Mittwoch, 20. September 2023

Buchladen voller Weisheit

 Im Moment stand so viel Arbeit an, weil das letzte Kind ausgezogen ist, ein Kind zum Studieren weit weg zieht und wir die Chance nutzen und renovieren, so dass ich die meiste Zeit nicht wußte und weiß wo mir der Kopf steht, also nahm Monsieur mich mit in meine alte Wahlheimat.

Das letzte Kind hatte viel Zeug im Zimmer gelassen und gesagt, dass es weg kann und beim Durchsehen traten so allerhand Schätze ans Licht. Alte Erinnerungen und sogar noch Gutscheine, die über fünf Jahre alt waren, von einer Buchhandlung. Also rief ich dort an, ob sie noch gültig sind und siehe da, ich könne ruhig damit noch rum kommen!

Gesagt, getan und somit nutzte ich meinen Wahlheimaturlaub und spazierte in die Buchhandlung und sah mich um.

Eines der Probleme, warum ich allgemein gerade nicht mehr so oft in Buchhandlungen ging ist, dass ich kaum zum Lesen kam und so ungemein viele Bücher habe, die ich noch lesen muss, so dass ich nicht wirklich Lust habe, mir neue anzuschaffen. Ein anderes Problem ist, dass ich niemals nur mit einem neuen Buch heraus gehe. Ehrlich gesagt wäre ich mir auch schäbig vorgekommen, die Gutscheine einzulösen und fertig, also hatte ich mir vorgenommen, mindestens noch ein weiteres Buch zu gönnen!

Ich sah mich um und ich fand nichts.

Nicht missverstehen, ich lese wirklich gerne und bin nicht so wählerisch, aber deshalb habe ich eben zuhause bereits mehr als drei Billys samt Aufsätzen voller Bücher. Sicher würde ich schon ein viertes voll bekommen, wenn ich alle, die ich notdürftig woanders unterbringen musste und das sind nur die Romane, nicht die Kunst und Sachbücher einbezogen und dann reden wir nicht auch noch von den E-Books. Monsieur hat in etwa hmm das doppelte bis dreifache von mir?

Ja, wir leben in einer Bibliothek!

Das war mit ein Grund, warum wir uns auf Anhieb so gut verstanden hatten.

Also ich sah mich um und was mich interessierte, hatte ich schon und was ich nicht kannte, interessierte mich nicht so wirklich und gefühlt fand ich nichts und lungerte da so eine Weile herum, wobei ich es schön fand, dass ich ungestört blieb. Der eine Verkäufer, vielleicht auch Besitzer, beriet eine Dame und war fantastisch! Er erzählte so lebendig und freudig von den Büchern, so dass man direkt Lust auf alle bekam und eines hatte es mir besonders angetan. Ich hatte es schon auf meiner Liste und kürzlich war es bei den Kindle Deals für 4,99 dabei gewesen, aber ich hatte noch gedacht, dass es das bald wieder sein würde und nicht eilt. Ehrlich gesagt, ich habe wirklich sehr viele noch offen und zu lesen, jedes Buch was ich nicht kaufe kann froh sein, weil es Jahre warten muss.

Jedenfalls höre ich so nebenbei zu und es war mir so eine Freude und ich hatte noch genug Zeit und nahm mir vor, dass das ja mein zweites Buch werden kann, wenn ich sonst nichts finde.

Dann nach einer Ewigkeit entdeckte ich eines. "Der Kaninchenstall" von Tess Gunty würde mein Budget aufbrauchen und klang spannend. Ich mag den voyeuristischen Touch, denn es geht um ein Apartmentkomplex in Amerika und man erfährt so allerhand über die verschiedenen Leben der Nachbarn. Es scheint spannend und auch skurril bis lustig zu sein, also das sollte es sein.

Ich ging zu dem Verkäufer, lobte seine Ausführung über das Buch bei der anderen Dame vorhin und dass ich auch gerne eines davon hätte, weil er es so wundervoll beschrieben hätte. Leider war keines mehr übrig, also bat ich darum, mir den Titel und die Autorin auf einen Zettel zu schreiben und mir doch bitte ein weiteres zu empfehlen. Langsam wurde dann doch meine Zeit etwas knäpplich, denn ich musste noch in die Drogerie und manchmal ist Monsieur eher fertig und ich wollte ihn nicht warten lassen.

