Montag, 25. März 2024

Totalausfall

 Seit Freitag bin ich leider ein Totalausfall und ich musste sogar in die Notaufnahme, was mich daran denken lässt, dass man immer seinen Schlüssel fürs Halsband dabei haben sollte, weil es jederzeit zu einem spontanen CT oder MRT oder sonstiges kommen kann und manchmal ist es Ärzten auch egal, ob das Halsband an einer Stelle ist, die komplett unbedenklich ist und für die Untersuchung/en keine Rolle spielt.

Ich hatte das wirklich schon, als mein Hals für die Lymphknoten am Hals abgetastet wurde, dass gefragt wurde, ob ich es ablegen kann und ich darum bat es doch anbehalten zu können, was auch respektiert wurde, jedoch ist das kein Muss.

Andererseits habe ich zum Beispiel bei meiner jährlichen Untersuchung immer die Erlaubnis, dass ich es anbehalten kann, obwohl es da wirklich Probleme machen könnte, aber mein Arzt, der Beste der Welt, findet das Patientenwohl extrem wichtig  und versucht, sich nicht daran zu stören.

Ich würde ihm sehr gerne sagen, was es mir bedeutet, dass ich es anlassen darf, jedoch ist das leider keine Option. Ich hoffe, er ahnt es. Nicht den Hintergrund vom Halsband, sondern meine Dankbarkeit.

So, aber nochmal drei Schritte zurück, schaut doch, dass ihr für den Notfall einen dabei habt und wenn es um die Kontrolle geht, dann werdet doch kreativ, zum Beispiel mit Siegelwachs, oder je nachdem woher ihr es habt, hat zum Beispiel Asxmar einen Ersatzschlüssel in einem Plexiglasröhrchen! Praktisch, oder? Dann wisst ihr, wenn jemand dran war und die Grenze ist natürlich höher, als wenn der Schlüssel blank ist.

Monsieur vertraut mir und ich denke selber nicht, dass ich es missbrauchen würde, also habe ich einen in meinem Geldbeutel. 

Bis ich gesund bin, wird es noch ein paar Tage dauern und da ich Sonntag, an meinem Kaffee-Tag, keinen trinken konnte, sagte Monsieur, dass ich mir einen Gutschein gestalten darf.

Einer ist keiner und ich denke, dass ich mir nochmal einen verdienen kann in dem Zeitraum, also machte ich erst einmal zwei Stück und ich denke, dass noch ein paar folgen werden.




Jetzt gerade sehe ich, dass der Zuckerwürfel auch noch ein Gesicht braucht! 

Da ich ohnehin gerade nicht viel machen kann, bin ich mal weg und schenke ihm ein Lächeln :)

P.S. Ja, ich habe extra Gut-Schein geschrieben, als Wortspiel!

Montag, 18. März 2024

Dankbarkeit

 Ich bin Monsieur sehr dankbar.

In den letzten Monaten hatte ich ihm oft geschrieben, dass ich den Monsieur vermisse, den ich damals kennen und lieben lernte und dass er heute so anders ist.

Monsieur war mit der Situation auch unzufrieden und ich hatte erfolglos versucht, ihm zu helfen.

Mittlerweile hat er eine 180 Grad Wende vollbracht und ist wieder der fürsorgliche, angenehme und liebenswerte Mensch, den ich so vermisst habe. Er umsorgt mich, ist für mich da und schaut, dass es mir gut geht, was ich zuvor eher einseitig von meiner Position heraus empfunden hatte.

Es sind die Kleinigkeiten, die so gut tun, zum Beispiel, als es mir Freitag nicht gut ging und er meinte, dass wir morgen zu Boesner (Kunstbedarfladen mit allem was man sich nur vorstellen kann!) fahren können und das taten wir dann auch. AM Eingang schnappte ich mir ein kleines Körbchen, denn eigentlich brauchte ich nur eine Farbe und zog los. 

Monsieur zieht es eher zu den Büchern und so streunern wir alleine herum und zeigen uns später unsere Schätze.

