Sich anbieten
Ich finde es nach wie vor schwierig, sich selber anzubieten. Zwar versuche ich es aus einer devoten Position heraus zu sehen, die Demütigung dahinter als Demut zu empfinden und als einen Akt einer Sklavin zu sehen, die ihren Herrn dienen möchte, jedoch schreit da vieles in mir auf, weil es kollidiert mit meiner Empfindung, dass ich gewollt werden möchte, weil ich mich schnell ungewollt und belästigend empfinde. Nur wenn ich die Aufforderung bekomme, fühlt es sich gut und richtig an, denn dann weiß ich sicher, dass es so gewollt und gewünscht wurde und dass ich das Richtige tue.
Monsieur ist wundervoll, denn wenn ich es wage, wenn ich zum Beispiel auf Knien an der Türe warte, wenn er heimkehrt, dann freut er sich sehr, zeigt es mir auch, sagt es mir auch und erwähnt es sogar im Laufe des Tages nochmals. Wenn ich es nicht tue, dann ist es auch ok, dann schimpft er nicht, sagt nichts, fertig.
Anderes Beispiel, die Arschfrei-Schürze. Ich weiß er mag sie gerne an mir sehen und wenn ich sie trage, dann freut er sich, betont es, fasst mich an und alles, wenn ich sie nicht trage, dann ist es auch ok. Kein Wort dazu, nicht einmal ein: "Ach, mit Arschfrei-Schürze würde ich dich gerade lieber ansehen." oder dergleichen.
Wenn ich vor dem Bett, auf dem Kniekissen artig warte, dann haben wir unser Abendritual, bei dem er mich für mein Tagewerk lobt und bedankt, mir sagt wie toll er dies und das fand. Lege ich mich ungefragt ins Bett, dann macht er ebenso die Kette ans Halsband, als wenn wir ein Ritual gehabt hätten.
Ich finde das absolut demotivierend und bin wirklich schlecht dabei, es dann dennoch zu machen, um ihm eine Freude zu bereiten.
Ich folge aufs Wort. Heute im Supermarkt, da war ich etwas patzig, habe einen Scherz gemacht auf seine Kosten und seine Antwort war, mit einem strahlenden Lächeln: "Binde mir mal eben die Schuhe zu..." Seine Schuhe hatten keine Schnürsenkel, es war klar, dass er damit meint, ich solle mich mal eben hinknien. Natürlich mache ich das, liebend gerne sogar! Dann schaue ich zu ihm auf, nur bist auf Brusthöhe und beachte seine Schuhe nicht weiter, um zu signalisieren und, weil es schlicht schöner ist, dass ich verstanden habe und wieder artig bin. Für solche Situationen lebe ich. Kleiner Gedanke noch dazu, wir schockieren nicht gerne unfreiwillig anwesende Menschen, denn das finden wir geschmacklos, grenzüberschreitend, respektlos und unangenehm. Wenn mir wer seinen Pimmel im Supermarkt präsentieren würde, würde ich mich auch nicht freuen, also machen wir es in einem leeren Gang, sehr unauffällig und ohne großes Gewese.
Oft reicht bereits ein Griff an den Ring des Halsbandes, oder ein Griff in den Nacken und ich spüre meinen Platz, was mir enorm hilft.
Nun nahm ich mir vor, über meinen Schatten zu springen und auf allen Vieren, Arsch hoch und präsentierend, vor dem Bett zu warten, um zu zeigen, dass ich gerne mal wieder Sex hätte. Realität? Monsieur spielte noch, während ich schon im Bett lag...
Schwierig...
Ich wüßte zu gerne, was in seinem Kopf vor sich geht. Warum er sich freut, wenn ich etwas mache, aber es nicht einfordert, wenn ich es nicht mache. Warum ich dadurch das Gefühl bekomme, dass es ihm egal ist und er sich nicht bemüht, dieses Gefühl zu zerstreuen. Oder, was traurig wäre, wenn die Antwort eben lauten würde, dass es ihm nicht wichtig ist.
Heute morgen, beim Weg zum Bäcker, als ich über eine Feier nachdachte, zu der wir abends eingeladen sind, kam mir in den Sinn, was Monsieur früher für Rituale angedacht hatte. Nicht raus dürfen, ohne Striemen auf dem Hintern, damit ich meinen Platz spüre. Fragen und bitten müssen, damit ich Kleidung anziehen darf. Ach, viele andere Dinge noch, also schrieb ich ihm meine Gedanken dazu und bekam als Antwort etwas wie, darüber denke er nun nach.
Die Antwort bekomme ich oft. Das wars dann auch. Darauf folgt nichts weiter. Wie Kinder, denen man kein Nein sagen möchte und sagt: "Vielleicht, ich muss eben nachdenken..." und hofft, dass sie es vergessen.
Wie geht man damit um?
Ich bin dieser Situation so überdrüssig.
Es ist heiß, wir haben es uns zuhause gemütlich gemacht, Rollläden runter, damit alles kühl bleibt, genug kalte Getränke und ja, Videospiele. Seine Form von schönes Wochenende. Aber gut, ich muss noch duschen und mich rasieren, etwas zubereiten, dass wir zur Feier mitbringen und mich etwas aufhübschen.
Gestern wollten wir ein Kleid für den Anlass besorgen, wobei ich noch ein wirklich schönes im Schrank habe, es also nicht so dringlich war und dafür habe ich mir hautfarbene Unterwäsche angezogen, die unter alles passt (ja, ihm ist egal, ob ich Unterwäsche oder sonst was trage) und mich ein wenig geschminkt und er hat es nicht einmal bemerkt.
Ich trug sogar sein Lieblingskleid.
Das alles macht mich einfach traurig.
Ein Kleid fand ich auch nicht. Zwar war ich wirklich sehr glücklich, dass ich in jedes hinein gepasst habe und wieder Größe S tragen kann, wenn ich mag, aber so wirklich gefallen hat mir keins. Ich bin eben nicht so ein Modepüppchen, das sich so begeistern kann für Kleidung und mag, wenn es gut sitzt, Farben hat, die zu mir passen und es bequem ist. Das eine war zu alltäglich, das andere zu kurz, nur bis Mitte des Oberschenkel, das nächste gefiel mir einfach nicht, an mir usw. Monsieur sagt oft, dass ich mir mal ein neues Kleid gönnen soll, aber ich bin da wirklich was kompliziert und wenn mir eins gefällt, dann hole ich es gerne mehrfach, in verschiedenen Farben und bin erst einmal wieder durch.
Eigentlich wollte ich gerne einen fröhlichen Beitrag schreiben, weil es uns ja eigentlich gut geht. Irgendwie ist das abhandengekommen. Trübe Gedanken an einem so sonnigen Tag.
Ich lege mich noch was hin, ruhe mich aus, bin schon seit 7 wach, oder ich gehe duschen und ruhe mich dann etwas aus. Diese Hitze mag ich einfach nicht und macht mich ganz fertig.
Die Feier heute Abend wird sicher schön und darauf freue ich mich sehr.
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