Mittwoch, 21. Februar 2024

Besser machen

 Um kurz auf meinen letzten Eintrag zurückzukommen:

Zwar konnte ich meinen kleinen Vorfall nicht ungeschehen machen, allerdings habe ich mir vorgenommen, das nächste Mal anders zu reagieren und ebenso wichtig, weil ich nichts rückgängig machen kann, habe ich mir in den nächsten Tagen noch mehr Mühe gegeben eine gute Sklavin zu sein. 

Monsieur möchte in der Realität ab und an eine Ansprache, findet es allerdings zu umständlich und sperrig, wenn man bei jeder kleinen Antwort, ein Monsieur dran hängen muss. Da bin ich voll bei ihm, denn früher hatte ich bei meinem Ex-Herrn die permanente Regel, bei ja und nein und anderen kurzen Antworten immer „mein Herr“ dranzuhängen, was zur Folge hatte, dass es echt bescheuert klingt, wenn man mehrfach hintereinander antworten muss und mich dazu brachte, statt dessen meine Antwort künstlich zu verlängern, damit ich mir nicht ganz so grenzdebil vorkam. Leider ist das Gespräch dann nicht mehr in einem natürlichen Fluss und ich konzentrierte mich mehr darauf, als auf den eigentlichen Inhalt. 

Anfangs hatte ich deshalb meine Probleme mit Monsieur, denn er hatte keine Regeln zum Thema Ansprache und hier und da meinte er: „Wie heißt das richtig?“ was dann zu einer Phrase wurde und nicht massiv nervte. 

Wann sollte ich es sagen, wann nicht? Es war vollkommen willkürlich aus meiner Sicht und frustrierte mich so massiv, dass ich ihn ebenso damit nerven wollte und auch regelmäßig fragte: „Wie heißt das richtig?!?“

Nicht Auge um Auge, sondern eher „weißt du wie es sich anfühlt?“

Daher bekamen wir überhaupt keinen Fluss und keine Konsequenz da rein und es war, für mich, nur noch mit Frust behaftet, bis wir nun mal wieder darüber sprachen und er sagte, dass er es für zu umständlich hält, immer Monsieur bei kurzen Antworten dranzuhängen und ich schaute ihn an, der Frust stand schon bereit, denn dann müsste ich jedesmal aufs Neue entscheiden, ob ich es nun wohl dranhängen muss, oder nicht?

Aber statt dass wir darüber stritten, wählte er einen schönen Vergleich: „Das ist wie würzen! Du kochst gut und würzt gut, ohne dass du Rezepte brauchst. Benutze es, wie du es beim Würzen machst und ja, mir ist klar, dass du anfangs noch Hilfe beim Regulieren brauchst, da helfe ich dir gerne.“

Fortan würzte ich eben und das funktioniert gut in meinem Kopf, weil man Gespür dafür bekommt und sonst eine Erinnerung. 

Durch die positive Reaktion angespornt, begann ich nun auch anderweitig zu würzen und begrüßte Monsieur z.B. wieder kniend an der Türe und Ähnliches. 

Leider ist Knien nach wie vor etwas hmm sagen wir es mal so, es interessiert ihn nicht wirklich. Er fordert es nicht ein, was es für mich dann schnell wertlos macht, obwohl ich es liebe zu knien, dann an meinem Platz, tief in mir drinnen bin und meine kleine Welt im vollkommenen Einklang ist. 

Jedenfalls war ich gestern mega super brav und fragte vorsichtig, ob ich eine Belohnung dafür bekomme. 

Nichts Materielles, weil ich das nicht meinte und genug Zeug habe, auch wenn Monsieur eine prall gefüllte Haustierchen-Belohnungskiste hat. 

Gut, er fand auch, dass ich brav genug für eine Belohnung war und versprach mir einen kleinen Orgasmus. 

Jubel!

Etwas später im Bett, ich war frisch rasiert und bereit, bekam ich meine Belohnung, in Form eines Vibrators zwischen meinen Beinen, allerdings hörte ich so gespannt zu bei seinen Erzählungen und was er sich für Gedanken gemacht hatte, dass ich recht spät erst kam und von der frischen Rasur noch empfindlich, war meine Haut schon recht strapaziert. 

Ich habe helle Haut, die sehr empfindlich ist und obwohl ich mich seit meinem 18. Lebensjahr alle paar Tage rasiere, wurde das nie besser. 

Jedenfalls ließ er mich dann ein wenig verschnaufen und als ich bereits dachte, dass Monsieur einschlafen würde, legte er ihn wieder an.

