Donnerstag, 7. September 2023

Naiv? Nein Hoffnungsvoll!

 Manche halten mich für dumm, dabei ist, glaube ich, naiv das Wort, was sie suchen, jedenfalls halte ich es für passender, denn dumm bin ich wirklich nicht.

Auch wurde ich schon öfter gefragt, warum ich mir ausgerechnet Monsieur damals ausgesucht habe, denn eine Auswahl hatte ich und anfangs fragte ich mich, wie ich denn da entscheiden soll und dauernd fragte ich: "Woran soll ich denn den Richtigen erkennen?!?"

Ich musste ehrlich gesagt täglich über hundert Antworten schreiben und man verfällt dann schnell dazu kurzzeilig zu werden, geradezu einwörtig und schnell dem nächsten Dom zu antworten, außer wenn da so ein Philou schrieb und noch so ein, zwei andere Herren. 

Daran erkennt man es. Man schrieb ihnen gerne, nimmt sich extra Zeit und schaut im überlaufendem Postfach, ob ER geantwortet hat, wobei der Rest chronologisch abgearbeitet wird.

Was war besonders an ihm, warum stach er heraus?

Seine Redegewandtheit, seine charmante Art, dass er nicht Mainstream war und sich nicht für meine Löcher interessiert hat und stumpf die Regeln der O wollte, sondern sich für Bücher, John Sinclair und Tinte interessierte. Nackt war ihm lieber als Blöße im Schritt und und ein Jutesack geiler als Lack und Leder. Barfuß ist noch nackter als 12cm Pfennigabsatz und was ist ein Brunftbuschel? Was ein Buschweibchen? Und warum steht das in meinem Profil?

Diese Dinge vereinten uns und sorgten für nächtelange Diskussionen.

Er hat kein WhatsApp? Alle sagten, er hat eine Frau! Ich vertraute ihm.

Seine erste Tat, ein Paket mit Büchern, einfach so. Übergriffig? Nein, eine Wohltat!

Alle hielten mich für verrückt, aber das war ich gewohnt, das geht mir schon immer so und ja ich falle oft auf die Nase damit, aber regelmäßig auch nicht und dann?

Das Unmögliche schafft man doch nur, indem man es versucht, versucht etwas zu machen, an das sonst keiner glaubt.

Bin ich dumm? Nein. 

Naiv? Ja.

Voller Hoffnung? Immer!

Ich kann glauben, wenn schon lange alle aufgehört haben.

Das ist eine meiner Gaben.

Ich wurde schon als vieles bezeichnet. Heilige Hure, eine goldene Muse, eine Wassernymphe, Trostspenderin, der Mensch bei dem man sich meldet, wenn nichts mehr geht, auch wenn man einen Arschtritt braucht, Retterin in der Not... ich kann alles sein und auch nichts und das zur selben Zeit.

Was für andere dumm erscheint, muss nur für mich Sinn ergeben und ja, manchmal war es auch dumm und trotzdem fühlt es sich toll an, dann war es auch das wert.

Und Monsieur?

Hielt ich oft für einen Fehler, er mich ebenso und dann denkt man zurück, was man im anderen sah und denkt, dass es das doch noch gibt und das der Alltagstrott, der Alltagsschrott eben vieles vergraben hat und es noch da sein muss.

Man lernt einen Menschen kennen, bei dem stimmen die Details und man merkt, man steht nicht nur auf TPE, sondern hat endlich mal auch einen intelligenten Herrn gefunden, nicht nur einen der eine Dreilochstute sucht, die dann noch die O-Kleiderregeln beachtet und seine Freunde fickt, sondern dem das egal ist, sondern der begriffen hat, was nackt sein wirklich bedeutet. Der begriffen hat, wie man ein Sklavinnenhirn ficken kann und wie man sie wirklich demütigt, ohne dass es etwas mit sexuellen Dingen zu tun hat. 

Das ist so wertvoll, das wirft man nicht einfach so weg, das werfe ich nicht einfach so weg und dann schreien dauernd andere Doms herum, warum ich mir das gefallen lasse.

Weil ich weiß, dass jeder andere Dom mich zwar schlagen kann, mir seinen Schwanz in meine Löcher schieben kann und mir sonst was an den Kopf werfen kann, aber dass das nie so geil ist, wie psychologisch manipuliert gedemütigt zu werden.

Es geht mir nicht um diesen 0815 BDSM Mist, den ich überall haben kann, der langweilt mich und den hatte ich schon. 

Ich lief schon permanent mit 12cm Absätzen herum, ich trug schon permanent den Schritt offen, auch im Winter, ja selbst im Winter und ließ schon alles in meinem Leben bestimmen usw., aber das machte mich zwar glücklich, aber der richtige Kick fehlte, der steht noch aus und das ist eben die Psyche, das ist eben das wirkliche mentale nackt sein.

Mag sein, dass Monsieur noch seine Zeit braucht, mag sein, dass er irgendwann sein Handtuch schmeißt, aber noch habe ich Hoffnung in ihn, denn das Bild was wir im Kopf hatten, das wir gemeinsam zeichneten, das kam ja von uns, also muss es doch möglich sein und jetzt ist ein Zimmer frei in unserer Wohnung und jetzt renovieren wir es und wenn nicht jetzt...

Die Welt liegt in Trümmern, ein Umbruch steht an, warum also nicht?

Wenn man sich neu aufbauen muss, warum dann nicht in diese Richtung?

Wenn man neu wachsen muss, warum dann nicht so herum?

Bereue nichts, lerne aus allem.

Zurück, woher man kam, schauen was man wollte, weglassen was schlecht war, mitnehmen was sich gut anfühlt und dann nochmal von vorne.

So viele wie uns gibt es nicht und dann sich nochmal nackt machen voreinander...







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