Durch Windrosen tanzen

 Im Moment gibt es sehr viel Alltag, recht wenig Zeit für Schönigkeiten und eine Korrektur vorab, denn die Stahlgerte vom letzten Eintrag, war bereits die Neue. 

Das hier ist die Alte:


Nachdem das Regelwerk fertig war, dachten wir uns, dass es nun super laufen wird… ok, das kleine Skeptik-Monster in meinem Ohr raunte auch da bereits, dass der Alltag wieder die Macht an sich reißen würde. Teilweise ist es auch so. Neue Routinen in den Alltag zu integrieren ist schwierig. Wir arbeiten daran. Wir erinnern uns gegenseitig, manchmal. Nicht oft genug, vermute ich.

Das Morgen- und Abendritual sitzt, Details davon nicht unbedingt. 

Keine Möbel, außer mit Erlaubnis funktioniert meistens gut.  

Monsieur mit Anrede ansprechen, auch oft.

Positiv denken :)

Es ist tolles Herbstwetter, Buchwetter, Teewetter, Flauschedeckenwetter!

Ok, auch Erkältungswetter, jedoch habe ich meine Grippeimpfung schon intus und hoffe, dass sie ihre Arbeit macht.

Monsieur hat stressige Tage, die ich möglichst versuche aufzufangen und abzufedern, was mir mal mehr, mal weniger gut gelingt.

Wenn Monsieur sehr viel zu tun hat, gehe ich gerne manchmal chatten. Abermals wurde ich darauf angesprochen, dass ich dort herum spazieren würde. Manch einer vermutet dahinter, dass ich Ausschau halten würde. Monsieur schrieb dazu sehr passend:

Das Band zwischen Herr und Sklavin ist mentaler Natur; Macht ist ein „Erscheinungsraum“, der nur entsteht, weil zwei sich einig sind, dass es die Macht gibt. Eine Sklavin, die sich durch ein solches Band gebunden fühlt, „strolcht“ nicht herum. Denn sonst wären die Worte der Macht nur leere Worte – und die Worte jedes Anderen wären es dann auch. Jeder Zauber der Macht verflogen.“

Ich verstehe, warum viele Herren ihr Eigentum von Chats fernhalten, denke aber, wenn der Grund ist, dass sie Sorge tragen, dass sie/er fremdgehen, oder sich anderweitig verlieben könnte, dann kann ich sagen, dass es in dem Fall ohnehin schon gescheitert war, denn ein gut eingebundener Besitz hat gar nicht das Bedürfnis nach anderer Herrschaft und interessiert sich nicht für „Glitzerperlen“, wie mein vergangener Herr es so hübsch bezeichnete. 

Für mich ist chatten ein Zeitvertreib, dem ich nachgehe, seit ich 15 Jahre alt war. Andere gehen gerne raus in die Kneipe, Disco, was weiß ich. Da ich allerdings lieber zuhause bin, ist das eine gute Alternative, in meinen Augen, auch wenn der Umgang oft zu wünschen übrig lässt, leider.

Im Großen und Ganzen fühle ich mich derzeit recht wohl und genieße die Herbstwinde, Regentropfen zeichnen flüchtige Muster, die im Grau wie leise Gedanken vergehen. Ich beobachte sie von Monsieurs Ohrenbackensessel aus, mit einem Schmöker in der Hand und dampfendem Rosentee an meiner Seite. 

Manches hat sich bereits verändert, unser Umgang ist harmonischer und Monsieur ermahnt mich des öfteren, dennoch bleiben Baustellen, die wir schlecht in den Griff bekommen und damit ringen sie im Alltag einzubauen, so dass es ein großes Ganzes wird, vereint, wie im grünem Buch zusammengefasst. 

Wir arbeiten miteinander daran. Das zählt. Gemeinsam. 

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