Eigentlich geht es uns gut

 Das ist ein Satz, den wir uns oft gegenseitig sagen. Mal erinnert Monsieur sich daran, mal ich und schon sagt der eine, oder der andere: "Eigentlich geht es uns doch gut..."

Wir haben eine schöne Wohnung, perfekt nach unseren Bedürfnissen eingerichtet, ohne Rücksicht nehmen zu müssen, weil sie unser kleiner Bunker ist und jeder hat seinen Rückzugsort, seinen Raum und seinen Platz.

Wir haben genug zu Essen, zu Trinken, uns auch mal was zu leisten und Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.

Wir haben fantastisch süße Haustiere, die uns täglich ihre Liebe zeigen.

Wir haben einen Ort, an dem wir sein können, wie wir sind.

Wir werden akzeptiert, wie wir sind, von denen, die von unserer Neigung wissen und von denen, die es nicht wissen und auch nicht hinterfragen.

Und wir haben uns.

Eigentlich geht es uns doch gut... sagt man nicht, wenn es einem gut geht, sondern wenn man sich daran erinnern möchte, dass es einem gut geht.

Dahinter stecken Zweifel und Ängste.

Eigentlich geht es uns gut, aber ich war oft krank und brauchte nun zum Beispiel eine kleine OP, was Monsieur sehr mitgenommen hat, weil es uns dann eben mal so gar nicht gut ging.

Eigentlich geht es uns gut, aber wir hatten viele Probleme miteinander und mussten und müssen unseren Weg finden und wieder zueinander finden.

Eigentlich geht es uns gut, aber wir vergessen oft, dass wir alle Möglichkeiten haben, die wir haben wollen und keine Einschränkungen.

Eigentlich geht es uns gut und doch sieht man überall Probleme, macht aus Mücken Elefanten und erzeugt womöglich Drama aus Gewohnheit.

Jedoch bringt uns der Satz wirklich mental weiter, denn all das sagen wir nicht, sondern wir sagen: Eigentlich geht es uns gut, warum nehmen wir so unwichtige Dinge so fürchterlich ernst?

Oder: Eigentlich geht es uns gut, warum machen wir uns das Leben gegenseitig schwer?

Manchmal auch: Eigentlich geht es uns gut, warum ficken wir nicht öfter?

Also immer mit einem positiven Blickwinkel und einer kleinen Erinnerung, dass die Welt doch besser ist, als man denkt und sich die Welt machen kann, wie man möchte, in einem persönlichen Rahmen.

Eigentlich geht es uns sogar prächtig!

Anfang des Jahres habe ich mit einer Diät begonnen, weil ich seit den Anfängen von Corona nicht mehr ins Fitnessstudio gehen konnte und Yoga nur sporadisch machte und dann Monsieur, wenn ich fragte, was ich denn kochen soll, auch keine Ideen hatte und immer so Blödsinn sagte wie, dass er gerne Pizza mag, gerne Burger mag usw., so dass etwas außer Kontrolle geraten ist und ich meine persönliche Reißleine gezogen habe und Monsieur tapfer mit macht.

Wir haben also abgenommen, was wir zugenommen hatten und machen weiter. Ich bin also bald noch besser in Form, als zu der Zeit, in der ich Monsieur kennenlernte und das sogar recht easy und angenehm. Wir sind also stolz auf uns und durch die Diät leben wir im Moment mega gesund! Und siehe Bild, auch mega lecker! Jammy! Das macht wirklich Spaß und gibt uns Auftrieb.

Eines meiner Probleme war, dass ich mich nicht mehr nackt sehen wollte. Ich war nun nicht wirklich fett oder so, weil ich überall ein wenig zunehme und es sich gut am Po und den Brüsten verteilt, meine Taille dennoch schmal bleibt, sieht man es auch nicht so wirklich, dennoch hat es mich extrem gestört und ich fühlte mich nicht wohl und zeigte mich nicht gerne nackt. 

Anfang des Jahres entschloss ich mich dann, dass ich im Sommer unbedingt wieder nackig baden möchte, ohne mich zu schämen! Das war eines meiner Ziele. FKK baden, so dass Monsieur stolz auf seine Sklavin ist.


Fast noch wichtiger war allerdings, dass Monsieur immer öfter ansprach, dass ich, wenn es wieder wärmer wird, ja meine Arschfrei-Schürze tragen kann und ich automatisch dachte: "Nein!!! Das sieht doch nicht aus!!!" und mich schämte und im Kopf schon total fertig war.

