Mittwoch, 30. Oktober 2019
Unverständnis
Gestern war ich ganz brav.
Ich hatte für den Vormittag einen Plan und hielt mich daran. Ok, ein wenig verriss ich die Zeit, weil ich die Dusche und Badewanne noch entkalkt hatte und dann fehlte an anderer Stelle etwas, aber das war schon ok, mein Herr sieht das locker.
Dann trafen wir uns in seiner Pause und aßen gemeinsam. Ich wartete dort, las ein wenig, ging einkaufen und wir fuhren zusammen Heim.
Ich setzte mich nicht aufs Sofa, weil ich es nicht darf, sondern davor, auf mein Fake Fell, mit meinem Rückenkissen. Es liegt derzeit an das Sofa gelehnt. Er spielt Playstation und rückt nach etwas Zeit zu mir rüber, damit er mich streicheln kann. Macht er auch kurz, erwähnt auch kurz, dass meine Haare gut zum Kissenbezug passen.
Irgendwann frage ich, ob ich chatten darf. Klar darf ich, also gehe ich in meine Ecke und chatte über Geishas, Hunde und anderes.
Geishas, also keine Prostituierten, sondern wirkliche Geishas bekommen das Dienen von klein auf beigebracht und haben da ein so hohes Level, das können wir Europäer gar nicht erreichen und ich beneidete diese Kultur und überlegte mir, wie ich besser werden könnte.
Das Thema Hunde ist nicht so schlecht, weil die Erziehung recht ähnlich ist. Hunde brauchen auch einen Alpha und sind unglücklich ohne usw, ich mag nicht abschweifen.
Nach zwei Stunden oder so, sagte er, er müsse noch arbeiten und ich soll dabei im Hundebettchen liegen, was wieder im Arbeitszimmer steht. Ich weiss gar nicht mehr warum genau, aber ich setzte mich nochmal auf mein Fake Fell und fragte, woran ich erkennen kann, dass er mich gerne auf dem Boden sieht, bzw fragte ich eher, ob er es gerne tut.
Mein Problem entstand, weil ich es brav machte und keine Reaktion bekam.
Normalerweise hätte ich früher den Versuch gewagt, mich aufs Sofa gesetzt und je nachdem zu hören bekommen, dass ich das nicht darf und schleunigst auf mein Fell soll. Mein Herr mag aber solche Aktionen nicht, kommt nicht gut klar damit und es artete immer in ewigen Diskussionen aus und er sagt, es macht keinen Sinn für ihn. Auch das einfach mal eine Regel nicht beachten, damit man eine Reaktion bekommt, sich ein wenig kabbeln usw ist nicht seins und führt zu langen Diskussionen die nicht schön enden.
Gestern hätte ich das auch nicht fragen dürfen, denn bis ins Bett hinein, bzw bis wir einschliefen, diskutierten wir darüber und versöhnten uns nicht.
Mein Problem war, ich bekam keine Reaktion, kein Lob, keinen Zuspruch, aus meiner Sicht jedenfalls, denn er sagte, er habe es doch gezeigt und gesagt, indem er erwähnte, dass meine Haare gut zum Bezug passen und sich zu mir rüber setzte. Mir ist das zu wenig.
Loben wie: "Schön, dass Du auf Deinem Platz bist." oder ähnliches höre sich für ihn künstlich an. Hammer Aussage. Kein Schimpfen ist Lob genug? Wenn er nichts sagt, ist es richtig?
Ich fühle mich vollkommen vor den Kopf gestoßen.
Dann löste er auf einmal, wir lagen bereits im Bett, ich hatte die Manschetten an, eine Kette am Bein, die Kette vom Bein.
Warum?
Keine Ahnung.
Jede Sklavin sollte einen inneren Herrn haben, der ihr sagt, was ihr realer Herr wünscht und erwartet, was er gerne möchte, wenn ihr realer Herr es gerade nicht kann, bzw eher ein guter Berater der Sklavin ist, der auf die innere Stimme antwortet, wenn man sich als Sklavin zb fragt: "Was mache ich jetzt? Was erwartet und möchtet er?"
Nach wie vor habe ich keinen inneren Herrn, der mir zur Seite steht und berät, also fragte ich: "Warum hast Du die Kette gelöst?"
"Immer muss ich mich rechtfertigen..."
Ich wartete was, erkläre nicht, dass ich nur frage, damit ich verstehe und so irgendwann mal die Chance habe, einen inneren Herrn zu haben, der dem echten, realen Herrn gleicht und frage dann nochmal nach, warum er das tat: "Ich denke noch nach..."
Gut, er dachte nach, bis er eingeschlafen ist.
Dementsprechend "gut" gelaunt wachte ich heute auf.
Toller Start in den Tag.
Toll.
Alles ganz toll.
Und so lag ich im Bett, dachte selber nach und fragte mich, ob es überhaupt einen guten Herrn geben kann?
Jeder hatte bisher riesige Probleme. Der eine war gar keiner, hatte nur ein Bild von sich im Kopf, was er gerne leben würde, wozu er allerdings nicht in der Lage war. Der andere lügt, betrügt, hintergeht und scheut vor nichts zurück, Wieder ein anderer hat Minderwertigkeitskomplexe und heult immer rum. Nein, das waren fiktive Beispiele, keine Sorge.
Aber gibt es wirklich dominante Männer, die keinen riesigen Problemekoffer mit sich herum schleppen und eine Beziehung unmöglich machen?
Ich "darf" gewisse Dinge nicht ansprechen, weil ich dann x Stunden diskutieren muss, mir sonst was anhören muss und wenn es nur die Frage ist: "Woran kann ich denn merken, dass Du es magst, wenn ich auf dem Boden bin und nicht auf dem Sofa, wenn ich keine Reaktion bekomme, nicht einmal ein Lächeln?"
Schweigen, damit man seine Ruhe hat, funktioniert auch nur eine gewisse Zeit und dann sagt man doch was, fragt doch was und es geht von vorne los.
Immer die selben Anschuldigungen, das selbe in Frage stellen, die selben Vorwürfe, die selben was auch immer.
Ich war brav, ich hielt mich an meine Regel und hatte trotzdem keine Reaktion. Keine Reaktion ist eine gute Reaktion, weil man nicht x Stunden diskutieren muss und nicht beleidigt wird.
So soll das also in Zukunft sein.
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