Das Tagebuch von culumalda 11.10.2008

 Alles  begann so schön, so harmonisch, so wundervoll... aber ich spule mal zum Anfang zurück...

Abends ließ ich ein heißes Bad ein und wollte entspannen, weil der Alltag mich fertig gemacht hatte, weil ich nicht nur gestresst, wie sonst auch, sondern vor allem entnervt war und frustriert und einfach WÄÄÄÄÄÄÄÄÄ

Ich las mein Buch, ein ganz wunderbares Werk, ähnlich wie die Dornenvögel, sehr dramatisch und romantisch, aber doch etwas moderner und nicht ganz so schnulzig, wobei ich die Dornenvögel sehr mag und mich ärgere, dass so viele Leute den Film kennen und von da auf das Buch schließen, wobei der Film schrecklich ist und das Buch genial! Jedenfalls lag ich da und entspannte, wollte den Tag und den Ärger vergessen und es gelang mir sehr gut!

Etwas später kam SirStiev dazu, nahm mir das Buch ab und brachte es weg, wobei er das Licht ausmachte. Nun sollte man wissen, dass ich mich ungerne ärgere und wenn ich früher nachts auf die Toilette musste, mir vom hellen Licht die Augen in der Dunkelheit auf dem Rückweg einen Streich spielten und ich blind herum stolperte, mir die Zehen und mehr zerschlug, Möbel demolierte und ähnliches. Einige Schmerzen und Flüche später, fand ich eine Toilettenbrille, die leuchtet! Also nicht mit kleinen LED Birnchen, sondern so eine, die sich auflädt und das Licht nach und nach im Dunkeln wieder abgibt. Die hatte ich mir gekauft und war begeistert! Man läßt die Türe zu, macht kurz das Licht an, Licht wieder aus, Türe auf und die Klobrille leuchtet gemütlich, nicht zu hell, aber doch genug so, dass man sein Geschäft verrichten kann, ohne zu erblinden und danach mit Sehfähigkeit zurück ins Bett findet.

Also, SirStiev ging raus, die Brille glimmte gemütlich vor sich hin und ich grübelte, ob er das Licht extra, oder automatisch ausgemacht hatte und die Gelegenheit ausnutzte. Er kam kurz darauf zurück, ließ das Licht aus, setzte sich auf den Wannenrand und streichelte und zupfte an mir herum. Ich hatte die Augen zu, er konnte weniger als im Kerzenlicht sehen, aber mehr als ohne.

Ich hatte mich hinzuknien und bekam die Haare gewaschen, alles ohne ein Wort, ohne einen Ton, mit verschlossenen Augen, in dieser friedvollen Stimmung und fand mich ganz langsam und gemütlich in meiner Sklavenrolle wieder ein. Das fühlt sich an, als habe man sie in den Hintergrund gestellt, andere Dinge waren wichtiger, man ist bedrückt, dass sie so ungenutzt ist, aber kommt zurecht, stellt seine Bedürfnisse hinten an und schluckt den Frust runter und wenn man sich dann wieder in seiner Sklavenrolle einfinden darf, kommt Erleichterung hoch, kommt Freude auf, Wohlwollen und es ist einfach entspannend und schön !

Diese Gefühle durchströmten mich und langsam fand sich dieses „mir doch egal“ Gefühl zurück, dass es mir ermöglicht, dass SirStiev bestimmt und entscheidet. Mir sind gewisse Entscheidungen egal, also kann er sie ruhig bestimmen, es wird wohl schon richtig sein, wobei egal nicht wirklich egal ist, denn wenn ich es anders sehe, sage ich es auch und was SirStiev dann daraus macht, ist seine Sache.

SirStiev zog sich still aus und kam zu mir in die Wanne und wusch sich, ich war dabei der Duschkopfhalter und fühlte die Leichtigkeit des Seins, das Wohlsein und einfache Erleichterung, die Welt drehte sich wieder, alles ergab wieder einen Sinn, ich entspannte und wurde lockerer und irgendwie und irgendwo passierte es, die Leichtigkeit wurde zu leicht, der Frust vom Tag, vom Stress, von allem, übermannte mich und ich stürzte ab, wobei SirStiev schnell geschaltet hat und mich umarmte, festhielt, auffing und da war, aber ich heulte und mir ging es dreckig, ich war leer, einfach leer, wollte nicht reden, wollte gar nichts, wollte nur da hocken und mich fest halten und fest gehalten werden, wollte nichts, einfach nichts und alles zugleich und alles war scheiße und alles nervte und alles war falsch und alles war schrecklich und da kamen Vorwürfe und da kamen die Gedanken fast einen wichtigen Menschen verloren zu haben und alles was sich so angesammelt und aufgestaut hatte, kam hoch und überflutete mich, so dass ich nicht mehr denken und reden und fühlen konnte, sondern nur noch litt. SirStiev war da, umarmte mich, hielt mich, sagte mir, er liebe mich, machte sich Sorgen, zweifelte an sich und blieb stark.

Er befahl mich aus der Wanne, ich blieb hocken. Er bat mich, bettelte schon fast, ich blieb hocken. Er wusste sich keinen Rat, fragte, ob er mich tragen soll, was er machen soll, ich blieb hocken. Er holte ein Halsband samt Leine, wollte Erinnerungen und Gefühle wecken, ich ließ mich erst nach einer Weile dazu überreden aufzustehen und heulte mich in seinem Arm weiter aus. Er brachte mich ins Bett, hielt mich, redete auf mich ein, ich war plötzlich sehr erschöpft, hatte immernoch kein Wort gesprochen, rein gar nicht geantwortet und schlief so irgendwie ein, jedenfalls weiß ich nicht mehr.

Heute morgen war ich leer, nicht mehr ganz so leer, aber ich fühlte mich leer und das fühlen war schon ein Fortschritt. Nach und nach ging es mir besser, SirStiev macht es mir auch einfach, er bestimmt wieder viel und ist super lieb zu mir und knuddelt mich, obwohl wir kaum Zeit haben, da wir im Renovierungsstress sind.

 Ich bin dankbar, fühle mich wie ausgeweidet und als hätte man notdürftig wieder alles reingestopft und sehr verletzlich und krank...

Danke, dass du da bist!


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