Das Tagebuch von culumalda 08.08.2010
Steiniger Weg
Schon ironisch, heute ist der 8.8. und 8 ist meine Lieblingszahl und ausgerechnet heute schreibe ich den schwersten Text in meinem Leben. Wir kennen uns nun fast 9 Jahre, sind nun fast 8 Jahre (schon wieder eine 8) verheiratet und nun kommt das Ende. Das endgültige Ende, das schmerzvolle Ende.
Dass wir Probleme hatten, weiß jeder, der einige Male meine Einträge las und dass ich früher oft immer wieder auf SirStiev zuging, ist auch kein Geheimnis, dass er in der letzten Phase mich nicht gehen ließ, schrieb ich auch und dass die Probleme dennoch nicht weniger wurden, kann man auch nachlesen.
Eigentlich hatte alles falsch begonnen, unendliche Male kann man Einträge hier nachlesen, in denen ich über Probleme schrieb, die sich ganz am Anfang unserer Beziehung aufgebaut hatten. Vertrauensbrüche, die nicht reparabel waren, die teilweise auch zig Male wiederholt wurden. Ich wuchs nicht wohltbehütet auf, habe aber immer gelernt nicht aufzugeben und so hielt ich von Anfang an, obwohl das ein Fehler war, an unserer Beziehung fest, egal für wie verrückt man mich hielt, egal, dass uns keiner verstand, denn wenn ich einen Menschen in mein Leben lasse, dann kämpfe ich auch für ihn, selbst wenn er es nicht verdient hat.
Selbst als er sich in einer der allerwichtigsten Zeiten in meinem Leben zwei Monate nicht meldete, rief ich ihn täglich unendliche Male an, stand unendliche Male vor seiner verschlossenen Türe und weinte unendlich viele Tränen. Selbst danach nahm ich ihn wieder zurück, obwohl er schon auf dem Weg war eine Neue zu suchen. Obwohl er mich versetzte, verletzte, verließ, verstieß, belog und betrog, machte ich es nun fast 9 Jahre mit. Obwohl er immer alles änderte, wie er es wollte, versuchte ich, die perfekte Sklavin für ihn zu sein. Er verstieß mich immer dann, wenn ich es war, wenn ich zu seinen Füßen lag und alles für ihn gemacht hätte, genau dann fand er wichtigeres in seinem Leben und ließ mich liegen, um dann Monate später, wenn ich verletzt war, wenn meine immer wieder aufgerissenen Narben gerade mal wieder notdürftig verwachsen waren, wieder da zu sein und seine Sklavin zu verlangen und zu erwarten, dass ich das mitmache und ja, ich machte es mit. Viel zu oft machte ich es mit, wie eine treudoofe Kuh, trottete ich ihm wieder hinterher, um wieder genauso liegen gelassen zu werden, bis es mir reichte, bis meine Not für mich selber so groß wurde, dass selbst mein Unterbewusstsein nicht mehr zuließ, dass er mich dominierte. Ich konnte es nicht mehr.
Meine Fantasien waren da, meine Wünsche und Sehnsüchte, aber alles hatte nichts mehr mit SirStiev zu tun, denn er war nur ein Schlächter, der immer meine Seele aufs Neue zerhackte, um mir dann vorzuwerfen, ich würde es mit seiner machen, denn danach war ich natürlich sauer und aufgebracht und duldete es nicht brav und artig zu sein, so machten wir uns immer mehr das Leben gegenseitig zur Hölle. Von meiner Seite waren lange keine echten Gefühle mehr da, wie kann eine so verwundete, immer wieder zerstörte Seele noch etwas empfinden?
SirStiev hörte nicht auf, mir täglich seine Liebe zu beteuern, leider nur verbal, denn für mehr hatte er keine Zeit, oder auch keine Lust, aber das würde er nie zugeben, denn er gesteht sich selber nichts ein. Er redet über vergangene Fehler so abwesend, als würde er über eine andere Person sprechen und nicht, als hätte er sie begangen. Nie zeigte er mir wirklich, dass er sie bereute, denn das einzige, was SirStiev kann, ist das Maul aufreißen. Er kann reden, reden, reden, nur nicht handeln. Er kann einem die wundervollsten Geschichten erzählen, was er gerne mit einem machen würde, Luftschlösser bauen und in seiner Fantasie alles ausleben, aber real ist da keine Zeit für, denn da ist alles anders und so flüchtet er sich Tag täglich an seinen PC, lebt dort in einer anderen Welt, um die Realität nicht miterleben zu müssen.
Wir haben beide 2007 aufgehört zu rauchen, ich sagte ihm damals, ich kann und will danach mit keinem Raucher zusammen leben, ich möchte das nicht und so verheimlichte er es vor mir. Er roch nach Rauch, seine Finger stanken danach, er stritt es ab. Es tauchten nun immer öfter Feuerzeuge auf, er roch wieder nach Rauch, er stritt es immer ab, wie soll man so jemandem seine Seele anvertrauen?
