Dienstag, 21. November 2023

Veränderung



 Bei uns tat sich so einiges in letzter Zeit, jedoch hatte ich keine Lust darüber zu schreiben und es zu teilen, sondern habe es lieber im Stillen beobachtet und mich erfreut.

Seit wir die Zimmer renovieren und neu strukturieren herrscht zwar das Chaos in der Wohnung, weil wir jeweils immer die Möbel und den Inhalt eines Zimmers sonst wo verteilen müssen, jedoch bringt es uns immer ein paar Schritte weiter, auch innerhalb unserer Beziehung.

Lange war ich mir nicht sicher, ob ich die Zimmer renoviere um einen Abschluss für mich zu schaffen, um zu sagen, ich habe alles so ordentlich hinterlassen, wie ich gekommen bin, oder ob ich wirklich mein (erstes) eigenes Zimmer vorbereite. Im Prinzip sagte ich mir meistens, ich warte ab, ich habe mich nicht entschieden.

Zwar hat Monsieur arge Probleme mit den herumstehenden Sachen, dennoch passierte auch in ihm viel. Er meckert allgemein viel weniger, außer wenn er gegen was rempelt, etwas herunter purzelt, er sich den Fuß stößt... aber dadurch kam seine fürsorgliche und liebevolle Seite wieder mehr zum Scheinen und sobald es dann ums Gestalten ging, darum wie das Schlafzimmer nun arrangiert wird, blühte er so richtig auf und tut es noch.

Klar behalten wir den Großteil der alten Möbel, nun ist aber mehr Platz und alles anders verteilt, so dass es neue und andere Möglichkeiten gibt. So lange der Hund noch zwischen uns herum tappst gibt es nach wie vor Einschränkungen und ich denke, ein Hundebett wird sehr lange keine Option danach bleiben, aus emotionalen Gründen, jedoch kann man sich ja neue Alternativen einfallen lassen.

Auf Monsieurs Bettseite ist wieder richtig Platz, zum Beispiel für die Corner Time und er kommt nun problemlos an sein Brett dran, was zuvor auf meiner Seite hing.

Das Brett bekam ein richtiges Makeover und  erstrahlt im neuen Glanze!


So wie das Brett neu, schöner und ordentlicher gestaltet wurde, verändern sich hier gerade viele Dinge, nicht nur die räumlichen.

Ich finde, das Brett ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie Monsieur tickt. Wenn alles seine Ordnung hat, seinen Platz und seine Struktur, dann erst kann er sich entspannen, wohlfühlen und loslassen, bzw. auch wieder die Zügel in die Hand nehmen, eben weil er sich dann heimisch fühlt und das fehlte ihm nun Jahre. Die Wandlung des Bretts ist ein perfektes Sinnbild.


Er fand beim Umräumen noch einige der übergebliebenen Haken und schraubte sie an, dann kam das Regal darunter weg, was ihm länger ein Dorn im Auge war und statt dessen kaufte er fröhlich einen Leder Köcher, in dem nun die Stöcke ruhen dürfen. Es sieht dadurch so viel besser aus und macht auch mehr Lust darauf sie einzusetzen :)


Ich hingegen habe mir Gedanken gemacht, wohin meine Halsbänder und Leinen kommen sollen. Die Garderobe passt nirgendwo mehr hin und wurde auch nicht benutzt wie geplant, also steckte ich sie kurzerhand einfach in den Kleiderschrank, denn das sind sie: meine Kleidung.



Wobei mir gerade auffällt, dass Monsieur die schöne Lederleine und das Halsband derzeit auf dem Hocker unter seinem Brett liegen hat und genau genommen nun Platz für ein weiteres Set ist *fügen Sie hier ein diabolisches Lachen ein*

Ja, mein Fetisch sind nach wie vor Halsbänder! Das wird sich auch nicht mehr ändern, denn so geht es mir von klein auf, schon seit ich denken kann.

Die Ketten im Bett blieben und sonst hat sich optisch viel getan, was hier jedoch nichts zur Sache macht, weil es keine Rolle spielt.

Wir hatten auch schon die ein oder andere reizvolle Nacht im neuen Zimmer und ich muss sagen, es ist wirklich praktisch, dass das Brett auf seiner Seite hängt und er einfach aufstehen kann, sich davor aufbaut und laut denkt: "Ah, die Teufelschwanzpeitsche ist zu laut gewesen, wir wollen ja keinen wecken, also was nehme ich denn statt dessen?!?" Sein genussvoller Klang in der Stimme, wie wenn jemand im Süßigkeitenladen steht und nicht weiß, was er zuerst probieren möchte.

Übrigens, es wurde dann ein Stock, glaube ich. Ich schaue nicht hin, ich vergrabe mein Gesicht im Kissen, denn was bringt es, wenn er extra ein leiseres Werkzeug wählt, ich dann aber laut herum jammere, denn es war hart, ehrlich. Wenn die Spitze vom Stock die immer gleiche Stelle am Oberschenkel trifft, das tut einfach höllisch weh. 

Auch freut er sich diebisch, dass er nun wieder komplett ums Bett herumlaufen kann, denn dann können beide Backen gleichermaßen bearbeitet werden. Seine Freude ist mein Leid. Wobei das falsch klingt!

Hinterher dachte ich mir, als mein Hals ganz wund von meinen kehligen Lauten war und schmerzte, dass ich ihn genau dafür liebe. Weil er eben mir Schmerzen zufügen kann, obwohl oder eher weil er mich liebt. Dass ich es wirklich hasse, wenn er mich schlägt und mich leiden lässt und zeitgleich liebe ich es, weil er es kann.

Man muss es vielleicht mit dem Hintergrund betrachten, dass ich schon immer Jungs und Männer einfach um den Finger wickeln konnte und bekam was ich wollte, was mich immer langweilte und nicht interessierte. Ich suchte den Einen, der sich davon nicht beeindrucken lässt und sein Ding durchzieht. Nicht missverstehen, ich habe viele Wünsche und liebe es, wenn er mich beschenkt und verwöhnt, aber das alleine ist reizlos und ich brauche jemanden, der mir durch Härte zeigt, wie sehr er mich liebt.

Hinterher gestreichelt werden, seine Küsse auf meiner wunden brennenden Haut, seine anerkennend tastenden Fingerkuppen auf meinen wulstigen Spuren, das ist der Inbegriff für Perfektion für mich, in meiner kleinen Welt, in meiner kleinen Seele.

Davor unerbittliche Härte und umso mehr ich leide, umso mehr macht es ihn an, danach die beiderseitige Anerkennung und Liebe und meine Ehrfurcht, dass er so mit mir umgehen kann, obwohl und weil er mich liebt. 

Mittwoch, 20. September 2023

Buchladen voller Weisheit

 Im Moment stand so viel Arbeit an, weil das letzte Kind ausgezogen ist, ein Kind zum Studieren weit weg zieht und wir die Chance nutzen und renovieren, so dass ich die meiste Zeit nicht wußte und weiß wo mir der Kopf steht, also nahm Monsieur mich mit in meine alte Wahlheimat.

Das letzte Kind hatte viel Zeug im Zimmer gelassen und gesagt, dass es weg kann und beim Durchsehen traten so allerhand Schätze ans Licht. Alte Erinnerungen und sogar noch Gutscheine, die über fünf Jahre alt waren, von einer Buchhandlung. Also rief ich dort an, ob sie noch gültig sind und siehe da, ich könne ruhig damit noch rum kommen!

Gesagt, getan und somit nutzte ich meinen Wahlheimaturlaub und spazierte in die Buchhandlung und sah mich um.

Eines der Probleme, warum ich allgemein gerade nicht mehr so oft in Buchhandlungen ging ist, dass ich kaum zum Lesen kam und so ungemein viele Bücher habe, die ich noch lesen muss, so dass ich nicht wirklich Lust habe, mir neue anzuschaffen. Ein anderes Problem ist, dass ich niemals nur mit einem neuen Buch heraus gehe. Ehrlich gesagt wäre ich mir auch schäbig vorgekommen, die Gutscheine einzulösen und fertig, also hatte ich mir vorgenommen, mindestens noch ein weiteres Buch zu gönnen!

Ich sah mich um und ich fand nichts.

Nicht missverstehen, ich lese wirklich gerne und bin nicht so wählerisch, aber deshalb habe ich eben zuhause bereits mehr als drei Billys samt Aufsätzen voller Bücher. Sicher würde ich schon ein viertes voll bekommen, wenn ich alle, die ich notdürftig woanders unterbringen musste und das sind nur die Romane, nicht die Kunst und Sachbücher einbezogen und dann reden wir nicht auch noch von den E-Books. Monsieur hat in etwa hmm das doppelte bis dreifache von mir?

Ja, wir leben in einer Bibliothek!

Das war mit ein Grund, warum wir uns auf Anhieb so gut verstanden hatten.

Also ich sah mich um und was mich interessierte, hatte ich schon und was ich nicht kannte, interessierte mich nicht so wirklich und gefühlt fand ich nichts und lungerte da so eine Weile herum, wobei ich es schön fand, dass ich ungestört blieb. Der eine Verkäufer, vielleicht auch Besitzer, beriet eine Dame und war fantastisch! Er erzählte so lebendig und freudig von den Büchern, so dass man direkt Lust auf alle bekam und eines hatte es mir besonders angetan. Ich hatte es schon auf meiner Liste und kürzlich war es bei den Kindle Deals für 4,99 dabei gewesen, aber ich hatte noch gedacht, dass es das bald wieder sein würde und nicht eilt. Ehrlich gesagt, ich habe wirklich sehr viele noch offen und zu lesen, jedes Buch was ich nicht kaufe kann froh sein, weil es Jahre warten muss.

Jedenfalls höre ich so nebenbei zu und es war mir so eine Freude und ich hatte noch genug Zeit und nahm mir vor, dass das ja mein zweites Buch werden kann, wenn ich sonst nichts finde.

Dann nach einer Ewigkeit entdeckte ich eines. "Der Kaninchenstall" von Tess Gunty würde mein Budget aufbrauchen und klang spannend. Ich mag den voyeuristischen Touch, denn es geht um ein Apartmentkomplex in Amerika und man erfährt so allerhand über die verschiedenen Leben der Nachbarn. Es scheint spannend und auch skurril bis lustig zu sein, also das sollte es sein.

Ich ging zu dem Verkäufer, lobte seine Ausführung über das Buch bei der anderen Dame vorhin und dass ich auch gerne eines davon hätte, weil er es so wundervoll beschrieben hätte. Leider war keines mehr übrig, also bat ich darum, mir den Titel und die Autorin auf einen Zettel zu schreiben und mir doch bitte ein weiteres zu empfehlen. Langsam wurde dann doch meine Zeit etwas knäpplich, denn ich musste noch in die Drogerie und manchmal ist Monsieur eher fertig und ich wollte ihn nicht warten lassen.

