Samstag, 20. April 2024

Plaketten und Regelkarten

 Monsieur hatte nicht nur die Zahlenplaketten angeschafft, sondern auch wunderhübsche Karten, um darauf unsere Regeln niederzuschreiben. 

Habe ich mal erwähnt, wie sehr ich seine Schrift liebe?

Jedenfalls ergab sich aus einem Gespräch heraus, dass es praktisch sein könnte, wenn sich auch eine Öse an den Regelkarten befindet und Monsieur ist Ästhetik wichtig, also suchte er passende heraus und das Ergebnis ist wirklich toll! Gefällt uns sehr gut :)

Man kann damit tolle Dinge machen, jedoch hatte ich an eine Sache nicht gedacht und sie kam an einem der folgenden Tage.

Monsieur und ich haben ein unterschiedliches Verständnis von Streit. Ich meine damit etwas wie eine ausgeartete Diskussion, in der man bereits wütend ist, vielleicht sogar eine übergriffige Sprache benutzt, zu laut ist und das Miteinander abhandengekommen ist. Monsieur hat eher ein Bild wie eine gute Diskussion und meinte damit, wenn ich Redebedarf habe, auch mal Kritik äußern möchte und hat die Karte: Umgang mit Streit genannt. Unterhalb der Überschrift folgt dann ein kurzer Text, der beschreibt, wie ich mich zu verhalten habe, wenn ich ein solches Gespräch suche. Ich soll den Gesprächsbedarf also ankündigen und er nimmt diesen Wunsch innerhalb der nächsten 24h wahr. Dabei habe ich dann eine bestimmte Position einzunehmen, damit ich auch während eines solchen Gesprächs bzw. gerade währenddessen meinen Platz spüren kann und er ganz klar ist.

Die Karte endet mit: Du bist wertvoll und wirst gehört.

Perfekt!

Jedoch ist das eine Verhaltensumstellung und ich denke nicht unbedingt daran, wenn es denn mal soweit ist und ich hatte die Karte einmalig lesen dürfen und dann kam sie in die kleine Box für alle Regelkarten. Die Überschrift hatte ich noch im Kopf: "Umgang mit Streit", aber den Rest nicht wirklich und als ich dann ein paar Tage später Redebedarf hatte, kam mir nicht in den Sinn diesen anzukündigen, sondern schrieb es Monsieur nachts, bei Skype, als er schlief, um es nicht zu vergessen.

Am nächsten Morgen schmiss mich Monsieur unsanft aus dem Schlaf. Er machte einfach das Licht an und befestigte die Plakette mit 1 darauf samt Streitkarte an meinem Halsband und erklärte mir dabei, dass ich hätte wissen müssen, dass ich den Gesprächsbedarf anders anzukündigen habe, er jetzt aber wirklich keine Zeit habe weiter darauf einzugehen und ich beides, Plakette und die ganze Karte, bis zu unserem Gespräch tragen müsste. Es sei ja auch eine gute Erinnerung für ihn. Und schon war er wieder weg und ich saß vollkommen verdattert da und musste das erst einmal im Kopf sortieren und begreifen.


Tolle Wurst! Dafür war die Öse also auch gut geeignet!

Wenn ich nur zuhause bleiben müsste, wäre das ja nicht so schlimm, aber nein, ich musste natürlich raus und hatte immer Sorge, dass man sie sehen könnte, auch wenn mein Pulli hochgeschlossen war. Ich klapperte damit herum wie ein Hund! Also griff ich mir ständig panisch in die Richtung, um mich zu vergewissern, dass sie weiterhin unsichtbar blieb.

Wir kamen später drauf, dass wir eben ein unterschiedliches Verständnis für das Wort "Streit" haben und änderten die Karte nun auf: Redebedarf 

Das System finde ich fantastisch, alleine schon, weil das Halsband so an Sinn gewinnt und mir dadurch auch wieder mehr mein Platz gezeigt wird. 

