Dienstag, 2. November 2021

Der Herr als Reflective Practitioner


TPE ist eine Lebensform, die von denen, die sie leben, einiges abverlangt, denn ihren Reiz bezieht sie aus der Absolutheit ("total") einer Zuschreibung: einer bekommt die Verantwortung/Macht ("power"), der andere gibt sie vollumfänglich ab ("exchange"). Aber realiter ist natürlich alles etwas komplizierter als es die Auflösung eines Akronyms darstellen kann.


Nun könnte man sich ja fragen, wenn es doch eine selbst gewählte Lebensform ist, die für beide reizvoll ist, wo liegt denn da die Anstrengung? Es geht doch schließlich um Lust, um Trieb, Veranlagung. Müsste sich das nicht alles – gleichsam natürlich – zum Besten fügen? (Und anders betrachtet: wenn es das nicht tut, ist es für den einen oder beide vielleicht die falsche Form?) Dieses Weblog, über weite Strecken Protokolle einer unzufriedenen Frustschreiberin, legt von den Anstrengungen beredt Zeugnis ab.


Ich denke, dass derjenige, der TPE unter dem Aspekt der Veranlagung sieht, einen Kategorienfehler begeht; Veranlagung ist nicht anstrengend, sie ist. Es gibt Menschen, die es genießen können, wenn jemand Macht über sie hat. Es gibt andere Menschen, die diese Macht gerne ausüben. (Und umgekehrt mögen die Menschen des ersten Schlags nicht gerne Verantwortung übernehmen, obwohl sie es zweifelsohne könnten, und die Menschen zweiten Schlags ertragen es vielleicht nicht, dass man über sie bestimmt.) Das ist die Veranlagung, und sie ist tief in uns drin. Und wer diese Veranlagung schon einmal im Keller eingesperrt hat, etwa um gesellschaftlichen Konventionen Genüge zu tun, der weiß, dass sie dann immer noch da ist und wie ein hungriges Tier an der Kellertür scharrt.


TPE ist eine Lebensform, die sich die Menschen mit den oben genannten Veranlagungen aussuchen, die das Machtgefälle zu einem wesentlichen, vielleicht dem wesentlichen Element ihrer Beziehung machen wollen. Lebensformen sind keine Veranlagungen; sie sind soziale Strukturen, die etabliert und eingeübt sein wollen. (So wie jede andere Form von Lebensform auch.)


Alles, was man etablieren und einüben muss, hat mit Lernen zu tun. Man erwirbt Wissen und Fertigkeiten, mittels derer man dann Herausforderungen bearbeitet. Diese Prozesse kennt man aus Schule und Arbeitswelt, aber auch das Leben ist etwas, das man einübt. Weite Teile der (antiken) Philosophie beschäftigen sich damit, wie man ein gutes Leben führt, die moderne Rezeption spricht von "Lebenskunst". Der französische Philosoph Pierre Hadot, der sich intensiv mit dieser antiken Lebenskunst auseinandergesetzt hat, spricht von "Exerzitien der Weisheit" oder auch "geistigen Übungen"; er spielt damit auf die exercitia spiritualia von Ignatius von Loyola, dem Begründer des Jesuitenordens, an, die er als die christliche Version der antiken Übungen auffasst.


Nach diesem kleinen geistesgeschichtlichem Schlenker will ich ein paar Überlegungen dazu anstellen, wie geistige Übungen dieser Art dazu beitragen können, eine Lebensform zu etablieren und einzuüben. Dazu muss ich aber noch eine andere Theorie bemühen, die des Reflective Practitioner, die der Philosoph Donald A. Schön im Kontext von Organisationspsychologie und Berufsforschung entwickelt hat: Wenn ich eine Tätigkeit erlerne, durchlaufe ich verschiedene Kompetenzstufen; ich beginne als Anfänger, entwickle mich zunehmend und beende den Lernprozess hoffentlich als Experte oder "Profi". Der Unterschied zwischen dem Anfänger und dem Profi ist für Schön dabei nicht so sehr das erworbene Wissen, sondern die Fähigkeit, über auftretende Probleme nachzudenken. Der Anfänger braucht viel Zeit und kann erst nachträglich über die problematische Situation nachdenken ("reflection-on-action" in den Worten Schöns), der "Profi" – als Reflective Practitioner – kann dies, während die problematische Situation auftritt, und fast instantan auf sie reagieren ("reflection-in-action").


Was hat alles das mit TPE zu tun? – TPE, sagte ich eingangs, ist eine Lebensform, aber es ist keine, in die man in seiner Kindheit eingeübt wird. Im Gegenteil: diese Lebensform wird – wenn überhaupt – viel, viel später eingeübt, und sie befindet sich im Konflikt mit dem, was man durch Enkulturation und Sozialisation über Lebensformen lernt. (Kurzes Gedankenexperiment: wie verliefe wohl unsere Jugend und unser Leben, wenn wir schon in der Adoleszenz neigungsgerecht sozialisiert würden und lernten, mit Sklaven umzugehen oder als Sklaven zu leben?) Man wird vielleicht mit dominanter und devoter Veranlagung geboren, aber in einer TPE-Beziehung leben, das muss man einüben. Deshalb gibt es ja auch soviel Pornographie und Literatur zum Thema "slave training" und auch die berühmte Histoire d'O ist ja im Grunde die Geschichte eines solchen Sklavinnentrainings, das sich ja vielerorts großer Beliebtheit erfreut in einer Art Cosplay (O-Zirkel etc.) nachgestellt wird. Die Histoire d'O erwähne ich hier aber noch aus einem anderen Grund; liest man sie mit wachem Verstand, dann fällt auf, wieviel in Os Geschichte sich als "geistige Übung" im oben genannten Sinn verstehen lässt. Die Regeln von Roissy sind angelegt als Exerzitien, und an mehr als einer Stelle vergleicht O sich mit einer Novizin, die in eine Glaubensgemeinschaft eintritt, und auch in Samois wird viel Zeit darauf verwendet, den Sklavinnen dort die richtige "geistige" Einstellung zu vermitteln. Es geht eben nicht nur darum, der eigenen Veranlagung zu frönen, es geht darum, sein Leben einer strengen Ordnung zu unterwerfen. – Das ist die Anstrengung der Sklavin, und Haustierchen hat das in ihrer plastischen Sprache wie folgt auf den Punkt gebracht: "TPE beginnt da, wo der Spaß aufhört."


Aber vor der Anstrengung der Sklavin liegt die Anstrengung des Herrn; sie ist nicht größer oder kleiner als die der Sklavin, sie ist anderer Natur. Die Anstrengung des Herrn in der Lebensform TPE liegt darin, diese strenge Ordnung zu entwerfen und sie mit Leben zu füllen. So wie man bei der Erlernung einer Tätigkeit von Anfänger und Profi sprechen kann, so kann man es auch im Hinblick auf die Ausgestaltung der Lebensform TPE. Ideen haben, ist leicht ("meine Sklavin läuft nur nackt herum", "sie sieht mir nie ins Gesicht und ist immer respektvoll"), das gelingt dem Anfänger wie dem Profi. Diese Ideen von der Konzeptebene auf die Handlungsebene zu bringen, sie zu konkretisieren und im tatsächlichen Alltag unterzubringen, das ist weniger leicht; und hier unterlaufen dem Anfänger Fehler, er muss im Nachgang darüber nachdenken. Der Profi kann schon in der Situation gegensteuern, er denkt beim Tun. (Beides ist aber mit Anstrengung verbunden, und man darf nicht vergessen, es handelt sich ja um die Ausgestaltung der konkreten Lebensform bestimmter Menschen, nicht um ein Laborexperiment.)


In einer gelingenden TPE-Beziehung müssen sowohl "reflection-on-action" als "reflection-in-action" ihren Platz haben; und vielleicht gelingt das am ehesten, wenn man sich vor Augen führt, dass eine solche Lebensform eingeübt sein will – und dass für diese Einübung eine ganz Kulturgeschichte von Exerzitien und geistigen Übungen zur Verfügung steht, aus der man sich bedienen kann.


Dieses Blog zeigt recht eindrücklich, was passiert, wenn man die Konzeptebene hochhängt und – amateurhaft – mal etwas etabliert, ohne es in einem für beide Seiten strengen Rahmen zu stellen: zu wenig "reflection-in-action", zuviel Konzeptebene, die "geistigen Übungen" fehlen, die den Übergang zur Handlungsebene bahnen. Als Reflective Practitioner sollte der Herr solche Fehler sehen und idealer Weise in der Situation schon korrigieren können. Zum Beispiel durch ein Repertoire von Handlungsoptionen, mit denen er schnell Status etabliert.


Meine Aufgabe: von der Konzeptebene, die mir liegt, auf die Handlungsebene herunterkommen, auf der ich oft nicht konsequent agiere und es dadurch Haustierchen und mir schwermache, in unserer selbst gewählten Lebensform glücklich zu leben. (Dazu gehört auch, "geistige Übungen" so anzulegen, dass externe Einflüsse diese Lebensform nicht ohne Weiteres ins Wanken bringen können.)

Montag, 1. November 2021

Bescheidenheit

 Vorgestern kündigte Monsieur an, es würde an Halloween ein Haustierchen-Training-Tag geben.

Gabs nicht.

Statt dessen hatten wir klassisches Halloween, also verkleidete ich mich, wie jedes Jahr, als Werwolf und Monsieur wollte keine Schminke.

Ich dekorierte ein wenig, stellte Süßigkeiten für Kinder, die eventuell klingeln könnten, bereit und wir schauten ein paar Horrorfilme.

Monsieur meinte, jeder sucht drei Stück aus und wir schauen die Nacht durch!

Naja, er schlief dann immer wieder gegen 0 Uhr ein, ging Zähne putzen, wurde dadurch wieder wach, also schauten wir noch einen, bei dem schlief er auch mehrfach ein, wollte dann, weil wir abwechselnd seine und meine Vorschläge geschaut hatten, trotzdem noch meinen anschauen und bekam nicht viel mit vom Film.

DS war, dass ich nackt unter meiner Decke war.






Heute morgen bat ich Monsieur total unterwürfig und demütig darum, dass er heute den Frühstückstisch decken könnte und das tat er!

Meine Aufgabe war es, frisch rasiert und geduscht, auf allen Vieren, Stirn auf dem Blattkissen unter mir, den Arsch hoch zu recken, mit gespreizten Schenkeln, so dass Monsieur einen schönen Anblick hatte und wann immer er wollte, zugreifen konnte.

Während die Brötchen in den Ofen kamen, durfte auch ich kommen, durch seine Hand, denn mehr steht mir nicht zu und es dauerte auch nicht lange, so dass sie nicht anbrannten, sondern perfekt wurden.

Monsieur ließ mich dann noch einen Moment liegen, deckte mich fürsorglich zu und erledigte den Rest.

Der Tisch war perfekt gedeckt und mir ging mein Herz über.






Leider wars das dann auch schon wieder.

Ich möchte mich allerdings nicht beschweren. Monsieur gibt sich Mühe und als ich heute so herum saugte und die Bücherregale abstaubte und sah, was ich für Schätze in den Jahren angesammelt hatte, da wurde mir bewußt, wie viel mir Monsieur ermöglicht.

Früher interessierte ich mich zwar für Handarbeit und las auch, aber das hat sich doch arg gewandelt.

Mittlerweile habe ich Unmengen an Bücher und ich möchte keines davon missen!

Handarbeit kann ich, ich meine wirklich, ich kann alles ohne Probleme, daher ist es eher so ein Randhobby und mir fehlte eine Herausforderung und die fand ich beim Thema Zeichnen und Malen und darin gehe ich vollkommen auf.

Monsieur unterstützt mich auf allen Ebenen. Er lobt mich, spornt mich an und wann immer ich etwas brauche, sagt er sogleich: "Komm, wir besorgen das mal eben."

Wenn ich erzähle, was ich entdeckt/gelernt habe, dann hört er mir aufmerksam zu und ist wirklich interessiert daran, so dass ich richtig heraussprudeln kann, mit dem was mir durch den Kopf geht, ohne dass ich denke, er würde sich langweilen, oder gar genervt sein, im Gegenteil, er fragt sogar interessiert nach. Wenn ich ein neues Buch besorge, möchte er auch immer mehr davon wissen und wenn er merkt, dass ich weiter darin bin, fragt er nach und findet es scheinbar auch spannend.

Das ist sehr viel wert, finde ich.

Es ist aber auch gegenseitig.

Wenn Monsieur etwas neues entdeckt, bin ich ebenso daran interessiert, frage nach, möchte mehr wissen und freue mich mit ihm. 

Kürzlich war er bei einer Veranstaltung und es gefiel ihm dort nicht, also kam ich kurzerhand vorbei und gab ihm einen Anlass, doch etwas früher zu gehen.

Man hilft sich gegenseitig.

Ebenso gibt es Momente, bei denen ich deutlich merke, was mir fehlt. Wie schlecht mir die Freiheit tut, die Monsieur mir schenkt. 