Ich steckte mir die Farbe ins Körbchen und noch andere Kleinigkeiten, hatte mich erinnert, dass einige meiner Tinten schlecht gewesen waren und suchte mir eine neue aus, fand ein tolles Skizzenbuch, solchen Kram eben und dann fand ich ihn in der Buchabteilung und stellte mein Körbchen zu seinem und schaute mich auch dort um.

Monsieur befand meinen Einkauf als sehr bescheiden und ich durfte alles behalten :)

Sonntag wollte ich zum Brötchenholen los und fragte, was er sich wünscht. Seine Antwort war für den Moment perfekt. Ich solle ihm etwas Nettes aussuchen und kann gerne Kuchen mitbringen, wenn noch guter vorhanden ist.

Ich taperte hin und oh Glück, oh Wunder, noch alle Brötchensorten, die wir mögen, waren da und ich bekam sogar meinen Lieblingskuchen und den, der Monsieur am besten schmeckt. Das ist Lebensfreude pur!

Aber viel wichtiger sind mir die kleinen Gesten und Momente, wenn er einfach zu mir kommt und sagt, er müsse mich mal drücken, was nun mehrfach am Tag geschieht, oder wenn er sich an den Tisch setzt und alles für ein Zvieri (Zwischenmahlzeit) ausbreitet, ich mich wortlos an meinen kleinen Tisch auf dem Boden setze und ihm meinen Zeller reiche und er fürsorglich für uns beide Eine Stulle macht, ohne ein Wort, einfach so und sie zu mir runter reicht.

Oder als ich einfach zu ihm ins Büro kam, mich hin kniete und meinen Kopf an sein Bein lehnte und er dann sagt, wie sehr es ihn freut, wenn ich vorbei komme und ihn "besuche".

Das ist Balsam für die Seele und genau was ich im Moment dringend brauche und aufsauge wie ein trockener Schwamm und voller Dankbarkeit antworte und reagiere.  Diese wohlwollende Achtsamkeit, die meine Bedürfnisse sieht und wahrnimmt, die ich selber nicht formulieren kann, aber dadurch dazu lerne.

Es entstehen dann auch endlich Situationen, mit denen wir beide besser umgehen können, wie gestern, als ich noch einen Film zu Ende sehen wollte und Monsieur lieber ins Bett gehen wollte.

Normalerweise hätte ich nichts gesagt, den Film geschaut und wäre im Wohnzimmer hängen geblieben, weil ich ihn nicht hätte wecken mögen und eventuell hätte ich dann sogar dort geschlafen, auch wenn er sagt, ich soll ihn wecken und ins Bett kommen.

Dieses Mal äußerte ich mein Problem und er reagierte nicht genervt, sondern meinte, dass er sich dann eben einen Wecker stellt und ich so oder so ins Bett kommen kann, weil er wach sein wird.

Als der Film zu Ende war, haderte ich bereits mit mir und wußte nicht so recht, was ich nun machen sollte, als ich auch schon seinen Wecker hörte und beruhigt ins Bett gehen konnte und wir beide zufrieden waren, denn es ist ihm zunehmend wichtig, dass die Kette nachts auch wirklich abgeschlossen wird.

Sogar unser Abendritual haben wir wieder eingeführt, in dem ich vor ihm knien darf und warte, bis ich ins Bett darf. Monsieur lobt mich dabei immer für den Tag und was ich Gutes gemacht habe und für mich als Selbstverständlichkeit untergeht. Diese positive Bestärkung ist unendlich wertvoll, da ich meine eigene Leistung immer übersehe, oder als selbstverständlich betrachte.

Im Moment konzentriert er sich eher auf solche Dinge und erschafft ein warmes, wohliges Umfeld, in dem ich endlich Ruhe finde, meine Mauern abbauen kann und anschmiegsam und weich werden kann, was für eine gute Sklavin dringend nötig ist. Er erschafft nach und nach Vertrauen und bekommt so auch eine Sklavin, wie er sie sich wünscht.

Mit der Fahrt zu Boesner zum Beispiel hat er nicht nur mir einen Wunsch erfüllt, denn ich liebe es dort zu sein! All die Möglichkeiten! Wundervoll! Sondern unterstützt auch meine Fähigkeiten aktiv, indem er mir Möglichkeiten erschafft und an mich glaubt.

