Freitag, 21. April 2023

In einer Blase

 Bei mir passiert im Moment ungemein viel.

Es gibt so Zeiträume, in denen herrscht Stillstand und dann gibt es wieder welche, in denen passiert auf minimal wenig Platz, erschreckend viel und jetzt gerade wachse ich in alle Richtungen.

Gedanken sind so ungemein schnell und was daraus entstehen kann, ist vielseitig und vielschichtig, man selber weiß oft gar nicht wohin es geht.



Ich bin selber ganz erschrocken, was manchmal in meinem Kopf passiert, wobei ich nicht festlegen möchte, ob es negativ oder positiv ist, denn die Grenzen verschwimmen und man kann es nicht auseinander halten.

Meine Gedanken bilden dann aber auch immer einen Kreis, was ich wundervoll finde und von dem ich anfangs nichts ahne.

Gestartet bin ich zum Beispiel bei der Frage, warum ich früher bei meinem Ehe-Dom, die Befehle oft nicht befolgen wollte und dass das ja nicht alleine mit mir zu tun haben konnte.

Nur zur Erinnerung, ich lernte ihn Tage nach meinem 20. Geburtstag kennen und war noch recht unerfahren. Aus meiner heutigen Sicht, mit meinem jetzigem Wissen, ergeben die Dinge Sinn, damals verstand ich nichts.

Wir waren überfordert mit uns und wollten es übers Knie brechen, statt es langsam anzugehen. Wenn man sich nicht vertraut, die Beziehung in Trümmern liegt, dann kann man nicht fordern und verlangen, weil die Sklavin dann ggf. sich verweigert. Liebe und Vertrauen ist so wichtig in einer DS Beziehung!

Ich habe viel über damals nachgedacht und meinem Ex-Ehe-Dom auch eine Mail geschrieben um zu hören wie es ihm geht, denn das ist mir wichtig. Ich habe gerne noch Kontakt zu ihm.

Es rattert aber immer in meinem Kopf, mal bewusst, mal unbewusst und so führt ein Gedanke zum nächsten und ich hatte angefangen Monsieur hier und da ein wenig mehr anzustupsen, was genau gar nichts gebracht hatte. 

Eigentlich waren es schöne Ideen. Einen Platz für mein Meditationskissen finden brachte mich darauf, dass es der perfekte Ort für die Cornertime ist, denn unter der Haustierchen Garderobe passt es perfekt!




Leider verfolgte es Monsieur mit weniger Enthusiasmus als ich. Auch die anderen Stupser führten ins Leere, bis mir der Kragen platzte und ich meinen Frust aussprach. Nein, ich brülle nicht wild herum, ich spreche es aus, vielleicht mit unterlegter Stimme, mehr auch nicht.

Er gab mir sogar recht, was mir jedoch nichts gibt. Davon hat keiner was. Recht geben habe ich nie wirklich verstanden. Was kann man damit dann machen?

Aber meine Gedanken sind wie ein Brummkreisel und drehten sich weiter und entwickelten sich, schwangen sich mal in die Vergangenheit, dann wieder in die Gegenwart, bewegten alles vor und zurück.

Warum sind wir überhaupt noch zusammen?

Sind wir mal ehrlich, seit vier Jahren versuchen wir erfolglos eine dauerhaft funktionierende TPE Beziehung zu starten. Warum geben wir nicht auf? 

Weil wir so viele andere Dinge teilen.

Weil wir aneinander festhalten wollen.

Weil wir an uns glauben.

Weil wir wissen, dass wir es schaffen können.

Das sind die Antworten, wenn ich gut drauf bin und die, wenn ich schlecht drauf bin, behalte ich lieber für mich.


Ich sitze in einer Blase. Sie ist mein Gefängnis, sie sollte mein Schutz sein!



Also begann ich ihm zu schreiben, in Briefform, freundlich, nett und begann wieder zu knien, wenn er heim kam und er begann mir wieder zu antworten, ebenso wohlwollend und in Herrenform, lobend und dankend, wenn ich gekniet hatte. Etwas mehr DS schlich sich ein, jedoch so minimal und stagnierte an der Stelle direkt wieder. Muss es denn immer von mir kommen? Muss ich es aktiv einfordern?

Tut mir leid, wie ich so oft schon schrieb, ist das nicht meine Form von DS, nicht meine Form von Dienen. Ich kann ein wenig stupsen und zeigen, dass ich bereit bin, aber permanent fordern und mich anbieten und sagen was ich erwarte? Nein, das kann ich nicht, dann gebe ich die Richtung vor und das fiel mir auf. Dass ich im Kopf immer häufiger überlegte, was ich machen muss, damit er aktiv wird und dass das eben doch nicht mein Ding ist.