Ich finde es sooooo wichtig meinen Platz zu spüren, denn das gibt mir Sicherheit und Halt. Dann kann ich gefestigt in die Welt hinausgehen und bin selbstbewusster.

Auch bin ich dankbar dafür, dass Monsieur sich Gedanken macht und so gute Ideen hat. Mal sehen, was für Karten noch hinzu kommen, denn bisher sind es nur eine Hand voll. 

Mittwoch, 10. April 2024

DIE perfekte Sklavin

 Ich wurde kürzlich gefragt, ob wir nicht doch mal wieder zum Stammtisch kommen möchten. 

Früher ging ich regelmäßig alleine hin und fand es ganz toll dort, jedoch ist das nun auch bereits mehr als 15 Jahre her und die Menschen haben sich verändert, jedenfalls die virtuellen Leute, die ich im Chat und auf Webseiten so erlebe und wie ich finde, nicht zum Besseren, wobei ich das gerade pauschalisiere, es jedoch immer wundervolle Ausnahmen der Regel gibt.

Ich mag die Kleingärtnermentalität nicht.

Früher traf man sich auf Partys oder Stammtischen und quatschte wild herum, egal welche Neigung man hat, egal welchen Beruf oder welches Alter.

Jedem war klar, dass wir Menschen sind und uns als Menschen gegenübertreten und eine gemeinsame Leidenschaft haben.

Heute gibt es DAS perfekte Bild einer Sklavin. DIE perfekte Sklavin.

Was mich ehrlich gesagt traurig macht, denn jeder hat eine andere Vorstellung davon im Kopf und meint, dass seine die richtige ist und wenn dann mehrere mit demselben Bild im Kopf aufeinandertreffen, fühlen sie sich erst richtig im Recht und überschlagen sich darin festzulegen, wie DIE perfekte Sklavin zu sein hat.

In einer Zeit, in der alle nach Toleranz und Akzeptanz (Vorsicht! Da gibt es einen Unterschied.) schreien, sind viele nicht fähig, genau das anderen Menschen gegenüber zu zeigen, geschweige denn zu empfinden, weil sie ja das einzig wahre Bild im Kopf haben.

Früher gab es das so nicht, oder es ist mir nicht so begegnet und ich hatte viele Kontakte und Gespräche.

Einzig Demut und Gehorsam ist ausschlaggebend für eine Sklavin, würde ich sagen, wobei natürlich verschiedene Meinungen immer ihre Berechtigung haben, nur eben nicht für alle gilt.

Die Ansprüche, vor allem anderer Sklavinnen, sind manchmal gigantisch hoch und ich vermute dann immer, dass frische Sklavinnen, oder eben nicht so ausgeprägte Sklavinnen, oder Sklavinnen mit Vorgeschichte, dann ihre Probleme damit haben und sich unzulänglich fühlen, oder als Versagerin. 

Das macht mich traurig.

Statt zu ermutigen, dass jede Sklavin eben andere Talente und Prägungen hat, andere Dinge mag oder Tabus hat, wird fürchterlich viel vorausgesetzt. 

Woran ich mich dann noch mehr störe ist, dass jede Sklavin einen anderen Herrn hat und dieser Herr bestimmt. Nicht was andere Herren oder andere Sklavinnen als DIE perfekte Sklavin festlegen, sondern ausschließlich was ihr Herr als perfekte Sklavin definiert, sollte das Maß der Dinge sein. 

Beispiel ist die berühmte Kleiderregel.

Oft werde ich danach gefragt, oft wurde ich danach gefragt und bei nahezu jedem DS Herrn ist das ein Thema.

Ich hatte drei Herren im Leben und da zeigt es sich ganz deutlich.

Mein Ex-Ehedom war ganz klassisch drauf. Im Schritt immer frei und offen zugänglich, Absätze 8cm und mehr, nie weniger, keine Hosen, auch nicht im Winter. Wer öfter Overknees trägt weiß, wie sehr sie rutschen und wie oft man daran herumfummeln muss!

