Das Tagebuch von culumalda 11.01.2008
Gestern passierte es wieder, er nannte mich im Streit eine Schlampe. Vor einigen Wochen und Monaten schrieb ich einen Text dazu, den ich nun hier veröffentliche. Ich hab die Nase voll!
Schlampe gegen Arschlöchle
Beim Sex bin ich die geile Schlampe, wenn wir streiten bin ich die doofe Schlampe, wenn er gerne ficken möchte, bin ich die kleine Schlampe, wenn der Haushalt nicht ist, wie er sein sollte (er könnte die Wohnung nicht einmal so sauber bekommen, wie in diesem Augenblick, aber das spielt wohl keine Rolle, für ihn gelten ohnehin eigene Regeln), dann bin ich die faule Schlampe.
Eigentlich bin ich irgendwie jede Schlampe, die man sich vorstellen kann, bis auf die große Schlampe, denn fremdgegangen bin ich bisher noch nicht, auch wenn es mir schon mal schwer fiel. Stellen Sie sich doch mal bitte vor, Sie hätten daheim (schlimmer ist es nur, wenn Sie keine Fantasie gebrauchen müssen, weil genau das Folgende beschriebene Bild auch bei Ihnen daheim herum hockt!) einen Mann. Nicht irgendeinen Mann, sondern einen, der ein paar Stufen in der Evolution ausgelassen hat, wie mein Mann.
Der Bauch schaut immer aus dem T-Shirt heraus, weil es schon XXL ist und dennoch nicht genug Platz liefert, für die so genannten Samenstränge, die ja den gaaaaaaanzen 9. Babymonatbauch ausmachen und kein Gramm Fett, wie Sie wohl sonst vermutet hätten. Hinten schaut natürlich der halbe, behaarte und viel zu oft vibrierende Hintern heraus, aber selbst das muss ja genau so sein, denn man ist viel zu dürr für die Hose und deshalb rutscht sie und entblößt die Arschritze. Der Rasierer ist eher ein Zuhause für Wuselgetier und wird so vehement ignoriert, dass selbst Staubmäuse schon das Interesse daran verloren haben, weshalb man wenigstens sehen kann, auf welcher Stufe so ein Mann bei der Evolution einfach stehen blieb und sich in seinem minderbemittelten Hirn dachte, es sei genug, er sei perfekt und genau richtig! Er sieht aus wie ein angezogener Affe.
Im viel zu behaarten Köpfchen wäre eigentlich genug Platz für mehrere Dinge, aber irgendwie läuft es aufs selbe hinaus. Meiner denkt immer an Computer. Es gibt verschiedenste Modelle! Andere nehmen lieber Fußball, oder Autos und es gibt natürlich auch die Mulitfunktionsköpfe, die denken dann sogar an mehrere Interessen gleichzeitig, hier eine kleine beispielhafte Zusammenstellung: Audooo, fickn, Bier, furzn, Fußball!
Welche Art Sie nun daheim haben, mag ich gar nicht wissen, ich bin mit meinem Kerl vollkommen bedient! Also, er denkt viel an Computer, so viel, dass in seinem Hirn kein Platz für mehr ist, außer vielleicht noch das Wort: Schlampe. Früher fand ich es ja ganz aufregend, beim Sex oder in erotischen Augenblicken, als seine kleine Schlampe bezeichnet zu werden. Früher soll heißen, ich war gerade mal 19 und kannte noch nicht viel von der Welt, vor allem der Männerwelt und offen gesagt, nun will ich nicht mehr viel davon wissen!
Manchmal frage ich mich, wenn er mich beim Sex mal wieder Schlampe nennt, wie er wohl reagieren würde, wenn ich los stöhnen würde: „Oh ja! Ich bin deine geile Schlampe und springe gerne mit jedem Kerl ins Bett!“ Oder als was sahen Sie denn früher eine Schlampe?