Dass, wenn ich es nicht mache, nichts passiert und dass ich mich eingesperrt fühle. Also schrieb ich einen Brief mit dieser Überschrift: Du hast mich eingesperrt!

Begonnen hat der Brief damit, wie wir waren, als wir uns kennengelernt hatten. Ich lebte DS vollkommen frei, immer und überall und jederzeit. Auf der Straße, Wieso, egal! Ich kniete gerne vor meinem Herrn, mir war egal wer es sah oder eben nicht. Wenn er seine Hose öffnete, egal, ich nahm was er mir anbot. Es war toll zu wissen, dass ich diese Freiheit hatte und ich wußte, dass Monsieur das so nicht wollte, weil er es lieber nur zuhause auslebte und das war auch in Ordnung für mich, weil er mich zu sich holte und wir es permanent ausleben wollten. Ein permanentes, unmissverständliches Machtgefälle. Gibt es etwas besseres? 

Das sollte unsere Wohlfühlblase werden. Gut geschützt, voller Sicherheit! 

Statt dessen fühle ich mich nun eingesperrt, alleine gelassen und ab und zu bekomme ich einen Krümel DS vorgeworfen, damit ich nicht verhungere. 

Monsieur reagierte erst sehr angegriffen und nachdem er durchgeatmet hatte, schrieb er mir einen sehr langen und sehr liebevollen Brief, der mir wieder zeigte, warum wir eigentlich noch zusammen sind. 

Er gab mir darin zwar recht, darum geht es mir auch diesmal nicht, sondern um die Einsicht, die dahinter steht und die etwas verändern kann. 

Ob das passiert, wird die Zeit zeigen (können) und darauf bin ich gespannt.

Ich hoffe es sehr, denn wie viel Zeit sollen wir noch verschwenden?


Freitag, 14. April 2023

Wow, nun gibts Strafen...

 Vorgestern hatte ich nach dem Blogeintrag noch etwas am Rechner gemacht und nebenher gechattet. Durch Zufall ergab sich ein nettes Gespräch zu einem Herrn.

Missversteht mich bitte nicht, ich habe sowohl im Profil stehen, dass ich nicht suchend bin, als dass ich auch direkt sage, dass ich in festen Händen bin.

Monsieur und ich können unsere Probleme haben, er kann mich vernachlässigen und wie eine Hausfrau und Putzhilfe behandeln, ich halte dennoch an TPE fest und verhalte mich dementsprechend.

Wobei, nach vier Jahren werde ich in den Details langsam wirklich ungehorsam, halte weniger still, wenn ich dann doch mal geschlagen werde, oder verweigere an anderer Stelle durchaus mal meinen Gehorsam, einfach weil ich den Respekt nach und nach verliere. 

Es fühlt sich an, wie eine Sanduhr, durch die ich die Sandkörner einzeln verrinnen sehe und es geht immer etwas verloren.

Jedenfalls saß ich da, fummelte am Laptop, chattete nebenher, offen, nicht als Geheimnis und Monsieur machte etwas im Büro, kam mehrfach vorbei und ich hatte es nicht verborgen, das habe ich nicht nötig.

Irgendwann sagte er, ich solle langsam die Gespräche beenden. Tat ich auch und manchmal zieht sich das wie Kaugummi. Ein Wort ergibt das nächste, es bloppt doch noch ein interessantes Thema auf, man möchte sein Gegenüber nicht abwürgen und schwupps war das Internet weg und Monsieur ziemlich wütend.

Die Dynamik bei Monsieur erschließt sich mir überhaupt nicht, leider.

Mal ist es ihm vollkommen egal mit wem ich wie lange chatte, mal habe ich das Gespräch möglichst schnell zu beenden und er ist sauer. Ist ja auch sein gutes Recht, er ist der Herr.

Danach zerrte er mich ins Schlafzimmer, versohlte mir mit dem Stock den Hintern und sagte mir, dass ich ungezogen war.

Wow, ich weiß nicht, wann wir das mal hatten. Bestrafungen ja, aber so?

Er lässt meine Erziehung komplett schweifen... ich bin ungezogen... hmm, ich sage mal nichts dazu. Die Strafe war verdient, auch wenn er derjenige war, der sagte: "Eigentlich sind Strafen unsinnig, da eine Sklavin dienen möchte und Ungehorsam immer aus einem Bedürfnis heraus entsteht, der Herr also lieber fragen sollte warum sie es tat, statt sie zu bestrafen. Hinterher kann ja noch immer eine Strafe folgen!"