Ich lernte ihn kennen, da war ich gerade mal ein paar Tage 20 Jahre alt und noch total unbeleckt. Ich musste für ihn meine Kleidung zerschneiden und wegwerfen, was nicht in sein Schema passte. Wir schauten es zusammen durch und weg damit.

Davor war ich immer in Jeans, T-Shirt, Turnschuhe unterwegs, da ich quasi unter Männern aufgewachsen bin und in meiner Familie jeder nur Jeans, T-Shirt und Turnschuhe trug. Meine Mutter verstarb ja früh, daher fiel diese weibliche Linie in meinem Leben schnell weg.

Das war ein harter Umstieg, aber so wollte ich es ja.

Ich betone immer sehr gerne, dass man sich als Sklavin den Herrn aussucht und das die letzte freie Entscheidung ist, daher sollte man ihn sich gut aussuchen und darauf achten, dass die Ansprüche erfüllbar sind und zu einem passen, denn sonst macht man sich unglücklich. Kein Mensch kann permanent gegen seine Natur gehen und Dinge machen, die ihn widerstreben und/oder anekeln oder dergleichen. 

Damit meine ich keinesfalls, dass das nie vorkommen sollte! Im Gegenteil! Ich liebe das Thema Grenzüberschreitung, Grenzverschiebung usw. 

Was ich anspreche ist eher das Thema, wenn Dein Herr Dir total gerne Ohrfeigen gibt und Du findest es absolut schmerzhaft in der Tiefe Deiner Seele, oder es löst Trigger aus, dann kann das anfangs toll und spannend wirken, wenn Du Dich jedoch nicht daran gewöhnen kannst und es für immer fürchterlich finden würdest, hast Du ein großes Problem. Das belastet dann auch andere Bereiche Deiner Beziehung.

Theoretisch kann man sich an alles gewöhnen, praktisch gibt es jedoch immer Dinge, die einem nie liegen werden. Man sollte im Idealfall so selbst reflektiert sein, um es unterscheiden zu können.

Aber das muss wohl auch jeder selber mal erfahren haben. In der Theorie sieht ohnehin alles anders aus, als es sich dann praktisch wirklich anfühlt. 

Mein nächster Herr war da lockerer und erlaubte Hosen, wenn ich darum bat und er es für angebracht hielt, wobei ich mittlerweile nur noch Kleider und Röcke trug und Hosen lediglich für Sport, oder an kalten Tagen Unterhosen und Strumpfhosen trage. Bevor ich das Haus verließ, hatte ich ihm ein Bild zu schicken, auf dem ich komplett zu sehen bin, also alles was ich anhabe. Die Schuhe waren ihm egal.

Mein Ex-Ehedom hielt Strapse, Spitzenunterwäsche und die klassischen Dessous für absolut heiß und wünschenswert, der Ex-Herr fand es überflüssig, wobei ich das angenehm fand, denn nach all den Jahren mochte ich lieber von innen betrachtet werden, statt meiner Äußerlichkeit.

Ihm war es dann aber wieder wichtig, dass ich meine Beine immer leicht gespreizt hielt und sie nicht übereinander legte. 

Es ist entspannend, wenn der eigene Herr nicht so viel Wert auf die Kleidung seiner Sklavin legt und bequem auch noch. Früher hielt ich es für wichtig und ich war trotz 12cm Absatz auf dem Spielplatz am Rennen und rutschte auch und machte jeden Mist mit, jedoch wäre es sicherlich schöner gewesen, wenn ich flache Schuhe getragen hätte und es einfacher wäre sich zu bewegen. 

Ein Traum von meinem Ex-Ehedom war es, dass ich meine Fersen nicht mehr auf den Boden bekommen würde. Ich bin sehr gerne barfuß unterwegs und eher eine Hippie-Seele, die den Boden spüren möchte, aber respektierte seine Wünsche natürlich.