Was ich denn gerne lesen würde, war seine Frage. Ha! Das ist einfach und schwer zugleich. Eigentlich alles, außer Krimis, die mag ich wirklich nicht und bitte kein Fantasy oder Sci-Fi, aber sonst bin ich für alles offen!

Das freute ihn. Ob es eher fröhlich oder düster sein solle? Fröhlich bitte, düster ist mein Leben oft genug, dann soll es doch bitte heiter beim Lesen sein. Aha, so so, er selber lese ja eher anderes und man sah schon, wie er grübelte und griff ausgerechnet zu einem Buch, in dessen Titel bereits das Wort Schwester vorkam. Kurz erklärte ich, dass meine Schwester vor etwa genau einem Jahr verstorben ist, also bitte nichts mit Schwestern, wobei wir bei dem Thema eben blieben und ins Reden kamen. Er verstand mich und griff zu einem, was ich bereits hatte und ich zeigte auf einige weitere, die mir bekannt waren, als Buch, Hörbuch usw. und er schaute freudig und erstaunt.

Er lese ja selber wie gesagt eher mal was düsteres, gerne mal mit einem Selbstmord oder dergleichen, ob das ok sei? Ich musste lachen und sagte, gerne, wenn es den Richtigen trifft?

Damit sprangen bei ihm ganze innere Tore auf und er legte los!

Er stellte mir sein Lieblingsbuch vor, vermutlich etwas, was ich so nie gelesen hätte, aber ich bin froh drum! Man öffnet seinen Horizont und erfährt Neues und lernt dazu, erweitert die innere Welt, einfach herrlich! 

Ich mag es auch, wenn man nicht den Eindruck hat, dass es nur ums Geld geht, denn es war ein wirklich günstiges Taschenbuch und der Autor lag ihm sehr am Herzen! Also fragte ich direkt, ob er noch eines von ihm habe? Ja, leider aber nur als Hardcover.... war mir egal, her damit!

Gut, dann stand daneben noch eine Autorin, die er beschrieb, wie Monsieur eine Autorin beschreibt, die er sehr gerne mag. Jedes Wort sitzt, keines zu viel, ganz präzise gewählt, wundervolle Sprache! Das würde ihm gefallen, dachte ich mir.

Na, so wurden es auch noch zwei von ihr.

Die Gutscheine wurden mehr als aufgebraucht, ich ließ ein kleines Vermögen da und eigentlich war ich gedanklich bereits auf dem Weg, da fragte mich dieser wundersame, wundervolle Mensch: "Wenn ich mal so direkt fragen darf, ich das Halsband für Sie angefertigt worden? Denn eine gute Freundin von mir hat ein ganz ähnliches und wenn es das ist, weiß ich um die Bedeutung." 

Und seine ganze Körpersprache hatte sich geändert, war vorsichtiger und tastender und irgendwie niedlich. Nicht missverstehen. Ein älterer Herr, groß gewachsen und wirklich selbstsicher und stattlich, bis zu diesem Moment!

Ich war baff erstaunt und antwortete, dass es tatsächlich für mich angefertigt worden war und wahrscheinlich ebenso diese Bedeutung hat, die er meint und dass es etwas ganz Besonderes ist.

Oft werde ich nicht angesprochen.

Ich trage nun etwa 22 Jahre Metallhalsbänder und dieses auch permanent mit Ring und erkennen tun es vielleicht mehr, aber wirklich ansprechen? Nein, kaum.

Mal ein Sklave, der einen Armreifen trug. Mal ein seltsamer Mann, der es unbedingt anfassen wollte. Vor ein paar Monaten ein Mann im Rewe, der sich kaum traute und dann auch fragte, wie wir denn leben würden.

Ohne Ring hatte ich oft gedacht, es ist verständlich, dass es nicht unbedingt erkannt wird, mit Ring dachte ich anfangs, dass nun wirklich jeder begreifen muss, was es ist.

Ich erklärte ihm auch, dass Monsieur (nein ich nannte ihn nicht so), extra eines aus Titan wollte, weil ich bereits welche aus Edelstahl hatte und es etwas Neues und Besonderes sein sollte und ihm das extrem wichtig war und dass er es direkt am Anfang unserer Beziehung bestellt hatte und mir damit zeigte, welchen Wert ich für ihn habe.

Wir redeten kurz über Wertigkeit und ich habe noch genau im Kopf, mit welchem Strahlen er sagte: "Sie tragen es auch voller Stolz, das sieht man ganz deutlich:"

Leider wurde es dann auch hektisch im Laden und die Zeit drängte und ich verabschiedete mich.

Wir sind nicht aus der Welt.

Ich werde sein Buch lesen, was ihm sehr am Herzen liegt und dann eine Mail schreiben.

Das ist mir auch wichtig, denn er möchte sicher wissen, wie gut es anderen gefällt.

Später dachte ich noch öfter über das Gespräch nach.

Wie wichtig es Monsieur war, dass es aus Titan ist, nicht Edelstahl.

Wie stolz ich war, dass ich ihm so viel wert bin, weil es so früh war und er so viel Hoffnung in mich steckte und wo wir nun sind und wie wenig noch übrig ist.

Das muss eine große Bedeutung haben, sagte er.

Muss es, ja.


Samstag, 9. September 2023

Laufen lernen, bevor man rennt

 


Laufen lernen, bevor man rennen kann, bevor man rennen sollte, war noch nie so mein Ding, eher renne ich und fliege ich auf die Fresse und stehe wieder auf und versuche es eben nochmal!

Im BDSM Bereich funktioniert das nicht so gut, weil man zwingend aufbauen muss. Vertrauen aufbauen. Regeln aufeinander aufbauen. Eine Basis erschaffen. Alles baut aufeinander auf und wenn man etwas auslässt, rächt sich das später wieder.

Deshalb hatte und habe ich immer Verständnis, wenn Monsieur langsam war, langsam ist und nicht von heute auf morgen einen Turbo anschmeißt und sonst was an Regeln auf mich niederregnen lässt, sondern lieber eine Kleinigkeit nach der anderen ändern möchte.

Blöd ist es, wenn ich davon nichts spüre und nichts bemerke.

Diese Diskussion hatten wir nun mehrere Abende hintereinander.

Früher, als wir nicht zusammen lebten, hatten wir auf der Heimfahrt eine Manöverkritik. Jeder sagte was ihm gefiel, was weniger, auf eine humorvolle Art und wir konnten gemeinsam lachen und uns fürs nächste Mal vornehmen, was wir verbessern können. Nun haben wir noch immer eine Manöverkritik und die fällt weniger lustig aus und spiegelt im Prinzip dieselben Themen immer wieder, was für mich den Anlass gab, auch immer neue Worte für dieselbe Sache zu finden, um verstanden zu werden.

Als ich dann meinte: "Für mich ist DS Hauptnahrung und ich habe den Eindruck, dass es für Dich eher eine Art Dessert ist, also nicht zwingend notwendig, sondern etwas worauf man Lust hat und es sich dann eben gönnt.", hat Monsieur verstanden was ich immer versuche zu erklären und zu beschreiben.

Er sagt. dass sein Job viel Kapazität seiner Gedanken auffrisst, ich sage, dass DS in einem steckt und im Hintergrund immer präsent ist und es quasi permanent mitschwingt, dadurch eben keine Kapazität wegnimmt. 

Wir sind also wieder bei Grundsatzdiskussionen angelangt und meiner allgegenwärtigen Sorge, dass ich DS mehr brauche und für wichtiger halte, als Monsieur.

Wie auch immer, wir haben dennoch an unseren Beginn zurück gedacht und da war es normal, dass wir während unserer knapp bemessenen Zeit möglichst viel zusammen gemacht haben und dass DS in der gesamten Wohnung eine Option war.

Ich erinnerte mich, wie er die erste Stahlöse in die Wohnzimmereinrichtung bohrte und ich dachte: "Mist! Wenn wir uns trennen, ist da ein Loch! Einfach so ein Loch! Das sieht doch nicht aus!!!" Er sah nur die Option mich anzuketten. Mittlerweile sind die Teile überall in der Wohnung verteilt und ursprünglich waren da auch Ketten und Schlösser dran, so dass man mich jederzeit anschließen konnte. 

Die sollten wir mal wieder ausbuddeln.

Jedenfalls fielen mir diese Schreckmomente wieder, wie er die Einrichtung nach und nach "demolierte" und dann verkrümelte er sich ins Büro, weil er eine Videokonferenz hatte und ich dachte mir so: "Ach, wie war das noch gleich früher?" und huschte hinterher.

Mein Kniekissen kaufte er, als wir unsere ersten Chats miteinander hatten, ohne dass wir uns einmal gesehen hatten und es liegt heute im Büro und wartet immer auf mich, wie es schon damals auf mich wartete, also zog ich mich aus, schnappte meine Switch und hockte mich darauf.

Monsieur beobachtete mich nicht lange, kam direkt zu mir und belohnte mich mit einer Knuddeleinheit. Er redet nicht viel, er zeigt sein Gefallen körperlich mit Zärtlichkeit, streichelt mich und umarmt mich, küsst mich sanft. 

Dann kehrte er schnell zu seinem Schreibtisch zurück. Das Blickfeld der Kamera ist so, dass ich natürlich nicht zu sehen bin, auch nicht wenn ich aufstehe, falls es mal an der Türe klingeln sollte. 

Dort blieb ich also, spielte ein wenig Animal Crossing und war, was ich bin, eine gute Sklavin, ein gutes Haustierchen, eine gute Partnerin.

Danach bekam ich abermals eine knuddelige Belohnung und dachte bei mir, dass es früher so war und es war schön und nackt sein war schön und wie konnten wir so viel Zeit so sehr verschwenden?



Es ist so lange schon alles da und liegt brach und wir werden nicht jünger. Es ist eigentlich sehr traurig.

Die Idee von der Nackthaltung, von der Garderobe, an der ein Kleid hängt, falls man mal notfalls raus muss, oder der Postbote klingelt, die ist doch so schön gewesen. 

So viele schöne Ideen.

Aber ja, der Job frisst Hirnkapazität... na dann... eben nicht.

Dann ziehe ich mich wieder an und bin wieder die grantige und unzufrieden Hausfrau.

Scheint ja zu genügen...

Ehrlich?

Ich brauche mehr als ein Dessert, tut mir leid. Ich habe Hunger, jeden Tag. Ich renne gerne, weil ich fliegen möchte! Auch wenn ich dafür immer wieder auf die Schnauze falle, selbst dann fliegt man für eine Millisekunde! Ich bin die Art von Mensch, die alles riskiert, um kurz zu leben, weil ich weiß, dass das Leben kurz ist und in dieser kurzen Zeit will ich alles erlebt haben! Und da ist noch so viel, was ich erleben möchte und Himmel, die Zeit rennt! Also renne ich auch, ich will nicht laufen lernen! Ich will rennen und fliegen und fliegen und FLIEGEN!


Donnerstag, 7. September 2023

Naiv? Nein Hoffnungsvoll!

