung war bisher auch nicht zu verachten, nur konnte ich ihn noch nicht zu Ende sehen, denn mein Herr ließ mich erst auf dem Sofa kommen, dann die Position auf dem Kniekissen einnehmen und das erste mal seit langer Zeit, zeichnete er voller Genuss meinen Hintern. Ich hielt artig still und wimmerte nur leise, obwohl es in der Position immer sehr viel schmerzhafter ist, als flach auf dem Sofa liegend.
Mit seinen Fingerspitzen erkundete mein Herr sein Werk erfreut und fickte mich ein wenig an, nur um mich abermals mit dem Vibrator kommen zu lassen. Eine kleine Verschnaufpause bekam ich, wegen der Hitze, und dann gab es noch ein paar Hiebe mit der Stahlgerte und dem Stock, bis er sich in mir ergoß.
Nur eine kleine Zeit kuscheln und schon bereitete ich unser Essen zu, denn das hatten wir ausgelassen bis dahin und ehrlich, mit so wackeligen Beinen war ich schon ewig nicht mehr unterwegs...



Dienstag, 11. August 2020

Throwback Tuesday (1)

 Mein Herr kaufte mir eine grooooße externe Festplatte, mit der ich all meine alten Daten sichern kann und dabei stieß ich auch auf die erste Version dieser Webseite. 


Ganz ehrlich, die Texte sind hmm... naja, ich mag sie nicht neu veröffentlichen, obwohl ich damals sehr viel positiven Response bekam, aber da hängen sehr viele schlechte Erinnerungen dran.

Manche Bilder jedoch mag ich bis heute und daher starte ich hiermit den Throwback Tuesday!




Ich glaube, das war mein erstes Bild, was ich allgemein benutzt habe, also auf der DS-extrem.de, im Strafbuch, in der Sklavenzentrale.

Vorher im IRC und dem ZartHart Chat, gab es noch gar nicht die Möglichkeit Bilder zu haben. 

Entstanden ist es Anfang 2004 und damals hatte ich von meinem Ehe-Dom die eiserne Regel, dass ich die Kleiderregeln der O zu befolgen habe, also auch im Winter immer nur mit Overknees, Halterlosen oder Strapsen untenrum bekleidet war. Darüber einen Rock, Schuhe mit mind. 8cm Absatz.

Ob man das nun gut finden muss, ist jedem selber überlassen. Ich war 22 und machte jeden Mist mit, auch solchen, den man irgendwann bereut, bescheuert findet, oder gerne daran zurück denkt.

So viele Jahre später sehe ich es mit anderen Augen, halte es für zu steif und unflexibel und finde allgemein, dass es auch andere schöne Kleiderregeln gibt, nicht nur die der O.


Aber hey, ich war jung und naiv und folgte meinem Ehe-Dom, egal wohin.



Warum ich das Bild noch mag?

Es hat den Moment eingefangen.

Ich mag die Dynamik, die Wirkung.

Man sieht alles und doch nichts.

Nach wie vor, eines meiner Lieblingsbilder, wenn ich die alten Schinken durchsehe :)


Damals hielt ich noch alles für möglich und hatte alles vor mir. Eine schöne Zeit? Hmm, würde ich so nicht sagen wollen, weil es auch eine sehr schwierige Zeit war. Frisch umgezogen, alles neu, damals schon arge Probleme in der Ehe. Aber das Bild, das war ein schöner Moment, ein guter Tag :)



Dienstag, 4. August 2020

Mein erstes Treffen mit Haustierchen



Mein erstes Treffen mit Haustierchen war 2018, nachdem wir uns schon 2017 virtuell kurz kennen gelernt hatten. Es war um der Samstag vor Ostern, der 31. März, um genau zu sein. Haustierchen hieß damals noch nicht Haustierchen; sie ist nach und nach dazu geworden.