Als ich das nächste Mal solo war, schrieb ich direkt im Profiltext, dass ich keine Barbiepuppe bin und ich hatte bereits im Kopf, was mir wichtig ist, was ich bereit bin zu leisten und was nicht.

Wenn ich vollkommen hinter dem stehe, was mein Herr verlangt, kann ich umso besser dienen, als wenn ich mich immer überwinden muss, gegen meine Natur gehe und in Wahrheit das und das ablehne.

Ich hatte und habe also im Kopf, was mir bei einem Herrn wichtig ist und was für eine Sklavin ich bin. Ich weiß was ich kann und was ich nicht mag und wo man meine Grenzen verschieben kann und was mir den Alltag zu mühsam macht.

Mich schrieb zum Beispiel ein Dom an und meinte: "Natürlich müsstest Du Dich jeden Tag nach meinen Vorstellungen und Wünschen schminken!"

Warum ist das natürlich? Nur weil es sein Bild einer perfekten Sklavin ist, ist es natürlich so?

Ich halte lieber Abstand von Herren, die etwas als selbstverständlich und natürlich betrachten und nicht einmal ahnen, dass es eben auch andere Sichtweisen, Ansprüche und Forderungen gibt, es also nicht natürlich ist, sondern seine eigene Vorstellung.

Ich kann mich schminken, mache es gerne mal, um Monsieur zu beglücken, auch wenn er darauf wenig Wert legt und eher dahinter meine Bemühung sieht, ihm zu gefallen und Freude zu machen. 

Ob ich mich jeden Tag schminken kann, wenn der Alltag total streßig und chaotisch ist, wüßte ich nicht, mich schreckte jedoch das Bild ab, dass es sich um einen Dom handelt, der nicht selbstreflektiert ist und zu viel voraussetzt, ohne es zu kommunizieren, nur weil er es eben so sieht und meint, dass alle anderen es ebenso sehen. (Nein, ich habe es nicht an diesem einen Satz alleine festgemacht, ich wurde dadurch lediglich hellhörig.)

Monsieur war wieder eine ganz andere Sache, denn er legt keinen Wert auf meine Kleidung. Also den Kleidungsstil vielleicht, aber nicht, ob ich nun Hosen oder Unterhosen trage. Ich denke, ihm ist es auch egal, wenn ich mit meiner Sporthose raus gehe, Leggings anziehe oder sonst was.

Wir hatten beide schon immer im Kopf, dass eine Sklavin nackt zu sein hat. Keine Dessous, keine Kleider, höchstens Manschetten und Bänder, geschmückt mit ein paar Ketten.

Wenn es zu kalt war, durfte ich Wollsocken und einen XXXL Hoodie tragen. Mehr braucht es nicht.

Das war nun ein Beispiel anhand von Kleidung und jeder Herr war und ist anders.

Jeder Herr hat ein eigenes Bild seiner Sklavin.

Es gibt DIE perfekte Sklavin nicht.

Jede Sklavin hat eigene Talente und Vorzüge und Dinge, die sie mag und verabscheut.

Dadurch ist jede Sklavin ebenso eine Sklavin wie eine andere, solange sie bemüht ist zu gehorchen und im besten Fall demütig zu reagieren.

Dieses: "Eine Sklavin hat so und so zu sein. Eine Sklavin hat so und so zu reagieren." hat seine Berechtigung, seiner eigenen Sklavin gegenüber und sonst keiner, außer man hat die Erlaubnis, über sie zu bestimmen.

Dieses Vorschreiben, was andere wie zu tun haben, ist so ein Ego-Ding, denn eigentlich heißt es, dann weiß ich ja besser, was jeder wie tun soll und nur meine Sicht ist die richtige.

Wenn ich gefragt werde, welche Kleidung ich tragen muss, oder was für eine Kleiderregel ich habe, kommt immer Enttäuschung auf, weil sie eben nicht der der O entsprechen, sondern den Ansprüchen meines Herrn und der legt mehr Wert auf andere Dinge, wie zum Beispiel Bildung und Gehorsam. 