Ich finde es wichtig, dass man sich in seinem Körper wohlfühlt, soweit das möglich ist und ansonsten daran arbeitet, so dass man sich eben gut fühlt und das haben wir gemacht, bzw. machen es noch. 

Leider kam nun diese OP dazwischen, die Wunde verheilt nicht so gut und somit wird es wohl diesen Sommer nichts mit FKK am See, aaaaber die Arschfrei-Schürze, mein Endgegner, die ist nun vollkommen in Ordnung, auch wenn ich gerade keinen Sport machen kann, seit Wochen und für noch ein paar Wochen, so dass ich nicht so trainiert bin, wie ich gerne wäre, aber egal! Es geht. Es geht wirklich und Monsieur gefällt es, was die Hauptsache ist. 

Wenn ich einfach nur stehe, ist hinten nur ein schmaler Schlitz und wenn ich mich bewege, klafft er immer wieder fröhlich auf und wenn ich meinen Popo herausrecke, liegt er komplett frei :)

Aktuell muss Monsieur noch etwas Rücksicht nehmen, eben weil es so langsam verheilt und die Fäden noch ziepen und nerven und eben noch nicht alles gut ist, jedoch können wir dennoch Spaß miteinander haben, wie wohl unsere Nachbarn bestätigen können, weil es nachts warm ist und die Fenster offen stehen...

Heute habe ich mich geschnitten, beim Rasieren, keine Ahnung wie das passieren konnte, natürlich hat es die eine Schamlippe erwischt, so dass ich noch ein wenig mehr ausfalle, aber ich weiß gerade nicht, warum man meine Rückseite nicht bearbeiten können sollte. Monsieur hat sich so lange schon darauf gefreut...

Ich bin wirklich froh, dass er meine Narben nicht als Makel sieht, sondern Highlights, die ich überstanden habe. Erinnerungen, was mein Körper bewältigen kann und konnte. 

Ich sitze hier gerade in meinem Zimmer, an meinem Schreibtisch, habe neben mir einen kleinen Lavendelstrauß, das Fenster, direkt am Schreibtisch, steht offen, der Himmel ist blau/lila und wird gerade dunkler, wir gehen gleich mit dem Hund in die Kühle raus und das Leben ist gut. 

Manchmal auch ein wenig bizarr, so traf ich mit dem Hund öfter eine andere ältere Dame, auch mit Hunden und wir redeten immer ein wenig und eines Tages meinte sie: "Übrigens, wir haben auch ein Halsband zuhause, nur dass es bei uns mein Mann trägt." und fasste dabei meinen Ring an. Hob ihn kurz an und ließ ihn fallen.

Als ich Monsieur davon berichtet habe, dachte ich noch, dass das total surreal klingt! Ich mag diese Frau eigentlich, weil wir eine ganz ähnliche Energie haben und immer nur so ein paar Momente angenehm plauschen.

Einige Tage, eine Woche oder so später, traf ich sie nochmal und diesmal mit Mann und sie erklärte mir sein Halsband und begrüßte mich vorher mit: "Ach, da ist sie ja, ich habe Dir ja von ihr erzählt!" Wieder berührte sie mein Halsband. Das finde ich immer sehr intim und mir ist es sogar unangenehm, wenn mein Friseur oder Ärzte es anfassen, weil es sich wirklich wie eine intime Stelle anfühlt, aber ich sagte nichts, weil man merkte, dass sie es nicht so meint. Monsieur sagt, es sei übergriffig, wo ich ihm eigentlich Recht geben würde, jedoch empfinde ich es bei ihr nicht so, sondern unbedacht, was meine Empfindung, dass ich es eben nicht mag, wenn andere es berühren, nicht mindert. Schwierige Gefühle...

Mittlerweile traf ich sie noch zwei Mal und ich weiß nun mehr über sie und mag sie mehr. Eine sehr interessante Person! Und ja, ihre Energie gefällt mir ausnehmend gut. Es gibt so Personen, die trifft man  und mag sie einfach. So eine ist sie und ich freue mich schon, wenn wir uns wieder sehen :)

So, es wird dunkel, der Hund muss raus, ich muss mich noch anziehen und kann noch nicht lange sitzen, habe schon länger wieder Schmerzen und Bewegung tut gut :)



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