 Manche halten mich für dumm, dabei ist, glaube ich, naiv das Wort, was sie suchen, jedenfalls halte ich es für passender, denn dumm bin ich wirklich nicht.

Auch wurde ich schon öfter gefragt, warum ich mir ausgerechnet Monsieur damals ausgesucht habe, denn eine Auswahl hatte ich und anfangs fragte ich mich, wie ich denn da entscheiden soll und dauernd fragte ich: "Woran soll ich denn den Richtigen erkennen?!?"

Ich musste ehrlich gesagt täglich über hundert Antworten schreiben und man verfällt dann schnell dazu kurzzeilig zu werden, geradezu einwörtig und schnell dem nächsten Dom zu antworten, außer wenn da so ein Philou schrieb und noch so ein, zwei andere Herren. 

Daran erkennt man es. Man schrieb ihnen gerne, nimmt sich extra Zeit und schaut im überlaufendem Postfach, ob ER geantwortet hat, wobei der Rest chronologisch abgearbeitet wird.

Was war besonders an ihm, warum stach er heraus?

Seine Redegewandtheit, seine charmante Art, dass er nicht Mainstream war und sich nicht für meine Löcher interessiert hat und stumpf die Regeln der O wollte, sondern sich für Bücher, John Sinclair und Tinte interessierte. Nackt war ihm lieber als Blöße im Schritt und und ein Jutesack geiler als Lack und Leder. Barfuß ist noch nackter als 12cm Pfennigabsatz und was ist ein Brunftbuschel? Was ein Buschweibchen? Und warum steht das in meinem Profil?

Diese Dinge vereinten uns und sorgten für nächtelange Diskussionen.

Er hat kein WhatsApp? Alle sagten, er hat eine Frau! Ich vertraute ihm.

Seine erste Tat, ein Paket mit Büchern, einfach so. Übergriffig? Nein, eine Wohltat!

Alle hielten mich für verrückt, aber das war ich gewohnt, das geht mir schon immer so und ja ich falle oft auf die Nase damit, aber regelmäßig auch nicht und dann?

Das Unmögliche schafft man doch nur, indem man es versucht, versucht etwas zu machen, an das sonst keiner glaubt.

Bin ich dumm? Nein. 

Naiv? Ja.

Voller Hoffnung? Immer!

Ich kann glauben, wenn schon lange alle aufgehört haben.

Das ist eine meiner Gaben.

Ich wurde schon als vieles bezeichnet. Heilige Hure, eine goldene Muse, eine Wassernymphe, Trostspenderin, der Mensch bei dem man sich meldet, wenn nichts mehr geht, auch wenn man einen Arschtritt braucht, Retterin in der Not... ich kann alles sein und auch nichts und das zur selben Zeit.

Was für andere dumm erscheint, muss nur für mich Sinn ergeben und ja, manchmal war es auch dumm und trotzdem fühlt es sich toll an, dann war es auch das wert.

Und Monsieur?

Hielt ich oft für einen Fehler, er mich ebenso und dann denkt man zurück, was man im anderen sah und denkt, dass es das doch noch gibt und das der Alltagstrott, der Alltagsschrott eben vieles vergraben hat und es noch da sein muss.

Man lernt einen Menschen kennen, bei dem stimmen die Details und man merkt, man steht nicht nur auf TPE, sondern hat endlich mal auch einen intelligenten Herrn gefunden, nicht nur einen der eine Dreilochstute sucht, die dann noch die O-Kleiderregeln beachtet und seine Freunde fickt, sondern dem das egal ist, sondern der begriffen hat, was nackt sein wirklich bedeutet. Der begriffen hat, wie man ein Sklavinnenhirn ficken kann und wie man sie wirklich demütigt, ohne dass es etwas mit sexuellen Dingen zu tun hat. 

Das ist so wertvoll, das wirft man nicht einfach so weg, das werfe ich nicht einfach so weg und dann schreien dauernd andere Doms herum, warum ich mir das gefallen lasse.

Weil ich weiß, dass jeder andere Dom mich zwar schlagen kann, mir seinen Schwanz in meine Löcher schieben kann und mir sonst was an den Kopf werfen kann, aber dass das nie so geil ist, wie psychologisch manipuliert gedemütigt zu werden.

Es geht mir nicht um diesen 0815 BDSM Mist, den ich überall haben kann, der langweilt mich und den hatte ich schon. 

Ich lief schon permanent mit 12cm Absätzen herum, ich trug schon permanent den Schritt offen, auch im Winter, ja selbst im Winter und ließ schon alles in meinem Leben bestimmen usw., aber das machte mich zwar glücklich, aber der richtige Kick fehlte, der steht noch aus und das ist eben die Psyche, das ist eben das wirkliche mentale nackt sein.

Mag sein, dass Monsieur noch seine Zeit braucht, mag sein, dass er irgendwann sein Handtuch schmeißt, aber noch habe ich Hoffnung in ihn, denn das Bild was wir im Kopf hatten, das wir gemeinsam zeichneten, das kam ja von uns, also muss es doch möglich sein und jetzt ist ein Zimmer frei in unserer Wohnung und jetzt renovieren wir es und wenn nicht jetzt...

Die Welt liegt in Trümmern, ein Umbruch steht an, warum also nicht?

Wenn man sich neu aufbauen muss, warum dann nicht in diese Richtung?

Wenn man neu wachsen muss, warum dann nicht so herum?

Bereue nichts, lerne aus allem.

Zurück, woher man kam, schauen was man wollte, weglassen was schlecht war, mitnehmen was sich gut anfühlt und dann nochmal von vorne.

So viele wie uns gibt es nicht und dann sich nochmal nackt machen voreinander...







Samstag, 1. Juli 2023

Ich möchte geben

 


Dieses Bild habe ich vor sehr vielen Jahren gemacht. 

Vor hmm vielleicht 15? 

Ich weiß es nicht mehr genau.

Eigentlich wollte ich ein Gefühl verbildlichen.

Meine innere Sklavin, die vorhanden ist, kein Halsband tragen darf und herrenlos ist.

Das leere Halsband, das vorhanden ist, aber keine Sklavin zum Tragen haben darf.

Verwelkende Tulpen, für eine verronnene Zeit. 

Ähnlich geht es mir wieder, aus ähnlichen und doch ganz anderen Gründen und da kam mir wieder dieses Bild in den Sinn, nach so vielen Jahren.

Ich mag und ich hasse das Bild.

Um genau zu sein dachte ich mir: "Nun hat er mir wieder eine Tinte geschenkt und ich werde sie wieder kaum, oder gar nicht benutzen, weil es keinen Grund gibt, weil ich so gut wie nichts per Hand schreibe, dabei hatten wir mal im Sinn, dass ich täglich ein Mantra schreibe, aber das Mantra wurde abgeschafft, weil es ihn traurig stimmte, weil er dem Mantra nicht gerecht wurde und statt daran zu arbeiten, dass man wieder in eine Art Einklang kommt, dass man dem Mantra wieder gerecht wird, schafft man das Mantra ab und kapituliert! Dabei habe ich so viel zu geben. 

Es wäre schön gewesen täglich das Mantra in einer besonderen Tinte zu schreiben, mit einem besonderen Füller. Sich Gedanken zu machen, mit welcher Farbe, eine Auswahl zu treffen und alleine diese Bedacht, diese Mühe stellt bereits schon Liebe da, ist schon so bedeutend, jedoch ist genau das das Thema. Es ist zu wenig übrig..."

Ehrlich gesagt ging es ja noch weiter mit den Gedanken, denn ich hinterfrage meine subbigen Gedanken immer, ob sie anmaßend sind, ob sie zu fordernd sind, ob sie topping from the bottom sind und dabei kam ich darauf, dass ich so viel zu geben habe! Es sind ja keine Forderungen, wenn ich eigentlich etwas geben möchte?!?

Ich möchte dienen, ich möchte lieben, ich möchte dahinschmelzen und anbeten und knien und kriechen!

Wie kann das topping from the bottom sein?

Statt dessen haben wir nach wie vor eine WG, eine unglückliche WG. 

Eine sehr unglücklüche WG, in der nun noch ein Zimmer frei wird, weil mein letztes Kind auch noch erwachsen wird und ausziehen wird und die Lücke, die ich immer mit meinem Herrn stopfen wollte, die Vollzeitsklavin sein wollte, die man sich immer so erträumte, endlich vollkommen alle Möglichkeiten haben und nutzen können, diese Möglichkeiten sind nun eine noch größere Belastung, denn alles was vorher Monsieur sagte, warum DS eben seiner Meinung nach nicht möglich ist, ist über die Jahre immer mehr weggebröckelt und weniger geworden und statt dass dann DS mehr wurde, wurde es noch weniger und unsere Bindung noch unspürbarer und nun?

Nun ist da bald ein Raum mehr und klar, ich kann ihn mir einrichten, ich kann ein Yoga und Hobby Raum daraus machen und ihn total schön und gemütlich einrichten und ihn ganz wundervoll machen! Ideen habe ich genug in meinem Kopf!

Oder doch lieber gleich eine ganze kleine Wohnung?

Den großen Sprung wagen und auf die eigenen Beine stellen und mich selber wieder finden, den besten Mitbewohner der Welt, mich selbst?

Und dadurch dann eine neue Perspektive finden, jemanden, den man wieder alles geben möchte, weil er es haben möchte, wirklich haben möchte und es nicht nur annimmt, sondern auch fordert, weil er es ebenso braucht, ebenso süchtig danach ist, wie ich?

Klingt das nicht viel attraktiver? 

Was habe ich zu verlieren?

Was habe ich zu gewinnen?


Montag, 15. Mai 2023

Kirschblüten und 8 haben


 Schön daran, wenn man Haustiere hat ist, dass man öfter in gewissen Geschäften unterwegs ist. Bei der Gelegenheit entdeckte ich dieses wunderschöne Kirschblüten Halsband von Max&Molly und hatte mich total verliebt!

Kirschblüten sind allgemein so ein schönes Thema.

Beim meiner Abendroutine fiel mir auf, dass endlich mal der Ring zum Talena Halsband passt! Oft ist leider der Ring von einem Hundehalsband poliert und es sieht nicht so schick aus, hier jedoch ergänzt es sich ganz wunderbar, wie ich finde.

Öfter hörte ich, dass Nylon Halsbänder für den einen oder anderen Herrn ein Tabu sind und so gar nicht gehen. Gut, jeder hat einen anderen Geschmack und ich verstehe jeden, der lieber Metall und Leder bevorzugt. Bei mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich zu viel rot/schwarzes Leder sehe und mit den drei großen L´s (Lack/Leder/Latex) kann ich auch nicht viel anfangen. 

Das Talena trage ich 24/7 mit Ring und ab und an legt mir Monsieur, als Ergänzung, wenn er es für angebracht hält, ein weiteres Halsband an. Er würde gerne dafür das Talena ablegen, weil es das "Doppelgemoppel" ihn stört, jedoch bat ich davon abzusehen, weil ich arge Probleme damit habe. Es würde sich anfühlen, als würde er mich als Sklavin ablegen. 