Es gibt Menschen, die es so mögen, aber ich gehöre nicht dazu. Ich fühle mich in einem engen Rahmen wohl, bei dem alles bestimmt wird. 

Es muss nicht unbedingt heißen, dass mir vorgeschrieben wird, wann ich welches Buch zu lesen habe oder dergleichen, aber wenigstens ein grober Plan wäre schön. Oder feste Regeln, wirklich so konsequente, feste Regeln. Keine die man aufstellt und wieder vergißt/ignorier/darüber hinweg sieht.

Aber ich versuche das Schöne zu sehen und beschäftige mich mit neuen Dingen, nicht nur Malen/Zeichnen, da ist  natürlich auch Französisch lernen und anderes Zeug, so dass es meinem Köpfchen nicht an Input fehlt.

Monsieur sagt, er hat mir meine Hobbys nicht ausgesucht, aber dadurch, dass er sie ermöglicht und erlaubt, ist es ja wie eine Erlaubnis von ihm.

Ich versuche das auch so zu sehen.

Ich versuche es wirklich.




Freitag, 29. Oktober 2021

Blutegel Alltag

Mittwoch Abend gab es noch eine schnelle Wartung und viel mehr passierte nicht.

Ich versuche eine brave Sklavin zu sein, mal mehr, mal weniger motiviert und hatte mich freiwillig an die Kleiderregel gehalten, zum Gefallen meines Herrn.

Leider gibt es nach wie vor keine Konstante, oder feste Regeln. Alles wabbelt so vor sich hin. Bei 1% der Antworten sagt Monsieur: "Wie heißt das richtig?" und erwartet eine Anrede, die er natürlich auch bekommt, aber warum soll ich auf die restlichen 99% achten, wenn er es auch nicht tut?

Wenn man DS mal weglassen würde, haben wir eigentlich eine ganz gute Beziehung. Wir unterstützen uns gegenseitig und sind füreinander da. Wir schauen gerne mal eine Serie zusammen, oder unternehmen ab und an was.

Aber, tut mir leid, das ist nicht genug. Da fehlt mir eben etwas.

Wobei, gestern gab es ein kleines Highlight. Kurz bevor Monsieur los mußte, schmiss er mich aufs Bett, befahl mich auf alle Viere und striemte meinen Hintern ein wenig mit der Stahlgerte und heute, als er eine Videokonferenz hatte und ich kurz im Büro war, wies er mit der Hand neben sich auf den Boden. Dann durfte ich mich hinknien und er kraulte eine Weile meinen Kopf. Das war schön.

Ich lasse das mal so stehen und halte daran fest.


Mittwoch, 27. Oktober 2021

Keine Lösung, da kein Problem

 Monsieur war kürzlich ja sehr mit Pullis shoppen beschäftigt und  nun ist ihm aufgefallen, dass ich schon länger keine Klamotten bekommen habe.

Nicht missverstehen, ich bin da sehr untypisch und hasse es Kleidung zu kaufen. Ich gehe sogar so weit, dass ich ein Stück was ich mag, mir passt und gut aussieht, mehrfach hole, damit das Thema durch ist und ich meine Ruhe habe.

Ausgiebige Shoppingtouren sind mit mir möglich, aber keine gute Idee. Ich flitze gerne rein, einmal herum, packe mir den Arm voller Zeug, renne damit in die Umkleide, schlüpfe so schnell wie möglich rein und vor allem wieder raus und sprinte zur Kasse.

Wenn Monsieur Kleidung aussucht, anprobiert usw., dann lasse ich ihm alle Zeit der Welt, das stört mich nicht, aber ich selber hasse es einfach.

Klar, ab und an sieht man ein traumhaft schönes Stück und muss es unbedingt haben, aber die laufen mir eher durch Zufall über den Weg und das letzte mal ist etwa 3 Jahre her.

So war es also auch heute wieder.

Ich rein, Monsieur als mein Schatten hinter mir, bis er auf die Idee kam, sich auch mal umzusehen, dann flitzte ich mit dem Arm voller Zeug in die Umkleide, rein, raus, Monsieur suchen.

Unter anderem hatte ich einen hübschen Bademantel gefunden.

Das Haustierchen, also ich, soll ja eigentlich zuhause nackt sein und am Besten wäre es, sagt Monsieur, wenn an der Türe ein Haken mit einem Kleid hängen würde, für den Fall, dass ich mal raus darf/soll/muss.

Die Realität ist, ich trage fast immer normale Kleidung, wenn ich einmal draußen war und mich dafür angezogen habe. Wie gedacht, quasi an der Wohnungstüre sich nackig zu machen, klappt so rein überhaupt nicht.

Früher haben wir herum experimentiert und gesagt, wenn wir nachhause kommen, gehe ich als erstes ins Schlafzimmer, ziehe mich aus, knie mich hin.

Tatsache war, wir kamen heim mit Einkäufen, ich flitze herum und räume sie weg, Monsieur erinnert mich nicht, ich sitze wieder mit Kleidung auf dem Sofa.

Wenn ich noch nicht draußen war, trage ich meistens einen XXXL Hoodie, oder im Sommer ein Trägernachthemdchen.

Nackig ist im Winter kalt, Monsieur sagt, dass ich dann eben eine Decke haben kann. Wir haben viele Decken, überall in der Wohnung verteilt, das ist kein Thema, aber ein Teenagerkind mag seine Mama nicht nackig sehen (Kleinkindern ist es noch egal, aber wehe, wenn sie beginnen Scham zu empfinden und sich genieren und das ist vollkommen in Ordnung und wichtig und wird von uns berücksichtigt.) , dafür fehlte bisher eine Lösung, denn wenn wir mal ehrlich sind, für einen Moment in die Küche laufen, direkt etwas anzuziehen, wieder auszuziehen, ist arg umständlich und bei meinem Glück, taucht das Kind genau dann auf, wenn ich nackig in die Küche sprinte. 

Lösung nun, ein Bademantel.

Ändert der was?

Nein. vermutlich nicht, denn es ist die Lösung von einem Problem, was eigentlich nicht existiert, weil die Nackthaltung nicht existiert.

Kein Haken an der Türe mit Kleidchen.

Kein irgendwas.

Wir waren gegen 15 Uhr zurück, ich sitze jetzt (17:35) noch mit Kleidung auf dem Sofa.

Beim Heimkommen meinte Monsieur noch, ich kann mich ausziehen, aber dann brachte ich eine müde Ausrede und das Thema war durch.

Klar hätte ich sofort gehorchen können/müssen/sollen, aber meine Motivation liegt am Boden.

Wenn man immer wieder versucht und enttäuscht wird, hört man auf beim ersten Wort zu springen...


*Update 17:40: ich bin nackig



Sonntag, 17. Oktober 2021

Zersplintern

Vor ein paar Tagen ist meine Welt mal wieder übel ins Schwanken geraten.
Monsieur sagte nach dem Aufwachen, es gäbe heute einen Tag auf dem Boden.

Ich stand auf, beging meine Morgentoilette und während dessen kam ein Anruf.
Meine Untersuchungsergebnisse tröpfeln herein, weil sie in unterschiedlichen Abteilungen, von unterschiedlichen Untersuchungen entstehen und manche etwas länger brauchen, als andere und das Abschlußgespräch mit allen Biopsien und Ergebnissen gibt es dann nach 10-14 Tagen.

Der Grund des Anrufs war kein schöner, allerdings auch kein besonders schlimmer, eher einer mit Rattenschwanz, aber man kann es in den Griff bekommen.

Monsieur nahm ihn, bzw. was mit mitgeteilt wurde, als Anlass, um "den Tag auf dem Boden", abzublasen.

Warum?

Ich war/bin so gesund bzw. krank wie vor dem Telefonat. Es hatte sich nichts geändert.

Das war auch nicht das erste Mal, dass Monsieur meine Krankheit als Anlass nimmt, um Dinge eben nicht zu tun, die aber rein gar nichts mit meiner Krankheit zu tun haben.

Ich nenne es Ausrede, er nennt es Grund.

Wir haben also sturmfreie Bude, wir haben ein paar Tage frei und Monsieur nahm es nicht als Anlass, wie wir vorher abgesprochen hatte, um meine Erziehung endlich mal in Angriff zu nehmen, sondern es lief alles so trostlos weiter, wie vorher.

Am Freitag war es mir wirklich genug.
Ich fresse viel in mich rein. Ich fordere selten etwas ein. Ich bin ein recht ruhiger Mensch.

Es war einfach genug.

Aber ich wollte kein Streitgespräch. Streitgespräche haben wir dauernd, sobald ich Kritik äußere.

Mir fiel ein guter Ratschlag von einem Leser ein, mit dem ich das Gespräch startete: "Uns schrieb doch XYZ und er sagte, wir sollten mal schauen, in wie weit unsere Bilder von DS, noch überein stimmen."
Irgendwie so in der Art.

Monsieur fand es gut, sowohl den Vorschlag von XYZ, als auch, dass ich es gerne anwenden würde.
Er fragte mich also, wie ich mir unsere DS bezogene Zukunft vorstelle, wie ich gerne leben würde.

Da hat sich gar nicht viel geändert, als das Bild, was ich bereits hatte, als wir uns kennenlernten.
Mein Bild ist gleicht eher einer Skizze, die mein Herr ausmalen darf und soll. Da ist nicht viel, was ich vorbestimmen möchte, außer dass ich gerne TPE leben möchte, also mein Herr Regeln festlegt, Rituale und andere feste Dinge, wie er gerne möchte, anhand derer mein Leben bestimmt wird. Ich finde das wichtig, weil es mir Sicherheit und Halt gibt, Struktur und Festigkeit, die ich dringend brauche.

Und schon begann dennoch ein Streitgespräch.

Keine Ahnung, wie wir das immer hinbekommen. Wir nehmen uns was anderes vor und zack, gehts trotzdem los.

Man sollte sich nicht mit seiner Sklavin streiten können, es sollte gar nicht möglich sein!

Wir saßen also im Auto und stritten uns erst wie die Kesselflicker und dann setzte ich mich mal durch und führte einen Monolog, wie es sonst immer Monsieur machte, der voller Ich-Botschaften war und darlegte, warum aus meiner Sicht manche Dinge so sind, wie sie momentan sind.

Darin kam auch vor, dass er meine Krankheit nicht als Ausrede/Begründung benutzen darf. Das ist unfair! Ich sagte ihm direkt was meine Krankheit bedeutet, das damit zusammen hängt und dass man darauf keine Rücksicht nehmen muss. Es gibt eine einzige Sache, die ich wirklich nicht machen kann, Analsex, alles andere ist kein Thema. Unter anderem lege ich es immer offen dar, damit keiner sich auf was einlässt, ohne dieses Wissen und die Enttäuschung dann groß ist. 

Im Gegenteil! Ich lege alle meine Schwächen und Haken quasi in den ersten Gesprächen offen vor und frage: "Kommst Du damit klar?" Und frage das nicht nur einmal!

Ich finde es schon schlimm, dass ich chronisch krank bin, aber es kann nicht sein, dass ich dann noch weitere Nachteile in meiner Beziehung bekomme, die grundlos sind. 

Auch sprach ich meine Verlustangst an, meine Angst, dass er irgendwann genug von mir hat und vor allem, die absolut fehlende Sicherheit in unserer Beziehung.

Ich möchte da nun nicht wieder ins Detail gehen, ich schrieb schon so oft über Regeln und Rituale, die Halt geben und Konsequenzen daraus, die Sicherheit vermitteln usw.

Also saß ich mit ihm im Auto, ließ das alles raus, teilweise mit Pipi in den Augen vor Wut, teilweise vor  Verletzlichkeit.

Monsieur ist eher so der Kuscheltyp, was auch ganz gut für mich funktioniert, wenn ich genug Gegengeweicht habe, also er seiner Sado-Ader genug nach kommt und seiner Reaktion war, mich in den Arm nehmen zu wollen, aber ich sah es eher als "befrieden" an, also wieder heile machen wollen.
Dann würde es so weiter gehen wie vorher?

Wir saßen noch eine Weile im Auto und sprachen nun endlich mal, ohne zu streiten.

Was es brachte, wird die Zeit noch zeigen, das kann ich jetzt nicht wissen. Es muss sich erst noch beweisen, denn gerade kurze Zeit nach so einer Situation, ist man noch motiviert, aber das verfliegt auch schnell mal und dann?


Jedenfalls haben wir im Moment wieder die Nackthaltung, die Monsieur sehr warmherzig als liebe Erinnerung anwendet, indem er z.B. sagt: "Komm, entledige dich mal deiner Kleidung, dann mummeln wir dich in deine Decke ein.", wenn wir nachhause gekommen sind und ähnlich niedliche Sätze.

Im Moment trage ich gar kein Halsband.