Freitag reichte es mir, morgens zog er seine Hose an und heraus fiel wieder ein Feuerzeug. Seine bescheuerte Ausrede ignorierte ich, in Geschichten zu erfinden ist er gut, leider nur darin... Jedenfalls stellte ich ihn vor die Wahl, entweder er sagt mir abends die Wahrheit, oder braucht gar nicht erst kommen und was war? Er kam nicht. Ich wusste es in dem Moment am Morgen, als ich es aussprach schon. Ich sah es ihm an, er hatte fast Tränen in den Augen und mein einziger greifbarer Gedanke war: "Warum gibt er mich für seine Lüge auf?!" Ich kapiere es nicht, ich kapiers einfach nicht! Das Einzige, was ich in meinem Leben immer wollte, das Einzige, was ich zum Glücklichsein brauchte, war eine Wohnung, ein paar Tiere, irgendwann Kinder und vor allem einen Ehemann. Ich wollte nicht wie meine Eltern immer Streit haben und sich gegenseitig das Leben schwer machen. Ich wollte immer eine Beziehung, die so leicht ist, wie das Atmen, die funktioniert, in der man glücklich ist, darum kämpfte ich so. Ich dachte immer, man kann alles in den Griff bekommen, man kann immer Kompromisse und Lösungen finden. Ich dachte damals, zusammen kann man alles schaffen, wenn man nur will, doch damals war ich gerade 20 Jahre jung. Ich dachte, dass ich wenigstens dieses Mal Glück hätte....
Ein Mensch, der immer Rückschläge hinnimmt und wieder aufsteht, verliert irgendwann den Glauben an Glück und Zufriedenheit. Ich glaube jetzt, nach 9 Jahren größtenteils Hölle, habe ich ihn verloren. Ich habe SirStiev versucht zu erreichen, er ignoriert mich. Ich kenne das noch von früher. Das längste Mal waren die 2 Monate, ansonsten sagte er öfter abends, er fährt nun los heim, kam aber nicht an. Morgens bekam ich dann eine lahme Mail, alá: "Sorry, bin irgendwie in ein Loch gefallen, blabla." Mehr als Blabla war es nicht.
Ich will sowas nie mehr erleben, ich will nie wieder solche seelischen Schmerzen haben, wie ich sie seit gestern habe. Ich will nie wieder dieses ekelhafte Gefühl haben, alleine zu sein, sitzen gelassen zu werden, denn das hatte ich dank SirStiev sehr, sehr oft, teilweise mehrfach in der Woche, so dass ich wirklich Angstzustände bekam und hysterisch wurde, Heulkrämpfe bekam, weil ich jedes Mal dachte, ihm sei was passiert.
Einmal verschwand er zum Beispiel drei Tage, ich rief sogar bei der Polizei an, die nahm mich nicht ernst. Ich ertrage es nicht mehr, ich habe mich sehr verändert, seit ich mit SirStiev zusammen bin. Meine Lebensfreude versiegte immer mehr, ich wurde immer unglücklicher, mürrischer, meckerte mehr und kann mich selber teilweise nicht mehr ausstehen, aber was erwartet man, wenn man immer gesagt bekommt: "Den Mann, den du willst, gibts nicht. Sowas kann keiner leisten!", dabei ging es nur darum, dass er abends für mich Zeit findet, bevor wir schlafen gehen, wobei ich meistens alleine ins Bett ging.
Immer machte er mir Vorwürfe, nie direkt und immer stritt er es ab, aber wenn er zum Beispiel meint, wir beide seien schuld daran, wenn er so Aussetzer hat, sorry, das ist bescheuert. Wir hatten damals keinen Streit vorher, nichts, es war alles ok, ich schrieb noch, dass ich mich freue, wo habe ich dann die Schuld?!? Oder wenn ich erzähle, wie ich gelitten habe, dann gibt es keine Reue, nö! Dann gabs nur: "Ja, weißt du, wie es mir ging?", immer nur er, er, er, er, immer gehts nur um ihn, egal was war!
Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt, aber wenn jemand anderes leidet, sollte man seine Gefühle und Bedürfnisse mal zurück setzen können, wenigstens für eine kurze Zeit, doch statt Reue zu zeigen, hat SirStiev immer nur auf sein Leid verwiesen und das habe ich viel zu spät erkannt. Vieles habe ich viel zu spät erkannt! So und nun reicht es mir, er hat mir nun wieder mal ein ganzes Wochenende weh getan, keine Ahnung wann er gedenkt sich zu melden, aber das wars, er kann gerne kommen, aber nur um seine Sachen zu holen, ich werde sie morgen, wenn ich Kisten besorgt habe, einpacken, dann kann er sie direkt mitnehmen. Ich ertrage es nicht länger und ja, ich leide, mir tut alles weh, ich habe keinen Hunger den ganzen Tag und ich fühle mich, als wäre ich der einzige Mensch auf Erden und die Einsamkeit tut am meisten weh. Einem Menschen, der Verlustangst hat, weil er so früh seine Mutter verlor, sollte man nicht immer mit Verlusten weh tun. Die Angst und der Schmerz wachsen von Mal zu Mal und mittlerweile habe ich fast das Gefühl verrückt zu werden, aber er bekommt es eh nicht mit, ignoriert meine Anrufe, ignoriert meine Mails. So werde ich ihn in Zukunft ignorieren, damit das endlich ein Ende hat! Ich hoffe und bete nur noch, dass ich es dieses Mal schaffe, denn noch einmal werde ich es nicht ertragen, meine Psyche macht das nicht auf Dauer mit, die Jahre sind genug gewesen!
Sorry für die Leute denen ich in letzter Zeit nicht mehr antwortete, aber ich versuche irgendwie gerade nur nicht zu zerbrechen und mich irgendwie notdürftig zusammenzuhalten und sorry für die vielen Fehler, aber vor lauter Tränen sehe ich den Text kaum...
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