Damals trug sie in dem Chat, in dem wir uns kennen lernten, den nick "la_suave" und hatte ein schwarzweißes Profilbild, das sofort meine Aufmerksamkeit geweckt hatte: In Korsett und Rock, den Blick demütig gesenkt, sah sie sehr verführerisch aus. (Später erfuhr ich, dass das Bild unter anderem deswegen schwarzweiß war, weil das Korsett farblich nicht zu den Haaren paaste. Haustierchen weiß, wie sie Wirkung erzielt.) Nachdem wir uns 2017 aus den Augen verloren hatten, führte das virtuelle Wiederfinden 2018 – das musste doch Karma sein! – zu einem alsbaldigen Treffen. So, wie wir es machten, war es eigentlich nicht lege artis: Ich holte sie ganz einfach zuhause ab (sie ließ sich aber dieser Unvorsichtigkeit zum Trotz durchaus covern) und fuhr mit ihr zu mir, wo wir den Tag verbrachten.

Als ich bei ihr eintraf, war es für uns beide eine Ent-Täuschung: Ich war nicht ganz so, wie sie es sich eigentlich ausgemalt hatte (kleiner als erwartet, mit ordentlichen Wohlstandspölsterchen), und ihr erster Impuls war, wie sie mir schrieb, sich umzudrehen und zu gehe. Das ist natürlich nicht ganz einfach vor der eigenen Haustür, und so blieb sie und fuhr mit mir. Auch meine Erwartung war eine etwas andere gewesen; das Profilbild zeigte natürlich eine Inszenierung, und sie hatte sich damals bewusst dagegen entschieden, diese Inszenierung beim ersten Treffen fortzusetzen. So erschien sie in ihrer Alltagskleidung, mit einem Hauch von Hippie, und ungeschminkt. Auch ihre Stimme war etwas anders als ich sie mir vorgestellt hatte (man glaubt es kaum, aber wir hatten vorher nie telefoniert). Wir hatten also kurz gezögert, aber dann unsere anfängliche Irritation, sei es aus Höflichkeit oder Neugier, hintan gestellt.

Ich ließ sie in mein Auto einsteigen, fesselte ihr, um direkt den richtigen Ton zu stiften, die Hände zusammen und verband ihr die Augen mit einem Schal. Auf der Fahrt beschrieb ich ihr die Wegpunkte und brachte sie schließlich in meine Wohnung. Ich hatte mir keinerlei Masterplan zurecht gelegt; es war ein unverbindliches Kennenlernen, und es begann mit einer Besichtigung meiner Wohnung. Ich war sehr angetan davon, wie Haustierchen – pardon, la_suave – meine Wohnung förmlich aufzusaugen schien: Sie hatte große Augen und war an allem interessiert. Das mochte ich von Anfang an. Dann ließen wir uns auf dem Sofa nieder, und sie hat sehr viel von sich erzählt – und von dem Dom, von dem sie sich gerade getrennt hatte. Ich würde sagen, der Redeanteil lag zu etwa 70 % bei ihr. Ich beschränkte mich längere Zeit auf Zuhörgeräusche (hörte aber durchweg interessiert zu).

Mir gefiel die unverkrampfte Art, in der sie sich mitteilte; es war ein schöner angenehmer Abend zwischen Menschen, die sich noch nicht gut kannten. Praktisch gänzlich ohne D/s- oder BDSM-Bezug. Am Ende dieses Abends hatte ich zunehmend das Gefühl, in die "Friend Zone" zu geraten, weil la_suave sich so viel im Hinblick auf ihre Ex-Beziehung von der Seele reden musste. Also versuchte ich, etwas D/s ins Spiel zu bringen und befahl ihr, sich nackt auszuziehen und sich auf das marokkanische Sitzkissen zu knien und ihre Arschbacken weit zu spreizen, damit ich sie inspizieren konnte. Hätte sie sich geweigert, wäre es immer noch ein schöner Abend gewesen, aber es hätte wohl kein zweites Treffen gegeben. Das musste sie gespürt haben und nach etwas Zögern tat sie gehorsam, wie ihr geheißen. Ich wusste damals noch nicht, was ich ihr abverlangte; die Position war für sie, aus medizinischen Gründen, sehr negativ behaftet. (Umso mehr muss ich aus heutiger Sicht würdigen.)