Wir hatten wir die Untersuchungen unser 24/7 Halsband ablegen müssen, dann trug ich ja erst einmal das aus Leder, aber nur zuhause, dann weigerte ich mich bei einem heftigen Streit, weil ich es nicht für angebracht hielt und mir aufgefallen ist, dass nicht nur eine Sklavin sich ein Halsband erarbeiten muss.

Der Satz: "Dafür bin ich mir mittlerweile wirklich zu schade!" fiel in meinem Kopf in den letzten Tagen vor Freitag, sehr oft und es gehört verdammt viel dazu, mich so denken zu lassen, denn ich sehe mich eher auf dem dreckigen Boden, wo es kein "zu schade für..." gibt. Mich emotional in die Position zu bekommen, dass ich mir zu schade bin, ist eine Leistung.

Wie auch immer...

Ich werde auch fast immer dazu aufgefordert "ordentlich" zu antworten, also mit seiner Anrede Monsieur.

Fragen, wenn ich auf die Toilette möchte, darf ich auch durchgehend.

Das gibt wenigstens ein Minimalmaß an Sicherheit. Ein kleines bisschen, dass genügt, damit ich nicht in ein Loch falle.


Heute morgen z.B. hatte Monsieur eine Decke auf den Boden gelegt, mich darauf platziert, also auf alle Viere, vorne über gebeugt, Beine gespreizt, und mich inspiziert. Das hatte er schon sehr lange nicht mehr gemacht! Mit Pobacken spreizen und allem.

Dann begingen wir einen ziemlich normalen Sonntag und nachmittags meinte Monsieur, es sei ja Sonntag, als Haustierchen-Wartungstag!

Geht es anderen Frauen auch so, dass sie tagsüber ungerne Sex haben? Ich bin dann einfach nicht in Stimmung.
Monsieur hatte aber eine kleine List im Kopf und kam total harmlos daher mit: "Ach Haustierchen, wir können uns ja einfach ein wenig aufs Bett legen und ein Hörbuch hören."

Hörbücher hören wir oft, viel und sehr gerne!

Gesagt getan und ich fragte noch so treu doof, auf dem Bett liegend, wer das Hörbuch aussucht? Monsieur sagte, er hat schon eins im Kopf und startete es sogleich.... die Geschichte der O!

Aha!

Ehrlich gesagt, musste ich furchtbar lachen!

Wir hatten es oft gehört und bevor wir uns kannten, hatten wir es auch schon unzählige male gehört und gelesen :)

So lagen wir also da und Monsieur streichelte mich erst unschuldig und dann fordernder. Dann bat er mich, doch bitte die Abdeckung unseres Brettes weg zu machen, an dem unser Schlagwerkzeug hängt. 
Eigentlich ist da nichts drüber, außer wenn wir Besuch bekommen. Es könnte ja sein, dass man eine Türe verwechselt, oder die Katze sie auf macht und man reinsehen kann, denn man kann, wenn die Türe des Schlafzimmers offen ist, wirklich von fast jedem Fleck der Wohnung aus drauf sehen. 

Ich weigerte mich. Nicht im Sinne von bockig, denn ich wußte ja, wenn ich es nicht mache, macht er es eben selber, sondern eher weil die Abdeckung schon so lange drüber war, dass Staub darauf lag und ich eine Allergie habe und im Moment eher empfindlich bin.

Monsieur tat es also selber und zupfte sich hier und da was von den Haken.

"Was ist denn dein Lieblingswerkzeug?" fragte er. Ernsthaft? Ich habe keins. Alle tun weh. Ich mag keinen Schmerz. Was soll ich dann auch nur an einem der Teile mögen?!?

Monsieur nahm die Peitsche aus Jute? Keine Ahnung ob das Jute ist, sie ist aus diesem groben braunen Zeug, aus dem auch diese Fadenrollen sind, mit denen man früher z.B. Pakete umwickelt hat. Drecksteil elendes. 
Nicht nur, dass sie sich beim um den Schenkel bzw. Lenden wickeln, extrem im Schmerz steigert, nein, durch ihre raue Art tut sie noch mehr weh.
Es gab also ein paar damit, was Monsieur sichtlich gefiel.
Man kann wirklich aus der Übung kommen, beim Geschlagen werden. Ich war sehr empfindlich und zappelte viel mit den Beinchen, um den Schmerz ein wenig auszugleichen. Nicht missverstehen, ich mache es nicht um ihn zu behindern, komme ihm also nicht in die Quere, ich benutze nur Bewegung als Ausgleich.

Monsieur nahm dann, ich glaube, es war die Hundepeitsche. Die mag er gaaaanz besonders gerne. Es war mit das erste Stück, was er extra für mich gekauft hatte. Himmel, die wickelt sich auch rum und heute hatte er einen guten Schwung drauf, also jammerte ich ein wenig. Mit dem Schmerz umzugehen ist eine Übungssache, scheinbar aber nicht wie Rad fahren, eine die man nicht verlernt. Ich war dazu heute irgendwie nicht wirklich in der Lage.

Dann gab es noch ein paar Hiebe mit einem Stock, glaube ich. Ich sehe nicht hin und wenn er dann nicht sagt, was es genau ist, kann ich es nicht gut unterscheiden, außer z.B. zwischen Peitschen und Gerten so. Genau hinfühlen, um es herauszubekommen, möchte ich ja auch nicht, außer Monsieur verlangt es.

Dann gab es noch was mit der Riemenpeitsche, oder wie das Teil heißt und mit der Stahlgerte. Ich glaube, die Stahlgerte würde ich immer erkennen, weil sie fest ist, wie eine Gerte, sich dann aber wickelt wie eine Peitsche und dann der Schmerz so richtig übel rein zwirbelt!
Oh man, wie ich die hasse!
Ich hasse alle, aber die besonders. 
Wer sich nun denkt, dass es seltsam ist, dass ich die ganzen Teile nicht genau benennen kann, dem sei kurz geantwortet:
Ich stehe auf DS! Ich mag Schmerzen nicht! Mein Ex-Ehedom war nicht sadistisch, wir haben mal was mit einer Reitgerte hier und da getestet, aber es gefiel uns beiden nicht. Mein Ex-Herr war sadistisch, aber eher hmm rustikal, bei ihm gab es den Gürtel, die Autoantenne und ja, wir hatten eine Gerte, die er aber eigentlich nicht wirklich benutzt hat. 
Mich interessieren die verschiedenen Namen auch nicht. Sie tun alle weh! Fieberglas tut anders weh, das sind Nachbrenner, die tun erst nicht so doll weh, wenn sie aufkommen, aber dann baut sich der Schmerz wie eine Tsunamiwelle auf, die kann man unterscheiden, oder eben die Stahlgerte oder so, aber  warum muss ich mir die Namen merken?
Der einzige Grund wäre, dass Monsieur es gerne hätte. 
Bisher haben die meisten unserer Schlagwerkzeuge aber von mir gegebene Namen, wie z.B. die Zwiebel, weil sie am Griff gezwirbelt ist, oder Monsieur Foet, weil ich dem mal einen Dankesbrief als Strafe schreiben musste, oder Kaka, weil das Teil eine Farbe wie Durchfall hat, aber sonst? 
Klar könnte Monsieur nun auf die Idee kommen, dass ich das gefälligst mal lernen muss, aber bis dahin,  komme ich gut ohne klar.

Monsieur verhaute mir also ein wenig den Po, vielleicht auch ein wenig mehr, ich bin mir nicht sicher, weil ich heute eher ein Weichei war und während er das so tat, bekam er doch mehr Lust und das ist der Punkt, warum ich mich schlagen lasse. Seine Lust!
Darum geht es!

Monsieurs Lust ist meine teuerste Währung und ich meine nicht nur seine Lust im sexuellen Bereich, sondern allgemein seine Lust, egal auf was, aber zusammengefasst quasi, seine Lust am Leben.

Er nahm dann den guten Vibrator. 
*Randnotiz: Ja, unser Sexspielzeug hat allgemein Namen. Es begann eigentlich damit, dass ich jedem Mist einen Namen gebe, um sie unterscheiden zu können im Alltag. Nehmen wir mal Tablets. Wie unterscheidet man sie? Man sagt ja nicht: "Das eine Tablet, weißt schon...", also gibt man ihm einen Namen. Der Vorteil ist, beim Router sieht man den Namen und weiß auch, um was es sich handelt.

Er nahm also MaxiMe und stieß mir den Finger rein, erklärend, warum es sein Daumen ist und nicht sein Schwanz. Himmel, macht es mich an, wenn er so erniedrigendes Zeug zu mir sagt, wie dass ich mir den Schwanz erst verdienen muss, oder dass er kein Stück Kontrolle abgeben möchte, oder dass der Daumen genug ist.

Es dauerte nicht lange und ich kam und was bekam ich zusätzlich als Belohnung? 
Den Slapper zwischen die Beine! Mit gespreizten Schamlippen!
Wunderbar! *würg

Nein, mal ernsthaft. Frisch gekommen, Slapper voll auf die Klit... ich habe nicht geschrien! Glaube ich. Gejammert schon.
Und es blieb nicht bei dem einen Schlag.
Das ist schon ein wenig schwierig. Ich möchte mich schützen, die Beine zusammen kneifen, ich weiß wie doll das gleich weh tun wird und trotzdem spreize ich die Beine weiterhin!
Wie? Ich weiß es nicht. Willenskraft. Der Schmerz der Enttäuschung, wenn ich mich Monsieur gegenüber verschließen würde, wäre größer, also bin ich tapfer, lasse meine Beine geöffnet, lasse ihn meine Schamlippen spreizen und hoffe ganz klein in mir drin, dass er nicht so dolle ausholen mag.

Er wechselte sich ein paar mal ab, zwischen Hieben und anficken, bis er sich dazu entschloss, mir noch einen Orgasmus zu schenken, wieder mit MaxiMe und dem Daumen. Der Daumen, mein bester Freund...
Wieder mit der einen und anderen Demütigung im Ohr. Wunderbar und ich kam, ich kam so herrlich, dass die Nachbarn hätten Applaus klatschen müssen, weil ich nicht gerade leise war und ich weiß nicht warum, wodurch, Wunderwerk der eigene Körper, oder so, aber ich glitt direkt in einen weiteren Orgasmus rein und der war noch intensiver! Und so zuckend und stöhnend, ließ mich Monsieur eine Weile auf der Welle reiten, bis er mich nochmal richtig nahm, zu seinem Spaß und das war dann umso geiler, muss ich gestehen. Ich kam gar nicht mehr runter und das ist der perfekte Zustand, den man sonst nur mit Drogen erreichen kann.
Man ist nur noch Lust und Empfindung, nur noch Ekstase und voller Hormone und kann nicht mehr klar denken, geschweige denn reden.
Das macht süchtig und dahin möchte man unbedingt immer wieder, dennoch ist es ein kleines Kunststück und einige Faktoren müssen aufeinander treffen.
Heute war das der Fall und so voll gedröhnt lagen wir dann da, voller Schweiß, Sabber, Sperma, verklebter Haare, als hätte ein gewaltiger Vogelschwarm darin Nester gebaut.

Ich glitt in den Schlaf, bis Monsieur mich weckte. Ob es ein Versehen war, oder ein Versehen, wie eine Mutter, die 10x mit dem Staubsauger voll gegen die Türe donnert, bis das Kind wach ist, weiß ich nicht, aber ich wurde wach.

Nach so einem Erlebnis fühlt man sich wie auseinander gefallen, als wäre man beim Orgasmus zersplintert und in Millionen Stücke zerfallen und dann ist es eigentlich die Aufgabe des Herrn, seine Sklavin aufzufangen und wieder zusammenzusetzen, gesundzuknuddeln, bis die Welt wieder heile und in Ordnung ist.

Monsieur war eher betriebsam, fühlte wohl, dass ich noch ganz nass geschwitzt war und wahrscheinlich Sabber im Mundwinkel hatte, also fragte er was ich gerne trinken möchte und schüttelte mich eher ab, als ich seinen Arm knuddelte und nicht mehr loslassen wollte.

Ich tapste unter die Dusche, eher mechanisch und wusch mich, wusch alles ab, aber das funktionierte nicht so gut.

Monsieur sammelte mich dort ein, wickelte mich in ein Handtuch, dann in eine Decke auf dem Sofa und knuddelte und flauschte mich noch etwas, aber ich war noch zersplintert. Vielleicht waren schon einige Teile wieder zusammen gesetzt, aber nicht alle.

Ich fühle mich dann schnell alleine gelassen.
Im Alltag muss ich immer stark sein und stabil, umso schwächer und einsam fühle ich mich nach so einem Erlebnis und Monsieur verstand es nicht so richtig.
Ich kann mich dann auch nicht mitteilen, merkte aber, dass er mir helfen möchte, ich glaube, er fragte auch, wie er mir helfen kann, aber dann kommt nichts aus mir raus und als ich seine Ungeduld immer deutlicher spürte, machte ich das, was ich ungerne mache, ich riss mich zusammen, auf mich alleine gestellt (gefühlt jedenfalls), und sagte, ich möchte gerne einen Blogeintrag schreiben, kann ich das bitte kurz machen?