Was ich denn gerne lesen würde, war seine Frage. Ha! Das ist einfach und schwer zugleich. Eigentlich alles, außer Krimis, die mag ich wirklich nicht und bitte kein Fantasy oder Sci-Fi, aber sonst bin ich für alles offen!

Das freute ihn. Ob es eher fröhlich oder düster sein solle? Fröhlich bitte, düster ist mein Leben oft genug, dann soll es doch bitte heiter beim Lesen sein. Aha, so so, er selber lese ja eher anderes und man sah schon, wie er grübelte und griff ausgerechnet zu einem Buch, in dessen Titel bereits das Wort Schwester vorkam. Kurz erklärte ich, dass meine Schwester vor etwa genau einem Jahr verstorben ist, also bitte nichts mit Schwestern, wobei wir bei dem Thema eben blieben und ins Reden kamen. Er verstand mich und griff zu einem, was ich bereits hatte und ich zeigte auf einige weitere, die mir bekannt waren, als Buch, Hörbuch usw. und er schaute freudig und erstaunt.

Er lese ja selber wie gesagt eher mal was düsteres, gerne mal mit einem Selbstmord oder dergleichen, ob das ok sei? Ich musste lachen und sagte, gerne, wenn es den Richtigen trifft?

Damit sprangen bei ihm ganze innere Tore auf und er legte los!

Er stellte mir sein Lieblingsbuch vor, vermutlich etwas, was ich so nie gelesen hätte, aber ich bin froh drum! Man öffnet seinen Horizont und erfährt Neues und lernt dazu, erweitert die innere Welt, einfach herrlich! 

Ich mag es auch, wenn man nicht den Eindruck hat, dass es nur ums Geld geht, denn es war ein wirklich günstiges Taschenbuch und der Autor lag ihm sehr am Herzen! Also fragte ich direkt, ob er noch eines von ihm habe? Ja, leider aber nur als Hardcover.... war mir egal, her damit!

Gut, dann stand daneben noch eine Autorin, die er beschrieb, wie Monsieur eine Autorin beschreibt, die er sehr gerne mag. Jedes Wort sitzt, keines zu viel, ganz präzise gewählt, wundervolle Sprache! Das würde ihm gefallen, dachte ich mir.

Na, so wurden es auch noch zwei von ihr.

Die Gutscheine wurden mehr als aufgebraucht, ich ließ ein kleines Vermögen da und eigentlich war ich gedanklich bereits auf dem Weg, da fragte mich dieser wundersame, wundervolle Mensch: "Wenn ich mal so direkt fragen darf, ich das Halsband für Sie angefertigt worden? Denn eine gute Freundin von mir hat ein ganz ähnliches und wenn es das ist, weiß ich um die Bedeutung." 

Und seine ganze Körpersprache hatte sich geändert, war vorsichtiger und tastender und irgendwie niedlich. Nicht missverstehen. Ein älterer Herr, groß gewachsen und wirklich selbstsicher und stattlich, bis zu diesem Moment!

Ich war baff erstaunt und antwortete, dass es tatsächlich für mich angefertigt worden war und wahrscheinlich ebenso diese Bedeutung hat, die er meint und dass es etwas ganz Besonderes ist.

Oft werde ich nicht angesprochen.

Ich trage nun etwa 22 Jahre Metallhalsbänder und dieses auch permanent mit Ring und erkennen tun es vielleicht mehr, aber wirklich ansprechen? Nein, kaum.

Mal ein Sklave, der einen Armreifen trug. Mal ein seltsamer Mann, der es unbedingt anfassen wollte. Vor ein paar Monaten ein Mann im Rewe, der sich kaum traute und dann auch fragte, wie wir denn leben würden.

Ohne Ring hatte ich oft gedacht, es ist verständlich, dass es nicht unbedingt erkannt wird, mit Ring dachte ich anfangs, dass nun wirklich jeder begreifen muss, was es ist.

Ich erklärte ihm auch, dass Monsieur (nein ich nannte ihn nicht so), extra eines aus Titan wollte, weil ich bereits welche aus Edelstahl hatte und es etwas Neues und Besonderes sein sollte und ihm das extrem wichtig war und dass er es direkt am Anfang unserer Beziehung bestellt hatte und mir damit zeigte, welchen Wert ich für ihn habe.