Ihr Gehorsam, den ich zuvor nur virtuell erlebt hatte, war die Kirsche auf der Sahnetorte dieses Treffens; dass wir D/s-technisch in eine ähnliche Richtung tendierten, hatten wir ja schon früher gemerkt, aber die eigentliche Sahnetorte war es, einen so intelligenten, warmherzigen und vielseitig interessierten Menschen kennen gelernt zu haben. Kurz nach dem Beweis ihres Gehorsams fuhr ich sie nach Hause; ich hatte ihr ein Notizbuch und einen Füllfederhalter überantwortet, mit Hilfe derer sie ihre Gedanken aufschreiben sollte. Als ich sie verabschiedete, kniete sie im Fahrradkeller des Wohnhauses noch vor mir nieder und küsste mir die Hand. Das besiegelte gewissermaßen den Beginn unserer gemeinsamen Reise, deren viele Wendungen wir damals noch nicht ahnten.



(Ich bat meinen Herrn darum unser Kennenlernen aus seiner Sicht zu beschreiben, weil ich schon seit damals Sorge hatte, wie er mich empfunden hat, wie er das Treffen sah und hatte nur negative Gedanken, wenn ich die Fragen selber beantwortete, umso überraschter und verblüffter bin ich über seine Antwort und unendlich dankbar und erfreut und bewegt und gerührt!)

Montag, 3. August 2020

Müder roter Faden






Ich schrieb den Eintrag gestern eigentlich vollkommen ungeplant, denn mein ursprünglicher Gedanke bezog sich darauf, dass ich meinem Herrn ein wenig Mut machen wollte und meine Dankbarkeit, für die Aktion beim Einkaufen z.B., zeigen wollte. Nun habe ich zu Beginn immer nur eine grobe Idee was ich schreiben möchte und wenn ich mich dann hinsetze und anfange, fließt es aus mir heraus und ich zeige es meinem Herrn, schaue selber meistens nicht drüber, überdenke es jedoch in meinem Kopf und bin mir dann nicht mehr unbedingt sicher.

Mein Herr liest es und gibt sein ok und wenn ich verunsichert frage, ob ich was ändern soll, ob es so geht, oder ich nicht doch lieber hier und da nochmal schrauben soll, antwortet er sehr deutlich, dass das meine Gefühle sind, die so ihre Berechtigung haben und deshalb auch so stehen bleiben sollen, wie ich sie in dem Moment empfunden habe.


Manchmal, wie gestern auch, schreibt er dann etwas dazu und ich lese es und feiere ihn innerlich für seine Antwort, erkenne auch, was ich damals in ihm sah, als wir uns kennengelernt hatten und bin stolz, dass wir noch zusammen sind, egal wie vehement ich mich zuvor noch trennen wollte.


Gestern wurde es dadurch spät und wir waren eher morgens, als nachts im Bett. Nachdem ich im Bad fertig war, hatte ich kniend auf seiner Bettseite, vor seinem Sessel gewartet.
Er kam, strich mir übers Haar, bedankte sich, dass ich gewartet hatte und schickte mich ins Bett. Dort band er meinen Fuß fest, was üblich ist und danach kam er wieder mit der Doppelmanschette. In meinem Kopf sitzt noch der alte Trigger, also frage ich warum er das machen wolle und schelte mich bereits selber für die Frage, aber verkneifen kann ich sie mir auch noch nicht, zu groß ist die Sorge, dass er es macht um mir einen Gefallen zu tun und nicht, weil er es möchte.

Seine Antwort war sehr speziell: "Weil ich denke, dass Du es brauchen kannst, heute Nacht... und weil ich es mag."
Darüber dachte ich noch länger nach, während er meine Handgelenke damit fesselte und anschließend mit der Kette vom Bett, die Manschette am Halsband fest schloß.