Mittwoch, 13. Oktober 2021

Gesundheit

 Es war mal wieder so weit, mein jährlicher Krankenhausaufenthalt.

Vorher bin ich ein kleines Nervenbündel und kaum zu gebrauchen. Monsieur kennt das schon, ist dann routiniert ruhig und ist mir nicht böse, wegen meiner Laune.

Er umsorgt mich dann und ist ganz gemütlich, muggelig.

Dieses Mal konnte ich mir aussuchen, ob ich es mal ambulant versuchen möchte. Das bedeutet, dass wir an mehreren Tagen früh morgens in der Klinik sein mussten und Monsieur mich je nach Untersuchung, alleine da lies, oder auf mich wartete. Es ist natürlich eine Verbesserung, weil ich zuhause an der Kette schlafen kann, in Monsieurs Armen.

Nicht so schön ist, dass sehr frühe aufstehen, die Warterei und natürlich die Behandlungen selber.

Vorher hatte ich ein wenig Nervennahrung für ihn besorgt und versucht mental stark zu sein und die Situation zu meistern.

Schön war, dass wir ein gutes Team in so Situationen sind. Es gibt dann die Zeiten, in denen Monsieur miese Laune hat, oder es ihm sehr nahe geht und dann versuche ich ihm den Rücken zu stärken und seine unausgesprochenen Wünsche zu erfüllen und dann die, in denen ich ein Wrack bin und er mich in Deckel mümmelt und mich alle paar Minuten fragt, ob ich einen Tee möchte, oder etwas anderes. 

Nicht so schön ist, dass ich unser Halsband nicht tragen kann in dieser Zeit, weil es aus Metall ist und ich mich dann sehr nackt und verletzlich fühle.

Schön war dann aber die Lösung, dass ich sobald wir zuhause waren, das gute Lederhalsband mit Plakette tragen durfte, was ich sehr mag, weil es nicht nur hübsch ist, sondern auch spürbarer, da es groß und klobig ist, ein wenig sperrig und dadurch im Gefühl auffällig. 

Nicht so schön ist, dass wir in der Zeit wenig DS haben, weil alles gefühlt ein wenig Kopf steht und man sein Augenmerk auf anderen Dingen hat.

Schön war jedoch, dass man merkt was man am Anderen hat.

Besonders schön war, dass wir es uns gaaaanz bewusst gemütlich machten, so bald und so lange es ging, mit Kuscheldecken, Schlabberklamotten die keiner sehen darf, heiße Schokolade, fernsehen und Computerspielen, Hörbüchern und warmen Socken, viel Lümmeln auf dem Sofa, Essen bestellen und einfach mal durchatmen und gerade wegen der nicht so schönen Zeit, es sich selber umso schöner machen.

Nicht so schön war, dass die Wartung ausgefallen ist. Erst hatte ich mich ein wenig doof in die Innenseite meiner Schamlippe, beim Rasieren, geschnitten.

Ich glaube, dass war in den 22 Jahren das zweite Mal, also eine gute Statistik, wie ich finde, dennoch schmerzhaft und Monsieur verzichtete dann lieber und ließ es erst ein wenig heilen und dann kamen die Untersuchungen dazwischen.

Total schön ist, dass ich nun erst einmal wieder Ruhe habe. Im besten Fall ein Jahr!

Und super total mega schön ist, dass wir nun ein paar Tage Urlaub haben und wir alleine sind, ganz für uns und Monsieur angekündigt hatte, diese Zeit in meine Erziehung zu investieren. Irgendwas von Höflichkeitstraining und besserem Benehmen. Ich bin gespannt!

Im Moment trage ich noch das Hundehalsband, da Monsieur noch nicht unser Lieblingsstück zurück an meinen Hals befördern wollte. Ich weiß nicht genau warum, ob er den rechten Zeitpunkt abwarten möchte, es zelebrieren möchte, das Hundehalsband für angebrachter hält, oder was es sonst sein kann.

Ich bin mal gespannt!




Montag, 4. Oktober 2021

Strafe muss sein

 Monsieur ist immer, wenn es um Strafen geht, sehr kreativ.

Er hatte bemerkt, dass es wenig Sinn macht, wenn er mich aus Lust schlägt, aber auch als Strafe, denn dann weiß die Sklavin, sie wird so oder so gehauen, aber wenn sie als Strafe geschlagen wird, hatte sie vorher ja noch ggf. Spaß an dem, für das die Strafe steht.

Bei diesem Gedanken fällt weg, dass eine Sklavin im Normalfall kein Vergehen mag, sondern lieber brav ist.

Wenn ich, wie gestern, etwas sabotiere, in dem Fall verstecke, ist es nicht ernst gemeint. Himmel, ich hatte es unter eine Decke gelegt und der Griff vom Paddle schaute sogar noch raus! Es war eher ein Scherz gewesen und Monsieur kommentiert es auch mit: "Da hat der kleine rote Kobold sich wieder was geleistet!" oder sowas in der Art.

Jedenfalls straft Monsieur nur selten mit Schmerzen, viel zu gerne schlägt er mich aus Lust heraus und möchte gerne, dass das nicht vermischt wird.

Er kennt meine Schwächen aber sehr gut!

Ein kleines witziges Vergehen ergab also eine kleine hmm für ihn witzige Strafe. Ich musste einen James Bond Film schauen.

Jaaa, das muss man nicht verstehen, kann man aber, wenn man weiß, dass ich James Bond Filme hasse!

Es gibt ein paar Dinge, die ich wirklich nicht ausstehen kann, dazu gehören Fantasy Filme, wie z.B. Herr der Ringe *würg* oder manche Action Filme, wie z.B. James Bond *stöhn*

Bei Musik ist es Jazz *wimmer* und dementsprechend werden diese Dinge dann als nicht so ernste Strafen benutzt.

Wirklich große Vergehen erlaube ich mir allgemein nicht.

Ich weiß was ich darf, mache manchmal etwas als Provokation und das hat dann eben andere Gründe, als dass ich eine Strafe möchte. 

Wenn ich durch eine Provokation eine Strafe wollen würde und diese bekäme, wäre das ja schon arg sinnlos.

Monsieur meint, darin stimme ich ihm vollkommen zu, eine Sklavin hat immer einen Grund, wenn sie Regeln bricht. Dann sollte man nicht bestrafen, sondern den dahinterliegenden Grund erfragen.

Somit fand als Monsieur die Sachen natürlich schnell selber wieder und wir schauten abends einen James Bond Film, während ich auf dem Kissen, auf dem Boden schaute, mit der Leine am Halsband zu meinem Herrn verbunden.

Abends gab es eine flotte Wartung und eine anschließende Benutzung und wir schliefen ein, wobei es schon recht spät war. 

Monsieur musste heute früh raus und ließ mich extra schlafen, wobei ich kurz darauf geweckt wurde vom Nachbarshund und dann konnte ich nicht mehr schlafen, weil meine Nase lief und lief und lief und lief und lief.

Also stand ich auf, bereitete den Frühstückstisch vor, machte meine Morgenroutine und verkrümelte mich nochmal unter alle Decken ins Bett, denn ich habe wohl eine blöde Erkältung abbekommen.

Während ich gerade Wäsche faltete etwas später, mit einer heißen Tasse Tee und einem Film, kam Monsieur heim, legte seine Sachen ab und ich dachte, er wäre im Arbeitszimmer verschwunden, aber tatsächlich klingelte es auf einmal an der Türe und Monsieur stand im Wohnungsflur, auf mich wartend. Ich war recht verwundert, weil er sonst eigentlich ruft, wenn ich ihn begrüßen soll, aber die Verwunderung verschwand schnell und ich fühlte mich auf dem Boden sehr wohl. Es ist so ein wortwörtliches runter kommen, erden, beruhigen und entspannen. Unvergleichlich und perfekt!

Danach aßen wir etwas zusammen und Monsieur sagte, er würde sich nun etwas hinlegen, da die Nacht kurz war, aber ich könne mich gerne dazu begeben.

Er mummelte mich in eine Decke auf dem Bett ein und wir schliefen ein wenig... ok, ich schlief etwas mehr, etwas viel mehr.

Als ich wach wurde, war Monsieur schon aktiv unterwegs und ich hatte alles mögliche verpennt, denn es waren mal eben 4h um.

Eilig zog ich mich an und bat Monsieur schnell einkaufen zu fahren, weil vom Wochenende her der Vorrat ein wenig erschöpft war und ich nicht kochen wollte, da ich noch immer müde und erschöpft war.

Pizza! Ich liebe Pizza! Ich bin da auch nicht wählerisch und gerne kaufe ich eine fertige aus der Tiefkühle und lege da noch selber allerhand Gemüse und ein wenig extra Käse drauf, jammie!

Das kann man auch machen, wenn man sich nicht gut fühlt und beim Essen schauten wir ein wenig Akte X und weil es eine Doppelfolge war und wir eine kleine Pause dazwischen hatten, gab es bei der zweiten noch eine heiße Schokolade als Nachtisch.

Nun bin ich vollkommen erschlagen und müde, habe Halsweh, die Nase zu, die Nebenhöhlen was verstopft und ein wenig Kopfweh. Bäh!

Ich hoffe, dass Monsieur, wie normalerweise üblich, dann Milde walten lässt.

Was ich mir allerdings nach wie vor, noch immer und sehnlich wie immer wünschen würde, wären Regeln, Routinen, Rituale, einen Rahmen, Struktur und Konsequenz.

Monsieur ist meistens recht verschmust und hatte somit einen guten Tag, denn umso mieser ich mich fühle, umso mehr mag ich geknuddelt werden, was er auch verwundert feststellte. Somit hatten wir heute einen recht harmonischen Tag :)

P.S. Tut mir leid, wenn der Eintrag heute ein wenig wirr oder durcheinander ist, ich bin schrecklich müde!


Sonntag, 3. Oktober 2021

Kleiner Seelenurlaub in Kurzform

 Ich hatte gestern ein kleines Herbstfest entdeckt und Monsieur gefragt, ob wir da gerne hingehen mögen und somit fuhren wir tatsächlich los!

Aber von vorne. 

Ich bat darum aufstehen zu dürfen, beging meine Morgentoilette und fragte, ob ich Brötchen beim Konditor holen dürfe und machte anschließend einen kleinen Abstecher zum Metzger. 

Mit meiner Beute kam ich stolz zurück und wir frühstückten in Ruhe und ausgiebig. Ich am Boden, wie es sich gehört.

Hinterher erledigte ich die, von mir selber auferlegte, Reinemache-Routine. 

Etwas zu Trinken eingepackt und schon fuhren wir los!

Klingt doof, aber es ist schon was her, dass wir mal einen Ausflug machten. Juli glaube ich.

Auf der Fahrt hörten wir ein schönes Hörbuch. Es gab keine Leine, aber ich sagte nichts, weil Monsieur mehrfach neben die Leine griff, um sich ein Taschentuch, einen Kaugummi usw. zu nehmen und ich hatte mir gedacht, wenn er sie benutzen wollen würde, wäre es ihm dabei aufgefallen und ich bin wirklich nicht mehr in der Position oder Stimmung, alles selber anzustupsen, wenn nichts von ihm kommt.

Es war trotz schlechtem Wetter viel los, aber wir hatten gutes Karma und es wurde auf dem überfüllten Parkplatz einer frei, just als wir ankamen. 

Auf dem Heimweg hatten wir gute Laune, wieder ohne Leine, aber dafür weiter dem Hörbuch lauschend. 

Zurück ging alles seinen normalen öden Weg, aber wenigstens mit guter Stimmung und etwas erfüllter und ausgeglichener.

Monsieur wollte gerne einen Film mit mir schauen und ich fragte auffordernd, wie wir den denn noch angenehmer schauen könnten und Monsieur holte die gute Lederleine, während ich mir mein kleines Lager vor dem Sofa, auf dem Boden, aufschlug, wie er es sich gewünscht hatte. Ich habe ein großes Kissen für den Boden, dass so dick ist, dass man sogar darauf schlafen kann und dazu noch ein Kissen als Rückenstütze, einfach super bequem! Noch eine Kuscheldecke und ich war bereit! Schnell aus den Klamotten geschlüpft und eingeflauscht und schon begann der Film. Das fand ich wirklich schön und es tat mir so gut auf dem Boden zu sein!

Abends ist von dem Abendritual schon lange keine Rede mehr und das Hundebett ist auch kein Thema, ebenso wenig wie das frühere auf Erlaubnis warten müssen, ob ich ins Bett darf.

Monsieur legt mir die Kette an und schläft umgehend ein, das wars.

Heute Morgen ging es ebenso los, ich sagte, dass ich gerne aufstehen möchte, Morgenroutine, Frühstück, selbstauferlegte Putz-Routine und ich fragte Monsieur, ob wir einen Spaziergang machen wollen. Er schlug eine kleine Radtour vor, was ich umso toller fand!