Natürlich übernimmt er dadurch auch die Führung, denn er bestimmt, wohin wir gehen, was wir machen, was ich esse, was ich lese, womit ich mich beschäftige usw. Es ist im Moment einfach perfekt für mich und ich fühle mich so wohl wie ewig nicht!

Meine Dankbarkeit versuche ich durch mein Verhalten auszudrücken und brav zu sein, vorausschauend zu denken und ihm möglichst viel abzunehmen, so dass er sich mindestens so wohl fühlen kann, wie ich es tue. Dennoch ist das nicht genug und ich bin in Gedanken immer auch dabei, dass ich überlege, was ich noch tun kann.


Freitag, 8. März 2024

Weltschmerz

 Ist es nicht toll, dass die deutsche Sprache für alles ein Wort hat?

Weltschmerz ist, was mich im Moment plagt und gefühlt Monsieur auch. Es passiert so vieles da draußen und nur das Wenigste davon ist positiv, umso wichtiger ist, dass man es sich daheim schön macht.

Mir fällt immer mehr auf, wie sehr ich runter fahre, entspanne, Ruhe suche und wieder ein eigenständiger (nicht im Machtgefälle betrachtet) Mensch werde.

So sehr, wie mich die letzten Jahre schlauchten und beanspruchten, so dass nahezu permanent Notstand in mir herrschte, so sehr genieße ich es nun, einfach Ruhe zu haben. 

Jahre, in denen ich als Mutter zusätzlich für meine Gesundheit und mehr kämpfen musste und all das was zuvor passiert war, man funktioniert nur noch, ist im Überlebensmodus und selbst in den kleinen Pausen hat man keine Gelegenheit um wieder runterzufahren.

Jetzt ist sie aber da, die Zeit, in der ich endlich Frieden und Ruhe finden kann. Und ja, das wird noch einige Zeit beanspruchen, immerhin stand ich fast mein gesamtes Leben unter Druck und musste kleine und große Katastrophen und Schicksalsschläge hinnehmen, so dass man nicht einmal die Chance hat etwas zu verarbeiten.

Das wirklich Schöne ist, dass auch Monsieur runterfährt und wir wieder einen Einklang finden, der uns, seit wir zusammen gezogen sind, gefehlt hat. 

Heute gingen wir zum Beispiel mit dem Hund spazieren, saßen auf einer Bank in der Sonne und Monsieur las etwas und ich schaute dem Hund zu, sah mir die Bäume an, freute mich über die vielen Blüten überall und er fragte, ob ich nichts zum Lesen dabei hätte?

Natürlich habe ich auf dem Handy die Kindle App und kann überall lesen, zusätzlich hatte ich das Tablet dabei. Monsieur hat mir extra eine neue Hülle bestellt, weil ich es mit der guten Lederhülle nicht mitnehmen wollte, dann dachte ich mir, dass die Öffnungen nun alle frei liegen, wenn es in meiner Tasche ist und vollkrümeln können, also bat ich noch um eine zusätzliche Tasche und bekam auch diese, also hatte ich es heute voller Stolz eingepackt, denn damit kann ich lesen und zeichnen, je nachdem wonach mir die Lust steht.

Jedenfalls antwortete ich, dass ich natürlich lesen könnte, jedoch nicht möchte, da ich einfach mal da sitze und nichts mache.

Ich hatte verlernt nichts zu tun und habe in den letzten Monaten entdeckt, wie gut es tut, einfach mal dazusitzen und Löcher in die Luft zu starren, ok in Wahrheit schaue ich meine Umgebung an und genieße die Stille.

Durch mein eigenes Zimmer bemerkte ich, dass es wirklich schön ist, wenn man in einem ruhigen Raum lümmeln und lesen kann.

Zum Verständnis, ich habe praktisch noch nie alleine gelebt. Immer waren Menschen um mich herum, immer laut, Lärm und jemand will was von einem und wenn es nur ein Gespräch ist.

Einfach mal für mich sein, herrlich!

