Samstag, 1. Juli 2023

Ich möchte geben

 


Dieses Bild habe ich vor sehr vielen Jahren gemacht. 

Vor hmm vielleicht 15? 

Ich weiß es nicht mehr genau.

Eigentlich wollte ich ein Gefühl verbildlichen.

Meine innere Sklavin, die vorhanden ist, kein Halsband tragen darf und herrenlos ist.

Das leere Halsband, das vorhanden ist, aber keine Sklavin zum Tragen haben darf.

Verwelkende Tulpen, für eine verronnene Zeit. 

Ähnlich geht es mir wieder, aus ähnlichen und doch ganz anderen Gründen und da kam mir wieder dieses Bild in den Sinn, nach so vielen Jahren.

Ich mag und ich hasse das Bild.

Um genau zu sein dachte ich mir: "Nun hat er mir wieder eine Tinte geschenkt und ich werde sie wieder kaum, oder gar nicht benutzen, weil es keinen Grund gibt, weil ich so gut wie nichts per Hand schreibe, dabei hatten wir mal im Sinn, dass ich täglich ein Mantra schreibe, aber das Mantra wurde abgeschafft, weil es ihn traurig stimmte, weil er dem Mantra nicht gerecht wurde und statt daran zu arbeiten, dass man wieder in eine Art Einklang kommt, dass man dem Mantra wieder gerecht wird, schafft man das Mantra ab und kapituliert! Dabei habe ich so viel zu geben. 

Es wäre schön gewesen täglich das Mantra in einer besonderen Tinte zu schreiben, mit einem besonderen Füller. Sich Gedanken zu machen, mit welcher Farbe, eine Auswahl zu treffen und alleine diese Bedacht, diese Mühe stellt bereits schon Liebe da, ist schon so bedeutend, jedoch ist genau das das Thema. Es ist zu wenig übrig..."

Ehrlich gesagt ging es ja noch weiter mit den Gedanken, denn ich hinterfrage meine subbigen Gedanken immer, ob sie anmaßend sind, ob sie zu fordernd sind, ob sie topping from the bottom sind und dabei kam ich darauf, dass ich so viel zu geben habe! Es sind ja keine Forderungen, wenn ich eigentlich etwas geben möchte?!?

Ich möchte dienen, ich möchte lieben, ich möchte dahinschmelzen und anbeten und knien und kriechen!

Wie kann das topping from the bottom sein?

Statt dessen haben wir nach wie vor eine WG, eine unglückliche WG. 

Eine sehr unglücklüche WG, in der nun noch ein Zimmer frei wird, weil mein letztes Kind auch noch erwachsen wird und ausziehen wird und die Lücke, die ich immer mit meinem Herrn stopfen wollte, die Vollzeitsklavin sein wollte, die man sich immer so erträumte, endlich vollkommen alle Möglichkeiten haben und nutzen können, diese Möglichkeiten sind nun eine noch größere Belastung, denn alles was vorher Monsieur sagte, warum DS eben seiner Meinung nach nicht möglich ist, ist über die Jahre immer mehr weggebröckelt und weniger geworden und statt dass dann DS mehr wurde, wurde es noch weniger und unsere Bindung noch unspürbarer und nun?

Nun ist da bald ein Raum mehr und klar, ich kann ihn mir einrichten, ich kann ein Yoga und Hobby Raum daraus machen und ihn total schön und gemütlich einrichten und ihn ganz wundervoll machen! Ideen habe ich genug in meinem Kopf!

Oder doch lieber gleich eine ganze kleine Wohnung?

Den großen Sprung wagen und auf die eigenen Beine stellen und mich selber wieder finden, den besten Mitbewohner der Welt, mich selbst?

Und dadurch dann eine neue Perspektive finden, jemanden, den man wieder alles geben möchte, weil er es haben möchte, wirklich haben möchte und es nicht nur annimmt, sondern auch fordert, weil er es ebenso braucht, ebenso süchtig danach ist, wie ich?

Klingt das nicht viel attraktiver? 

Was habe ich zu verlieren?

Was habe ich zu gewinnen?


1 Kommentar:

  1. Du hast nichts zu verlieren, und kannst deinen Seelenfrieden wiederfinden und vielleicht einen neuen Herrn...

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