Manchmal kann ich gut mehrfach kommen, manchmal nicht und dieses Mal war es ein eher nicht gut. 

Monsieur gab sich alle Mühe, jedoch hatte ich wirklich große Probleme, bis mir die O eingefallen ist. 

Zum Verständnis, im Hintergrund lief die Geschichte der O auf französisch und ich fragte mich, an welcher Stelle wir gerade sind und dabei fiel mir eine meiner Lieblingsstellen ein. 

O in Roissy, gefesselt an der Wand, morgendliche Auspeitschung. 

Wie es wohl ist, wenn man morgens erst einmal ein paar Striemen bekommt, als Erinnerung, um gut durch den Tag zu kommen?

Schlaftrunken an der Wand stehen, die Sonne auf der nackten Haut und zu wissen, egal was ist, egal was kommt, immer gibt es erst einmal einige harte Hiebe. 

Nicht diese leichten, die zeitig verblassen, sondern solche, bei denen man Sorge tragen muss, dass man sich fast einnässt, weil man vor lauter Schmerz anspannt. 

Wie das wohl aussehen würde, auf unserem Bett, mit den Mango-Monden (Lampen) links und rechts, symmetrisch die Sklavin in der Mitte?

Die kuschelige Wärme des Bettes, auch von der Haut noch ausgestrahlt, zum Kontrast der kalten harten Wand, an die man sich zu Klammern versucht. Ohne Schutz und das Wissen, dass es morgen nicht anders sein würde. 

Nein, ich bin weiterhin nicht maso. Dabei geht es nicht um den Schmerz als Lust, sondern was er mit einem anstellt!

Das ist enorm!

In dem Moment. 

Im Verlauf des Tages. 

Im Blick auf den nächsten Morgen. 

Fantastisch. 

Allerdings lediglich, wenn man hart und konsequent genug ist, denn sonst ist zu viel Willkür darin und dann ist es lediglich der Moment und vielleicht ein paar Stunden mehr. 

Ich denke, dass extrem viel von Konsequenzen abhängig ist. 

Man muss sich darauf verlassen können. Das Wissen haben, dass es keine Ausnahme gibt. 

Dieses Gefühl der Konsequenz, der Härte, der Unerbittlichkeit, egal was ist, das macht mich an. 

Wie ich schon oft schrieb, konnte ich schon immer gut „um den Finger wickeln“, was mich total abturnt und genau das Gegenteil finde ich daher anziehend. 

Wenn ich mit den Wimpern klimpern kann wie ich möchte, aber das Programm ist vorgegeben und ich kann nichts daran ändern. 

Keine Machtübertragung, selbst im kleinsten Detail nicht. 

Deshalb sehe ich einer Ausnahme von der Regeln eher mit Trauer entgegen, auch wenn ich manchmal erleichtert bin, ist es eine Niederlage. Der Herr war nicht stark genug, nicht konsequent genug. Schlimm…

Selbst in den kleinsten Details. 

Beispiel: ich bekomme eigentlich nur an Sonntagen Kaffee und sonst Tee. Monsieur hat sechs Sorten schwarzen Tee so angeordnet, dass ich ihn der Reihe nach trinken kann, von Montag bis Samstag. 

Gestern fragte ich freundlich auf französisch, ob ich bitte einen Kaffee trinken dürfe. Ja…

Heute fragte ich nochmal auf deutsch, sogar ohne Anrede. Ja.

Ich mag es, wenn wir gemeinsam frühstücken auch Kaffee zu trinken, allerdings ist der Genuss ambivalent. 

Ich weiß, er gönnt es mir, will nur das Beste für mich, aber man merkt schnell, dass er keine Kinder hat, denn sonst weiß man schnell, dass das Beste nicht immer der Genuss, sondern oft der Verzicht ist, wenn es um Erziehung geht. 

Gestern war ich auch dankbar und heute… Ich habe nicht einmal ordentlich gefragt. 

Wobei Monsieur auch gedanklich nicht voll bei mir war, aber das ist eher sein Problem, nicht meins. Oder doch, auch meins. 

TPE im Alltag ist viel Arbeit, bis es eine Routine gibt. 

Routine auch für den Herrn, damit er nicht mehr über jeden Schritt nachdenken muss, aber bis dahin, eben viel Arbeit und ja, ich bin eine brave Sklavin, allerdings suche ich regelmäßig Grenzen, wenn ich keinen gefestigten Platz habe, um sie aufgezeigt zu bekommen und meinen Platz zu spüren. 

Umso weniger ich meinen Platz habe, umso mehr suche ich. 

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