Es gab Zeiten, da wäre es kein Problem gewesen, Zeiten in denen unsere Beziehung so gefestigt war, dass ein Halsband immer ein Halsband als Symbol für unsere Beziehung war und jetzt ist das Halsband mein Rettungsanker und das einzige, was mir noch bleibt. 

Mir fiel ein Zitat von Isaak Öztürk in die Hand: 


Vertrauen bedeutet, einer Person die macht zu geben,

Dich zu verletzen, aber daran zu glauben,

dass sie es niemals tun würde.


Dann habe ich nach der Definition kein Vertrauen mehr.

Eher ist es gefasst sein darauf, dass es bald wieder soweit ist und man nicht zu vorsichtig sein darf, weil es sonst zu sehr weh tun würde.

Keine Basis also.

Wir kommen jedoch nicht einmal mehr dazu eine Basis zu finden.

Vertrauen aufbauen. Ist das möglich? Oder was kaputt ist, ist kaputt?

Ich sage gerne, dass ich jedem zu Beginn, direkt beim Kennenlernen, ein Paket Vertrauen schenke und was er dann damit macht, das ist dann seine Sache. Er kann es wachsen lassen und vermehren, oder zerstören und einstampfen.

Daher bin ich bisher immer der Meinung gewesen, wenn Vertrauen kaputt ist, kann man nichts mehr machen. Ich weiß nicht, wie man es wieder aufbauen kann. Vermutlich würde auch immer ein Zweifel bleiben.

Das ist auch mit der Grund, warum ich darüber nachdenke, wie ich auf meine eigenen Beine komme. Keine andere Möglichkeit mehr sehe, egal wie weh es tut und wie schwer mir der Gedanke fällt.

Was vier Jahre nicht funktionierte, wird wohl auch nicht in sechs, 12 oder 100 Jahren funktionieren.

Egal wie sehr man es sich wünscht.



Montag, 8. Mai 2023

Die kleinen Dinge

 Ich wiederhole mich hier stetig und dauernd, so auch diesmal. Was soll’s…

Man muss die kleinen Dinge sehen. 

Monsieur hat mir heute wieder ein Buch geschenkt. Einfach so, weil ich gezögert hatte es zu kaufen, weil ich es mir verkneifen wollte und er es ahnte. 

Natürlich habe ich mich bedankt. 

Aber es ist mehr als ein Buch. 

Es ist eine liebevolle Geste. 

Wir leben in einer kleinen Bibliothek, umgeben von Hunderten Büchern und es ist dieses eine Buch, was zu mir spricht, wie er sagen würde, weshalb er es dann für mich kauft. 

Auch wenn wir gerade schlecht schlecht miteinander sprechen können. 

Wir nehmen uns etwas vor und setzen es mittlerweile überhaupt nicht mehr um. Früher gab es wenigstens noch Rohrkrepierer, die kurz zum Einsatz kamen, aber nun kommt es nicht einmal mehr dazu. 

Wir reden über Optionen. 

Das war’s. 

Man könnte ja…

Kürzlich hatte ich eine schöne Gestsltungsidee fürs Wohnzimmer. Der Gedanke kam mir, weil Monsieur oft darüber spricht, wie früher seine Wohnung war, bevor wir zusammen gezogen sind. An einer Stelle stand seine Palme, dort steht nun ein Tischchen neben dem Sofa, aber man könnte doch darüber zwei Blumenampeln hängen, war mein Vorschlag und ich malte es in bunten Farben aus, in meinem Stil, versuchte eine Brücke zu bauen, so dass es uns beiden gefällt. Seine Reaktion? Man kann dort keine Löcher bohren! Überall (zwei Löcher in der Schlafzimmerdecke) sind noch Reste von solchen Versuchen!

Gut. Wenn eine Idee direkt so weggeschmettert wird, weiß  man, woran man ist. Also fiel mir wie Schuppen von den Augen, dass alle Verschönerungen eh nichts bringen, weil sie die Beziehung nicht verbessern. 

Überhaupt fühle ich mich damit sehr alleine. 

Ich mache mir Gedanken dazu, während Monsieur in der Vergangenheit lebt. 

Zwei Zeitzonen. 

Dann kommt ab und an eine kleine Geste, die einen trifft, über die man sich wirklich intensiv freut, aber was folgt? Die Geste ist eher wie ein Paket aus der anderen Zeitzone und es geht dann nahtlos weiter. 

Und jeden Tag denke ich, ich kann das nicht mehr länger, ich möchte eine funktionierende und glückliche Beziehung! 

Aber fühle mich damit vollkommen alleine. In meiner Zeitzone. 

Freitag, 21. April 2023

In einer Blase

 Bei mir passiert im Moment ungemein viel.

Es gibt so Zeiträume, in denen herrscht Stillstand und dann gibt es wieder welche, in denen passiert auf minimal wenig Platz, erschreckend viel und jetzt gerade wachse ich in alle Richtungen.

Gedanken sind so ungemein schnell und was daraus entstehen kann, ist vielseitig und vielschichtig, man selber weiß oft gar nicht wohin es geht.



Ich bin selber ganz erschrocken, was manchmal in meinem Kopf passiert, wobei ich nicht festlegen möchte, ob es negativ oder positiv ist, denn die Grenzen verschwimmen und man kann es nicht auseinander halten.

Meine Gedanken bilden dann aber auch immer einen Kreis, was ich wundervoll finde und von dem ich anfangs nichts ahne.

Gestartet bin ich zum Beispiel bei der Frage, warum ich früher bei meinem Ehe-Dom, die Befehle oft nicht befolgen wollte und dass das ja nicht alleine mit mir zu tun haben konnte.

Nur zur Erinnerung, ich lernte ihn Tage nach meinem 20. Geburtstag kennen und war noch recht unerfahren. Aus meiner heutigen Sicht, mit meinem jetzigem Wissen, ergeben die Dinge Sinn, damals verstand ich nichts.

Wir waren überfordert mit uns und wollten es übers Knie brechen, statt es langsam anzugehen. Wenn man sich nicht vertraut, die Beziehung in Trümmern liegt, dann kann man nicht fordern und verlangen, weil die Sklavin dann ggf. sich verweigert. Liebe und Vertrauen ist so wichtig in einer DS Beziehung!

Ich habe viel über damals nachgedacht und meinem Ex-Ehe-Dom auch eine Mail geschrieben um zu hören wie es ihm geht, denn das ist mir wichtig. Ich habe gerne noch Kontakt zu ihm.

Es rattert aber immer in meinem Kopf, mal bewusst, mal unbewusst und so führt ein Gedanke zum nächsten und ich hatte angefangen Monsieur hier und da ein wenig mehr anzustupsen, was genau gar nichts gebracht hatte. 

Eigentlich waren es schöne Ideen. Einen Platz für mein Meditationskissen finden brachte mich darauf, dass es der perfekte Ort für die Cornertime ist, denn unter der Haustierchen Garderobe passt es perfekt!




Leider verfolgte es Monsieur mit weniger Enthusiasmus als ich. Auch die anderen Stupser führten ins Leere, bis mir der Kragen platzte und ich meinen Frust aussprach. Nein, ich brülle nicht wild herum, ich spreche es aus, vielleicht mit unterlegter Stimme, mehr auch nicht.

Er gab mir sogar recht, was mir jedoch nichts gibt. Davon hat keiner was. Recht geben habe ich nie wirklich verstanden. Was kann man damit dann machen?

Aber meine Gedanken sind wie ein Brummkreisel und drehten sich weiter und entwickelten sich, schwangen sich mal in die Vergangenheit, dann wieder in die Gegenwart, bewegten alles vor und zurück.

Warum sind wir überhaupt noch zusammen?

Sind wir mal ehrlich, seit vier Jahren versuchen wir erfolglos eine dauerhaft funktionierende TPE Beziehung zu starten. Warum geben wir nicht auf? 

Weil wir so viele andere Dinge teilen.

Weil wir aneinander festhalten wollen.

Weil wir an uns glauben.

Weil wir wissen, dass wir es schaffen können.

Das sind die Antworten, wenn ich gut drauf bin und die, wenn ich schlecht drauf bin, behalte ich lieber für mich.


Ich sitze in einer Blase. Sie ist mein Gefängnis, sie sollte mein Schutz sein!



Also begann ich ihm zu schreiben, in Briefform, freundlich, nett und begann wieder zu knien, wenn er heim kam und er begann mir wieder zu antworten, ebenso wohlwollend und in Herrenform, lobend und dankend, wenn ich gekniet hatte. Etwas mehr DS schlich sich ein, jedoch so minimal und stagnierte an der Stelle direkt wieder. Muss es denn immer von mir kommen? Muss ich es aktiv einfordern?

Tut mir leid, wie ich so oft schon schrieb, ist das nicht meine Form von DS, nicht meine Form von Dienen. Ich kann ein wenig stupsen und zeigen, dass ich bereit bin, aber permanent fordern und mich anbieten und sagen was ich erwarte? Nein, das kann ich nicht, dann gebe ich die Richtung vor und das fiel mir auf. Dass ich im Kopf immer häufiger überlegte, was ich machen muss, damit er aktiv wird und dass das eben doch nicht mein Ding ist.

Dass, wenn ich es nicht mache, nichts passiert und dass ich mich eingesperrt fühle. Also schrieb ich einen Brief mit dieser Überschrift: Du hast mich eingesperrt!

Begonnen hat der Brief damit, wie wir waren, als wir uns kennengelernt hatten. Ich lebte DS vollkommen frei, immer und überall und jederzeit. Auf der Straße, Wieso, egal! Ich kniete gerne vor meinem Herrn, mir war egal wer es sah oder eben nicht. Wenn er seine Hose öffnete, egal, ich nahm was er mir anbot. Es war toll zu wissen, dass ich diese Freiheit hatte und ich wußte, dass Monsieur das so nicht wollte, weil er es lieber nur zuhause auslebte und das war auch in Ordnung für mich, weil er mich zu sich holte und wir es permanent ausleben wollten. Ein permanentes, unmissverständliches Machtgefälle. Gibt es etwas besseres? 

Das sollte unsere Wohlfühlblase werden. Gut geschützt, voller Sicherheit! 

Statt dessen fühle ich mich nun eingesperrt, alleine gelassen und ab und zu bekomme ich einen Krümel DS vorgeworfen, damit ich nicht verhungere. 

Monsieur reagierte erst sehr angegriffen und nachdem er durchgeatmet hatte, schrieb er mir einen sehr langen und sehr liebevollen Brief, der mir wieder zeigte, warum wir eigentlich noch zusammen sind. 

Er gab mir darin zwar recht, darum geht es mir auch diesmal nicht, sondern um die Einsicht, die dahinter steht und die etwas verändern kann. 

Ob das passiert, wird die Zeit zeigen (können) und darauf bin ich gespannt.