Weil ich es brauche...
Ich lag da, ließ den Gedanken, dass er es also doch für mich macht, direkt fallen, denn "brauchen" soll mein Bedürfnis befriedigen, mein immer hungriges Bedürfnis, meine Gier und nicht weniger wünschte ich mir doch auch.
Es fühlte sich wohlig und warm an, geborgen und heimelig. Ich genoß es in einem sehr großem Maße, so groß, dass ich es nicht ausdrücken konnte, mit meinem Dank an ihn.

Der Tag begann zu früh, war zu voll und sehr stressig, wodurch kaum Platz für den roten Faden war, selbst meine Gier schlummerte eher, umso überraschter war ich, als er auf dem Heimweg ansagte, was ich gleich tun würde zu erledigen habe. Ich hoffe, er sah mein inneres Strahlen :)
Schwelgend darüber, wie angenehm und entspannt er mich durch den Tag geführt hatte, fühlte ich mich rundum wohl, wie schon lange nicht mehr.

Nach getaner Arbeit lümmelte ich mich aufs Sofa und zusammen bestimmten wir, was ich schauen würde, dann ging er noch in sein Büro und ich war so erledigt vom Tag, es wäre vollkommen in Ordnung gewesen, nur kam er tatsächlich doch nochmal rüber, wieder mit der Doppelmanschette und legte sie mir an.

Es ist eine Sache eine Doku zu schauen, eine andere sie mit verbundenen Armen zu sehen und sich dabei in der Fürsorge und der Achtsamkeit seines Herrn zu suhlen und zu genießen :)
Abermals empfand ich meinen Dank als zu gering. Es tat einfach, vor allem nach diesem Tag, unglaublich gut.

Ich freue mich schon aufs Bett, nicht nur weil ich sehr müde bin :)




Sonntag, 2. August 2020

Roter Faden




Heute wieder ein Dialog. Ich schrieb einen Text (blau) und mein Herr fügte seine Sicht (rot) ein


Mein Herr und ich hatten gestern einen wirklich fürchterlichen Streit!

So mit herum schreien und Vorwürfe machen, unfair sein und gemeinen Sachen aussprechen, die man in der Wut sagt, aber gar nicht so meint.

Manchmal braucht man ein klärendes Gewitter, allerdings haben wir wieder einen ungesunden Grundtenor und der Ausbruch war lediglich das übergelaufene Fass.

Im Prinzip hapert es immer an den gleichen Dingen. Immer die selben Vorwürfe, immer die selben Anschuldigungen, als hätte sich in der Zwischenzeit nichts verändert, wäre nichts gewachsen, hätte man nichts dazu gelernt.

Total erbärmlich.


Lenrprozesse sind vielgestaltig; ich denke, wir lernen viel aneinander – auf emotionaler, intellektueller, kommunikativer Ebene. Es sind die in Frage stehenden Einsätze, die zu Vorwürfen und Anschuldigungen auf beiden Seiten führen. Dann streiten wir uns wie die Kesselflicker, kündigen – für den Moment! – den grundsätzlichen Kontrakt auf, der uns beide eigentlich bindet: nämlich die Grundannahme, dass der jeweils Andere gute Absichten hat (die er vielleicht mit untauglichen Mitteln zu realisieren sucht).

Gerade wenn das Fass mal überläuft, wenn wir mit den Nerven runter sind, dann ist das m.E. weniger ein Ausdruck manngelnden Lernwillens, sondern pures Gefühl; Wut, Verzweiflung, die ein Ventil braucht. Und auch wenn wir eigentlich wissen, dass der Andere uns nichts Böses will, können wir diese Erkenntnis in diesem Moment nicht zulassen. Später aber schon – und für mich wage ich zu sagen, dass ich danach handle und dann versuche, über den Graben, den wir beide im Zorn gegraben haben, hinwegzusteigen.


Ich saß im Auto und dachte wirklich, dass ich umgehend meine Sachen packen möchte und weg, einfach weg weg weg.

Es ist so schwierig.

