Samstag, 15. August 2020

Lustiger Einkauf

Vor ein paar Tagen waren wir einkaufen, und wie ich so bin, zog es mich magisch in die Buch- und Zeitschriften-Abteilung eines Supermarktes. Dort fand ich eine ganz zauberhafte Zeitschrift, die ich prompt lesen wollte, und kniete mich dafür hin, natürlich mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass mein Herr sich über diesen Anblick freuen würde.

Im Moment ist unser roter DS-Faden durchgängiger, was mir sehr gut tut und wie ich hoffe, auch meinem Herrn.

Er kam vorbei, steichelte mir übers Haare, ich lehnte meine Wange an sein Bein und fühlte mich rundum wohl, so dass ich entspannter weiter herum shoppte und dann geschah es! Ich war so gelöst, dass ich aus Versehen meinen Herrn mit dem Einkaufswagen leicht erwischte und mich knapp entschuldigte, jedoch ein: "Jaaa, man kann dir anhören, wie sehr es Dir leid tut!" zurück bekam.

Stimmt! Ich hatte es nebenher gesagt, weil es nicht dolle war und ihm vermutlich gar nicht weh getan hatte, aber durch meine gute Laune, schmiss ich mich theatralisch auf meine Knie (nicht nachmachen!!! Das tat verdammt weh!), streckte die Arme in bittender Pose hoch und sagte etwas zu laut: "Oh Monsieur, es tut mir schrecklich leid, dass ich Sie mit dem Wagen angebumst habe! Bitte verzeihen Sie mir!"
Meinen kleinen Schalk im Nacken bestärkend, sagte er hochmütig: "Na dass muss ich mir erst nochmal überlegen und nun richtig auf die Knie mit dir!" Also kniete ich mich richtig hin, nicht wie vorher aufrecht, sondern mit dem Popo auf die Fersen, senkte meinen Blick (um mein Kichern zu verbergen) und wartete ab, bis er mich aufstehen ließ.

Zwei nicht mehr ganz junge Männer hatten es scheinbar beobachtet und mußten mehr als nur schmunzeln, wobei ich stolz lächelte und weiter durchs Sortiment herumstöberte.
Kurz darauf bog ich in einen Gang ein und was erblickten meine Äuglein dort? Einer der Männer kniete auf dem Boden, der andere stand noch, beide am Kichern und Gackern, erst recht, als sie mich auch entdeckten!

Einen Lachanfall mühsam verbergend machte ich weiter, als wäre nichts und fand es soooo lustig!

Wir begegneten uns noch öfter im Laden, auch nach wie vor mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck auf beiden Seiten, sprachen jedoch kein Wort miteinander. Untereinander unterhielten sie sich nicht auf Deutsch, daher konnte ich leider ihrem Gespräch keinen Sinn entlocken, aber Spaß hatten wir wohl alle :)







Gestern ging es dann noch eine Runde abends spazieren, denn tagsüber lassen es die derzeitigen Temperaturen kaum zu und mein Herr legte mir das schöne Hundehalsband an, samt Plakette und Leine, mit dem flotten Spruch auf den Lippen: "Ach um diese Zeit (1 Uhr nachts) ist doch eh keiner mehr unterwegs!"
Tja, uns begegneten wirklich viele Menschen, aber in der Dunkelheit schaut keiner so genau oder ignoriert es, jedenfalls sagte keiner etwas und mein Herr nahm zeitweise auch die Leine lieber ab, wenn die Laternen zu gnadenlos schienen.
Dennoch war es schön, so als Haustierchen spazieren zu gehen, die Führung meines Herrn körperlich zu spüren, durch den Zug an der Leine und für Fragen, welche Position man inne hat, keinen Platz  zu haben, weil es eindeutig ist.

Im Moment läuft es recht gut, zwischen uns, was wieder Mut und Hoffnung macht, Entspannung ermöglicht und ein kleines bisschen Leichtigkeit spüren lässt.

Mein Herr verbalisiert mehr, so dass ich meinen Platz spüren kann in Situationen, in denen ich es gar nicht wahrnehme, zum Beispiel, wenn ich mich automatisch aufs Sofa setze. Eigentlich lag davor immer mein Bodenkissen, meinem Herrn sah es zu unordentlich aus, deshalb sind sie gewichen und ich durfte/musste aufs Sofa. Im Moment fragt er mich dann: "Warum sitzt du auf dem Sofa?" und ich habe zu antworten: "Weil Sie es mir erlauben, Monsieur."

Das macht schon einen Unterschied, denn vorher saß ich auf dem Sofa, aus meiner Sicht, weil es eben keine andere Sitzmöglichkeit gibt, nun jedoch mit dem Wissen, dass mein Herr es mir gestattet und auch wieder wegnehmen könnte. Hmm offen gesagt, auf dem Boden gefällt es mir nach wie vor besser, aber es ist der Wille meines Herrn und ich beuge mich seinem Ordnungsdenken.

Keine Möbel benutzen zu dürfen gibt mir nach wie vor mehr meinen Platz, als andere Dinge. Knien müssen schenkt mir Ruhe und Entspannung. Ein klares Rollengefüge erzeugt Klarheit und einen freien Kopf für andere Dinge.
Das alles ist für mich so ungemein wichtig und unerlässlich!



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