Fuck it

 Gestern lag abends bereits die Hundepeitsche auf dem Bett und als wir unser Abendritual hatten, dafür knie ich vor Monsieur nieder und wir reden über den Tag, wie es lief und wie es war, meinte ich so am Rande: "Ach je, wir sollten die Hundepeitsche lieber etwas schonen, damit sie länger hält und wieder an das Brett zurück hängen.".

Zu meiner Überraschung stimmte Monsieur dem zu...

... und nahm stattdessen die Stahlgerte mit dem dicken Aufsatz :(

Damit bekam ich mehrere Hiebe auf den Popo und die Oberschenkel.

Wieder versuchte ich, nachdem ich etwas lauter: "Fuck it!" fluchte, mich damit zurückzuhalten und schaffte es sogar. Dann kommt halt eher ein Stöhnen und andere Klagelaute heraus, was für Monsieur sicher angenehmer ist, als meine Gossensprache.

Auch fragte ich mich, warum ich ausgerechnet dauernd "fuck it" sage, denn das sage ich eigentlich im Alltag eher nicht, bis ich darauf kam, dass es von einem meiner Lieblingsauswürfe stammt: "Chuck it in the fuck it bucket!"

Das hatte ich mal aufgeschnappt und in meinen Sprachgebrauch übernommen und kommt nicht selten zum Einsatz.

Als Monsieur fertig war, sagte er mir, dass ich mich unter die Decke kuscheln darf und kurz darauf schnarchte er bereits seelig.

Das Morgenritual, hmm, also anders.

Der Wecker klingelte und Monsieur sprang auf, keine Ahnung, wie er das immer macht, und ging ins Bad.

Wenn der Wecker klingelt, drücke ich automatisch auf "schlummern" und gönne mir ein paar Minuten, um klarer im Kopf zu werden und habe das bereits in meinen Wecker eingerechnet. Monsieur ist das glatte Gegenteil! Der springt auf und legt los.

Jedenfalls war er schon unter der Dusche, als ich mich aufrappelte und auch ins Bad ging. 

Hinterher nahm er mich in den Arm, drückte mich fest und sagte, dass ich sein wertvollster Besitz sein und nicht zu ersetzen und ähnliche liebe Worte. War das das Morgenritual? Also wenn ja, dann hatten wir eins.

Lustig ist eigentlich, dass wir gestern im Bett noch kurz darüber sprachen, dass mir zu wenig verbalisiert wird. Er sagte beim Abendritual, dass ich mich aufs Bett legen soll, Arsch nach oben, was ich auch machte.

Hätte er dazu gesagt, warum er mich peitscht, egal was sein Grund war, oder was für eine Bedeutung die Hiebe haben, dann kann ich das besser abspeichern im Kopf und es fühlt sich anders an, weil ich eben den Grund kenne. Es ist wirklich egal, ob es reine Lust und Freude ist, oder zum Abendritual dazugehören soll, oder eine Strafe, oder was auch immer, jedoch kann ich dann eben anders damit umgehen und es ergibt mehr Sinn für mich, was ich wichtig finde.

Monsieur hatte mir zugestimmt und meinte, dass er allgemein wenig verbalisiert und das wirklich ändern sollte und das freut mich.

Heute morgen war es dann, hm, weg? Oder es war einfach ein wertschätzendes Knuddeln? Keine Ahnung! Wobei es schön war, egal was es darstellen sollte und ich bin dafür dankbar!

Dann kam der Alltag, also mit dem Hund raus, Tiere füttern, frühstücken usw. und danach ging es in die Stadt.

Ich bin ja in verschiedenen Städten unterwegs und muss sagen, es ist einfach ein trauriger Anblick. Die alteingesessenen Geschäfte verringern sich, stattdessen gibt es immer mehr kleine Supermärkte, seien es türkische oder asiatische usw. und natürlich Handyshops und Döberbuden. Große Ketten können sich teilweise noch halten, aber es ist wirklich nicht mit früher zu vergleichen und dabei ist es scheinbar egal, in welcher Stadt man dabei ist. Ach und sehr viel Leerstand! Dann ist es nicht mehr so sauber, die netten Cafés verschwinden nach und nach und es ist wirklich nicht mehr angenehm oder schön. 

Wir waren also in der Stadt, Monsieur hatte einen Termin und danach wollten wir eigentlich einen Kaffee trinken gehen, oder einen Tee. Ich durfte noch in zwei Geschäfte gehen und etwas besorgen, danach fragte Monsieur, wo ich hin möchte und ich wusste es nicht. Ich fühlte mich einfach unwohl und wollte eher Richtung Nachhause und fertig. Monsieur ging es auch so und damit war unser Ausflug beendet.

Dann kochte ich uns etwas Feines, wir schauten eine Folge Bates Motel und anschließend machten wir  unseren Kram.

Später ging es nochmal mit dem Hund raus und das wars eigentlich auch schon fast.

Unterwegs hatte ich immer artig mit "oui Monsieur" oder "non Monsieur" geantwortet, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es ihm überhaupt immer aufgefallen ist. Egal, ich war brav, das zählt.

Ich bekomme keine Vorgaben und Maßstäbe und suche mir eben eigene... was solls. Das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern und eine Sklavin, die immer bettelt, damit sie mal eine Regel, eine Aufgabe oder einen Maßstab bekommt, möchte vermutlich kein Herr haben.

Bekomme ich also keine, setze ich mir eben eigene nach gutdünken.

Kommentare