Er wäre direkt abgeturnt und genau deshalb sage ich es nunmal nicht, denn dann hätte ich noch länger Geschlechtsverkehr und wenn ich schon vor 20min gekommen bin, würde ich gerne auch mal schlafen dürfen, aber da ich ja seine geile Schlampe bin, lasse ich es über mich ergehen und warte lieber ab, bis er nach einer Stunde oder dergleichen aufgibt und mir erklärt wie toll es doch war. Ich erkläre ihm in dem Augenblick selbstverständlich nicht, wie toll es für mich gewesen wäre, wenn er mit mir, oder nur kurz nach mir, gekommen wäre, oder wie glücklich ich gewesen wäre, wenn er sogar vor mir gekommen wäre... Nein, die liebe Schlampe hält ihren Mund und versucht nicht darüber nachzudenken, dass sie zum Beispiel erst vor wenigen Tagen noch die dumme Schlampe im Streit war. Der Klügere gibt nach, heißt es ja ohnehin immer so schön und wenn es danach ginge, wäre ich ein Genie. Ich hätte schon den Nobelpreis in: „Männerertragen“ bekommen.
Er redet auch gerne davon, mir einen Knebel zu verpassen, bestimmt damit die dumme Schlampe ihr Schnäuzchen halten muss und den achso tollen und noch viel männlicheren Menschen zu huldigen und ihm nicht zu widersprechen und ihm nicht die Meinung zu sagen, denn wenn man die Meinung gesagt bekommt, dann ist das ja so gemein, man ist so aggresiv und so ungerecht und vor allem, man hat ja solches Unrecht!
Die tapfere Schlampe läßt das alles über sich ergehen, füttert den männlichen, behaarten Klops weiter, damit die Samenstränge platzen, oder das ungeborene Etwas endlich zur Welt kommt, je nachdem was zuerst eintritt und dann ihre Ruhe hat. Oder sie wird lesbisch, denn ich kenne nur wenige Frauen, die Schlampe als Liebkosung und Beleidigung gleichermaßen benutzen. Oder ich sollte mir angewöhnen ihn dann immer Arschlöchle zu nennen, das ist auch so behaart, riecht ziemlich ähnlich und so frappierende Unterschiede gibt es dabei auch nicht. Im Grunde ist das sogar passender, als wenn man mich Schlampe nennt!
Besonders schön stelle ich es mir vor, wenn sein Freund dabei ist, bei dem er immer mehr protzen muss mit seiner tollen Schlampe. Er nennt mich zwar dann nicht so, aber er zeigt es sehr deutlich durch sein Verhalten. Wenn ich nun immer statt Schatzi Arschlöchle sagen würde, fände ich das richtig toll! Er wohl nicht, aber interessiert es ihn, wenn er mich im Streit dumme Schlampe nennt und im Bett geile Schlampe schimpft? Nein, denn die Gehirnzellen die solches verbinden und erkennen lassen würden, sind irgendwann verloren gegangen, oder waren nie vorhanden, wie auch immer, auf alle Fälle würde sein Freund staunen und lachen und das würde ihm nicht gefallen, aber die Zusammenhänge, die würde das Arschlöchle nicht begreifen, somit wäre selbst das sinnlos und nichtig.
Super freut es mich, wenn er mit sich selber redet und weiss, dass ich jedes Wort mithöre und mir darüber versucht, Botschaften in mein Unterbewußtsein zu setzen, damit ich selber darauf komme. Etwas schwer verständlich, aber auch hier kann ein Beispiel alles erklären. Er murmelt lautstark vor sich hin: „Ach der Geschirrspüler, der muss ja auch noch ausgeräumt werden, blöd nur, dass ich keine Zeit dafür habe!“ übersetzt bedeutet das: „Du faule Schlampe, ich mag den Geschirrspüler net ausräumen und wenn ich es dir direkt sage, motzt du wieder rum (ich muss endlich einen Knebel besorgen!), also spreche ich es leise vor mich hin und pflanze es dadurch in deinen Kopf, wo es weiter gedeiht und du kurz darauf auf die geniale Idee kommst, denn Geschirrspüler auszuräumen!“
Ja, ich glaube langsam wirklich, dass er überzeugt ist, ich würde es nicht bemerken... aber was solls, die tapfere Schlampe leidet lieber stumm weiter vor sich hin.