Hinter der Strafe folgte auch keine Frage, sondern Sex, was auch nicht schlecht war, sondern Spaß machte :)

Wenn ich nun unreif wäre, oder unfair, oder beides, würde ich an der Stelle meine Gedanken schweifen lassen und mir überlegen, wie ich so eine Situation nochmal einfädeln könnte, um das Ergebnis abermals genießen zu können, aber das ist nicht meine Art, ich bin wirklich brav und loyal.

Mir tut sogar besagter Chatter bis heute leid, da ich mich für mein plötzliches Verschwinden nicht entschuldigen und die Situation erklären konnte, was so gar nicht meine Art ist! Jedoch glaube ich an Karma und alles hat seine Gründe und findet seinen Weg.

Später hatte ich Monsieur nochmal darauf angesprochen. Er sagte, er habe nicht mitbekommen, dass ich chatten würde und wollte mich nicht ansprechen, weil ich beim Schreiben ungerne gestört werde, wenn ich im Flow bin. Naja, er hatte mit mir über andere Dinge gesprochen, als er mehrfach rüber kam, er hätte ja auch fragen können und als er kam und fragte, hatte ich ihm ja geantwortet. Sehr mysteriös...

War es eine Strafe? Nein, eigentlich war es das übliche Arsch verhauen, was wir beim Sex haben, nur diesmal unter einem Vorwand. Etwas, das wir beide nie wollten. Vorwände brauchen.

Es fühlt sich wie noch eine Stufe abwärts an.

Wir sind so weit von dem Ort weg, bei dem wir gestartet haben und wo wir so glücklich waren und dachten, dass wir genau das gleiche wollen.

Wir haben so viele Gemeinsamkeiten, gerade und vor allem außerhalb vom DS Bereich, eben auch im DS Bereich.

Wie kann das alles sein?!?

Wie kann das sein?



Mittwoch, 12. April 2023

Schlammgetunkte Venus

 Ich weiß ja nicht wie es Anderen geht, aber ich empfinde oft eine Schuldigkeit am Bild, wenn ich es nicht gut getroffen habe, also setzte ich mich nochmal hin und wollte die Süße ordentlich darstellen.


Da ist sie!

Wirklich mit nur einer Tinte gemalt, die ein fantastisches Shading mitbringt! Die Glitzerpartikel sieht man leider nicht und da kein Sonnenlicht zur Verfügung steht, dass es hervorlocken könnte, muss es nun eben ohne gehen.

Ursprünglich hatte sie ein wenig niedlicher geschaut.




Aber das passte nicht zur Farbe und was daraus wurde. Die Bilder erwachsen mit ihrer Entstehung und es wird immer etwas vollkommen eigenes und ungeplantes daraus. 

Monsieur gab mir für ein anderes Projekt die Tinte und ich füllte sie in ein kleines Töpfchen um. Eigentlich wollte ich lediglich eine winzige Menge davon haben, da sie recht teuer ist und ich mit meiner Glasfeder reindippend alles kontaminieren musste. Leider schwuppte mir etwas zu viel rein und so hatte ich noch restliche Tinte übrig und dachte mir, ich könnte ja mal einen Versuch wagen! 

Bisher habe ich noch nie mit Tinte gezeichnet, aber nun habe ich mir direkt mehr Tinte bei Monsieur gesichert!


Kleiner Zwischenschritt



Mit Aquarellfarben und Gouache ist es ja berechenbar, jedoch macht Tinte was sie möchte und das Ergebnis ist Einzigartig! Ich hatte sehr viel Spaß damit und ihr beim Wachsen zuzusehen war pure Freude!

Das wird eine schöne Entdeckungsreise :)



 

Montag, 10. April 2023

Ostern!

War doch tatsächlich mal wieder Ostern! Und Monsieur hat mich wie immer mehr als reichlich beschenkt.



Ich zeichne sehr gerne Fotos ab, aber ganz ehrlich, die Gute habe ich einige Kilos schwerer gemacht und das tut mir unendlich leid und ich schäme mich sehr dafür.

Mit Bleistiften, Aquarellfarben, ach was, allen Farben kann man wunderbar schattieren und Abstufungen schaffen, selbst mit einem Kugelschreiber kann man noch zart über das Papier gleiten und so verschiedene Farbtöne kreieren, aber ich finde Füller so unerbittlich! 