Ich hoffe es sehr, denn wie viel Zeit sollen wir noch verschwenden?


Freitag, 14. April 2023

Wow, nun gibts Strafen...

 Vorgestern hatte ich nach dem Blogeintrag noch etwas am Rechner gemacht und nebenher gechattet. Durch Zufall ergab sich ein nettes Gespräch zu einem Herrn.

Missversteht mich bitte nicht, ich habe sowohl im Profil stehen, dass ich nicht suchend bin, als dass ich auch direkt sage, dass ich in festen Händen bin.

Monsieur und ich können unsere Probleme haben, er kann mich vernachlässigen und wie eine Hausfrau und Putzhilfe behandeln, ich halte dennoch an TPE fest und verhalte mich dementsprechend.

Wobei, nach vier Jahren werde ich in den Details langsam wirklich ungehorsam, halte weniger still, wenn ich dann doch mal geschlagen werde, oder verweigere an anderer Stelle durchaus mal meinen Gehorsam, einfach weil ich den Respekt nach und nach verliere. 

Es fühlt sich an, wie eine Sanduhr, durch die ich die Sandkörner einzeln verrinnen sehe und es geht immer etwas verloren.

Jedenfalls saß ich da, fummelte am Laptop, chattete nebenher, offen, nicht als Geheimnis und Monsieur machte etwas im Büro, kam mehrfach vorbei und ich hatte es nicht verborgen, das habe ich nicht nötig.

Irgendwann sagte er, ich solle langsam die Gespräche beenden. Tat ich auch und manchmal zieht sich das wie Kaugummi. Ein Wort ergibt das nächste, es bloppt doch noch ein interessantes Thema auf, man möchte sein Gegenüber nicht abwürgen und schwupps war das Internet weg und Monsieur ziemlich wütend.

Die Dynamik bei Monsieur erschließt sich mir überhaupt nicht, leider.

Mal ist es ihm vollkommen egal mit wem ich wie lange chatte, mal habe ich das Gespräch möglichst schnell zu beenden und er ist sauer. Ist ja auch sein gutes Recht, er ist der Herr.

Danach zerrte er mich ins Schlafzimmer, versohlte mir mit dem Stock den Hintern und sagte mir, dass ich ungezogen war.

Wow, ich weiß nicht, wann wir das mal hatten. Bestrafungen ja, aber so?

Er lässt meine Erziehung komplett schweifen... ich bin ungezogen... hmm, ich sage mal nichts dazu. Die Strafe war verdient, auch wenn er derjenige war, der sagte: "Eigentlich sind Strafen unsinnig, da eine Sklavin dienen möchte und Ungehorsam immer aus einem Bedürfnis heraus entsteht, der Herr also lieber fragen sollte warum sie es tat, statt sie zu bestrafen. Hinterher kann ja noch immer eine Strafe folgen!"

Hinter der Strafe folgte auch keine Frage, sondern Sex, was auch nicht schlecht war, sondern Spaß machte :)

Wenn ich nun unreif wäre, oder unfair, oder beides, würde ich an der Stelle meine Gedanken schweifen lassen und mir überlegen, wie ich so eine Situation nochmal einfädeln könnte, um das Ergebnis abermals genießen zu können, aber das ist nicht meine Art, ich bin wirklich brav und loyal.

Mir tut sogar besagter Chatter bis heute leid, da ich mich für mein plötzliches Verschwinden nicht entschuldigen und die Situation erklären konnte, was so gar nicht meine Art ist! Jedoch glaube ich an Karma und alles hat seine Gründe und findet seinen Weg.

Später hatte ich Monsieur nochmal darauf angesprochen. Er sagte, er habe nicht mitbekommen, dass ich chatten würde und wollte mich nicht ansprechen, weil ich beim Schreiben ungerne gestört werde, wenn ich im Flow bin. Naja, er hatte mit mir über andere Dinge gesprochen, als er mehrfach rüber kam, er hätte ja auch fragen können und als er kam und fragte, hatte ich ihm ja geantwortet. Sehr mysteriös...

War es eine Strafe? Nein, eigentlich war es das übliche Arsch verhauen, was wir beim Sex haben, nur diesmal unter einem Vorwand. Etwas, das wir beide nie wollten. Vorwände brauchen.

Es fühlt sich wie noch eine Stufe abwärts an.

Wir sind so weit von dem Ort weg, bei dem wir gestartet haben und wo wir so glücklich waren und dachten, dass wir genau das gleiche wollen.

Wir haben so viele Gemeinsamkeiten, gerade und vor allem außerhalb vom DS Bereich, eben auch im DS Bereich.

Wie kann das alles sein?!?

Wie kann das sein?



Mittwoch, 12. April 2023

Schlammgetunkte Venus

 Ich weiß ja nicht wie es Anderen geht, aber ich empfinde oft eine Schuldigkeit am Bild, wenn ich es nicht gut getroffen habe, also setzte ich mich nochmal hin und wollte die Süße ordentlich darstellen.


Da ist sie!

Wirklich mit nur einer Tinte gemalt, die ein fantastisches Shading mitbringt! Die Glitzerpartikel sieht man leider nicht und da kein Sonnenlicht zur Verfügung steht, dass es hervorlocken könnte, muss es nun eben ohne gehen.

Ursprünglich hatte sie ein wenig niedlicher geschaut.




Aber das passte nicht zur Farbe und was daraus wurde. Die Bilder erwachsen mit ihrer Entstehung und es wird immer etwas vollkommen eigenes und ungeplantes daraus. 

Monsieur gab mir für ein anderes Projekt die Tinte und ich füllte sie in ein kleines Töpfchen um. Eigentlich wollte ich lediglich eine winzige Menge davon haben, da sie recht teuer ist und ich mit meiner Glasfeder reindippend alles kontaminieren musste. Leider schwuppte mir etwas zu viel rein und so hatte ich noch restliche Tinte übrig und dachte mir, ich könnte ja mal einen Versuch wagen! 

Bisher habe ich noch nie mit Tinte gezeichnet, aber nun habe ich mir direkt mehr Tinte bei Monsieur gesichert!


Kleiner Zwischenschritt



Mit Aquarellfarben und Gouache ist es ja berechenbar, jedoch macht Tinte was sie möchte und das Ergebnis ist Einzigartig! Ich hatte sehr viel Spaß damit und ihr beim Wachsen zuzusehen war pure Freude!

Das wird eine schöne Entdeckungsreise :)



 

Montag, 10. April 2023

Ostern!

War doch tatsächlich mal wieder Ostern! Und Monsieur hat mich wie immer mehr als reichlich beschenkt.



Ich zeichne sehr gerne Fotos ab, aber ganz ehrlich, die Gute habe ich einige Kilos schwerer gemacht und das tut mir unendlich leid und ich schäme mich sehr dafür.

Mit Bleistiften, Aquarellfarben, ach was, allen Farben kann man wunderbar schattieren und Abstufungen schaffen, selbst mit einem Kugelschreiber kann man noch zart über das Papier gleiten und so verschiedene Farbtöne kreieren, aber ich finde Füller so unerbittlich! 

Schraffierungen liegen mir einfach nicht, was aber umso mehr meinen Ehrgeiz triggert und mich herausfordert! Monsieur liebt Füller und als er hörte, dass ich den neuen Lamy mag, schenkte er mir einen mit Gravur. Und ja, ich habe genug Mut um auch nicht so schöne Zeichnungen zu zeigen, die ich selber nicht so sehr mag. Wenn andere sie sehen, die selber zeichnen, können sie dann gerne sagen: "Oh, das kann ich aber viel besser!"

Aber nicht nur ich bekam Geschenke, nein, wir waren natürlich auch kleine Freuden verteilen und Monsieur legte mir dafür wie jedes Jahr die passenden Ohren direkt auf den Frühstückstisch. Ich benutze es ja auch jedes Jahr als Profilbild, weil ich es so mag! Wobei mittlerweile meine Haare wesentlich länger sind.


Zwar habe ich noch andere Hasenbilder über die Jahre, aber das ist mir das liebste. Wobei, ganz ehrlich? Als Rentier mag ich mich noch lieber und Monsieur steht mehr auf den Werwolf im Schafspelz von Halloween *lach

So hat jeder seinen Favoriten, aber im Alltag waren bisher die Schafohren am unauffälligsten. Als ich also mit den Hasenohren so die Geschenkchen an ein paar Freunde ausliefern ging, schaute wirklich keiner besonders oder sagte etwas unterwegs. Seltsam dachte ich noch, wobei ich es wirklich genoss, denn ich falle nicht gerne auf und hatte vorher Monsieur mehrfach gefragt, ob ich sie wirklich draußen anlassen soll. Ein Fahrradfahrer drehte sich mehrfach um und lächelte sehr freundlich, nicht als würde er sich über mich lustig machen und Kinder nehmen alles für selbstverständlich hin, so lange sie noch klein sind. 

Meine vorherige Befürchtung, dass ich unangenehm auffallen würde und negative Reaktionen bekommen könnte, war also vollkommen unbegründet und ich fühlte mich sehr wohl und so war unser Sonntagsspaziergang, bei Sonntagswetter wundervoll.

Mir ist es wichtig, dass man seine Freude und sein Glück teilt und in die Welt trägt, daher zeichne und male ich eben für Freunde Kleinigkeiten, mache ihnen kleine Osternester und verteile sie dann.

Monsieur unterstützt mich darin und freut sich mit.

Die Welt ist im Moment so negativ, dann sollte man doch alles dafür tun, dass man seinen Teil dazu beiträgt, dass es ein wenig besser wird.

DS technisch ist weiterhin wenig los. Das Frühstück auf dem Boden, am kleinen Tisch, Nachts die Kette, ansonsten? 

Ich lerne Französisch, weil es Monsieur wichtig war, aber er benutzt es kaum, weil es ihm nicht mehr wichtig ist?

Einmal hatte ich einen dicken blauen Fleck, von dem dünnen Stock, glaube ich, aber ich mag keine Bilder davon reinstellen, denn davon gibt es an anderen Orten genug und ich muss immer lachen, wie niedlich sie oft bearbeitet sind, damit sie heftiger aussehen, als sie in Wahrheit sind. Schnell am Kontrast drehen und den vielleicht noch den Schwarzpunkt oder Schatten Verändern, damit es schön dramatisch wirkt! Was der Filter der Frauen bei Instagram ist, machen scheinbar die Subs/Sklavinnen nun bei anderen Portalen eben bei ihren Striemen. 

Gegenseitiges Überbieten und übertreffen. Schwächen, Ängste, alles muss versteckt werden und nur eine perfekte Fassade ist erlaubt und wenn dann doch mal wer sagt/schreibt was er denkt, dann kann man darüber lästern? 

Ich stelle mir lieber eine Welt vor, in der Gefühle noch erlaubt sind und man so sein kann, wie man ist und sich gegenseitig tröstet bei Schwäche und füreinander da ist. Wenn keiner über Probleme spricht und alle nur perfekt sein möchten und es so darstellen, wie hilft man sich dann? Wie soll der Einzelne Lösungen finden? Wenn man selber ein unlösbares Problem im Kopf hat, kommt man selber auch nicht auf die Lösung, also braucht man Andere. 