Zwischenzeitig hatte er ein Paddel, einen Vibrator und noch was aufs Bett gelegt, um an den Haustierchen-Wartungssonntag zu denken. Schwuppdiwupp hatte ich es versteckt und Monsieur drohte mir Konsequenzen an. Vielleicht schmollt er gleich, ich weiß nicht was er genau damit gemeint hat.

Nun mache ich gerade nebenher Abendbrot und ich glaube, Monsieur hat das kleine Versteckspiel wieder vergessen. Seis drum, denn ich finde eine Wartung immer sehr schwierig, wenn der allgemeine Rahmen nicht stimmt.

Zwar verweigere ich mich meinem Herrn nicht, aber ich fühle mich dabei sehr unwohl. Es ist, als würde es ihm nicht zustehen, als würde er sich damit nur die Rosinen heraus picken und die Arbeit, den Rahmen, das Gerüst vollkommen vergessen und fertig. Ich habe davon eine andere Vorstellung und Monsieur weiß das. Wir reden oft und viel und ändern tut sich weiterhin wenig, aus meiner Sicht.

Vorhin, auf unserer Radtour, dachte ich mir, dass ich ein wirklich hartes Leben hatte, in dem ich viel kämpfen musste, viel einstecken, viel auf mich alleine gestellt war und immer wieder Hürden, Stolpersteine und schlimmeres ertragen musste, um dann die Kraft herzuzaubern, doch wieder aufzustehen.

Und ich dachte mir, dass ich einfach gerne mal Ruhe hätte und eine Beziehung, in der ich schwach sein kann, in der jemand anderes für mich da, ist in der ich mich mal anlehnen kann und nicht stark sein muss.

Habe ich nicht.

Gefühlt greift mich Monsieur täglich verbal an und macht mich schlecht. Sagt, wie toll sein Leben früher war, wie toll alles war und wie schlecht es nun ist. Gefragt, was genau er meint, bekomme ich keine Antwort mehr. Früher schon, dann habe ich versucht diese Dinge so hinzubekommen, dass sie möglichst wieder wie früher sind und das habe ich mit viel Anstrengung sogar geschafft, denke ich, aber  er sagt es noch immer, nur eben nun ohne eine Antwort, so dass ich nichts verbessern kann.

Ich muss Schutzmauern haben, um das ertragen zu können.

Ich muss stark sein, weil ich mein Leben selber regeln muss, was mich viel Kraft kostet, da es gegen meine Natur geht.

Ich kann es mir nicht erlauben, auch mal loszulassen, weil ich die bin, die alles zusammen hält.

Ich muss immer diese Kraft aufbringen und hatte mir so sehr eine starke Schulter gewünscht. Einen Felsen in der Brandung. Einen Anker. 

Auf dem Ausflug war es schön gestern. Ein wenig Normalität. Ein wenig Input bekommen, mal draußen sein und was anderes sehen. 

Die Radtour heute tat gut. Ich mag es, wenn  ich meinen Körper ausnahmsweise mal positiv spüre, statt durch Schmerzen. (bezieht sich nicht auf BDSM, sondern meine Krankheit)

Aber ich fühle mich dabei auch alleine.

Monsier stand gestern immer etwas abseits, ließ mich machen und hielt sich in meinem Schatten auf. Zwischendurch fragte er, ob ich was schönes entdeckt habe, ob ich Spaß habe, aber jeder schaute irgendwie vom anderen getrennt.

Es gab früher eine Zeit, als ich das Gefühl hatte, dass wir eine Symbiose sind und uns ergänzen und die Schwächen des anderen ausgleichen. Dass wir alles zusammen schaffen können, gegen den Rest der Welt und dass wir füreinander da sind.

Jetzt fühlt es sich wie ein gegeneinander an und man muss aufpassen was man sagt, was man tut und ist einfach froh, wenn es mal keinen Streit gibt, wenn man etwas zusammen macht.

Das ist sehr weit von meiner Vorstellung von einer Beziehung weg und ich weiß nicht, ob wir dahin zurück kommen.


Dienstag, 28. September 2021

Der Tag danach

Vielleicht ist es der falsche Weg, wenn man zu lange in sich rein frisst.

Natürlich reden wir auch, versuchen zu reden, versuchen zu klären, versuchen zu kommunizieren.

Wenn man merkt, dass man nicht weiter kommt, macht man irgendwann zu.

Und dann ein Hilferuf.


So weit sollte es gar nicht erst kommen, aber wer lebt schon in einer idealen Welt?


Wenn man, ohne Kritik und Unterbrechungen, ohne die Gefühle des Anderen bemerken zu müssen, alles frei von der Seele runter schreiben kann, ist das ungemein befreiend und Monsieur kann es lesen, darüber nachdenken, einzelne Passagen nochmal lesen und dann darauf reagieren.

Ich habe mir von ihm gewünscht, dass er seine Sicht auch mal zu Papier bringt. Dass er mir sehr gerne zeigen kann, wie er alles sieht und wahrnimmt. Darauf bin ich sehr gespannt!

Jeder hat ja nur seine eigene Wahrnehmung und durch die Augen eines Anderen zu blicken, finde ich immer einen ganz spannenden und persönlichen Perspektivwechsel.


Heute morgen war es ein wenig anders, als die letzten Wochen. 

Monsieur weckte mich sanft, streichelte mich, küsste mich und benutzte mich dann.

Meistens schlägt er mich zwischen die Beine, wenn ich bereits gekommen bin, er jedoch nicht, weil er meint, dass ich dann empfindlicher bin.

Ich bin eine Nachtfickerin, morgens ist so gar nicht meine Zeit und dementsprechend lustlos war ich und die Schmerzen der Hiebe sind dann, finde ich, schlimmer als frisch nach einem Orgasmus oder davor.

Wenn man geil ist, auch nach dem Orgasmus noch so eine gewisse Restgeilheit hat, kann man ihn anders kompensieren, aber so morgens, als Muffel, ganz nüchtern? Bäh! Einfach bäh!

Dennoch hielt ich artig die Beine gespreizt, zuckte nicht weg, jammerte nur leise und ertrug den Schmerz, für meinen Herrn.

Wenn man restgeil oder geil ist, kann man ja auch ungemein viel aus der Lust des Herrn ziehen, wenn man merkt, wie es ihn erregt, aber so wirklich komplett unlustvoll, geht auch das nicht. Also konzentriere ich mich eher auf die Hingabe, Demut und die Freude, die ich Monsieur bereiten möchte, denn auch ein Morgenmuffel hat eine innere Sklavin, die dann parat steht.

Danach beging ich eilig meine Morgentoilette, natürlich nachdem Monsieur die Kette löste und es mir erlaubte und während er unter der Dusche war, bereitete ich das Frühstück vor.

Monsieur musste dann auch schon los, erwartete kein Knien zum Abschied und flitzte raus.

In seiner Abwesenheit habe ich den Haushalt gemacht und was so anstand, ein wenig gemalt und gespielt.

Monsieur kam zurück, erwartete abermals kein Knien, ich war ganz verblüfft, und unser Alltag ging tröge, träge, langweilig weiter, kurz unterbrochen von einmal knien, bevor sein Spiel wieder startete, dann aber husch husch aufstehen, immerhin war es ein Multiplayer Game.


Auf meine Bitte hin, ein wenig spazieren zu gehen abends, ging Monsieur ein und so stapften wir durch die herbstliche Landschaft und genossen die frische Luft und Ruhe.

Tja und nun ist es abends und Monsieur spielt ein wenig, ich male noch etwas und so lassen wir wohl den Tag ausklingen.

Oh! Beim Spaziergang fiel mir auf, dass ich nun mein halbes Leben bereits DS aktiv auslebe! Mein Halbes Leben :)

Naja, mehr oder weniger aktiv. So aktiv, wie mein jeweiliger Herr eben war...


Monsieur mag es nicht, wenn er im falschen Licht dargestellt wird. Das möchte ich auch nicht!

Er kümmert sich sehr fürsorglich um mich, knuddelt und küsst mich oft und erfüllt mir meine Wünsche, sobald ich sie äußere! Er ist sehr großzügig und hat ein warmes, weiches, großes Herz, in dem ich leben darf und für das ich sehr dankbar bin. 

Leider ist es mir oft zu weich und bequem, mag ich doch den Kontrast so gerne, zwischen Härte und Zartheit, zwischen Liebe und Unerbittlichkeit, zwischen Konsequenz und Forderungen und den zarten Küssen dazwischen.

Monsieur ist zu gut, zu lieb, zu fürsorglich für mich und sicher bin ich zu undankbar für ihn.



Montag, 27. September 2021

Fußabstreifer

 Jetzt ist es auch schon wieder einen Monat her, seid ich das letzte Mal geschrieben habe.


In der Zwischenzeit ist viel passiert.


Warum ich wenig schreibe?

Es ist oft sehr schwierig. DS ist eine sehr untergeordnete Rolle. Monsieur nennt mich oft Haustierchen und ähnliches, ich ihn auch Monsieur. Die Kette nachts, die Frage, ob ich auf die Toilette darf, an meinem kleinen Tisch, auf dem Boden zu essen, sind feste Dinge im Alltag, alles andere Gezeiten. 

Monsieur begann vor hmm etwa drei Wochen damit, den Mittwoch und Sonntag unter den Stern: Haustierchens Wartungstag, zu stellen. Also wurde ich zwei mal die Woche gewartet, meistens verbunden mit Spaß, den sich mein Herr danach mit mir gönnte. Er mag es, wenn ich bereits gekommen bin und empfindlich untenherum, so dass seine Schläge mit der Hand, dem Paddel und was er sonst noch so zwischen die Finger bekommt, ordentlich weh tun.

Schläge auf den Po kann man ja noch, als nicht Maso, irgendwie kompensieren, artig still halten und damit klar kommen, auf treffsicher zwischen die Beine? Dann gespreizt halten, ohne Hilfsmittel? Nicht zu laut sein und nicht zu viel jammern? Ein kleines Kunststück, jedes Mal aufs Neue!

Das ist natürlich auch ein Teil von DS. Vielleicht bin ich zu gierig? Denn immer im Alltag fehlt es mir ungemein. Es fehlt mir zu knien. Es fehlt mir, dass ich Regeln habe. Es fehlt mir, dass ich Rituale habe. Es fehlt mir dadurch an Sicherheit, Struktur und Halt, aber was mir am meisten fehlt ist jemand, der es ebenso braucht, wirklich braucht, wie ich. 

Ich fühle mich dadurch allein gelassen.

Wenn ich mich vor Monsieur knie freut er sich, er streichelt mich, aber er fordert und verlangt es nicht. Dann kommt man sich überflüssig mit dem Bedürfnis vor.

Einmal sagte er etwas wie: "Ja, du brauchst es, auf dem Boden zu sein..." recht nachdenklich, aber dabei blieb es dann auch.


Ich habe viele bequeme Möglichkeiten für den Boden, die ungenutzt bleiben.


Das Hundebett?

Es wurde nach kurzer Zeit nicht weiter benutzt, staubte wieder ein, ich habe es abgezogen, das Innenleben mit Desinfektionsmittel besprüht, den Bezug und alle Decken usw. gewaschen, es super bezogen und dann? Verstaubt es aufs Neue.


Einmal entdecke Monsieur, dass das Alltagshalsband eigentlich ab und an hervorgehoben werden sollte, es bewusster gemacht werden sollte... jups, damit ist der Gedanke wieder verpufft.


Warum ich so wenig schreibe?

Weil ich kein schlechtes Licht auf Monsieur werfen möchte.

Weil mein Inneres immer hin und her ringt, zwischen sich Luft machen und was von der Seele schreiben, und ihn nicht bloßstellen zu wollen.

Hey! Diesmal habe ich immerhin einen Monat durchgehalten!


Aber in dem Monat ist so viel Mist passiert!

Mein Hamster wurde eingeschläfert, vollkommen unerwartet.

Ich dachte, der kleine Opa hätte Probleme mit seinen Zähnchen oder seiner Backe und ging mit ihm zum Tierarzt, das erste Mal, seit unser Kater eingeschläfert wurde und es war ein schlimmes Gefühl, voller Trigger und Erinnerungen, aber ich ging tapfer hin! Ich stand also an der Rezeption und wir trugen den kleinen Rentner ein, Geschlecht, Farbe, Alter, Name, alles mögliche und aus Nervosität alberte ich ein wenig herum, aber sagte mir auch immer wieder, dass er sicher nur sich einen Zahn abgebrochen hat, oder eine Backenentzündung hat und mit etwas Glück, wir das mit einem einmaligen Besuch abschließen können, sonst müssen wir eben zwei mal hin...

Dann war es auch noch der selbe Raum, wie mit dem Kater und ich ging fast ein, innerlich. Grauenhaft.