Schraffierungen liegen mir einfach nicht, was aber umso mehr meinen Ehrgeiz triggert und mich herausfordert! Monsieur liebt Füller und als er hörte, dass ich den neuen Lamy mag, schenkte er mir einen mit Gravur. Und ja, ich habe genug Mut um auch nicht so schöne Zeichnungen zu zeigen, die ich selber nicht so sehr mag. Wenn andere sie sehen, die selber zeichnen, können sie dann gerne sagen: "Oh, das kann ich aber viel besser!"

Aber nicht nur ich bekam Geschenke, nein, wir waren natürlich auch kleine Freuden verteilen und Monsieur legte mir dafür wie jedes Jahr die passenden Ohren direkt auf den Frühstückstisch. Ich benutze es ja auch jedes Jahr als Profilbild, weil ich es so mag! Wobei mittlerweile meine Haare wesentlich länger sind.


Zwar habe ich noch andere Hasenbilder über die Jahre, aber das ist mir das liebste. Wobei, ganz ehrlich? Als Rentier mag ich mich noch lieber und Monsieur steht mehr auf den Werwolf im Schafspelz von Halloween *lach

So hat jeder seinen Favoriten, aber im Alltag waren bisher die Schafohren am unauffälligsten. Als ich also mit den Hasenohren so die Geschenkchen an ein paar Freunde ausliefern ging, schaute wirklich keiner besonders oder sagte etwas unterwegs. Seltsam dachte ich noch, wobei ich es wirklich genoss, denn ich falle nicht gerne auf und hatte vorher Monsieur mehrfach gefragt, ob ich sie wirklich draußen anlassen soll. Ein Fahrradfahrer drehte sich mehrfach um und lächelte sehr freundlich, nicht als würde er sich über mich lustig machen und Kinder nehmen alles für selbstverständlich hin, so lange sie noch klein sind. 

Meine vorherige Befürchtung, dass ich unangenehm auffallen würde und negative Reaktionen bekommen könnte, war also vollkommen unbegründet und ich fühlte mich sehr wohl und so war unser Sonntagsspaziergang, bei Sonntagswetter wundervoll.

Mir ist es wichtig, dass man seine Freude und sein Glück teilt und in die Welt trägt, daher zeichne und male ich eben für Freunde Kleinigkeiten, mache ihnen kleine Osternester und verteile sie dann.

Monsieur unterstützt mich darin und freut sich mit.

Die Welt ist im Moment so negativ, dann sollte man doch alles dafür tun, dass man seinen Teil dazu beiträgt, dass es ein wenig besser wird.

DS technisch ist weiterhin wenig los. Das Frühstück auf dem Boden, am kleinen Tisch, Nachts die Kette, ansonsten? 

Ich lerne Französisch, weil es Monsieur wichtig war, aber er benutzt es kaum, weil es ihm nicht mehr wichtig ist?

Einmal hatte ich einen dicken blauen Fleck, von dem dünnen Stock, glaube ich, aber ich mag keine Bilder davon reinstellen, denn davon gibt es an anderen Orten genug und ich muss immer lachen, wie niedlich sie oft bearbeitet sind, damit sie heftiger aussehen, als sie in Wahrheit sind. Schnell am Kontrast drehen und den vielleicht noch den Schwarzpunkt oder Schatten Verändern, damit es schön dramatisch wirkt! Was der Filter der Frauen bei Instagram ist, machen scheinbar die Subs/Sklavinnen nun bei anderen Portalen eben bei ihren Striemen. 

Gegenseitiges Überbieten und übertreffen. Schwächen, Ängste, alles muss versteckt werden und nur eine perfekte Fassade ist erlaubt und wenn dann doch mal wer sagt/schreibt was er denkt, dann kann man darüber lästern? 

Ich stelle mir lieber eine Welt vor, in der Gefühle noch erlaubt sind und man so sein kann, wie man ist und sich gegenseitig tröstet bei Schwäche und füreinander da ist. Wenn keiner über Probleme spricht und alle nur perfekt sein möchten und es so darstellen, wie hilft man sich dann? Wie soll der Einzelne Lösungen finden? Wenn man selber ein unlösbares Problem im Kopf hat, kommt man selber auch nicht auf die Lösung, also braucht man Andere. 

Ach egal, ich bin jedenfalls weiter für Authentizität und zeige mich wie ich bin, mit Macken und Katschen, Fehlern und Problemen und ich freue mich über jeden, der mitmacht und echt ist :)