Ach egal, ich bin jedenfalls weiter für Authentizität und zeige mich wie ich bin, mit Macken und Katschen, Fehlern und Problemen und ich freue mich über jeden, der mitmacht und echt ist :) 

Montag, 27. März 2023

Radikale Realität

 Unsere Beziehung plätschert so dahin, im trögen Einklang des Alltags, dauerschleifig gleicht jeder Tag dem davorigen...

Naja fast jedenfalls.

Wirkliche Highlights gibt es kaum.

Monsieur spielt kaum Playstation, ich habe es nicht für möglich gehalten! Einen Unterschied macht es dennoch nicht, auch das habe ich nicht für möglich gehalten.

Wartend, auf einen Monsieur, reitend auf einem schwarzem Pferde, Gerte in der Hand schwingend, ernst auf mich herab blickend, ganz der böse Prinz aus einem BDSM Märchen, das habe ich ohnehin nie getan.

In der Realität erhoffen wir doch immer in einer Beziehung vom Anderen errettet zu werden, die Lösung im Anderen zu finden und in Wahrheit benutzen wir ihn als Spiegel für unsere Probleme und schreien ihm das ins Gesicht, was wir an uns nicht mögen und nicht sehen wollen. Erst wenn wir das erkannt haben, können wir wirklich an uns arbeiten und so lange wir noch mit ignorantem Schreien beschäftigt sind, ist alles vergeben. 

Nicht so schön ist es, wenn man auf verschiedenen Stufen steht. 

Wenn man nicht beim Anderen sucht, sondern an sich selber arbeitet.

Wenn man nicht versucht den Anderen zu verändern, sondern lieber das eigene Leben zu gestalten beginnt, selbst wenn man devot ist, weil man aufgegeben hat, dass der Andere aktiv wird.

Befriedigend ist es dennoch nicht, aber es fühlt sich besser an, als zu warten auf eine Veränderung, die vom Partner abhängig ist.

Kleine Schrittchen führen einen auch weiter, selbst wenn es mal ein paar zurück geht, geht es dann eben wieder weiter. Mal eine kleine Pause einlegen ist auch nicht schlimm, wenn man dadurch dann wieder Kraft hat, um voran zu kommen. 

DS technisch ist es auch entspannt. Abends Ketten, ab und das Essen auf dem dem Boden. Hier und da mal eine Anrede, eher sporadisch und als freundliche Geste, nicht unbedingt als Status benutzend.

Status, Machtgefälle, das gibt es scheinbar nicht mehr.

Die Lust wieder finden, ja darüber reden wir, dann ist es auch schon wieder vom Tisch, noch bevor wir aktiv etwas machen.

"Oh, eine neue Peitsche? Ach nein, die letzte neue ist kaum benutzt worden, warum noch eine neue kaufen?", sage dann ich eher, denn neues Equipment bringt keine Lösung.

Nun ist es eher ein: "Welchen Film schauen wir heute Abend? Magst Du vielleicht einen alten sehen?" 

Rentnerleben sagte ich früher, nun ist es Realität geworden.

Welchen Film magst Du schauen, was essen wir heute, oh noch einkaufen gehen, aber nicht vergessen, die Shrimps sind leer, ach und ich habe Werner, Walter, weiß nicht wie er heißt, getroffen...

Wundervoll...

Die radikale Realität tut verdammt weh.

Scherzhaft gab und gibt es im Internet so eine Grafik mit: 

Suchen Sie ihren Wunschpartner aus, Sie haben X Punkte zur Verfügung, jede Charaktereigenschaft kostet aber so und so viele Punkte... und dann folgt eine Liste und man kann höchstens 2-4 Sachen aussuchen und möchte natürlich fürchterlich viele zusätzlich wählen.

So ist es eben.

Die Qual der Wahl.

Hatte ich früher einen Herrn der tolle Reden schwang, setzte er nichts davon in die Tat um, er war ein Schwätzer und schlimmeres. Ein anderer war wirklich toll, super TPE Herr, log aber hinter meinem Rücken und ich mag nicht wissen, was da noch verborgen ist, von dem ich bis heute nichts ahne, andere halten Grenzen nicht ein und sind gewalttätig usw. Fazit ist, den Perfekten Partner gibt es nicht. 

Man wächst aneinander, miteinander, gewöhnt sich aneinander und lernt sich lieben, mit all seinen Macken und Eigenarten... in der Theorie. Und die Realität?

Man lebt sich auseinander?

Man lernt sich kennen, hat vom Anderen ein Fantasiebild, sieht Dinge, die man gerne sehen möchte, erkennt die rettende Lösung in ihm, die er nicht sein kann, weil man lediglich in sich selber nach Lösungen suchen kann und ist dann enttäuscht? Und dann benutzt man den Anderen als Spiegel und projiziert seine Ent-täuschung auf ihn und lässt es an ihm aus, lässt es ihn dauerhaft spüren? Bis?

Oder lebt nebeneinander her, wie freundliche und höfliche Menschen das eben so tun?

"Ja, das Essen heute war sehr schmackhaft, ist Dir gut gelungen! Heute Abend im Fernsehen läuft übrigens Tatort, aber wir haben ja kein normales Fernsehen mehr, wir können stattdessen ja Schimanski auf Blue-Ray sehen. Hast Du Lust dazu?"

Ja, erm, nein, eher nicht. Nein danke.

Ich gestalte derweil lieber mein Seelenwohl neu um, daran liegt mir wirklich was und davon habe ich dauerhaft was, das kann mir keiner nehmen und wenn es mir besser geht, geht es den Menschen um mich herum besser. Wenn das mehr Menschen machen würden, würde es der Menschheit besser gehen und wenn wir wieder etwas an unserer Beziehung arbeiten können, stehe ich gerne zur Verfügung :)

Montag, 6. März 2023

Staubschichtbeseitigung

 Um die mehrfach gestellte Frage zu beantworten warum ich nichts schreibe: 

Weil wenig passiert.

Alltag ja.

DS so gut wie gar nicht.

Ab und an ein Brief mit Anweisungen und lieben Worten, wenn Monsieur lange aus dem Haus ist.

Sehr selten den Tisch auf dem Boden, von dem ich essen darf, wenn er zuhause is(s)t.

Nachts die Kette am Halsband.

Das wars dann auch schon wieder.

Worüber soll ich schreiben?

Nachdem Corona ausbrach haben wir nahezu alle außerhäuslichen Aktivitäten eingestellt und immer überall Maske getragen, mit dem Erfolg dass wir kein Corona bekamen, bis es uns nun doch erwischt hat. Monsieur schleppte es an und erwischte es wesentlich schlimmer, da er "nur" drei Impfungen hat und ich, wegen meiner Krankheit und Immunschwäche immerhin fünffach geimpft, samt gepimpter Impfung besser dastand, bekam nicht einmal einen positiven Test, trotz schwacher Symptome, aber so konnte ich ihn ordentlich pflegen und umsorgen, verhätscheln und den Laden schmeißen.

Nun ist auch geklärt, wie wir auf Corona reagieren und wie ernst es für uns ist.

Jetzt muss Monsieur erst einmal wieder fit werden und dann geht der öde Alltag wieder von vorne los.

Hatte ich von seiner neuen Peitsche geschrieben?

Üblicherweise hatte er sie, als sie neu war, ein, zwei, drei Mal benutzt und nun verstaubt sie bei den anderen.

Ich müsste mal wieder ein neues Bild unserer Sammlung machen, die wächst ja schon stetig, sieht auch aus wie neu!

Wir haben mal das System geändert. Nun hängen nicht mehr alle am Brett beieinander, sondern wir haben direkt am Bett Haken befestigt, an denen Monsieur seine Lieblingsstücke griffbereit hat, so dass er sie umgehend bei Lust und Laune einsetzen kann, ohne sich zum Brett bequemen zu müssen, mit dem großen Erfolg, dass sie nun auch dort unbenutzt abhängen können...

Eigentlich müsste all das auf mein Ego gehen, tut es allerdings nicht, denn die Playstation ist definitiv nicht so heiß wie ich! Ihre Lüftung ist nichtmal an.

Trotzdem kann ich da einfach nicht mithalten. Man muss halt wissen, wenn man das falsche System hat und es nicht an einem selber liegt. 


Sonntag, 22. Januar 2023

Gefühle einer Sklavin

 



Ich wollte immer zeichnen und malen lernen, um meinen Blick auf die Welt anderen zugänglich zu machen und ich habe zusätzlich begriffen, dass man auch Gefühle zeigen kann.

Zwar birgt es immer ein Risiko, weil man seine Seele offen darlegt und sich verletzlich macht, jedoch gibt es auch die kleine Chance, dass man andere Menschen berührt und das ist es mir wert.

Zeigen möchte ich, was ich empfinde, wenn ich für meinen Herrn knien darf, wenn ich mit ihm, mit unserer kleinen Welt, im Reinen bin und alles perfekt ist. 

Samstag, 14. Januar 2023

Entweder oder…

 Vorgestern Abend gab es freudig den Arsch versohlt, jedenfalls war es für Monsieur freudig, für mich eher schmerzhaft. Nach meiner Beschwerde, dass es immer die eine Backe trifft, gab es dieses Mal mehr als fünf auf beide Seiten. Wie viele hier habe ich nicht mitzählen können, weil Monsieur damit beschäftigt war seinen Schwanz an mir zu reiben und zu erzählen, dass ich den eben nicht bekommen werde. Sehr gemein!

Mit glühendem Hintern, musste ich dann in seinen tröstenden Armen, in den Schlaf finden. 

Gestern gab es morgens und abends je fünf auf die Oberschenkel, beide Male so, dass ich dachte, man müsste sie ewig sehen! Tatsächlich waren sie wenige Stunden später bereits verblasst und verschwunden. 

Mein Schuhproblem habe ich auch gelöst! Eigentlich bestelle ich keine im Internet, denn was ich dir sehe und was dann im Karton bei mir ankommt, hat oft nicht viel miteinander zu tun, daher hatte ich es aufgegeben, jedoch stöberte ich ein wenig herum und entschloss mich dann doch nochmal einen Versuch zu starten. Gestern kamen sie an und ich bin begeistert!

Ich bin recht naturverbunden und wenn es möglich wäre, würde ich immerzu barfuß gehen, daher bevorzuge ich leichte und flexible Schuhe. Bestellt hatte ich Stiefeletten aus Mischleder und beim Auspacken dachte ich  erst, dass sie zu klein sind, dann passten sie jedoch perfekt und besser noch, waren total leicht und die Sohle ist ein Traum! Der perfekte Schuh!

Sie wiegen kaum etwas und sehen auch noch schön aus und natürlich ist es auch und vor allem wichtig, dass sie Monsieur auch gefallen, was er bestätigte. 