Wir redeten kurz über Wertigkeit und ich habe noch genau im Kopf, mit welchem Strahlen er sagte: "Sie tragen es auch voller Stolz, das sieht man ganz deutlich:"

Leider wurde es dann auch hektisch im Laden und die Zeit drängte und ich verabschiedete mich.

Wir sind nicht aus der Welt.

Ich werde sein Buch lesen, was ihm sehr am Herzen liegt und dann eine Mail schreiben.

Das ist mir auch wichtig, denn er möchte sicher wissen, wie gut es anderen gefällt.

Später dachte ich noch öfter über das Gespräch nach.

Wie wichtig es Monsieur war, dass es aus Titan ist, nicht Edelstahl.

Wie stolz ich war, dass ich ihm so viel wert bin, weil es so früh war und er so viel Hoffnung in mich steckte und wo wir nun sind und wie wenig noch übrig ist.

Das muss eine große Bedeutung haben, sagte er.

Muss es, ja.


Samstag, 9. September 2023

Laufen lernen, bevor man rennt

 


Laufen lernen, bevor man rennen kann, bevor man rennen sollte, war noch nie so mein Ding, eher renne ich und fliege ich auf die Fresse und stehe wieder auf und versuche es eben nochmal!

Im BDSM Bereich funktioniert das nicht so gut, weil man zwingend aufbauen muss. Vertrauen aufbauen. Regeln aufeinander aufbauen. Eine Basis erschaffen. Alles baut aufeinander auf und wenn man etwas auslässt, rächt sich das später wieder.

Deshalb hatte und habe ich immer Verständnis, wenn Monsieur langsam war, langsam ist und nicht von heute auf morgen einen Turbo anschmeißt und sonst was an Regeln auf mich niederregnen lässt, sondern lieber eine Kleinigkeit nach der anderen ändern möchte.

Blöd ist es, wenn ich davon nichts spüre und nichts bemerke.

Diese Diskussion hatten wir nun mehrere Abende hintereinander.

Früher, als wir nicht zusammen lebten, hatten wir auf der Heimfahrt eine Manöverkritik. Jeder sagte was ihm gefiel, was weniger, auf eine humorvolle Art und wir konnten gemeinsam lachen und uns fürs nächste Mal vornehmen, was wir verbessern können. Nun haben wir noch immer eine Manöverkritik und die fällt weniger lustig aus und spiegelt im Prinzip dieselben Themen immer wieder, was für mich den Anlass gab, auch immer neue Worte für dieselbe Sache zu finden, um verstanden zu werden.

Als ich dann meinte: "Für mich ist DS Hauptnahrung und ich habe den Eindruck, dass es für Dich eher eine Art Dessert ist, also nicht zwingend notwendig, sondern etwas worauf man Lust hat und es sich dann eben gönnt.", hat Monsieur verstanden was ich immer versuche zu erklären und zu beschreiben.

Er sagt. dass sein Job viel Kapazität seiner Gedanken auffrisst, ich sage, dass DS in einem steckt und im Hintergrund immer präsent ist und es quasi permanent mitschwingt, dadurch eben keine Kapazität wegnimmt. 

Wir sind also wieder bei Grundsatzdiskussionen angelangt und meiner allgegenwärtigen Sorge, dass ich DS mehr brauche und für wichtiger halte, als Monsieur.

Wie auch immer, wir haben dennoch an unseren Beginn zurück gedacht und da war es normal, dass wir während unserer knapp bemessenen Zeit möglichst viel zusammen gemacht haben und dass DS in der gesamten Wohnung eine Option war.

Ich erinnerte mich, wie er die erste Stahlöse in die Wohnzimmereinrichtung bohrte und ich dachte: "Mist! Wenn wir uns trennen, ist da ein Loch! Einfach so ein Loch! Das sieht doch nicht aus!!!" Er sah nur die Option mich anzuketten. Mittlerweile sind die Teile überall in der Wohnung verteilt und ursprünglich waren da auch Ketten und Schlösser dran, so dass man mich jederzeit anschließen konnte. 

Die sollten wir mal wieder ausbuddeln.