Es ist ihm wichtiger, wie ich mich ausdrücke und auftrete, als was ich am Leib trage.

Und ich liebe diese Vorstellung einer Sklavin.

Es wäre fantastisch, wenn mehr Herren auf die Netiquette achten würden, die eigene und die ihrer Sklavin und weniger sich in die Erziehungsformen anderer einzumischen. 

Jeder kann sein BDSM leben, wie er möchte, da gibt es doch kein richtig und falsch. 

Jeder hat seine Bilder im Kopf und es wäre fantastisch, wenn man diese schlicht beschreiben würde, statt sie anderen aufdrücken zu wollen. Erkennen, dass es die eigenen Bedürfnisse und Vorzüge sind und sie nicht gleichbedeutend mit anderen sind. Dass jeder andere Farben, andere Geschmäcker, andere Jahreszeiten mag und eben auch andere Dinge im BDSM Bereich und es dennoch immer z.B. eine Sklavin ist, auch wenn sie nicht dieselben Verhaltensregeln hat wie Du.

Jede Sklavin gibt ihr Bestes und versucht DIE beste Sklavin ihres Herrn zu sein, nach seinen Ansprüchen und Bedürfnissen und das macht sie aus und das ist ihr Wert, vollkommen egal, wie andere es ausleben und was sie darüber sagen. Solange Du Dich bemühst es Deinem Herrn recht zu machen, bist Du eine perfekte Sklavin und wenn Du ab und an ausrutscht oder Dir einen Fehltritt erlaubst, auch dann bist Du es noch, denn Bemühen ist nicht gleichbedeutend wie perfekt sein, sondern zeigt Deinen Willen dahin zu kommen und Dein Herr arbeitet vermutlich gerne mit Dir daran, denn das ist doch ein wichtiger Teil eurer Beziehung.

Jede Sklavin ist gleich viel wert, egal wie sie sich anstellt. 

Donnerstag, 4. April 2024

Relevanz

 Ich bin wieder fit und Monsieur genießt es. 

Mit den Kaffeegutscheinen habe ich gestern für Chaos gesorgt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die einzige Sklavin bin, die manchmal so ein Durcheinander stiftet, aber Monsieur hat perfekt reagiert.

Eigentlich waren es ja zwei Gutscheine und ich hatte einen bekommen, weil ich an einem Sonntag keinen Kaffee trinken konnte, aus gesundheitlichen Gründen und Monsieur weiß wie wichtig er mir ist, also gab es eben besagten Gutschein für einen Kaffee.

Der andere lag bei ihm auf dem Schreibtisch und ich lief mehrfach daran vorbei, bis ich nicht widerstehen konnte und ihn neben meinen verdienten Gutschein platzierte, in meinem Zimmer!

Ja, ich habe ihn geklaut...

Monsieur bemerkte es und kommentierte es vorläufig nicht weiter.

Gestern stand beim Frühstück an, dass ich meinen üblichen Tee trinken sollte, aber ich hatte partout keine Lust auf Tee! Nun hätte ich einfach lieb fragen können, oder ich hätte meinen berechtigten Gutschein benutzen können, wobei ich den eigentlich aufbewahre für einen Moment, wenn ich Monsieur nicht erreichen kann und sooo gerne einen Kaffee trinken würde. Was habe ich also gemacht? Den unverdienten Gutschein Monsieur gegeben :(

Er ist immer so gütig und findet eine Ausrede, warum das schon wieder in Ordnung geht, jedoch tut das meiner Erziehung nicht gut und es fühlt sich für mich auch nicht richtig an und darauf wies ich dann hin, denn später würde es ihn wieder in den Arsch beißen. Monsieur gestand sich ein, dass er zu weich ist und mir gerne etwas gönnt, aber ja, es hilft mir nicht weiter, also sagte er, entweder Tee, oder der unverdiente Gutschein wird gültig, weil ich dazu einen Pocket-Coffee runterwürgen muss. Ich beschrieb ja kürzlich, wie ekelhaft die Teile sind, also wurde der Kaffee, mit einem mal, sehr unattraktiv.

