Mittwoch, 27. Oktober 2021

Keine Lösung, da kein Problem

 Monsieur war kürzlich ja sehr mit Pullis shoppen beschäftigt und  nun ist ihm aufgefallen, dass ich schon länger keine Klamotten bekommen habe.

Nicht missverstehen, ich bin da sehr untypisch und hasse es Kleidung zu kaufen. Ich gehe sogar so weit, dass ich ein Stück was ich mag, mir passt und gut aussieht, mehrfach hole, damit das Thema durch ist und ich meine Ruhe habe.

Ausgiebige Shoppingtouren sind mit mir möglich, aber keine gute Idee. Ich flitze gerne rein, einmal herum, packe mir den Arm voller Zeug, renne damit in die Umkleide, schlüpfe so schnell wie möglich rein und vor allem wieder raus und sprinte zur Kasse.

Wenn Monsieur Kleidung aussucht, anprobiert usw., dann lasse ich ihm alle Zeit der Welt, das stört mich nicht, aber ich selber hasse es einfach.

Klar, ab und an sieht man ein traumhaft schönes Stück und muss es unbedingt haben, aber die laufen mir eher durch Zufall über den Weg und das letzte mal ist etwa 3 Jahre her.

So war es also auch heute wieder.

Ich rein, Monsieur als mein Schatten hinter mir, bis er auf die Idee kam, sich auch mal umzusehen, dann flitzte ich mit dem Arm voller Zeug in die Umkleide, rein, raus, Monsieur suchen.

Unter anderem hatte ich einen hübschen Bademantel gefunden.

Das Haustierchen, also ich, soll ja eigentlich zuhause nackt sein und am Besten wäre es, sagt Monsieur, wenn an der Türe ein Haken mit einem Kleid hängen würde, für den Fall, dass ich mal raus darf/soll/muss.

Die Realität ist, ich trage fast immer normale Kleidung, wenn ich einmal draußen war und mich dafür angezogen habe. Wie gedacht, quasi an der Wohnungstüre sich nackig zu machen, klappt so rein überhaupt nicht.

Früher haben wir herum experimentiert und gesagt, wenn wir nachhause kommen, gehe ich als erstes ins Schlafzimmer, ziehe mich aus, knie mich hin.

Tatsache war, wir kamen heim mit Einkäufen, ich flitze herum und räume sie weg, Monsieur erinnert mich nicht, ich sitze wieder mit Kleidung auf dem Sofa.

Wenn ich noch nicht draußen war, trage ich meistens einen XXXL Hoodie, oder im Sommer ein Trägernachthemdchen.

Nackig ist im Winter kalt, Monsieur sagt, dass ich dann eben eine Decke haben kann. Wir haben viele Decken, überall in der Wohnung verteilt, das ist kein Thema, aber ein Teenagerkind mag seine Mama nicht nackig sehen (Kleinkindern ist es noch egal, aber wehe, wenn sie beginnen Scham zu empfinden und sich genieren und das ist vollkommen in Ordnung und wichtig und wird von uns berücksichtigt.) , dafür fehlte bisher eine Lösung, denn wenn wir mal ehrlich sind, für einen Moment in die Küche laufen, direkt etwas anzuziehen, wieder auszuziehen, ist arg umständlich und bei meinem Glück, taucht das Kind genau dann auf, wenn ich nackig in die Küche sprinte. 

Lösung nun, ein Bademantel.

Ändert der was?

Nein. vermutlich nicht, denn es ist die Lösung von einem Problem, was eigentlich nicht existiert, weil die Nackthaltung nicht existiert.

Kein Haken an der Türe mit Kleidchen.

Kein irgendwas.

Wir waren gegen 15 Uhr zurück, ich sitze jetzt (17:35) noch mit Kleidung auf dem Sofa.

Beim Heimkommen meinte Monsieur noch, ich kann mich ausziehen, aber dann brachte ich eine müde Ausrede und das Thema war durch.

Klar hätte ich sofort gehorchen können/müssen/sollen, aber meine Motivation liegt am Boden.

Wenn man immer wieder versucht und enttäuscht wird, hört man auf beim ersten Wort zu springen...


*Update 17:40: ich bin nackig



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