Jedenfalls fielen mir diese Schreckmomente wieder, wie er die Einrichtung nach und nach "demolierte" und dann verkrümelte er sich ins Büro, weil er eine Videokonferenz hatte und ich dachte mir so: "Ach, wie war das noch gleich früher?" und huschte hinterher.

Mein Kniekissen kaufte er, als wir unsere ersten Chats miteinander hatten, ohne dass wir uns einmal gesehen hatten und es liegt heute im Büro und wartet immer auf mich, wie es schon damals auf mich wartete, also zog ich mich aus, schnappte meine Switch und hockte mich darauf.

Monsieur beobachtete mich nicht lange, kam direkt zu mir und belohnte mich mit einer Knuddeleinheit. Er redet nicht viel, er zeigt sein Gefallen körperlich mit Zärtlichkeit, streichelt mich und umarmt mich, küsst mich sanft. 

Dann kehrte er schnell zu seinem Schreibtisch zurück. Das Blickfeld der Kamera ist so, dass ich natürlich nicht zu sehen bin, auch nicht wenn ich aufstehe, falls es mal an der Türe klingeln sollte. 

Dort blieb ich also, spielte ein wenig Animal Crossing und war, was ich bin, eine gute Sklavin, ein gutes Haustierchen, eine gute Partnerin.

Danach bekam ich abermals eine knuddelige Belohnung und dachte bei mir, dass es früher so war und es war schön und nackt sein war schön und wie konnten wir so viel Zeit so sehr verschwenden?



Es ist so lange schon alles da und liegt brach und wir werden nicht jünger. Es ist eigentlich sehr traurig.

Die Idee von der Nackthaltung, von der Garderobe, an der ein Kleid hängt, falls man mal notfalls raus muss, oder der Postbote klingelt, die ist doch so schön gewesen. 

So viele schöne Ideen.

Aber ja, der Job frisst Hirnkapazität... na dann... eben nicht.

Dann ziehe ich mich wieder an und bin wieder die grantige und unzufrieden Hausfrau.

Scheint ja zu genügen...

Ehrlich?

Ich brauche mehr als ein Dessert, tut mir leid. Ich habe Hunger, jeden Tag. Ich renne gerne, weil ich fliegen möchte! Auch wenn ich dafür immer wieder auf die Schnauze falle, selbst dann fliegt man für eine Millisekunde! Ich bin die Art von Mensch, die alles riskiert, um kurz zu leben, weil ich weiß, dass das Leben kurz ist und in dieser kurzen Zeit will ich alles erlebt haben! Und da ist noch so viel, was ich erleben möchte und Himmel, die Zeit rennt! Also renne ich auch, ich will nicht laufen lernen! Ich will rennen und fliegen und fliegen und FLIEGEN!


Donnerstag, 7. September 2023

Naiv? Nein Hoffnungsvoll!

 Manche halten mich für dumm, dabei ist, glaube ich, naiv das Wort, was sie suchen, jedenfalls halte ich es für passender, denn dumm bin ich wirklich nicht.

Auch wurde ich schon öfter gefragt, warum ich mir ausgerechnet Monsieur damals ausgesucht habe, denn eine Auswahl hatte ich und anfangs fragte ich mich, wie ich denn da entscheiden soll und dauernd fragte ich: "Woran soll ich denn den Richtigen erkennen?!?"

Ich musste ehrlich gesagt täglich über hundert Antworten schreiben und man verfällt dann schnell dazu kurzzeilig zu werden, geradezu einwörtig und schnell dem nächsten Dom zu antworten, außer wenn da so ein Philou schrieb und noch so ein, zwei andere Herren. 

Daran erkennt man es. Man schrieb ihnen gerne, nimmt sich extra Zeit und schaut im überlaufendem Postfach, ob ER geantwortet hat, wobei der Rest chronologisch abgearbeitet wird.

Was war besonders an ihm, warum stach er heraus?

Seine Redegewandtheit, seine charmante Art, dass er nicht Mainstream war und sich nicht für meine Löcher interessiert hat und stumpf die Regeln der O wollte, sondern sich für Bücher, John Sinclair und Tinte interessierte. Nackt war ihm lieber als Blöße im Schritt und und ein Jutesack geiler als Lack und Leder. Barfuß ist noch nackter als 12cm Pfennigabsatz und was ist ein Brunftbuschel? Was ein Buschweibchen? Und warum steht das in meinem Profil?