Meine Sorge, dass das Leder recht empfindlich sein könnte, teilt er allerdings und was war seine Lösung? Wie gesagt, bei Schuhen bin ich recht mäkelig und wir gehen sehr ungerne einkaufen… er bestellte direkt ein zweites Paar! Also ist was Thema hoffentlich für die nächsten Jahre durch! Und ich bin so glücklich, zufrieden und sehr dankbar dafür!

Kommende Woche wird nochmal etwas stressig, dann sollte es etwas ruhiger werden, wobei Monsieur sich dann wohl wieder vor seine Playstation verkriecht. 

Eigentlich hatte er gesagt, er schreibt einen Blogeintrag zum Thema Regeln, was seine eigene Idee war und ich war und bin schon sehr gespannt, jedoch ist heute der erste Tag an dem wirklich nichts ansteht, außer dass er einen Friseurtermin hatte, in der Zeit machte ich Yoga und hinterher brunchten wir gemütlich. Danach schauten wir eine Serie zusammen und nun ist die Playstation wieder an. Ich hatte gehofft, dass nach den stressigen Tagen, in denen sie komplett aus blieb und er Zeit und Aufmerksamkeit für mich hatte, es etwas verändert hätte, aber jetzt stelle ich alles wieder in Zweifel und sehe ein Ablaufdatum. 


Donnerstag, 12. Januar 2023

Regeln sind...

 


Eigentlich ist das ein Nachtrag zum Tagebucheintrag eben, denn als ich den abschließenden Satz schrieb: 

"Ist das TPE?

Ja, weil ich nicht zu bestimmen habe, wie viel DS es gibt, auch wenn es kein DS gibt oder nur wenig, egal wie frustrierend es ist."

fiel mir auf, dass ich im Prinzip derzeit keine Regeln habe, die ich befolgen muss. Da sind Standardregeln, die ich im Kopf habe, die der Respekt und die Loyalität vorgibt und die man eben hat, andere die aus der Gewohnheit heraus entstanden sind und die man beibehalten hat, aber nichts, was Monsieur im Moment kontrollieren muss und bei dem Gedanken ist mir aufgefallen, dass ich so sehr darauf bedacht bin ihm alles abzunehmen, keine Umstände zu machen, ja keine Arbeit zu verursachen, dass Regeln eben auch eine Verpflichtung vom Herrn der Sklavin gegenüber sind, denn er muss ja auf die Einhaltung der Regeln achten. 

Monsieur drückte es mal so aus: "Du benutzt die Regeln, um mich zu kontrollieren!"

Gemeint war die Situation, in der ich angesprochen hatte, dass er Regeln nicht kontrolliert und ich sie nach und nach nicht mehr beachte, weil ich meine, dass sie ihm dann nicht wichtig sind und wenn sie ihm nicht wichtig sind, warum muss ich mich daran halten? Sie machen für mich doch nur Sinn, wenn ihm etwas daran liegt?!?

Daraus entstand eine Diskussion (kann man mit seiner Sklavin diskutieren?) darüber, für was Regeln überhaupt nütze sind.

Ende vom Lied, nach und nach schliefen die Regeln wieder ein und ich beließ es dabei, um keinen Streit zu provozieren und keine Arbeit zu machen.

Eben dann der Gedanke wieder.

Noch dazu der Gedanke: Ist TPE ohne Regeln möglich?

Wie sinnvoll ist das ganze?

Und im gleichen Zug direkt: Wenn ich das nun alles anspreche, mache ich dann kaputt, was gerade neu am entstehen ist?

Sollte ich also lieber ruhig sein und genießen was ich habe?

Ich bin aber kein seichtes Gewässer, ich bin ein reißender, tosender Fluss mit Wasserfällen!

Ich kann nicht leise und still, tut mir leid und meine Gedanken sind im Moment auch laut, die müssen auch raus und verschweigen bringt nichts, das ändert nichts, dann weiß der Andere nicht, was in einem vorgeht, das wäre unfair, dann reagiert man vielleicht total seltsam und keiner versteht warum man so ist. Also lieber offen sagen, oder schreiben was los ist, auch wenn es vielleicht weh tut.



Sparflamme

 Gestern passierte recht wenig, man merkt deutlich, wie ausgebrannte Monsieur im Moment ist.

Ich hielt mich an seinen Zettel, verhielt mich brav und bekam zur Belohnung, als ich einige Bilder weitergeleitet hatte, die mir bei BDSMlr gefallen hatten, die Erlaubnis, beim Einkaufen mir etwas Leckeres auszusuchen. 

Sklavin sein bedeutet nicht immer, dass man benutzt wird, viel öfter ist es eben einfach, dass man füreinander da ist und Monsieur braucht gerade einen Menschen, der ihm den Rücken stärkt und das versuche ich.

Abends im Bett gab es fünf mit dem dünnen Stock auf den Hintern und das wars dann auch schon. Total unspektakulärer Tag.

Morgens konnte Monsieur endlich ein wenig länger schlafen und prompt gab es auch dann wieder fünf Hiebe und weil ich meckerte, dass es immer die gleiche Backe trifft, wechselte er die Seite und ich mag es kaum erwähnen, er schlug freudig grinsend härter zu. 

Ist mir das eine Lehre? Nein... ich bin da ziemlich resistent.

Habe ich dann  noch immer eine große Klappe? 

Ehrlich gesagt, sie wird nur größer.

Kann man mir so Grenzen zeigen?

Nein, bisher nicht, egal wie groß der Schaden hinterher ist.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Heute Abend darf und soll ich wieder einen Hoodie tragen, auch wenn ich keine Spuren mehr habe.

Ansonsten, nichts erwähnenswertes. 

Ist das TPE?

Ja, weil ich nicht zu bestimmen habe, wie viel DS es gibt, auch wenn es kein DS gibt oder nur wenig, egal wie frustrierend es ist.



Mittwoch, 11. Januar 2023

Schnöder Alltag

 Gestern war ein wirklich ruhiger Tag, was nicht schlecht klingen soll!

Monsieur ist im Moment wirklich durch, man merkt es ihm an. Früh aufstehen, wenig schlaf, spät ins Bett, dazwischen, mit etwas Glück ein kleiner Power-Nap und ich kann ihm wenig abnehmen, sondern höchstens emotional beistehen und mit kleinen Freuden den Tag versüßen.

Gestern hinterließ er mir, nach längerer Zeit, das erste Mal wieder eine Nachricht mit Anweisungen, was ich zu frühstücken habe und außer dem Haushalt machen soll, plus ein paar liebe Worte. Das freute mich sehr, zumal ich nicht damit gerechnet hatte!

Als er dann zurück war, fertig und müde, hatte ich die Wohnung geputzt und mein Magen knurrte, jedoch wollte Monsieur sich gerade ein wenig hinlegen, also überlegte ich, was ich mir für eine Kleinigkeit machen könnte, zur Überbrückung, bis er wieder fit ist, da hatte er uns schon eine Pizza bestellt. Er ist immer sehr umsichtig. Wenn er denkt, dass ich zu viel mache, versucht er, auf seine Art, mir Arbeit abzunehmen. Also mümmelten wir faul auf dem Sofa Pizza und schauten seine Serie weiter.

Ich ging mit dem Hund raus, traf dabei wieder nette Leute, denn mit einem Hund bekommt man automatisch einen neuen Freundeskreis dazu und Monsieur hatte noch viel im Büro zu tun, wobei er mich diesmal im Wohnzimmer ließ. Ich habe es auf seine Müdigkeit geschoben und nichts hineininterpretiert, statt dessen darum gebeten in die Badewanne zu dürfen.

Kleiner Luxustag also, Pizza, Badewanne... Ruhe :)

Abends im Bett gab es fünf Hiebe mit dem dünnen Stock auf den noch immer geschundenen Hintern, was wirklich zwiebelte, muss ich gestehen und mein Herumgejammere wurde erhört, denn es gab zwar keine Gnade, dafür aber Kuscheleinheite, so wie ich es mag.

Heute morgen war Monsieur und ich hatte mir abends vorher schon gesagt, dass er sicher keine Zeit für einen Zettel haben würde, ich also einfach nochmal den vom Vortag lesen werden, aber tadadadaaaa! Es lag ein neuer Brief auf seinem Kopfkissen für mich parat! 

Liebe Worte, Anweisungen zum Frühstück und was ich außer dem Haushalt zu tun habe, wann er zurück sein wird in etwa, mehr brauche ich ohnehin nicht und es gibt ein schönes Gefühl, für das ich wirklich dankbar bin.

Er tut mir leid, dass er so viel Stress im Moment hat, aber bald gibt es auch wieder ruhigere Tage, dann bekommt er hoffentlich eine Mütze mehr Schlaf und mal sehen, wie er die Zeit dann nutzen möchte.

Dienstag, 10. Januar 2023

Neuer Hoodie

 Die Nacht war kurz und Monsieur ließ mich schlafen. Ich wurde kurz wach, als er aufstand und das Schloss der Kette löste, dann döste ich wieder ein und schrak auf, als er sich verabschiedete und merkte nicht, wie ich wieder einnickte, bis der Wecker klingelte. 

Dann das Bett mit den Flecken (siehe Eintrag von gestern) und meine Gedanken dazu, danach noch schnell den Müll zusammengepackt, damit ich ihn mit dem Hund runterbringen kann und an der Türe stand nun auch schon Monsieur, der von der Arbeit zurück war, weil er nur wenige Termine hatte und von zuhause den Rest erledigen konnte. Wir gingen gemeinsam mit dem Hund raus und holten uns noch Brötchen und  danach gab es für alle ein feines Frühstück und bevor es zurück an die Arbeit ging, mussten wir noch in die Stadt, etwas besorgen. 

Eigentlich gehen wir nur noch in die Stadt, wenn es unvermeidbar ist und nun war es mal wieder so weit. Hinterher fühlten wir uns durchaus bestätigt, warum wir es so handhaben. Jedenfalls standen ein paar Erledigungen an und Monsieur hat mir einen neuen XXXL Hoodie gekauft, denn nachts hatte er auch erwähnt, dass er wieder mehr auf die Nackthaltung achten möchte, alleine schon, um sein Werk, die Striemen die er wirklich öfter anbringen muss, so seine Worte, sehen zu können. Ich bin ja mal gespannt...

Unterwegs spürte ich dann zunehmend unangenehm, wie meine Strumpfhose über meinen Hintern kratzte. Eigentlich hatte ich morgens nichts bemerkt. Zwar fühlte er sich unter meinen Fingern rau und uneben an, aber beim Sitzen gab es keinerlei Probleme. Umso später der Tag, umso mehr machte sich dann doch bemerkbar, dass unter der Haut was brodelte und die Reibung war wirklich nicht sonderlich förderlich. 

Monsieur freute sich über meinen kleinen Bericht und sparte nicht mit Streicheleinheiten, um den Effekt zu verstärken. 

