Das Tagebuch von culumalda 10.04.2010

 Das Tier in mir

Ich habe nachgedacht und dabei entdeckt, dass ich als Kind ständig ein Tier war. Sei es, dass ich mit anderen Nachbarskindern spielte und eine Katze war und mich dabei unter den Schreibtisch verkroch, wo mein eingebildetes Körbchen war. Sei es, dass ich im Kindergarten gerne das Pony war, samt Ledergeschirr, was es dort gab. Mein liebstes Kinderspiel war: „Armer schwarzer Kater“. Davon bekam ich nicht genug und so zog es sich durch meine Kindheit wie ein roter Faden.

Wo ist das geblieben? Wo endete es und durch was? Was hat sich verändert, so dass ich mich jetzt zu sehr dafür schäme? Wo und warum war da ein Schlussstrich?

Ich glaube es passierte, als meine Kindheit zu plötzlich, zu früh und zu schnell endete, denn nicht nur das Tier in mir war weg, nein, auch mein Spielvermögen allgemein. Meine Fantasie blieb, aber die Fantasie, die ein Kind hat, wenn es mit ein paar Kartons spielt und sich vorstellt, es wäre ein Rennauto, ein echtes, das fehlt mir ebenso, denn spielen konnte ich. In mir drin bin ich immernoch ein Kind, ich kann mich an alles mögliche und unwichtige erinnern, aber das eigentliche Kind habe ich mir selber verboten, so sehr anscheinend, dass ich es nur noch als unangenehm empfinde und mich zu sehr dafür schäme, so sehr schäme, dass ich es nicht mehr ausleben kann, obwohl ich es gerne würde... 


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