Mir fehlt der rote DS Faden, der durch mein Leben läuft sehr und ich kann so nicht der ausgeglichene und ruhige Mensch sein, der ich bin, weil ich zu gestreßt bin, zu gehetzt, zu viel im Kopf habe und er sagt, er ist nicht an allem Schuld und aus dem und dem Grund kann er im Moment kein besserer Herr sein.

Wir haben Grund verschiedene Lebensmodelle.

Ich sage, ich brauche DS, damit ich ein glückliches und erfülltes Leben habe und den Alltag nicht nur bezwingen, sondern auch meistern kann.

Er sagt, er braucht gewisse Grundvorraussetzungen, damit er überhaupt DS leben kann.

Sein Model besagt, warten bis es passt und meins sagt, durch DS wird es passend.

Ich bin die Sklavin, ich muss zurück stecken und warten...

aber wie lange?!?

Und was, wenn es wieder x unendliche Jahre sind, bis die Erkenntnis kommt, dass es eh nie was werden kann? 


Ich weiß nicht, ob es wirklich unterschiedliche Lebensmodelle sind, die hier in Frage stehen, oder nicht vielmehr unterschiedliche Rollen in der D/s-Dynamik: Du brauchst D/s, um dich wohlfühlen zu können, es gibt dir den Rahmen, der dir Frieden und Ruhe stiftet. Unter Führung kannst du dich hingeben, kannst dich – wie du es in anderen Zusammenhängen sagst – "treiben lassen". Ich sage, ich brauche bestimmte Voraussetzungen, um D/s leben zu können, genauer: ein Herr sein heißt für mich nicht ganz unwesentlich das eigene Umfeld und sich selbst unter Kontrolle haben. Und auf Basis dieser Kontrolle kann ich erst den Rahmen entfalten, in dem sich dann das realisiert, was du als Führung oder "roten Faden" empfindest.

Dieser Kontrolle sind gewisse Grenzen gesetzt – ins Detail zu gehen steht mir hier nicht frei –, heute mehr als früher, und das empfinde ich als große Herausforderung. Jetzt wird ja jeder sagen, der das hier liest: "Dann, Herrgottnochmal, ergreif halt die Kontrolle und jammer nicht so rum!", aber so einfach liegen die Dinge nicht. Das Leben verlangt uns Kompromisse ab, und früher konnte ich kompromissloser sein, mein Ding machen, und das fehlt mir heute ab und an. Mir fehlt D/s auch, aber wenn diese grundlegende Kontrolle nicht gegeben ist, dann ist "Herrschaft" nur eine Illusion, und ich komme mir vor, wie der Kaiser im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Für den Herrn ist D/s eben kein Sich-einfügen, kein Sich-treiben-lassen, sondern Planung, Übersicht; es ist eben eine andere Rolle in der Dynamik. Diese braucht, so mein Standpunkt, eben eine gewisse Ausgangslage (und ich habe einen beträchtlichen Teil meines Lebens darauf hingearbeitet, eine solche Ausgangslage zu schaffen).


Seltsamerweise fuhren wir schweigend zurück in unsere Heimatstadt (wir hatten einen Ausflug gemacht) und mussten noch etwas einkaufen.

Für mich war eine große gefühlte Kälte zwischen uns.

Dann jedoch, im Laden, beruhigte er mich mehrfach. Nahm mich in den Arm, sagte ich solle mal durchatmen und später, weil es nur minimal besser wurde, sagte er: "Meine Schnürsenkel sind offen, würdest Du ihn mir bitte binden?"

Ich begab mich auf meine Knie, mitten im Laden und band seinen Schuh neu zu, denn er war natürlich nicht offen.
Noch nicht fertig mit dem einen Schuh, hängte er direkt dran, ich solle auch den anderen binden, was ich umgehend tat und noch einen kleinen Moment verweilte.

Ich kann es nicht oft genug sagen, knien ist für eine Sklavin ein Allheilmittel.

