Das Tagebuch von culumalda 06.06.2009

Magerwahn und Dominanz

Gestern lag ich mit SirStiev im Bett und er beginnt immer meinen Rücken zu kraulen, oder sonst irgendeine Stelle, die er gerade mühelos und bequem erreicht und wieder einmal machte ich mir Gedanken, wie er es immer schafft, egal wie wir zueinander stehen, mich zu kraulen. Er macht es automatisch, es ist normal für ihn. Ich muss immer erst daran denken und werde durch ihn daran erinnert, dass ich ihn ja auch streicheln könnte und von diesem Gedanken kam ich auf weitere. 

Immer, wenn ich schon im Bett liege oder es mir auf dem Sofa bequem gemacht habe und er noch am Rechner sitzt, kann ich ihn fragen, ob er mir etwas zu trinken bringt oder sonst was und immer ist er so lieb und macht es. Er fordert das Bitte ein, dass ich ab und an vergesse, aber er macht es. Auch wenn ich ihn um andere Dinge bitte, macht er es meistens. Wieso lege ich es ihm als undominant aus? Was haben solche liebevolle Gefälligkeiten mit Dominanz zu tun? Ist es vielleicht wie bei den Spargelmagermodels? Die ja auch ein verschobenes Weltbild vom Gewicht, das ein Mensch haben sollte, haben? Und die Auswirkung davon, dass sich eben normalgewichtige Frauen daneben fett fühlen und abnehmen wollen, ist es dasselbe, wie wenn ich dann neben SirStiev die super harten Doms sehe und meine, so sollte ein Dom sein, eine reine Beeinflussung? 

Predige ich nicht Jungdoms die mich anschreiben und fragen, wie eine Sklavin erzogen werden sollte, dass sie es nach ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen machen sollten, weil sie sich ihre Sklavin erziehen und nicht irgendein anderer Dom, irgendeine andere Sklavin. Und nun mache ich den gleichen Fehler, nur umgekehrt? Ist ein Dom nicht immer auch so dominant, wie es die Sklavin ihm eingesteht und zulässt?

Ich fragte mich also im Bett liegend gestern Abend, wie es wäre, wenn SirStiev wirklich so ein unerbittlicher Dom wäre, der was sagt und ich habe zu folgen. Das wäre bestimmt eine gewisse Zeit lang toll und fantastisch, aber auf Dauer? Ich würde ja alles selber machen müssen, keine Bequemlichkeiten mehr. Und schlimmer noch, irgendwo wäre ein Stück Geborgenheit und Wärme weg. Möchte ich das aufgeben? Eigentlich nicht. Eigentlich liebte ich immer den Spagat zwischen Dominanz und Liebe, aber berücksichtige ich, wie schwer er zu halten ist?

Oft lege ich es ihm gar nicht so undominant aus, wie es andere machen und muss mir dann anhören, wie undominanter er doch ist. Früher lachte ich so Leute aus, weil sie nicht sahen, was es wirklich bedeutet und dass es nichts mit Dominanz zu tun hat, aber anscheinend prallte es gar nicht immer von mir, denn irgendwo nistete sich ein kleiner Teil jedesmal ein, bis ich es selber glaubte/glaube und das möchte ich nicht mehr. Ich möchte ihn wieder mit meinen Augen sehen und nicht denen der Superdoms, die nach so vielem streben, weil sie sonst keinen Inhalt haben und jetzt, wo es mir wieder bewusst ist, kann ich bewußt daran arbeiten. Mal sehen, wie es sich weiterentwickelt!


Von SirStiev:

  Es ist immer wieder lustig wie ein Weltbild geformt wird. Ich lebe seit
  über 18 Jahren als dominanter Mensch, ich habe trotzdem kein Problem damit,
  dem Menschen den ich liebe und beherrsche, einen Gefallen zu tun, vorallem
  nicht wenn dieser Mensch aufgrund diverser Verpflichtungen noch ein
  bisschen mehr erschöpft ist, wie ich selber.

  Es ist für mich selbst verständlich dem Menschen den ich liebe, ein
  möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen, denn auch dies gehört für mich
  zu den Aufgaben eines dominanten Menschen, die Führsorge, was mir bei
  vielen in der Szene einfach fehlt. Ich finde es immer wieder erschreckend
  wie gerade dominante Menschen, einfach auf die Menschlichkeit verzichten
  und gerade das macht für mich eine Liebesbeziehung aus, die
  Menschlichkeit.

  Es kann sicherlich sein das ich an einigen Stellen konsequenter sein
  könnte, oder auch einfach mehr einfordern sollte, dies ist aber für mich
  immer ein zweischneidiges Schwert, zum einen muss ich eine entsprechende
  hohe Vorlage liefern, zum anderen muss ich dazu auch körperlich wie auch
  geistig in der Lage sein, das zu erfüllen was ich von ihr verlange.
  Ich habe einen viel zu stressigen Job, der mich mehr fordert als es gut
  ist und bei dem ich jeden Tag 110% abliefern muss, so dass es mir oft unmöglich
  ist abends, denn nur dann sehe ich meine Frau, das zu geben was ich
  verlange, denn Kontrolle, verlangt selbst Kontrolle.

  Für mich ist es nicht undominat wie es meine Frau so schön sagte, wenn
  man weiß, das man Fehler machen würde auf etwas zu verzichten, sondern
  Verantwortungsbewusst, denn ich bin mir meiner mehrfachen Verantwortung
  meiner Frau / Sklavin gegenüber bewußt und versuche möglichst keinen
  Schaden anzurichten.

  Mir sind Zärtlichkeiten und sanfte Worte, gerade auch in unserer
  besonderen Art von Beziehung sehr wichtig, da sie meiner Frau und
  Partnerin zeigen, dass ich sie immer auch als geliebten Menschen sehen und
  nicht nur als Sklavin und Kätzchen.

  In verschiedenen Foren, auf diversen Szene Webseiten, hat sich meine Frau
  in den letzten Wochen viel herumgetrieben und wurde immer unzufriedener,
  denn sie verstand nicht, dass wir einen eigenen Weg haben. Der ist
  zwar zum Teil schwieriger und vieleicht auch hin und wieder steiniger als
  das "Hau drauf Verfahren" anderer sadistischer dominater
  Menschen, aber es ist unser Weg und ich hoffe sie schafft es irgendwann
  meine Linie zu verinnerlichen. Ich bin kein Sadist im herkömmlichen Sinne,
  sondern dominant, mit einer starken Tendenz zum Fetischismus im Bereich
  High-Heels und Dessous. Man kann mich auch einer genusssüchtige
  Waage nennen... ;)

  Ich weiß ich bin nicht perfekt und habe meine Fehler, aber eines Versuche
  ich immer, meiner Frau zu zeigen wie sehr ich sie liebe und verehre, nach
  meinem Leitsatz: Frauen sind Göttinen, aber auch Göttinen kann
  Mann beherrschen

  Das Leben besteht leider aus Widersprüchen und Verpflichtungen, beides
  macht es zum Teil schwer, aber auch reizvoll. Ich bin stolz das meine Frau
  erkannt hat, dass wir einen eigenen Weg gehen müssen und dies mit einer
  Selbstdisziplin durchgezogen hat, die ich ihr so nicht zu getraut habe
  und ich möchte ihr für das in mich gesetzte Vertrauen danken.

Ich liebe dich, Sir Stiev

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