Also saß ich so da und hatte das Bedürfnis zu erklären, was ich da mache und dass es eigentlich eine Art von Regeneration ist. 

Monsieur kennt mich, kennt meine Lebensgeschichte und hörte sich das an, verstand mich und, das fand ich total spannend, las erst noch etwas weiter, legte es dann auch weg und schaute auch einfach die Natur an.

Wir wachsen im Moment mehr zusammen. Monsieur lernt mit mir Französisch, wobei das falsch klingt, denn er kann es bereits. Ich meine, er hilft mir nun aktiv. Zuvor habe ich lediglich über Duolingo alleine geübt und nun unterstützt er mich aktiv. Dafür bin ich ihm dankbar und dafür, dass er mir Zeit lässt, dass er mir, gefühlt, beim zu mir zurück finden zuschaut und mich unterstützt, wenn er es für angebracht hält.

Er geht nun öfter morgens mit dem Hund raus und sagt, ich soll noch was liegen bleiben. Fantastisch! Im Bett bleiben, noch was lesen können! Dadurch machen mir die restlichen Tage weniger aus, wenn ich morgens gehen darf. Ich mag es einfach nicht, wenn ich morgens aufstehe, mich fertig mache, mit dem Hund raus, Tiere füttern, dann ist es schon fast mittags. Es nimmt so viel Zeit in Anspruch, aber wenn es nicht jeden Tag ist, gehe ich entspannter an die Sache ran und es macht mir nichts aus.

Wir haben gemerkt, dass ein fester Tagesplan einfach nicht funktioniert, weil so viel von den Tieren schon festgelegt ist und dann natürlich immer etwas dazwischen kommen kann, wie zum Beispiel, dass man jemanden auf der Hunderunde trifft und sich verquatscht.

Monsieur schreibt mir oft morgens einen Brief, in dem steht dann was ich erledigen soll. Vom Haushalt schreibt er nichts, weil er weiß, dass ich da eher zu viel mache, also schreibt er, dass ich in dem und dem Buch lesen soll, dass ich eine Zeichenübung machen soll, dass ich mich in die Sonne setzen soll oder dergleichen, denn das kommt bei mir oft zu kurz, oder eher kam, denn, vielleicht durch seine Einwände auch, mittlerweile achte ich mehr darauf!

Ich fühle mich von Tag zu Tag wohler, auch weil es mehr DS gibt. Lange nicht genug, jedoch Schritt für Schritt. Monsieur weiß auch, dass es mir wichtig ist, dass man langsam geht, bevor man versucht zu rennen und hinfällt. Das Letzte was ich im Moment gebrauchen kann ist Druck, den mache ich mir selber schon und versuche davon wegzukommen. Statt: "Das muss ich durchziehen, damit es erledigt ist!" übe ich mich in: "Ich mache jetzt diese Sache und dann kann ich mich hinsetzen und in Ruhe ein wenig lesen und wenn die Sonne scheint, dann mache ich es umgekehrt!" 

Genug erledigt bekomme ich in jedem Fall und falls nicht, dann ist Monsieur der Erste, der sagt, dass das doch ok ist und ich nicht so streng mit mir sein soll.

Ja, nicht so streng mit mir sein ist so ein Ding. Wenn Monsieur sagte, ich soll die Küche nicht machen, weil ich schon viel gemacht habe und er sie machen möchte, aber erst etwas später, weil er vorher noch zu tun hat, dann habe ich es trotzdem gemacht, damit es erledigt ist, damit er es nicht machen muss, damit es nicht rumsteht. Aber ich habe mich über sein Wort hinweggesetzt, er hat keine Wirksamkeit daraus ziehen können, ich habe zu viel gemacht und keiner ist glücklich. 

Das bekomme ich nun auch in den Griff. Zwar frage ich noch mehrmals, ob ich es wirklich nicht machen soll, aber er sagt, nein, ich soll es stehen lassen und dann lasse ich es stehen und fühle mich nicht gut, aber doch auch gut, weil ich mich an Monsieurs Worte halte. 