Es ging mir besser, zwar war ich komplett verwirrt, aber ruhiger, entspannter und weniger gestreßt.

Es sind diese kleinen Dinge, mit denen ich nach unseren Streits das Machtgefälle wiederherzustellen versuche, das für deine Balance so unendlich wichtig und für mich ein Quell der Freude ist , weil gerade in diesen Momenten wieder für mich hervortritt, was für ein besonderer Mensch du bist.*4. Einschub (nach "Sehr schwierig"):*

Nein, kein Ein/Aus-Schalter, eher: Schaffen von Voraussetzungen; ich gebe zu, da könntest du mehr Führung gebrauchen, da wünschst du dir klare Vorgaben, den Blick des Herrn auf dir. D/s ist aber nicht weg, es ist weniger prominent, nicht im Fokus, wenn wir für uns arbeiten. Da muss ich wieder Schritte auf dich zu machen, ohne dass es zu einem "topping from below" wird, deine Bedürfnisse stärker in den Fokus rücken, Herrschaft dauerhaft etablieren, indem ich erwünschtes Verhalten einfordere und positiv verstärke und so die Kontrolle über mein Umfeld und mich selbst festige.

Zuhause dann der Kontrast, als wäre alles weg.

Er setzt sich an seinen Schreibtisch, erledigt Zeug, ich lege Wäsche zusammen und schaue eine Doku, berichte ein wenig, was ich sehe und was ich denke, ansonsten fand kaum eine Kommunikation statt. 
Keine Struktur für mich, von ihm, keine Anweisung oder irgendwas.

Für mich ist es gefühlt, als würde man einen An- Ausschalter betätigen. Sehr schwierig.

Ich hätte nicht viel erwartet, vielleicht, dass er fragt was ich machen werde und sein ok gibt. An etwas wie z.B. die Manschetten zuhause zu tragen, oder ein zusätzliches enges Halsband, daran wage ich schon nicht mehr zu denken.

Abends im Bett habe ich eine penetrante innerliche Unruhe gehabt. Ich finde es einfach wirklich schwer erträglich ab und an einen Happen zugeschmissen zu bekommen und dann wieder gar nichts. Ich lag im Bett, war eigentlich sehr müde und fand dennoch keine Ruhe.
Die Kette war wie immer am Halsband befestigt, allerdings ist sie lang und man spürt es nicht mehr. 

Meinem Herrn ging wohl mein Gezappel auf den Geist und er befestigte die andere Kette an meinem Bein und nahm die Doppelmanschetten, die wie eine 8 geformt sind, wie zwei Manschetten, die aneinander genäht wurden und fesselte meine Hände damit und sagte etwas wie: "Nun ist hoffentlich Ruhe." Kein brutaler Ton, oder auch nur unfreundlich. Neutral eher, jedenfalls war mir klar, dass er nicht böse war. Er sagte noch, ich soll ihn wecken, wenn ich anders zugedeckt werden möchte, oder auf die Toilette muss, oder mich eine Mücke plagt (ich habe eine Überempfindlichkeit gegen die Stiche) und schlief dann wieder ein.

Ich lag noch etwas wach, aber wirklich bereits ruhiger und konnte mit einem Hörbuch dann irgendwann auch schlafen.

Heute morgen alberten wir ein wenig im Bett herum, bevor wir aufstanden und frühstückten und den Tag begonnen und es war schön, weil es leicht und einfach war und nicht getrübt und auf hab Acht Stellung.

Nur leider war dann wieder alles ohne DS, ohne roten Faden. 
Jeder erledigte sein Zeug, spielte was, machte Dies und Das. Nette Gespräche, eine Diskussion über Kommunikationsbücher, weil er einen anderen Favoriten hat, als ich und jeder darlegte, warum er so denkt, ohne zu streiten, eher interessiertes Zuhören und der Gedanke dem jeweils anderen Ratgeber nochmal eine Chance zu geben und dazuzulernen.

So plätscherte es weiter...

