Kleiner Reminder

 Heute morgen stand ich auf und fragte mich, woran ich spüren und erkennen kann, dass ich als Sklavin lebe.

Man sollte dabei wissen, dass Monsieur gerade eine sehr stressige berufliche Zeit hat, dennoch versucht sich kleine Zeiträume für uns zu sichern und absolut wertschätzend ist, da ich überall versuche, ihm das Leben zu erleichtern, wo ich eben kann.

Gestern wurde mir die Frage gestellt, wie es sich denn anfühlt, wenn man jeden Abend ans Bett geschlossen wird und meine Antwort war kurz und ehrlich: "Alltäglich."

Das ist das Problem.

Wenn DS zu alltäglich wird, spürt man die Unterschiede nicht mehr, zu Menschen, die frei leben.

Also fragte ich mich, quasi beim Augen öffnen, was denn für mich der Unterschied ist und nahm mir vor, dass ich, gerade in Zeiten, in denen wir wenig gemeinsame Zeit haben, mehr darauf zu achten.

Wenn Monsieur im Arbeitsmodus ist, entscheidet er ohnehin automatisch oft für uns beide. Er erledigte also alles mögliche Zeug und sagte, dass er mit dem Hund geht. 

Leider bin ich noch nicht wieder richtig gesund, daher freute mich seine Entscheidung und ich machte ein wenig Budenzauber. Auch beim Frühstück sagte er, dass ich heute Kaffee trinken dürfe. Caro oder normaler, das solle ich von meinem Bauch abhängig machen.

Ich möchte natürlich keine zusätzliche Last sein, daher verhalte ich mich eher ruhig, mache meinen eigenen Kram und schaue eben, was ich für ihn übernehmen, erledigen oder besorgen kann.

Das kleine Helferlein im Hintergrund.

Er achtet derzeit sehr genau auf seine Ansprache und gerade bei einer schnellen Frage, ist meine Antwort schon raus, bevor mir auffällt, dass ich sie vergessen habe. 

Aber die Frage, wie sich denn etwas anfühlt, das ist immer eine gute Korrektur des Fokus, vor allem wenn es stressig ist.

Vieles fühlt sich eben einfach normal an.

Auch wurde ich mal gefragt, wie Monsieur es denn mit meinem Namen hält. Er spricht mich auch im Alltag mit Haustierchen an. Eigentlich fast egal wo und er flüstert es nicht. Er sagt es, wie jeder andere einen Kosenamen aussprechen würde. 

Umso unauffälliger man etwas macht, umso eher wird es von Anderen übersehen, so ist jedenfalls meine Erfahrung.

Wie das Halsband mit Ring. Ja, ich trage es permanent. Nein, es fällt irgendwie keinem wirklich auf. Wobei jemand mal meinte, dass man doch so etwas früher auf Galeonen und anderen Schiffen trug, und ich meinte nur: "Waren die auch aus Titan?" Dann ruderte er schnell zurück und meinte, es war ja nur ein Scherz und er wisse, dass es ein teures Stück sei, oder so ähnlich. 

Den wahren Wert haben bisher sehr wenige erkannt und die, die es wussten, die haben mich dann sehr vorsichtig und so darauf angesprochen, dass keiner etwas verstehen würde, der nicht Bescheid wusste. 

Das sind die Menschen, die für mich ganz besonders sind, lange im Kopf bleiben und über die ich mich wirklich freue. Wenn sie respektvoll sind und wirklich wissen, was es bedeutet, mit allen Konsequenzen und einen behandeln, so dass einem warm ums Herz wird, weil sie so voller Achtung und Wert mit einem umgehen.

Kürzlich saß ich in einer Bäckerei und ich sah aus dem Augenwinkel eine Frau mit einem ähnlichen Halsband, ohne Ring und erkannte es natürlich. Sie hatte einen Mann dabei, ein kleines Baby und ich beachtete sie nicht weiter, da ich ihr kein komisches Gefühl geben wollte und wir weit entfernt saßen.

Als sie gingen, mussten sie etwas näher an mir vorbei und quasi schon draußen, stupste der Mann sie an und sie drehte sich um und schaute. Ich konnte den Blick nicht deuten, weil es so schnell ging und ich sie nicht auffällig anstarren wollte, aber ein Lächeln war es eher nicht.

Natürlich kenne ich viele Gleichgesinnte, auch real, von Partys und Stammtischen. Das ist dann jedoch eine vollkommen andere Situation, weil man ja bewusst aufeinander trifft. 

Allgemein mag ich Menschen sehr gerne, wenn sie Anstand besitzen, die Grenzen anderer achten und respektvoll miteinander umgehen können, auf eine recht gehobene Art. 

Kumpelhaft mag ich auch, keine Frage, aber dieses Eloquenz, die spricht mich ganz besonders an.

Gegensätze ziehen sich an, heißt es ja und mein Herz liegt auf meiner Zunge. Ich sage, was ich denke und durch die Blume gesprochen geht oft bei mir unter. 

Ich kann mich natürlich anpassen, jedoch verstelle ich mich nicht und das merkt man dann schon schnell.

Aber nun bin ich wieder weit vom Thema weg.

Achtsamkeit im DS Alltag.

Also angekettet sein, auf dem Boden essen, nicht alles bestimmen dürfen, einfach angewiesen werden, was man jetzt doch machen könnte, das fühlt sich eben normal an, wenn man es täglich macht.

Klar, manchmal hält man inne und beobachtet den Augenblick mit viel Intensität und suhlt sich darin, nimmt ihn mit jeder Faser auf, nur ist das eben die Ausnahme und ein kleines Aufblitzen, wie bei einer Sternschnuppe und ebenso selten.

Wenn wir wieder vollkommen gesund sind und Monsieur etwas mehr Ruhe hat, dann wird es, hoffentlich, auch wieder etwas mehr DS geben, aber gerade weil es im Moment so selten ist, sollte ich mehr darauf achten und es mehr wertschätzen. 

Das ist nun mein Vorsatz :)

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