Diese Dinge vereinten uns und sorgten für nächtelange Diskussionen.

Er hat kein WhatsApp? Alle sagten, er hat eine Frau! Ich vertraute ihm.

Seine erste Tat, ein Paket mit Büchern, einfach so. Übergriffig? Nein, eine Wohltat!

Alle hielten mich für verrückt, aber das war ich gewohnt, das geht mir schon immer so und ja ich falle oft auf die Nase damit, aber regelmäßig auch nicht und dann?

Das Unmögliche schafft man doch nur, indem man es versucht, versucht etwas zu machen, an das sonst keiner glaubt.

Bin ich dumm? Nein. 

Naiv? Ja.

Voller Hoffnung? Immer!

Ich kann glauben, wenn schon lange alle aufgehört haben.

Das ist eine meiner Gaben.

Ich wurde schon als vieles bezeichnet. Heilige Hure, eine goldene Muse, eine Wassernymphe, Trostspenderin, der Mensch bei dem man sich meldet, wenn nichts mehr geht, auch wenn man einen Arschtritt braucht, Retterin in der Not... ich kann alles sein und auch nichts und das zur selben Zeit.

Was für andere dumm erscheint, muss nur für mich Sinn ergeben und ja, manchmal war es auch dumm und trotzdem fühlt es sich toll an, dann war es auch das wert.

Und Monsieur?

Hielt ich oft für einen Fehler, er mich ebenso und dann denkt man zurück, was man im anderen sah und denkt, dass es das doch noch gibt und das der Alltagstrott, der Alltagsschrott eben vieles vergraben hat und es noch da sein muss.

Man lernt einen Menschen kennen, bei dem stimmen die Details und man merkt, man steht nicht nur auf TPE, sondern hat endlich mal auch einen intelligenten Herrn gefunden, nicht nur einen der eine Dreilochstute sucht, die dann noch die O-Kleiderregeln beachtet und seine Freunde fickt, sondern dem das egal ist, sondern der begriffen hat, was nackt sein wirklich bedeutet. Der begriffen hat, wie man ein Sklavinnenhirn ficken kann und wie man sie wirklich demütigt, ohne dass es etwas mit sexuellen Dingen zu tun hat. 

Das ist so wertvoll, das wirft man nicht einfach so weg, das werfe ich nicht einfach so weg und dann schreien dauernd andere Doms herum, warum ich mir das gefallen lasse.

Weil ich weiß, dass jeder andere Dom mich zwar schlagen kann, mir seinen Schwanz in meine Löcher schieben kann und mir sonst was an den Kopf werfen kann, aber dass das nie so geil ist, wie psychologisch manipuliert gedemütigt zu werden.

Es geht mir nicht um diesen 0815 BDSM Mist, den ich überall haben kann, der langweilt mich und den hatte ich schon. 

Ich lief schon permanent mit 12cm Absätzen herum, ich trug schon permanent den Schritt offen, auch im Winter, ja selbst im Winter und ließ schon alles in meinem Leben bestimmen usw., aber das machte mich zwar glücklich, aber der richtige Kick fehlte, der steht noch aus und das ist eben die Psyche, das ist eben das wirkliche mentale nackt sein.

Mag sein, dass Monsieur noch seine Zeit braucht, mag sein, dass er irgendwann sein Handtuch schmeißt, aber noch habe ich Hoffnung in ihn, denn das Bild was wir im Kopf hatten, das wir gemeinsam zeichneten, das kam ja von uns, also muss es doch möglich sein und jetzt ist ein Zimmer frei in unserer Wohnung und jetzt renovieren wir es und wenn nicht jetzt...

Die Welt liegt in Trümmern, ein Umbruch steht an, warum also nicht?

Wenn man sich neu aufbauen muss, warum dann nicht in diese Richtung?

Wenn man neu wachsen muss, warum dann nicht so herum?

Bereue nichts, lerne aus allem.

Zurück, woher man kam, schauen was man wollte, weglassen was schlecht war, mitnehmen was sich gut anfühlt und dann nochmal von vorne.

So viele wie uns gibt es nicht und dann sich nochmal nackt machen voreinander...