Abends sagte ich endlich, was ich schon lange denke, dass der rote Faden für mich fehlt, dass mir so die der Halt fehlt, ich ungemein viel Streß habe, alles eine Wiederholung, dass xte mal ausgesprochen, jedesmal in der Hoffnung, dass es dieses Mal etwas ändern wird.

Ich vertrage dieses an - aus Geschalte nicht mehr. 

Gerade wenn man ein wenig vertraut, sich ein wenig öffnet, ein wenig versucht zu entspannen, ist es auch schon wieder weg und man wird beim nächsten Mal nur misstrauischer und möchte sich nicht mehr öffnen, möchte sich gar nicht mehr erst wohlfühlen, damit es einem nicht wieder genommen werden kann.

Mittlerweile denke ich mir,  dass ich mir zu viele Gedanken mache, die sich mein Herr machen müsste. Dass er Lösungen finden müsste, weil es seine Führung sein muss und nicht dass ich immer Vorschläge, Ideen und Ratschläge (oft nicht meine eigenen) einbringen muss, die er dann für sich überprüft, verändert oder wegwirft.

Dann hatte ich auch schon versucht einfach zu warten, nichts zu tun, einfach nur warten und das war sehr schwierig für mich und brachte so gesehen auch nichts.

Und jetzt?

Jetzt bin ich bei einer anderen Form von Warten angekommen. Ein pessimistisches Warten, bei dem man nicht mehr alles mit macht und sich drauf einlässt und sich freut und gut fühlt.
Eher ein skeptisches betrachten, sich nicht verweigern, jedoch auch nicht einbringendes Warten. 

Das klingt alles so ungesund und ich frage mich immer wieder, ob vielleicht einfach zu viel vorgefallen ist, ob wir zu verschieden sind, ob wir an einer Beziehungsleiche herum schnibbeln, die schon am Verwesen ist...


Die Hoffnung ist nicht tot, nur sehr geschrumpft, von meiner Seite, so sehr, dass man nicht mehr mitarbeiten möchte, weil man gefühlt immer wieder zurückgestoßen wird und erst, wenn der Andere merkt, dass man gar nicht mehr kann, wieder einen Happen zugeworfen bekommt...


Das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern kommt mir immer wieder in den Sinn, aber in einer etwas anderen Interpretation als der gängigen: In einer D/s-Beziehung fällt dem Herrn die Rolle des Kaisers zu – eine weise Sklavinnenschwester von Haustierchen spricht vom "König", meint aber, denke ich, das Gleiche –, die Sklavin ist das Volk, das den Kaiser kritisch vor sich sieht und entscheidet, ob es ihn "nackt" sieht, befangen in der eigenen Hybris und seiner ganzen menschlichen Jämmerlichkeit, oder ob es sich die prächtigen Gewänder vor Augen führen kann, die der Kaiser zu tragen glaubt. Ohne den wohlwollenden Blick der Sklavin ist der Herr nichts; ja, er muss Dominanz etablieren und leben, aber jeder Akt der Dominanz kann vor einem kritischen Auge zu einer leeren, lächerlichen Geste werden. (Gleiches gilt natürlich – wir denken an Hegels Bild von der Dialektik von Herr und Knecht – cum grano salis auch für die Sklavin: Wenn Haustierchen im Supermarkt kniet, könnte das ein ganz banaler Akt sein, nichts Besonderes, oder aber – mit den Augen des stolzen Herrn gesehen, vor dem sie kniet – ein Akt der Unterwerfung, der Hingabe, der in seiner Schlichtheit Würde ausstrahlt und einfach schön ist.

Es geht nicht um Happen, es geht um Blicke, "frames", die wir dem Ganzen geben. Und wenn wir uns streiten, fallen wir im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen, wir legen den falschen "frame" an; und das ist unsere große Aufgabe: den Anderen so sehen, dass er in seiner Rolle blühen und wachsen kann. (Ich verstehe "Rolle" hier nicht als etwas Gespieltes, sondern als die Funktion, die man in der Beziehungsdynamik einnimmt.)