Neujahrsgedanken

 Durch das Lesen meiner ganz alten Blogeinträge ist ja vieles wieder aufgewühlt worden und hat mir so manche Gedankengänge beschert, wobei ich das durchweg positiv meine!

Ich bin kein Mensch, der sich fragt: „Was wäre wenn…“ oder „Wenn ich mich da anders entschieden hätte…“. 

Solche Überlegungen bringen einem rein gar nichts und deshalb befasse ich mich nicht weiter damit.

Mein junges Ich zu lesen ist ganz spannend, weil ich meine Entwicklung sehe. Ich kann heute vollkommen anders darüber denken, durch die Erfahrungen, die ich sammeln und erleben durfte und wodurch ich viel mehr Verständnis und Wissen habe und begreifen kann, warum ich wie reagierte, obwohl es mir damals ein absolutes Rätsel war.

Es ist quasi ein Stück weit eine Versöhnung mit mir selber und ich bin so viel milder mit mir.

In einem Ratgeber, ich glaube, es war etwas von Veit Lindau, las ich mal, dass man immer eine Entscheidung hat. Man möchte zwar gerne sagen, dass man ja nicht anders konnte, weil… aber das ist falsch. Es gibt bequeme Entscheidungen und unbequeme, aber man sie immer, die verschiedenen Möglichkeiten. 

Das ist eine recht unangenehme Erkenntnis, weil sie einem eine große Bürde aufbindet, nämlich dass man komplett selber verantwortlich ist.

Nun mag man vielleicht denken: „Nein! Bei der und der Sache hatte ich wirklich keine Wahl!“ aber dort stand auch das Extrembeispiel, dass man sich sogar vielleicht mal zwischen Leben und Tod entscheiden muss, aber selbst das zeigt, dass man immer mindestens zwei Möglichkeiten hat.

Wenn man diesen Gedankengang wirklich verinnerlicht hat und damit klar kommt, dass man zumindest einen Teil der Verantwortung, wenn nicht sogar die gesamte Last auf sich nehmen muss, geht man bereits anders mit sich selber um. Es setzt einen neuen Denkprozess in Gang und ergibt sogar manchmal neue Optionen, die man vorher nicht gesehen hat, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, seine Aussichtslosigkeit zu sehen.

Im Normalfall geht das Leben immer weiter, egal wie man sich entscheidet und die Entscheidung beeinflusst nur kleine Teile, weil ja ständig bereits eine weitere ansteht, wodurch man seine Lage wieder verändern kann. Sieht man so die Welt, liegt die Zukunft komplett offen vor einem und man braucht keine Angst vor jeder Weggabelung zu haben.

Wenn man dieses Denken verinnerlicht hat und dann zurück denkt, an sein junges Ich, kann man sehr viel mit einem frischen Blickwinkel betrachten.

Ich mag es mir unangenehme Fragen zu stellen, weil man sich selber dadurch viel besser kennenlernt und die Fassade, die viele Menschen aufbauen, um von Anderen auf eine bestimmte Art gesehen zu werden, fällt dadurch komplett weg. 

So kam es auch, dass ich mich fragte, wie viel von meinem inneren Bild einer perfekten Sklavin wirklich von mir stammt und wieviel von meinem Ex-Ehedom, oder der Geschichte der O, die ich unzählige male las und hörte, oder wodurch dieses Bild denn genau entstanden ist?

Denn was ist, wenn man so ein Bild früh aufs Auge gedrückt bekommt, jedoch nicht dem eigenen Naturell entspricht?

Wobei ich mich da schnell beruhigen konnte. Zwar war ich nicht einer dieser Menschen, die mit 15 schon wussten, dass sie so und so leben wollen und dass das ihre Neigung ist, jedoch kristallisierte es sich In meiner Gefühlswelt bereits im Kindergartenalter heraus, dass da was ist, durch gewisse Kinderspiele, oder auch, als ich etwas älter war, so im frühen Grundschulalter, als wir einen Film sahen, bei dem es um Haremsdamen ging. Ich weiß nicht mehr viel von der Handlung, der Film war auch damals bereits älter und es ging um eine Dame, die in einen Harem gesteckt wurde, vielleicht weil sie ein Versteck brauchte und plötzlich vor den Männern tanzen musste und so ein gewisses Bild entstehen ließ, wo sich in mir was regte. Damals konnte ich überhaupt nichts damit anfangen!

Später, als ich in der Jugend Jungs entdeckte, fehlte mir einfach immer irgendwas. Erst als ich einen Typen traf, der sich gerne nahm, was er wollte und nicht lange fragte, sondern handelte, habe ich gewusst, dass es das, was ich die ganze Zeit gesucht habe und von dem ich nicht wusste was es war, wirklich gibt!