Eigentlich hätte ich noch ein paar normale Schuhe gebraucht. Das Problem war, dass wir schon vollkommen durch waren und ich Schuhe shoppen hasse und es für einen Anlass sein sollte. Was ich mag, durfte nicht mit und was hätte mit dürfen, mochte ich nicht. Zusätzlich gibt es da so ein Ding.

Ich lernte meinen ersten Dom und Mann kurz nach meinem 20. Geburtstag kennen und er sagte damals, dass ich meine Unterwäsche und alle Hosen zu zerschnibbeln habe und meine Schuhe, die nicht mind. 8cm Absatz haben, wegschmeißen soll, was ich auch wirklich tat. 

Man sollte an der Stelle wissen, dass ich ausschließlich Jeanshosen trug, T-Shirts und Turnschuhe. Kein Scherz. 

Das war also plötzlich alles weg und wurde ersetzt durch Kleider, Röcke, Strapse, Overknees, Heels in verschiedenen Varianten, keine Unterhosen mehr, BHs durfte ich noch haben. 

Also lernte ich mit 8cm und mehr zu gehen. Ich werde nie vergessen wie ich in einem italienischem Schuhgeschäft 12cm Pfennigabsatz trug und damit herumstolperte und der Besitzer mich ansah, als würde ich das nie lernen und tatsächlich konnte ich später mit ebensolchen Schuhen über den Spielplatz rennen und war so schnell wie andere mit flachen Schuhen. 

Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich hatte nie den Zwischenschritt.

Flach geht, 8cm und mehr geht.

Dazwischen?

Geht nicht.

Ich kann zb nicht mit 4cm Absatz gehen, dann eiere ich herum und da ich die letzten Jahre nur flache Schuhe trug, würden mir für den Anlass hohe Absätze schnell schmerzende Füße bescheren und dann waren wir schon länger unterwegs und es nervte mich und Monsieur hasst shoppen allgemein, dementsprechend war seine Laune, so dass ich vorschlug diese Entscheidung zu vertagen, denn Schuhe kann man wirklich überall schnell besorgen und ich muss diese Woche noch zum Neurologen, also kann ich an dem Tag nochmal, mit frischer Laune, schauen gehen. Monsieur war zufrieden und wie ich annehme, sehr glücklich mit dem Vorschlag.

Auf dem Weg zum Auto bemerkte er auch noch seinen grummelnden Magen und ich brachte die süßen Teilchen ins Gedächtnis zurück, die wir mit den Brötchen morgens zusammen gekauft hatten, somit war sein Tag gerettet und meiner, mit dem Gedanken, dass es wieder mehr Anlass geben wird, um Hoodies zu tragen!

Abends, bevor Monsieur nochmal an den Schreibtisch musste, ließ er mich zu seinen Füßen auf den rauen Sisalteppich (elendiges Drecksteil, dass sofortige Laufmaschen produziert, Schürfwunden entstehen lässt und selbst beim bloßen dastehen, die Füße schmerzen lässt) knien, Arsch in die Höhe, wie er es mag und gab mir eine kleine Statuserinnerung, wie ich es mag. Merci Monsieur! 

Danach erledigten wir beide noch ein paar Kleinigkeiten und als ich, früher als er, fertig war, wurde ich ins Büro zitiert, wie den Abend zuvor ebenfalls und durfte im Ohrenbackensessel ein wenig chatten. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, dabei ab und zu über meine Schulter zu linsen, was ich so treibe.

Es macht mich traurig, wenn andere Doms fragen, ob ich heimlich im Chat sei. Nein, egal wie es in unserer Beziehung steht, ich mache nichts heimlich und das ist auch kein DS oder TPE Ding, ich hintergehe keine Menschen. Das nennt man Respekt, Loyalität und es verbirgt sich auch noch hinter vielen anderen Namen. Ich möchte nicht hintergangen werden und handhabe es ebenso.

Als Monsieur auch fertig war und alles für den nächsten Tag vorbereitet hatte, gingen wir noch mit dem Hund raus und im Bett gab es fünf Hiebe mit dem dünnen Stock auf die Vorderseite der Oberschenkel. Eine Erinnerung. Ich sei dann leichter zu handhaben. Auch ich kann mich dann besser erinnern. Es braucht ohnehin keinen Grund.

Neuerdings zapple ich ein wenig dabei, was mich selber verwundert hat und als ich mich seitlich umdrehte, konnte ich schlecht einschlafen, weil die Striemen brannten, aber sein Arm um mich herum war tröstlich und ich schlief dann doch noch ein.

Heute morgen zierten dann immerhin feine Linien meinen Schenkel!

Und ja, sitzen ist heute nicht ganz so schön. Eine interessante Mischung aus blauen Fleck-Gefühl und Reibekuchen.



Montag, 9. Januar 2023

Bettzeug waschen

 Heute morgen wollte ich das Bett machen. Monsieur ist es wichtig, dass das Bett schön gemacht ist und ich weiß wie er es mag, wie akkurat und ordentlich. Ich mag es eher zerwühlt, dann hat man weniger Respekt davor abends reinzukriechen und es sieht gemütlicher und einladender aus, er hingegen empfindet es als Hochgenuss das schön mühevoll gemachte Bett abends zu zerstören, also wollte ich mich dran machen und dann sah ich es auch schon, ein paar verteilte Blutflecken und da sind wir uns einig, die finden wir beide ekelig.

Bettzeug abziehen, schnell in die Maschine, danach in den Trockner, so dass heute Abend alles frisch und sauber ist und während ich das mache, denke ich über unsere Unterschiede und Gleichheiten nach.

Ich hasse Bettenbeziehen, wirklich, ich hasse es! Ihm macht es nichts aus, er denkt dann daran, wie er sich später in das schöne frische Bett legt und freut sich drauf, also macht er es recht gerne und dafür bin ich ihm dankbar, aber das ist nicht worüber ich nachdenke, sondern wie die Flecken dorthin kamen.

Es sind kleine Flecken von meinem Hintern.

Eigentlich ist es ein wenig lustig.

Ich bin nicht maso, ja ja das erwähne ich oft, weil Schmerz für mich Schmerz ist und aua macht. Stolz bin ich hinterher, absolut stolz und Striemen sind eine tolle Erinnerung im Alltag, aber in dem Moment, wenn Monsieur mit der Gerte, dem Stock, einer Peitsche auf meinem Po herum haut, dann ist da einfach nur der Schmerz. Mal brennend, mal reißend, mal zwirbelnd, aber eben einfach Schmerz und wenn man mich hinterher fragen würde, wie mein Hintern aussehen würde, nachdem er sich ausgetobt hat, würde ich nicht sagen können, ob er arg verstriemt ist, oder man am nächsten Tag überhaupt noch etwas sieht, wobei das bei mir so eine Sache ist, denn Spuren bleiben schwer und verschwinden schnell wieder.

Wir hatten lange kein DS mehr, nur ab und zu Sex mit ein wenig Haue und deshalb war ich auch lange nicht mehr bei BDSMlr schauen, jedoch tat ich es nun doch mal wieder und beschwerte mich dann.  Da sehe ich diese ganzen Bilder von Frauen, die sonst was, sonst wo, sonst wie tief reingesteckt bekommen und in schillendernden Farben erglühen, die in sonst welchen Positionen gekettet sind und sonst was erleben dürfen und ich kann das so gut nachempfinden, weil ich so einiges davon schon selber erleben durfte und dementsprechend fehlt es mir wieder, also schreibe ich ihm das und er kommt rüber und meint, ich soll ihm das doch mal zeigen und durchblättert so meinen Account und sieht in den ersten Beiträgen gar nichts in der Richtung und lacht.

Was ich meinte war weiter unten und da ich breit gefächerte Accounts abonniert habe, ist eben nicht immer im oberen Bereich Hardcorezeug, aber sich darüber lustig machen?

Später machte ich mir die Mühe und habe ihm dann zufällig angezeigtes Zeug geschickt und dann verstand er schon eher was ich meinte.

Als wir uns kennenlernten hatte ich die Sorge, dass dieser intellektuelle Mensch, mit der spitzen Sprache zu soft für mich sein könnte. Dann lernte ich ihn näher kennen und machte mir Gedanken, dass er zu distanziert ist und zu unterkühlt, denn ich brauche beides. Absolute Härte, aber eben auch Wärme und Nähe. Er hatte mir die Webseite von Greyhound gezeigt und ursprünglich hatte sie einen Raum, einen Knopf im Ohr, über den sie Anweisungen bekam und das dann alleine ausführen musste. Ich fand ihr Leben sehr spannend, mir persönlich fehlte die körperliche Nähe! Zwar finde ich es reizvoll zu sagen, dass ich eine gewisse Zeit alleine  in "meinem Bereich" eingesperrt bin, aber so permanent alleine, das wäre nichts für mich.  Jedenfalls  anhand solcher Beispiele hatte ich gemerkt, dass wir schon auch in die selbe Richtung gehen und wo er ursprünglich sagte, er könne nicht so oft zu mir kommen und dann doch täglich vorbei kam, oder fragte ob ich zu ihm kommen möchte, merkte ich, dass auch er die Nähe braucht, so wie ich.

Da ich nicht so die Profil-Leserin bin, oder es wirklich nicht in seinem stand, da streiten wir uns bis heute drüber, wußte ich nicht, wie gerne er auf intime Stellen herum knüppelt (wer weiß, ob wir sonst zusammen wären), jedenfalls hat mir das schnell gezeigt, dass er doch sehr hart sein kann. Ihm gefiel der Gedanke, dass ich nicht angekettet sein muss, sondern rein durch Willenskraft die Beine spreize, egal mit was er mich schlägt und ich weiß bis heute nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich dabei gefesselt wäre.

Wie auch immer, über diese Dinge dachte ich beim Bettenabziehen nach und dass er mich gestern mit dem dünnen Stock schlug, damit es nicht so laut ist und ich wirklich dachte, es gäbe keine Spuren die bleiben würden und dass er übertrieb, als er meinte, wir sollten da was drauf machen, weil mein Hintern wund wäre. Der Schmerz ist Schmerz und der Unterschied gar nicht so groß, ob er so aussieht wie von gestern, oder viel weniger Spuren hat, was mich sehr wundert. Mag vielleicht an den Hormonen liegen. Oder daran, dass ich auch seine Reaktionen beachte und mich nicht immer im Blickfeld habe, sondern seine Lust und die genieße. 

Ursprünglich, als wir die ersten Nachrichten schrieben, faszinierte mich seine Sprache, seine Wortwahl. Aussehen reizt mich wenig, Intelligenz umso mehr. Wenn dann jemand meine Gedanken ficken kann, dann ist es um mich geschehen. 

Lust entsteht zuallererst im Kopf, der Körper zieht nach.

Nach Nächten wie der letzten weiß ich wieder, warum wir zusammen gekommen sind, nach den letzten Monaten nicht, wie wir zusammen bleiben konnten.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber auch sie ist nicht unsterblich.