Monsieur verschwand in seinem Büro und ich fühlte mich maximal unwohl.

Ein unverdienter Gutschein ist nichts wert.

Den verdienten mochte ich nicht hergeben.

Tee wollte ich wirklich keinen.

Großes Durcheinander in mir.

Also war ich soweit gar nichts zu trinken, aber ich schrieb Monsieur (um ihn nicht zu stören und weil es leichter fällt zu schreiben, wenn man sich schlecht fühlt) meine Gefühle und mein Problem und dass ich es hasse, wenn ich solches Chaos verursache.

Es fühlt sich für mich wie ein Irrgarten im Kopf an und jede Abzweigung ist falsch.

Hinterher sehe ich ja eher, was ich hätte anders machen müssen, wie gesagt, einfach lieb darum bitten, aber das bringt in der Situation nichts mehr, das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.

Monsieur beruhigte mich, sagte, dass es kein Chaos gibt, dass es doch ganz einfach ist. Ein Gutschein ist nur etwas wert, wenn er ihn validiert und sonst ist es nur ein hübsches Bild. Er kann mir immer einen zuweisen, oder eben nicht, das liegt immer in seiner Hand und wenn er mir einen Kaffee gönnen möchte, weil er mir gerne etwas Gutes tun möchte, dann ist das auch Grund genug und er möchte mir jetzt einen Kaffee erlauben, ohne sich rechtfertigen zu müssen und das Thema sei durch. Während dieser Ansprache durfte ich zwischen seinen Beinen knien und meinen Platz fühlen, was mich ungemein beruhigte und alles wieder gerade rückte.

Wie ich immer gerne predige, knien ist die Lösung für alles :) Ok, ok, es gehörte natürlich seine Zurechtweisung dazu, die aber viel weniger Wirkung ohne meine Position gehabt hätte.

Ich weiß dass er nicht so reagieren möchte, wie ich es mir vorstelle, also zum Beispiel beim ersten Blick auf den geklauten Gutschein, sondern souverän bzw. gar nicht. Es ist nicht sein Ding, auf jede Aktion eine Reaktion zu liefern. Provokationen laufen deshalb vollkommen ins Leere. Oft war und manchmal ist das sehr frustrierend für mich, andererseits lerne ich dadurch andere Wege zu finden, die seinem Wesen näher kommen. Einfach lieb bitten, am Besten auf Französisch in diesem Fall, oder wenn ich merke, dass ich provozieren möchte, statt dessen mein Bedürfnis verbalisieren und ihm die Chance geben, etwas dagegen zu tun. 

Bedürfnisse erkennen finde ich nach wie vor sehr schwierig. So viele Jahre habe ich sie komplett ignorieren müssen und verlernt, sie zu empfinden. Monsieur hilft mir dabei und belohnt mich auch immer, wenn ich mich richtig verhalte. Nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch körperliche Nähe. Wenn ich brav bin, er sich wohl fühlt, weil ich mich gut verhalte und ihm mitteilen kann, was gerade in mir vorgeht, dann kommt er sehr oft vorbei und umarmt mich, streichelt mich, liebkost mich.

Wenn ich leise in sein Büro komme und mich neben ihn knie, betont er, wie sehr es ihn freut, dass ich vorbei komme und wie gerne er mich da hat.

Ja, das klingt nun wirklich recht soft, andererseits hat er mir kürzlich so seine Hand in den Rachen geschoben, dass mein Zäpfchen was abbekommen hat. Also werden beide Seiten angesprochen, nicht nur die zärtliche :)

Ich bin noch weit davon entfernt nicht zu provozieren, weil es ein Automatismus ist, leider.