Das hatte sogar zur Folge, dass ich eine Belohnung bekam und Monsieur sagte, ich bekomme einen Orgasmus, also hatte ich extra die Geschichte der O angemacht, auf Französisch, wie er es mag und mich gefreut. Keine Ahnung wie ihn das so beflügeln konnte, jedenfalls holte er nach meinem Orgasmus den Stock und verpasste mir ein paar Hiebe. Er meinte, dass man so eine Sklavin in Besitz erkennen würde, anhand ihrer Striemen. Entweder werde ich immer weicher, oder er schlägt härter zu und da man teilweise noch am nächsten Tag leicht was sieht (bei mir ist das eine große Ausnahme), denke ich, dass er härter schlägt. 

Oder ich bekam einen besonderen Tee morgens hingestellt und nicht eine meiner üblichen durchgetakteten Teesorten. Also ein kleines Highlight, wodurch er auch zeigen kann, warum ich Tee trinke und wer entscheidet welchen Tee es gibt.

Zum Weltfrauentag mag ich lediglich einen Gedanken äußern:

Emanzipation bedeutet, dass Frauen so leben können, wie sie es wünschen und wenn eine Frau in vollkommener Abhängigkeit von ihrem Herrn leben möchte, dann ist das auch eine Form von Emanzipation, da es eine bewusste Entscheidung ist.

Diese Diskussion kann man zwar nicht mit Alice Schwarzer führen, ja das habe ich versucht, da sie abwinkt und nur ihre Form von Emanzipation akzeptiert, jedoch ist das, meiner Meinung nach falsch, denn jegliche Lebensart sollte erlaubt sein, so lange die Frau es sich wünscht. 

So lange das nicht in allen Köpfen verankert ist, haben wir noch viel zu lernen. 

Keiner sollte sich verleugnen müssen, nur um in das Bild anderer Menschen zu passen und andere Menschen sollten jeden so akzeptieren, wie er oder sie ist. 

Ob es sich dabei um Fetische, Gesinnungen aller Art, sexuelle Orientierung oder das gewünschte Geschlecht handelt, das sollte egal sein. Jeder möchte so akzeptiert werden, wie er/sie eben ist und das sollten wir doch ermöglichen können, so lange es keinem schadet und niemanden verletzt. 

Es könnte so einfach sein, jedoch ist selbst in unseren eigenen Reihen die Toleranz keine Grundvorraussetzung und so denken manche, dass nur ihr gelebter BDSM genau so der einzig richtige ist, nur ihre Sicht, die einzig wahre und es werden sogar nach wie vor andere Lebensarten beschimpft und nicht akzeptiert.

Ich bin sehr froh, dass ich mich real nicht mit solchen Menschen auseinandersetzen muss und virtuell einfach ignorieren kann.

Jeder wie er mag, so lange es keinen verletzt, keinem schadet und alle einverstanden sind, denn wir sind nicht auf der Welt, um andere zu beurteilen und über sie zu richten.


Sonntag, 3. März 2024

Schlafzimmer

 



Monsieur hat die Mango-Monde (Lampe links im Bild, rechts nicht im Bild) nun durch einen Sonnenuntergang-Spiegel ergänzt und ich finde, dass es ganz wundervoll aussieht!

Auch im Bild ist unsere Katze und natürlich Christian Grey Bear, natürlich stilsicher mit Anzug und Gerte.

Monsieur macht sich das Schlafzimmer schön und darüber hinaus auch den restlichen Bereich, soweit er es veränderungswürdig findet.

Lustig ist sein Stil, lieber schwarz und weiß (sogar die Katze passt in sein Schema), gerne auch Grautöne und mein Zimmer ist der totale Kontrast, alles möglichst passend, jedoch bunt und fröhlich. Wobei Monsieur sich sehr gerne in meinem Zimmer aufhält und betont, dass er sehr mag, was ich daraus gemacht habe. 

"Mein Zimmer" müsste man in Anführungszeichen schreiben, da es sich nicht um meinen Besitz handelt, sondern das Zimmer ist, das Monsieur mir zugesteht. Genau so drückte er es aus.