Am Alleroberbesten ist immer noch die kranke faule Schlampe. Wenn ich krank bin und sogar meine Ärztin fragt, ob ich krank geschrieben werden möchte, dann erträgt das Arschlöchle nicht, wenn ich weniger mache, oder schläfrig bin, oder gerne was länger morgens im Bett bleibe. Nein! Es geht viel viel besser. Die erste Phase geht in etwa so, wenn es viel ist, einen halben Tag lang. Er akzeptiert, dass man krank ist, wünscht einem, dass man sich bald besser fühlt und versucht doch tatsächlich ansatzweise einem etwas Gutes zu tun.Ich bin kein Mensch, der dann alles stehen und liegen lässt, ich versuche weiterhin das Meiste zu erledigen.
Die zweite Phase wird schon merklich gemeiner! Man wird wieder als gesund behandelt, statt dass man gefragt wird, wie es einem gehe, wird etwa alle 30-60min eingeworfen: „Oh, ich habe Kopfweh!“ oder wahlweise: „Oh mir geht’s auch nicht so gut...“ Diese Phase geht etwas länger und ist ausbaufähig. Im gleitenden Übergang wird man beschimpft und beleidigt, weil man ja faul sei, ruhig etwas mehr machen könnte und sowieso. Selbst wenn man Fieber hat, es einem sehr elend geht und man so bescheiden ist, dass nicht alle 30-60min zu erwähnen, wird man gepiesackt!
Die krönende Phase besteht daraus, dass das Arschlöchle nun ständig stöhnt und seufzt und erklärt wie schlecht es ihm geht, auch ohne Fieber, Husten, Heiserkeit, oder andere Banalitäten und ab diesem Augenblick wird erwartet, dass man Rücksicht auf ihn nimmt und ihn verehrt und huldigt. Dazu gehört selbstredend, dass man ihn wie einen wehrlosen Säugling bemuttert und umsorgt. Geht man dabei schon selber auf dem Zahnfleisch und kann eigentlich nicht mehr, ist das Arschlöchle so rücksichtsvoll und ignoriert es gentlemanlike und gibt sich ganz seiner eigenen Pflege hin. Dies geschieht jedesmal, sobald ich krank bin und gerade, wenn es mir am miesesten ergeht, ist er auf einmal ohne Symptome, ohne Anzeichen oder Auswirkungen, krank!
Ich bekomme kaum einen Ton heraus, bekomme kaum Luft, meine Nase kann triefen wie sie mag, ich kann Fieber haben wie ein Brennofen, er nimmt das geduldig hin und sagt mir noch permanent, wie mies es ihm geht, dass er natürlich wisse, dass es mir nicht so gut geht, aber ihm ja auch nicht. Nein, ich habe nach all den Jahren kapiert, dass ich nicht krank sein darf, dass er meine Krankheiten absorbiert und die Annehmlichkeiten an sich reißt, mir aber alle Symptome und Schmerzen überlässt.
Er würde jetzt schreien, dass das so ja gar nicht stimme, es nur meine Sicht der Dinge sei, obwohl es sich regelmäßig wieder abspielt und er würde nun säuseln, dass seine Batterie doch auch leer sei und er deswegen so schnell krank werde und blah blah blah, denn mehr als leeres Rumgesülze ist es für mich nicht mehr. Obwohl, doch, der arme Kerl ist krank, sehr krank sogar, aber nur sein Seelendoktor kann ihm dabei noch helfen, oder auch nicht, ein hoffnungsloser Fall könnte es auch sein, aber lustig wäre es schon, wenn er im Wartezimmer sitzt, irgend ein anderer Patient auch und mein werter Mann sich direkt wieder eine Krankheit abkupfern würde, nur damit er etwas Aufmerksamkeit und Mitleid bekommt, dabei habe ich so eigentlich schon genug Mitleid mit ihm, wäre ich sonst noch mit ihm verheiratet und würde mit ihm zusammenleben?
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