Dann sah ich mit 18, wie das Torture Ship anlegte und daraus wurde eine riesige Show gemacht! Aber, wenn man ehrlich, sind das eher Fetisch Outfits gewesen und auf die stehe ich bis heute nicht und das hat mich nicht angesprochen, außer ein älterer Herr, mit Zylinder auf dem Kopf, in einem wallendem Mantel gekleidet, der drei Leinen in der Hand hatte und vor ihm krochen drei Frauen, die wie Raubkatzen herausgeputzt waren, mit den typischen Katzengesten. Die Ausstrahlung dieses Herrn faszinierte mich sehr, aber das brachte mich auch nicht weiter.

Erst zwei Jahre später sagte mir jemand, dass ich devot sei und damit hatte ich endlich den Begriff gefunden und begab mich auf meine Suche und verstand zum Beispiel, warum ich diese komischen Samthalsbändchen soooo toll fand, aber meine Schwester hatte mir erklärt, dass das früher ein Zeichen für Huren waren und ich sie jaaaa nicht tragen darf!

So, nun war ich weit vom Thema weg, aber anhand dieser Dinge und noch einiger anderer, die ich nicht erwähnen möchte, kann ich mir sicher sein, dass es schon immer in mir schlummerte und ich es nicht aufgedrückt bekam, in einem gewissen frühen Lebensabschnitt.

Dann gingen meine Gedanken jedoch weiter, denn das Bild einer perfekten Sklavin, das ich im Kopf habe, stammt es wirklich von mir? Oder sollte ich es überdenken, mich davon frei machen und erst einmal sehen, was wirklich für mich das Bild einer perfekten Sklavin ist, wonach ich streben kann?

Ja, ja, ich weiß, der Herr formt die Sklavin nach seinen Wünschen, keine Frage, denn was ich meine, ist ja nicht die Erziehung, sondern das innerste Verhalten, die Stimme im Kopf, wie man eben reagiert, weil man eine gute Sklavin sein möchte.

Und da sich das Bild eben auch viel durch das Erleben von DS bildete und bildet, habe ich selbst das hinterfragt und überlegt, ob das mein Bild davon ist, oder doch eines anderen Herrn?

Aber auch da wieder. Nein, es ist meine eigene Stimme, mein eigenes Bild, dass durch Bedürfnisse die ich habe entsteht und kaum beeinflussbar ist. Ich passe mich immer meinen Herren an, ihren Wünschen und Bedürfnissen und bin da recht flexibel und offen, habe kaum eigene sexuelle Fantasien und Vorstellungen (was auch nicht immer unproblematisch ist) und habe einfach den tiefen innersten Wunsch, dass ich benutzt werde, dienen darf, gehorchen kann, um gelobt zu werden, den Stolz meines Herrn spüren zu dürfen und zu wissen, dass ich in dem Moment genau das Richtige mache.

Was mich am Meisten bestärkt ist nach wie vor das schöne Thema Knien, denn auf meinen Knien bin ich in mir drin am perfekten Ort, komme zur Ruhe, entspanne und die Welt hält einen Moment ihren Atem an. Dann ist alles im Einklang.

Es sind diese Gefühle, die mir zeigen, dass ich bin, was ich im Kopf habe, unabhängig von meinen Männerbekanntschaften (Insider Joke) und ich versuche das zu leben, was ich wirklich brauche.

Wenn man sich von allen alten Vorstellungen, die man über sich selber hat, ein Stück weit frei machen kann und betrachten kann, was davon wirklich wichtig ist und was davon weg kann. Wenn man überlegen kann, ob sich was verändert hat und man vielleicht umdenken sollte, weil man sich anders entwickelt hat und eben nun was anderes braucht. Wenn man wirklich unabhängig im Kopf ist und richtig frei denken kann, selbst in diesen empfindlichen Bereichen, dann kann man das Leben führen, was einem gut tut, denn nur mit dem Wissen, was man wirklich braucht und was vielleicht ein veraltetes Bild, eine veraltete Vorstellung ist und sich davon lösen kann, nur dann kann man das Leben führen, was für einen bestimmt ist, denn ansonsten hetzt man einer Vorstellung hinterher, die man nicht erfüllen kann, weil sie vielleicht doch nichts für einem ist und man es sich lediglich Jahre eingeredet hat.

Diese Bestandsaufnahme sollte man regelmäßig machen. Quasi ein seelisches Großreinemachen!

Aber leider sind viele nicht in der emotionalen Lage, oder sie sind so im Alltag eingebunden, dass sie einfach funktionieren müssen, oder sie haben nicht den Mut, oder oder oder, so dass es viele unglückliche Menschen da draußen gibt und das finde ich einfach schade.

Kommentare