Jedenfalls finde ich es wunderbar, dass er nun von den eintönigen Nichtfarben etwas abweicht und Akzente setzt, eben durch die Monde, den Spiegel und das passende Buch, auch in Gelb, siehe Spiegel, bei dem es sich um eine Ausgabe der Histoire d'O handelt. 

Es geht ihm im Moment gut. Er hat wieder neue kreative Ideen entwickelt, zum Beispiel als ich einen Kaffee zum Frühstück trank und vorher nicht fragen konnte, ob ich ihn haben dürfe. Als er zuhause war, habe ich ihm die Situation erklärt und mir war klar, dass ich ihn dann eigentlich nicht hätte trinken dürfen, aber Monsieur hat in der Vergangenheit immer Verständnis geäußert und dann war das Thema durch. Dieses Mal jedoch nicht! Statt dessen sagte er, er überlege sich was und kam kurz darauf auf mich zu und erklärte, dass seine Lösung für diese Situation in Zukunft Pocket Coffee lauten würde. 

Wer das Zeug nicht kennt, es ist herbe Schokolade, die als solches schon schwer genießbar ist und im Kern befindet sich flüssige Kaffeeplörre, die schmeckt, als wäre sie frisch aus dem Abfallsieb einer Krankenhaus Kaffeemaschine gewonnen worden, samt sandiger Ablagerung auf dem Boden. Widerlich! 

Monsieur besorgte also besagte Abscheulichkeit und würgte genoss mit mir eine dieser deliziösen Pralinen, um sicherzugehen, wie wohlschmeckend sie sind. Ja, wir bekamen beide fast einen Brechanfall, wobei Monsieur direkt darauf grinste und seine Idee für recht wirksam befand. 

Ehrlich, ich hatte vorher angekündigt, die Dinger können mir nichts, ich werde sie einfach aus Prinzip genießen, damit ich in Zukunft weiter Kaffee trinken kann! Doch diese Idee und Kampfansage hielt nur so lange, bis ich reingebissen hatte...

Dienstag muss Monsieur früh raus und ist sehr lange unterwegs, daher besorgen wir ihm vorher ein Sandwich von Rewe und ich bekomme dann auch immer eins, zum Frühstück, um mir die Zeit schöner zu machen, denn ich genieße es immer sehr, wenn ich mal nicht etwas vorbereiten muss, sondern es schlicht fertig ist und die Verpackung einfach im Müll landet, also komplett keine Arbeit macht. Dann fiel mir, ich bin so froh!!!, direkt ein, dass ich besser jetzt schon nach einem Kaffee fragen sollte und Monsieur erlaubte es mir auch. Also ja, er ist weiterhin wohlwollend und nachgiebig, in einem etwas engeren Rahmen :)

Ich weiß nie wie ich es finden soll. Ich tue mich sehr schwer damit, viel erlaubt zu bekommen. Dann versuche ich seine Perspektive zu sehen. Er liebt mich, er möchte, dass es mir gut geht, also gestattet er viel. Zu viel, wenn es nach mir geht, jedoch bin ich nicht der Maßstab, sondern er. Aber Gefühle sind da, egal wie rational ich dagegen argumentiere, es bringt nichts. Mir ist es zu laff, zu locker, zu viel Freiraum, zu viel Entscheidungsgewalt, zu viel... 

Ich möchte nicht meckern, ich freue mich ja über den zusätzlichen Kaffee, jedoch ist es mir zu bequem. Dadurch frage ich mich oft, ob es immer so sein wird. Ob Monsieur ein Herr ist, der gerne bestimmt, aber auch gerne Freiheiten gönnt, die mir dann schon zu weit gehen. 

Im Moment erfreue ich mich einfach daran, dass er sich immer wohler fühlt und sich langsam wieder ausbreitet. Er hat auch schon ein neues Spielzeug bestellt. Für die Stahlgerte einen neuen Aufsatz. Der Stahlstab ist dicker und unflexibler und nach dem ersten Test findet er die alte Version besser. Schön ist ja, dass er sich nicht entscheiden muss, er hat  beide da und kann nach Belieben wählen.

Mal sehen, was für schöne Ideen ihm noch kommen werden, ich bin gespannt!