Dienstag, 28. September 2021

Der Tag danach

Vielleicht ist es der falsche Weg, wenn man zu lange in sich rein frisst.

Natürlich reden wir auch, versuchen zu reden, versuchen zu klären, versuchen zu kommunizieren.

Wenn man merkt, dass man nicht weiter kommt, macht man irgendwann zu.

Und dann ein Hilferuf.


So weit sollte es gar nicht erst kommen, aber wer lebt schon in einer idealen Welt?


Wenn man, ohne Kritik und Unterbrechungen, ohne die Gefühle des Anderen bemerken zu müssen, alles frei von der Seele runter schreiben kann, ist das ungemein befreiend und Monsieur kann es lesen, darüber nachdenken, einzelne Passagen nochmal lesen und dann darauf reagieren.

Ich habe mir von ihm gewünscht, dass er seine Sicht auch mal zu Papier bringt. Dass er mir sehr gerne zeigen kann, wie er alles sieht und wahrnimmt. Darauf bin ich sehr gespannt!

Jeder hat ja nur seine eigene Wahrnehmung und durch die Augen eines Anderen zu blicken, finde ich immer einen ganz spannenden und persönlichen Perspektivwechsel.


Heute morgen war es ein wenig anders, als die letzten Wochen. 

Monsieur weckte mich sanft, streichelte mich, küsste mich und benutzte mich dann.

Meistens schlägt er mich zwischen die Beine, wenn ich bereits gekommen bin, er jedoch nicht, weil er meint, dass ich dann empfindlicher bin.

Ich bin eine Nachtfickerin, morgens ist so gar nicht meine Zeit und dementsprechend lustlos war ich und die Schmerzen der Hiebe sind dann, finde ich, schlimmer als frisch nach einem Orgasmus oder davor.

Wenn man geil ist, auch nach dem Orgasmus noch so eine gewisse Restgeilheit hat, kann man ihn anders kompensieren, aber so morgens, als Muffel, ganz nüchtern? Bäh! Einfach bäh!

Dennoch hielt ich artig die Beine gespreizt, zuckte nicht weg, jammerte nur leise und ertrug den Schmerz, für meinen Herrn.

Wenn man restgeil oder geil ist, kann man ja auch ungemein viel aus der Lust des Herrn ziehen, wenn man merkt, wie es ihn erregt, aber so wirklich komplett unlustvoll, geht auch das nicht. Also konzentriere ich mich eher auf die Hingabe, Demut und die Freude, die ich Monsieur bereiten möchte, denn auch ein Morgenmuffel hat eine innere Sklavin, die dann parat steht.

Danach beging ich eilig meine Morgentoilette, natürlich nachdem Monsieur die Kette löste und es mir erlaubte und während er unter der Dusche war, bereitete ich das Frühstück vor.

Monsieur musste dann auch schon los, erwartete kein Knien zum Abschied und flitzte raus.

In seiner Abwesenheit habe ich den Haushalt gemacht und was so anstand, ein wenig gemalt und gespielt.

Monsieur kam zurück, erwartete abermals kein Knien, ich war ganz verblüfft, und unser Alltag ging tröge, träge, langweilig weiter, kurz unterbrochen von einmal knien, bevor sein Spiel wieder startete, dann aber husch husch aufstehen, immerhin war es ein Multiplayer Game.


Auf meine Bitte hin, ein wenig spazieren zu gehen abends, ging Monsieur ein und so stapften wir durch die herbstliche Landschaft und genossen die frische Luft und Ruhe.

Tja und nun ist es abends und Monsieur spielt ein wenig, ich male noch etwas und so lassen wir wohl den Tag ausklingen.

Oh! Beim Spaziergang fiel mir auf, dass ich nun mein halbes Leben bereits DS aktiv auslebe! Mein Halbes Leben :)

Naja, mehr oder weniger aktiv. So aktiv, wie mein jeweiliger Herr eben war...


Monsieur mag es nicht, wenn er im falschen Licht dargestellt wird. Das möchte ich auch nicht!

Er kümmert sich sehr fürsorglich um mich, knuddelt und küsst mich oft und erfüllt mir meine Wünsche, sobald ich sie äußere! Er ist sehr großzügig und hat ein warmes, weiches, großes Herz, in dem ich leben darf und für das ich sehr dankbar bin. 

Leider ist es mir oft zu weich und bequem, mag ich doch den Kontrast so gerne, zwischen Härte und Zartheit, zwischen Liebe und Unerbittlichkeit, zwischen Konsequenz und Forderungen und den zarten Küssen dazwischen.

Monsieur ist zu gut, zu lieb, zu fürsorglich für mich und sicher bin ich zu undankbar für ihn.



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