Somit habe ich ihn mehrfach verärgert, weil ich ihn kitzelte. Klingt doof, ist aber so. Er ist fürchterlich kitzelig und mag es nicht...

Da wir hier keine wirklichen Strafen haben, nein andersherum.

Monsieur schlägt mich wann er will, wie er will, wie ihm gerade die Lust steht und deshalb finde ich Schmerz als Strafe vollkommen unpassend, denn es macht für mich, da ich nicht maso bin, keinen Unterschied, ob er mich schlägt, weil er es genießt, oder weil es eine Strafe ist.

Monsieur sagt gerne, er braucht dafür keine Ausreden und Begründungen, wie zum Beispiel eine Strafe, er kann mich einfach so schlagen.

Manche Herren verstehen sein Denken nicht, wir hingegen verstehen nicht, warum man sagen muss, dass die Sklavin dies und das nicht richtig machte und deshalb x mit der Gerte bekommt. 

Hinter jedem Fehltritt einer Sklavin, die ja eigentlich gehorchen und alles richtig machen möchte, steht also eine Begründung, ein Bedürfnis. Warum strafen, wenn man dadurch nur dieses Fehlverhalten mit Aufmerksamkeit und einer Reaktion belohnt? Es war schwierig für mich, das immer einzusehen. Zwar war es schon immer so, dass ich nicht verstand, warum Sadisten durch Züchtigungen bestrafen, wenn sie dann beim Sex z.B. ebenso zuschlagen, es also keinen Unterschied gibt und nun kommt mir nicht mit: "Dann nehme ich für die Züchtigung immer nur das eine Schlagwerkzeug und gestalte es eben anders, als wenn ich sie aus Lust heraus schlage." denn für mich macht das überhaupt keinen Unterschied. Schmerz ist Schmerz, ob als Strafe oder Lust, egal! Das hält mich also nicht davon ab, etwas zu tun, denn ich werde ja ohnehin geschlagen, ob als Strafe oder Lust.

Aber wenn es auf einmal heißt: "Sklavin, warum hast Du das getan? Du möchtest dienen und mir gefallen, warum verärgerst Du mich dann?", tja, dann fühlt man sich ertappt, bekommt ein schlechtes Gewissen, hinterfragt das eigene Verhalten und warum man es getan hat. Jedenfalls ticke ich so und aus diesem Grund heraus hat Monsieur nun kleine Zahlen auf Plaketten angeschafft!


Ich bin keine Brat, also provoziere ständig oder dergleichen! Aber mir wird es schon mal schnell langweilig und Monsieur ist eher der ruhige Typ, weshalb ich ihn ja auch liebe, also muss man beachten, ich will gehorchen, brav sein und für ihn die perfekte Sklavin sein. Wenn ich das nicht bin, weil ich einen kurzen Moment übermütig bin, dann ist das schon mal in Ordnung, denn er nennt mich gerne seinen kleinen Kobold, jedoch sollte es keine Überhand nehmen und ich soll erinnert werden, dass es eben nicht in Ordnung war.

Für jedes Mal bekam ich heute eine Plakette. Also 1+2, weil ich ihn zweimal kitzelte...

Nun kann ich, durch gutes Verhalten, die Dinger wieder weg bekommen. Ich klimpere herum wie ein Hund, mit seiner Hundemarke und das Tassoplakette... und ich mag nicht, dass die jemand sieht, weil ich keine Fragen beantworten möchte, wobei das Monsieur freuen würde, sagte er bereits.

Sie sollen mich daran erinnern, dass ich mich besser verhalten sollte und beschämen mich. Ein Aushängeschild für mein ungutes Verhalten :(

Einfacher wäre es, sie durch Hiebe abzuleisten, jedoch mag Monsieur nicht einfach und Einsicht erlange ich dadurch auch nicht, also trage ich sie und werde durch jedes Klimpern wieder erinnert...