Tja und als der Tierarzt sich den kleinen Mann anschaute, merkte man schnell, dass es keine guten Nachrichten geben soll. Er hatte Krebs, gestreut und in den Backen auch schon, im Bäuchlein und keine Chance mehr. Und man steht da, ja es ist ein kleines Leben, aber es ist ein geteiltes Leben voller Liebe jeden Tag, denn man kann auch die kleinen Seelen lieb haben, wie die großen.

Mir war egal, dass es "nur" ein Hamster war, denn ich habe jeden Tag für ihn gesorgt und mich gekümmert und mich an ihm erfreut und seine kleinen Marotten belächelt und seine Missgeschicke sorgsam beobachtet und ihn mit kleinen Leckereien verwöhnt. 

Wenn man sich um etwas kümmert, steckt man sein Herz rein, egal wie klein das Wesen sein mag.

Und nun ging wieder ein kleines Stückchen von meinem Herzen mit auf die Reise und eines Tages, werde ich hoffentlich, alle meine kleine Herzensstücke wieder sehen und zusammenfügen und glücklich mit ihnen sein.

Ein schwerer Tag, eine schwere Zeit für uns.


Ich bin aber auch ein Stehauf-Weibchen und versuche mich immer ein wenig zu verbessern, versuche mich zu bilden und unser Leben zu bereichern und stecke da all meine Energie rein.

Monsieur gibt mir keinen Tagesplan, gibt mir keine Struktur, also habe ich nach und nach damit begonnen, mir selber ein wenig mehr Routine zu geben. Morgens aufstehen, wenn Monsieur die Kette gelöst hat, dann die Morgentoilette, je nachdem ob ein Paketbote kommt, oder etwas ansteht, wofür ich ordentlich gekleidet sein muss, ziehe ich mich an, oder trage nur ein Nachthemdchen, so ein feines, leichtes, oder einen XXXL Hoodie, wenn es kühl ist, wie Monsieur es mag.

Dann ein wenig im Haushalt machen, Wäsche, was auch immer ansteht.

Frühstücken, wenn Monsieur möchte, wenn er nicht da ist alleine essen, oder auf ihn warten, wenn er ein zweites Frühstück mit mir möchte usw.

Monsieur freut sich, dass die Wohnung schön ist. War sie früher auch, aber wir haben beim letzten Sperrmüll einiges Ausgemistet, umgestellt, neu sortiert, so dass es luftiger ist, nach mehr Platz aussieht und mehr so, wie Monsieur es mag.

Ursprünglich hatte ich gedacht, damit sei sein größtes Ärgernis weg.

Grund zu ärgern findet er leider dennoch.

Aber ich möchte da nicht weiter drauf eingehen.

Ich befasse mich also, durch meine selbstgegebene Routine, nicht nur mehr mit Regelmäßigkeiten. (nein, ich mache nicht mehr, ich habe es nur in einen besseren Rhythmus verlegt) sondern lerne nun auch gewohnheitsmäßig mehr bei meinen Hobbys, wie z.B. Französisch lernen und zeichnen. Das tut gut, denn wer rastet der rostet.

Zwar sitze ich dann oft da und merke was mir fehlt, aber mein Drang zu sagen, ich brauche es unbedingt im Leben, wird immer kleiner, stumpft ab und ich versuche mir einzureden, dass es nicht so wichtig ist, dass es wichtigere Dinge gibt, dass ich mehr Wert auf andere Dinge legen sollte.


Und das macht mich unendlich traurig.


Wenn man weiß, was man braucht.

Wenn man weiß, was man möchte.

Wenn man weiß, was einem gut tut.

Wenn man weiß, wofür man eigentlich lebt.

Wenn man weiß, was der eigene Lebensinhalt ist.

Und das kaum bekommt. 

Wie eine Zwangsdiät.

Hier und da ein wenig, nie genug.

Zu viel um zu sterben, zu wenig um zu leben.


Soll es das gewesen sein?


Dann setze ich mich eines morgens hin, Monsieur musste früh los und ich hatte ein wenig Zeit zum Denken, setze mich hin, schreibe auf was ich denke, schreibe auf was ich unfair finde und?

Er liest es.

Er versteht es.

Ändert es etwas?

Nein.


Immer dieses Bemerken. Erkennen. Sehen. 

Aber nichts ändern.


Und dann fühlt er sich ungerecht behandelt.

Verstehe ich!

Er tut viel für uns!

Er ist sehr großzügig, warmherzig, da wenn man ihn braucht. 

Ok, manchmal meckert er, wenn er da ist, wenn man ihn braucht. Aber er ist da.


Aber was, wenn es nicht das Leben ist, was man führen wollte?

Was, wenn die Bereiche, die einem so viel wichtiger sind, nicht beachtet werden?

Was, wenn man dankbar sein soll, für Dinge, die einem selber nicht unbedingt wichtig sind, dem Anderen aber schon?


Dann ist alles voller Zweifel und sehr, sehr, sehr viel Disziplin gefragt. Dann reißt man sich als Sklavin zusammen, frisst es in sich rein, versucht es ab und an ganz leise mit Versuchen seine Bedürfnisse zu erklären, ganz vorsichtig, weil sie immer einen Gewittersturm herauf beschwören, egal wie zaghaft man es probiert.

Aber man lernt auch, es ändert nichts.

Man hat das Unwetter, man hat diesen gewaltigen Groll gegen sich, man bekommt sonst was an den Kopf geworfen und nimmt sich auch noch all die gesagten Dinge zu Herzen, hinterfragt sich selber, aber es bleibt dabei.

Beim nächsten Mal überlegt man deutlich länger, ob man das nochmal durchmachen möchte.

Und dann? Wenn die Not zu groß wird?

Dann versucht man es wieder, noch vorsichtiger, noch kleinlauter, noch unpräziser, nur um nicht wieder diesem Chaos ausgesetzt zu werden. Mit welcher Reaktion? 

Natürlich ein erneuter Orkan, neuer Hagel und alles bricht über einem zusammen.

Ist es das wert?

Wenn man weiß, dass es nichts ändert, außer die aktuelle Stimmung in ein Donnerwetter zu verwandeln?


Man stellt sich in Frage.

Man stellt seine innere Sklavin in Frage.

Man fragt sich, was eine Sklavin für Rechte hat.

Man fragt sich, was für Rechte man als Mensch hat.

Man fragt sich, was einem die innere Sklavin wert ist.

Man fragt sich, was das eigene Leben wert ist.

Man fragt sich all das.

Man stellt alles in Frage.


Man denkt an den Menschen, den man liebt.

Ist die Liebe zu einem Anderen es wert, dass man sein Leben unvollkommen lebt?

Darf man sich das überhaupt fragen?

Also schaut man schnell wieder weg, schaut lieber auf die Routine, die man sich eingerichtet hat: "Was steht als nächstes an? Was habe ich noch nicht gemacht? Womit kann ich mich schnell ablenken?"

Man lernt ein wenig Französisch, berichtet stolz davon, Monsieur freut sich, aber wendet man es an? Spricht man Französisch miteinander? Wofür macht man es dann? Schon wieder diese unmöglichen Fragen!

Für einen selber?

Würde ich dann Französisch lernen?

Wäre es wirklich Französisch?

Wäre es überhaupt eine weitere Fremdsprache?

Aber so darf man nicht denken, denn Monsieur gibt so wenig vor, so so wenig, da muss man das Wenige schon beachten und genau darauf besonders viel Augenmerk legen.


Jeder der starke Dinge verdrängt, dauerhaft verdrängt, weiß dass sie wie ein Bumerang zurück kommen, immer und immer wieder.

Ist das eine Lösung?

Was ist eine Lösung?


Ich habe mir, seit ich 19 bin, meine Partner extra im BDSM Bereich gesucht, weil ich weiß was ich brauche, weil ich weiß was ich will, weil ich nie in eine solche Situation kommen wollte und nun bin ich wieder darin. 

Nein, das stimmt nicht.

Ich habe nicht gar kein DS.

Ich habe wenig DS.

Wie ein Lockangebot. "Schau mal, Du hast ja DS!" Dass es zu wenig ist, darf man nicht beachten, denn dann steigen wieder die vielen Fragen auf.

Und damit auch die Frage, ob die eigene Neigung eine so große Rolle spielen darf.

In der Gesellschaft sicher nicht akzeptiert, selbst innerhalb der Szene teilweise noch nicht.

Eine Sklavin, die ihr Leben wirklich und komplett in die Hand ihres Herrn legen möchte? Pfui!


Ist es zu viel verlangt?

Verlange ich zu viel?

Bin ich wirklich das Alien, als dass ich mich fühle?

Aber wenn ich im englischen Bereich der Community umsehe, dann bin ich damit alles andere als alleine! Dort geht man anders miteinander um und vieles ist selbstverständlich, normal, natürlich.

Dann fühle ich mich akzeptiert und wohl und weniger alleine.


Nun schaue ich mein Leben an, es weicht so weit ab von dem, was ich mir gewünscht hatte, was ich brauche und die Fragen beginnen wieder zu kreisen...



Mittwoch, 25. August 2021

Krank

 Leider hatte ich erst eine fiese Erkältung, dann wirklich schlimme Migräne und heute ist der erste Tag, an dem ich mich etwas wohler fühle und nur noch etwas viel geschlafen habe. 

Monsieur ließ mich derweil im Menschenbett nächtigen, damit ich mich gut erholen konnte und schnell wieder vollkommen verfügbar werden konnte. 

Passiert ist in dem Zeitraum natürlich wenig. Monsieur schont mich und knuddelt mich viel. 

Morgen machen wir einen kleinen Ausflug, gehen etwas essen und lassen es uns gut gehen ❤️

Ich glaube, heute ist es grenzwertig, für welches Bett er sich entscheiden wird, daher lege ich keine Prognose ab. 

Regeln wie zu fragen, ob ich auf die Toilette darf, bestanden nach wie vor, ebenso die nächtliche Kette, aber z.B. seine Anrede ist ihm weniger wichtig, ebenso andere Etikette, aber er muss selber wissen, was ihm in der Erziehung wichtig ist.


Mittwoch, 18. August 2021

Jubeltag

 Heute vor vier Jahren, schrieb mir Monsieur seine erste PN :)

Es ist so viel in diesen Jahren passiert!

Aber von vorne. 

Gestern Abend ging ich noch ein wenig ins Menschenbett, hörte einen Podcast und spielte was am Handy, bis ich merkte, dass ich deutlich zu müde bin und dann verkroch ich mich ins Hundebett, schlief dort ein, bis Monsieur mich unbeabsichtigt weckte, als er ins Bett kam und das Licht anmachte. Leider schreckte ich hoch, einen Herzkasper bekommend und war wirklich sehr wütend. Ich mag es nicht, wenn ich geweckt werde, indem ich mich fürchterlich erschrecke.

Nochmal auf die Toilette, bevor ich dann endgültig ins Hundebettchen stieg und wütend, meinem Herrn den Hintern zugewandt, dass er ja auch merkt, wie wütend ich bin, schlief ich wieder ein, diesmal sogar bis morgens!

Ursprünglich hatte Monsieur gesagt, es könne nicht sein, dass er morgens ohne mich aufsteht und sein Zeug alleine machen muss und sich dabei Mühe geben muss, damit ich nicht wach werde. Das sei ja eine verkehrte Welt!

Recht hat er!

Aber hält sich nicht dran.

So kraxelte er leise aus dem Bett, lief auf Zehenspitzen herum und war so leise, dass ich nicht wach wurde. 

Etwas später wurde ich auch wach und wir bekamen einen Streit, weil hm, das kann ich hier sehr schlecht ausführlich erklären. Es ging darum, wie Monsieur mich gestern einmal angepfiffen hat, ohne Grund, weil eine Arbeit ihn massiv genervt hatte und dass er heute ein wichtiges Telefonat nicht geführt hatte, bis ich ihn darauf angesprochen habe.

Ja, ja, nun könnte man an dieser Stelle sagen, die brave Sklavin schluckt alles, auch ihren Ärger runter, aber die Realität ist, dass die brave Sklavin auch mal gekränkt und verletzt sein kann und dann nicht schluckt, sondern spuckt.

In all den Jahren haben wir ein paar Dinge bis dato nicht geschafft zu ändern, so eingefahren sind gewisse Gewohnheiten, aber wir arbeiten daran und so war es auch heute wieder, dass Monsieur im Streit seine Monologe führte und ich eher ruhig, genervt nichts tat.

Später, als wir uns beruhigt hatten, hatte Monsieur den Frühstückstisch vorbereitet und Brötchen aufgebacken, ich hatte mich um den Haushalt gekümmert und wir frühstückten gemeinsam.

Anschließend ging jeder seinen Aufgaben nach und später fuhren wir zusammen etwas einkaufen und essen.

Monsieur wollte mir ein Steak gönnen, denn ich liebe Steaks! Aber ich liebe sie leider auch eher blutig und da ich kürzlich arge Blutungen hatte (nein, nicht meine Tage, die kann ich nicht mehr bekommen und bin somit immer frei verfügbar, was mich ja schon ein wenig stolz und vor allem froh macht!), wollte ich kein Steak, aber Monsieur gönnte mir dann eines meiner Lieblingsrestaurants. 


Wir waren im Vapiano und ließen es uns gut gehen. Die Nudeln dort sind immer lecker und ich mag sehr, dass man draußen sitzen kann und seine Ruhe hat.

Hinterher noch etwas Gebäck und einen Kaffee, ein wenig Zeit für ein paar Zeilen in einem Buch und es ging mir gut :)

Monsieur hatte es auch geschmeckt, aber man merkt ihm deutlich an, dass er sehr gerne woanders essen geht :)

Sein Geburtstag ist nicht mehr allzu fern und er liebt den Maulwurfkuchen, aber ich backe ihn nicht so gerne, weshalb ich bei Coppenrath und Wiese schaute und eine Bananensplit Torte fand, die eigentlich identisch ist. Ich fragte Monsieur, ob die auch in Ordnung ist und das kleine Leckermäulchen erklärte ausführlich, warum wir heute, zur Feier des Tages und weil ich auf meiner Liste, was ich im Sommer machen will, Bananensplit stehen habe, wir die heute uuuuunbedingt ausprobieren sollten und er ist der Herr, er entscheidet, er kaufte die Torte.

Ich mag sie noch immer nicht, aber er umso mehr :) Das freut mich!

Natürlich schenken wir uns immer eine kleine Kleinigkeit und Monsieur schenkte mir meinen Platz.



Er sagte, eines hängen wir zum Hundebettchen, eines ins Büro über mein Kniekissen.

Eine wundervolle Idee!

Monsieur hat sich Gedanken gemacht und eine schöne Auswahl getroffen!

Ich freue mich schon, wenn sie hängen, wohin sie gehören :)

Das ist einer meiner Plätze. Ich habe in der Wohnung verteilt Kissen auf dem Boden, so dass ich theoretisch keine Menschenmöbel benutzen muss, aber im Moment spielt das keine Rolle, ich darf, bis aufs Essen, jederzeit, an jeden Ort, auf jedes Möbel.

Nackthaltung ist auch kein Thema und bevor ich nun weiter abdrifte, höre ich lieber auf damit, da ich gerade schon in ein Fettnäpfchen getreten bin, als ich Monsieur fragte, wie unsere Beziehung wohl aussehen würde, wenn er die Hälfte der Zeit, die er PlayStation spielt, in unsere Beziehung investieren würde.

So Fragen sollte ich nicht stellen, es geht dann immer im selben Schema weiter... mein Fehler, nun muss ich es auch ausbaden. 



Dienstag, 17. August 2021

Trüber Tag

 Gestern vertrat mein Herr mich ja vortrefflich! 

Ich bat ihn darum, weil ich auch mal gerne gebauchpinselt werde, weil ich auch mal gerne höre, wie er seinen Tag empfindet und weil ich das dann auch öfter noch lesen und mich gut fühlen kann. 

Da, wie Monsieur schon schrieb, ich noch etwas fertig bekommen wollte, saß ich also auf dem Menschenbett, mit dem Tablet, schaute eine Serie und häkelte :)

Ganz ehrlich, es ist mal schön für sich zu sein, mit der bunten Lichterkette und einer guten Serienbegleitung :)

Als ich fertig war, ging es auch zügig ins Bett, da es schon spät war und wir früh aus den Federn waren und am nächsten Tag auch wieder müssten.

Monsieur verwies mich im Tagebucheintrag bereits ins Hundebett und dort fand ich mich auch direkt ein. 

Die Nacht war kurz und Monsieur weckte mich, nachdem er geduscht hatte, ganz lieb und zärtlich, indem er mich streichelte und leise sagte: "Haustierchen, Zeit aufzustehen. Du musst nicht mit mir frühstücken, ich weiß, das magst Du nicht so früh, aber Du wirst bei mir sein und mich unterhalten."

Ich bin ein Morgenmuffelmonster, ehrlich! Ich bin morgens unausstehlich!

Also was machte ich? Kletterte aus dem Hundebettchen und nach meiner Morgentoilette, riß ich mich zusammen und war ein artiges Haustierchen, oder Sklavin, oder was dazwischen.

Ich deckte den Tisch, machte die Kaffeemaschine fertig, wusch das Gemüse und drapierte es schön auf einem Teller, das volle Programm, wie üblich und auch ein Gedeck für mich stellte ich hin, denn ich esse morgens wirklich nicht so gerne was, aber weiß auch, wenn Monsieur weg ist, esse ich alleine erst recht kein Frühstück und da ich wirklich, trotz Morgenmuffeligkeit, brav sein wollte, deckte ich für mich mit ein und wartete bis Monsieur bereit war.

Während ich noch die Kaffeemaschine bediente, das ist so ein Vollautomat, der erst wenige Wochen alt ist, aber trotzdem für zwei Tassen seine Zeit braucht, schmierte Monsieur bereits seine Brote. Das ist sein Recht, natürlich.

Zu seinen Füßen, auf meinem kleinen Tisch essend, hörten wir einen Podcast unter unterhielten uns etwas. Ehrlich, als Morgenmuffel habe ich eine Medaille verdient! 

Monsieur deckte danach den Tisch ab, das war ihm wichtig und ich bin ihm sehr dankbar dafür und hinterher ging es dann auch schnell, bis ich an der Türe kniete, während er raus in die große weite Welt entschwand. 

Monsieur schaut immer mind. 3x, bevor er die Türe wirklich schließt und kommt oft noch einmal zurück, um mich nochmal zu küssen und zu kraulen. Das sind schöne Momente, an die man dann später, wenn man ihn vermisst, zurück denken kan.

Kaum war er raus, sprang ich auf und packte noch ein Geschenk ein, bastelte am anderen noch herum, ging dann duschen und machte mich selber fertig, denn auch ich hatte Termine.

Zwischendrin schrieben wir ein wenig, wirklich wenig, hin und her und Monsieur fuhr über eine Stunde, um mich abzuholen, weil er es nicht mag, wenn ich in der Bahn fahre. Er fuhr also eine Stunde hin, sammelte mich auf, fuhr eine Stunde wieder zurück. Das sind wirklich wichtige Gesten die zeigen, wie wichtig ich ihm bin und dafür bin ich wiederum sehr dankbar!

Daheim stellte ich mich an den Herd und zauberte uns ein Essen, Monsieur arbeitete noch etwas und hinterher wurde ich auf dem Sofa angekettet, das erste Mal heute ein wenig entspannen und die Beine hochlegen :)

Während ich etwas Fall Guys spielte (meistens nur die Tages Challenge), nickte Monsieur ein wenig weg, was ihm sicher gut tat.

Da Monsieur nun selber etwas PlayStation spielen wollte, verzog ich mich mit dem Tablet ins Menschenbett und genoß die Ruhe.

Ich bin müde, fühle mich etwas krank (Nase verstopft, mir ist warm, obwohl ich sonst recht kühl bin und ich bin so erschöpft!) und werde mich gleich wieder ein wenig ins Bett verkrümeln und so lange Monsieur noch nicht ins Bett geht, darf ich sicher im Menschenbett verweilen :)

Monsieur ist sehr großzügig, nachsichtig und fürsorglich.

Auf morgen freue ich mich sehr und hoffe, dass ihm gefällt, was ich vorbereitet habe :)

Vier Jahre ist es nun her, als er mich im SMC angeschrieben hatte und mit seiner ersten Nachricht bereits heraus stach und sich als jemand sehr besonderes outete.

Nicht auszudenken, wenn er mir nicht aufgefallen wäre!

Gute Nacht und ich hoffe, dass ich morgen wieder super fit bin!



Montag, 16. August 2021

Aus dem Alltag mit Haustierchen

Der Wecker klingelt – wie immer zu früh. Ich erwische ihn beim 2. Klingeln. Haustierchen schläft noch friedlich in ihrem kleinen Hundebettchen, angekettet wie üblich. Die Füßchen ruhen auf der braunen Kuscheldecke , die sie am Rand drapiert hat. Ich lasse sie noch etwas schlafen und erledige die Morgentoilette (Rasieren, Dusche etc.). Dann ist es Zeit, das Haustierchen zu wecken. 


Normalerweise bereitet sie dann in der ihr eigenen Sorgfalt den Frühstückstisch vor, aber heute ist dafür keine Zeit. Wir haben beide Termine; da ihrer etwas früher ist, fahre ich sie hin und nehme dann meinen Termin wahr. Im Auto ist das Haustierchen natürlich angeleint; wir nehmen heute dafür die jüngst erworbene Tauleine, sie liegt wirklich gut in der Hand, und es bereitet mir Freude, das Haustierchen an ihr zu führen.


Nach den Terminen treffen wir uns in der Stadt, kaufen ein frisch duftendes Brot und fahren nach Hause, um das versäumte Frühstück nachzuholen – spät, aber dafür entspannt. Haustierchen nimmt ihr Frühstück wie jeden Tag zu meinen Füßen. Demütig fragt sie nach Brotaufstrich und einer weiteren Scheibe Brot. Ihre Hingabe auch in den kleinen Dingen wärmt mein Herz.


Übermorgen jährt sich unser Kennenlerntag, und mein Geburtstag ist auch nicht mehr fern. Und so ist das Haustierchen sehr geschäftig, denn sie arbeitet gern an kleinen Überraschungen, von denen ich natürlich nichts wissen darf. Und so kommt es, dass sie zurückgezogen ihr Ding macht (auf die Überraschungen freue ich mich schon sehr). Wenn ich sie gleich wieder ins Hundebett bringe, ist ein weiterer Alltag vorbei, den ich aber mit einem wundervollen Wesen verbringen durfte.

Sonntag, 15. August 2021

Langeweile

 Gestern Abend kam es wirklich so, dass Monsieur mich ins Hundebett geschickt hat, was auch in Ordnung für mich war.

Wach wurde ich, durch ein Kleinkind, was wohl auf der Straße gestürzt war. jedenfalls schrie es ganz fürchterlich. 

Vermutlich bekommt Monsieur dann mit dass ich wach bin, weil ich mich bewege und die Kette klappert, woran ich zuvor noch gar nicht gedacht hatte und so dauerte es auch diesmal nicht lange, bis er im Türrahmen stand und mir einen guten Morgen wünschte, auf eine Art, die mir zeigte, dass er sich wirklich freut mich wach zu sehen. Solche Momente sind wertvoll.

Leider war heute einer dieser Tage, an denen mir bewußt wird, was mir alles fehlt. Ich lebe als Haustierchen und das ist auch gut und schön, aber manchmal fehlen mir einfach die Spitzen, die aufregenden Ausflüge, die einen flashen und deutlich zeigen, warum man überhaupt lebt! Klar, war es letztens in der Teestube schön und im Museum, aber das meine ich nicht. 

Gelernt habe ich, dass keinem geholfen ist, wenn man solche Gedanken und Sehnsüchte für sich behält, also habe ich es möglichst freundlich formuliert und Monsieur mitgeteilt. 

Erst einmal bin ich froh, dass wir keinen Streit bekommen haben und ich bin froh. dass er keine Hauruck-Aktion gerissen hat, die oft daneben geht, sondern sich wirklich Gedanken machte, mein Problem begriffen hat, in den Facetten, aus denen es zusammen gesetzt ist und mich beiseite nahm.

Zuhause kann ich schlecht entspannen, weil ich mich permanent abrufbereit fühle, damit meine ich ohne DS Hintergrund, sondern als Mensch und man sieht überall, was noch zu tun ist und was ich früher als mein zweites Zuhause bezeichnet habe, ist mittlerweile gefühlt mein Arbeitsplatz und ich habe keinen Tag frei.

Die Spitzen, so kleine aufregende Ausflüge, fehlen dennoch, aber Monsieur stellte uns vor seine DVD Wand und erklärte nochmal, wie viele Filme wir haben, was für welche und welches Potential das birgt, ebenso unsere ganzen Bücher und dass ich die Wohnung  nicht als Ort der Arbeit sehen soll, sondern Ort, an dem man seine Interessen ausleben kann, an dem man sammelt, was einen interessiert.

Ich versuchte es mir zu Herzen zu nehmen, aber praktisch war es wie jeder andere Tag, wir blieben zuhause, er arbeitete etwas, ich malte, bastelte, kochte, machte meinen Kram wie üblich, nichts hat sich verändert und innerlich gehe ich ein, vertrockne und verschrumpfe.

Morgen wird ein anstrengender Tag, ich habe früh einen Termin, Monsieur hat auch einige, so dass wir uns erst mittags wieder sehen und übermorgen haben wir beide noch mehr Termine, werden erst Nachmittags Zeit haben. Das schafft etwas Abwechslung und ich werde weniger zuhause sein, was mir schon hilft, aber meine Highlights sind im Moment kleine Funzeln.

Monsieur achtet ab und an auf seine Anrede, ein System dahinter habe ich nach wie vor nicht erkannt, aber das kann auch daran liegen, dass ich wirklich selten mir ja oder nein antworte, sondern meistens ausführlicher.

Ich frage artig, wenn ich auf die Toilette möchte und sonst?

Fällt mir heute nichts ein. 

Gefühlt nimmt DS weiterhin ab und ich fühle mich einfach nicht wohl und damit bricht auch nach und nach meine Stimmung in anderen Bereichen ein und es zieht mich runter. Ich mag das nicht.

Wo ich heute schlafen werde? Es ist mir egal. Ehrlich egal. Macht keinen Unterschied. Das Gleichgewicht ist einfach hinüber....



Samstag, 14. August 2021

Bissele Wellness

 Gestern Abend sinnierte Monsieur wieder lautstark vor sich, sich selber Antworten und Bedenken gebend, bezüglich des Hundebettes.

Wenn er nun schon wieder möchte, dass ich im Menschenbett schlafe, was würde denn sein Haustierchen darüber denken, aber er möchte ja gerne frei entscheiden können, dann müsse ihm ja egal sein, was sein Haustierchen darüber denkt, aber kann es ihm denn wirklich egal sein, was sein Haustierchen denkt? Und so ging es weiter, bis ich sagte, damit das kein Teufelskreis wird, müsse er doch so handeln, wie ihm die Lust steht und dann, wenn man es ordentlich verbalisiert, sollte es keinen Nachteil haben.

Verbalisieren ist alles :)

Monsieur stimmte mir zu und nach meiner Abendtoilette, als ich Anstalten machte ins Hundebettchen zu gehen, verwies er mich ins Menschenbett.

Ich fragte einmal grob: "Warum?" und versuchte nach seiner Antwort, dass er es eben so mag und nicht begründen müsse, nicht weiter darüber nachzudenken. 

Heute wurde ich wach, weil Monsieur quer durch den Flur brüllte: "Ja gut, lassen Sie es auf der Treppe liegen!"... der Postbote war gemeint und ich konnte nicht nochmal einschlafen und die Katze lag auch nicht als Entschuldigung auf mir, also rappelte ich mich gerade auf, als Monsieur reingestürmt kam und fragte, ob es normal sei, dass der Hamster so komische stöhnende Geräusche macht.

Der Hamster ist nun auch schon ein kleiner Opa und nein, eigentlich macht er keine Geräusche, außer es sitmmt was nicht. Also begann mein Tag mit einem panischem ausbuddeln des Hamsters und was sehe ich, als ich sein Mobiliar beiseite geschafft und sein Streu weggeschaufelt hatte? Den Hamster, wie er dick und breit auf dem Rücken liegt und gerade verdutzt wach wird, nicht ahnend, was gerade um ihn herum passiert ist und wie groß unsere Sorge um ihn war, denn scheinbar hatte er lediglich geträumt.

Die Gelegenheit nutzte ich, um sein Zuhause mal wieder zu reinigen und alles ein wenig frisch zu machen.

Danach säuberte ich alles um sein Zuhause herum, denn die Sägespäne fliegen bis sonst wohin!

Gefrühstückt wurde wie es Standard ist, Monsieur am Menschentisch, ich auf einem kleinen Tischchen, zu seinen Füßen und wir unterhielten uns wieder wunderbar dabei, wie verblüfft der Hamster ausgesehen hatte und wie lecker Blaubeeren mit Cheddar schmecken :)

Wenn es die Zeit erlaubt, entspanne ich mich nach dem Frühstück gerne ein wenig und heute ging es dafür unter anderem in die Badewanne, mit einem kleinen Wellness-Programm.

Samstags haben wir meistens wenig zu tun und so ging mein Programm auf dem Sofa weiter, bis wir noch ein paar Erledigungen machen fuhren und unterwegs etwas aßen.

Monsieur lässt, finde ich, ein wenig nach, denn heute gab es kaum Beachtung für die Anrede und auch andere kleine Details sind ein wenig untergegangen. Mir ist es wieder zu viel Schmusekurs und zu wenig Strenge, genieße ich doch erst nach einer harten Hand, die zarten Töne richtig.

Natürlich muss ich um Erlaubnis fragen, wenn ich auf die Toilette gehen möchte und die Leine war während der Autofahrt auch an meinem Halsband befestigt, aber sonst? 

Eben hatte ich mich ins Menschenbett zurückgezogen, um ein wenig zu lesen. Dort habe ich eine bunte Lichterkette, gedämpftes Licht und viele Kuscheltiere und Kissen, so dass es schön gemütlich ist und man entspannt lesen kann. Monsieur kam dazu und ich versuchte ihn, eher scherzhaft, zu verscheuchen, da ich noch ein wenig Ruhe tanken wollte und in mein Buch vertieft war. Natürlich hatte er begriffen, dass ich es nicht ernst meinte, dennoch empfand er garstige Vorfreude daran, dass ich heute Nacht wohl im Hundebett schlafen würde, so frech wie ich eben war.

War es ein Scherz?

Stellt er sich mit so einer Ansage ein Bein, denn er legt sich dann doch fest, auch wenn er es sich vielleicht noch anders überlegen möchte?

Oder entscheidet er sich dann einfach um? 

Oder bleibt er dabei?

Ich bin mal gespannt :)



Freitag, 13. August 2021

Würgehalsband, das endlich mal perfekt passt





Gestern Abend ging es wirklich zügig ins Bett und als ich schon im Hundebettchen lag, befahl Monsieur, ich solle aufstehen, knuddelte mich und schickte mich ins Menschenbett.

Das ist nun recht schwierig in meinem Kopf gewesen, denn einerseits bin ich natürlich sehr dankbar gewesen, aber dann ist da dieses kleine Monsterchen in meinem Kopf, dass sagt, dass Monsieur mich zu sehr verwöhnt, es sich nur leichter damit machen möchte, oder schlimmer noch, schlicht Mitleid mit mir hat. 

Aus der Vergangenheit gelernt habe ich, dass man alle solche Gedanken besser aussprechen soll, was ich sogleich auch tat und Monsieur stritt es natürlich ab und erläuterte, er hätte mich einfach gerne bei sich im Bett.

Schwierig, absolut schwierig für mich, unter anderem, weil ich meinen Platz den Tag über sehr vermisst hatte und er mir nun zusätzlich abgenommen wurde. Zwar werde ich im Menschenbett auch angekettet, jedoch ist es ein schwacher Trost.

Wäre ich im Hundebett geblieben hätte ich das Menschenbett vermisst.

Manchmal verfluche ich mein Denken.


Morgens war Monsieurs Bettseite leer. Ich hatte so tief geschlafen, dass ich nicht einmal bemerkt hatte, wie er aufgestanden war, aber sein Gespür, wann ich wach werde, ist recht gut, denn gerade als ich ein wenig durch die Nachrichten schaute auf dem Handy, kam er schon ins Schlafzimmer.

Gut gelaunt neckten wir uns ein wenig und wälzten wir uns durchs Bett, bis Monsieur mich aufforderte, mich auf den Bauch zu legen und mir ein wenig mit der Hundepeitsche und einem Slapper den Hintern bearbeitete, aber spielerisch, passend zu unserer Kabbelei.

Anschließend bat ich artig auf die Toilette zu dürfen und verrichtete meine Morgentoilette. Danach fragte ich Monsieur, ob er direkt frühstücken wolle, da hatte er schon den Tisch etwas gedeckt gehabt. Es ist Standard, dass ich den Kaffee für uns aufbrühe, während Monsieur bereits am Tisch sitzt, oder noch etwas erledigt, so dass er keinerlei Arbeit damit hat.

Während ich mich auf den Platz zu seinen Füßen begebe, wo mein kleines Tischchen steht, schmiert er schon sein erstes Brot und so beginnt der normale Teil des Tages, denn danach machen wir uns frisch und gehen einige Dinge erledigen, unter anderem durfte ich mir ein paar Bücher aussuchen und dann war es soweit, er hielt vor einem Zoofachhandel und wir gingen Leinen und Halsbänder ansehen!

Nicht missverstehen, natürlich gehen wir öfter auch ins Sex-Shops, aber mal unter uns, wenn es um Leinen geht, ist die Auswahl dort oft mäßig gut. Leinen gibt es höchstens drei Modelle, eine einfache schwarze Lederleine, eine einfache aus einer Kette bestehenden, oder beides kombiniert.

Halsbänder verschiedene aus Edelstahl, die mich nicht interessieren, weil sie nicht kombinierbar mit meinem Talena sind und dann auch wieder welche aus Leder, meist in schwarz oder rot, manchmal auch in lila oder pink, mit mehr oder weniger vielen Nieten.

Da ist man dann im Zoofachhandel besser aufgehoben und hat mehr Auswahl, vor allem wenn sie Hunter Produkte führen.

Monsieur interessierte sich heute für welche aus Baumwolle. Der Karabiner passt gut zum Titan meines Talenas und wir entdeckten ein Würgehalsband, was sich in einem wichtigen Detail von den üblichen Würgehalsbändern unterscheidet!

Wer welche schonmal anprobiert hat, müsste bemerkt haben, dass sie oft entweder nicht über den Kopf passen, oder wenn sie groß genug sind und über den Kopf passen, dann ist der Schutzring, der das Zusammenziehen verhindern soll, damit das Tier nicht stranguliert wird, an einer Stelle, wo der schmale Menschenhals nicht gewürgt wird.

Aber!! dieses hat einen verstellbaren Schutzring, so dass es groß genug ist und über mein Rübchen passt, aber dennoch zum leichten Würgen eingesetzt werden kann, perfekt!

Dann noch etwas für die Katze eingepackt und ab nachhause, wobei mir die Fahrten heute ungemein viel besser gefielen, da wir ja nun wieder eine Leine im Auto hatten! Es fühlt sich für mich einfach richtig an und so wie andere ihren Sicherheitsgurt brauchen, brauche ich zusätzlich eine Leine :)






Dort zog ich mich aus und legte mich, wie von Monsieur gewünscht, bäuchlings aufs Bett und mit viel Lust und Freude striemte er mir mit der Stahlgerte und dem Griff der neuen Leine, den Hintern. Hier und da setzte er einen Akzent mit der Hundepeitsche und keine Ahnung warum, heute jammerte ich viel, hatte ich mehr Schmerzen dabei als sonst, wurde allerdings auch mit einem wundervollen Orgasmus belohnt und durfte hinterher noch zu Diensten sein, was meinem Selbstwert einen ordentlichen Push verpasst hatte.

Während das Essen im Ofen garte, zeigten wir uns gegenseitig unsere gekauften Bücher und erzählten ein wenig über den Inhalt und was wir daran so mögen, dann aßen wir, während wir, man beachte das heutige Datum, "Freitag der 13." schauten. Ich bin ein großer Horrorfilm Fan, mag Splasher-Filme aber allgemein nicht so gerne, jedoch war ich von "Freitag der 13." wirklich massiv enttäuscht. Sehr langweilig und langatmig und zog sich wie Kaugummi, aber bemerkenswert war, dass es wirklich sehr wenig Musik gab! Während der Action Szenen gab es eine Mischung aus: "der weiße Hai" greift an und "Psycho", manchmal ein wenig "Shining" mit rein. 

Hinterher bettelte ich darum, ja nicht den zweiten Teil ebenso schauen zu müssen.

Zur Erklärung, ich hatte heute beim Frühstück gesagt, dass wir uuuuuunbedingt an einem Freitag den 13. aaaaalleeeee, ja unbedingt aaalleeeeee!!!! Teile schauen möchte, aber sowas von unbedingt!

Monsieur warnte mich da schon vor, dass sie sehr öde sind, aber unser Filmgeschmack klafft bei Horrorfilmen sehr weit auseinander, also nahm ich es natürlich nicht ernst...

Beim Schauen blaffte er mich an, als ich im ersten Drittel zum Handy griff, aus Langeweile, später übersah er es auffällig und sagte nichts weiter dazu und kaum lief der Abspann, sprang ich schon auf und Monsieur meinte: "Ich mache dann mal den 2. Teil rein!"

Erst kam mein Vorwand, ich müsse uuuunbedingt auf die Toilette und sagte artig meinen Satz und von dort aus, schrieb ich ihm, dass mich die unbändige Lust gepackt hat, baden zu wollen, aber natürlich verstand er meine Ausrede und gestattete es mir nicht, also verkrümelte ich mich ins Schlafzimmer, unter dem Vorwand, ich würde lüften wollen und das Fenster wegen der Katze bewachen. Nun hatte Monsieur Erbarmen und kommentierte, dass er selber doch auch nicht den zweiten Teil sehen wollte und es nicht ernst meinte.

Glück gehabt!

Ich bin schon gespannt, wo ich heute nächtigen werde und versuche meine Gedankenwelt ruhiger weiter drehen zu lassen, egal wie Monsieur sich entscheiden wird.