Montag, 25. November 2019

Regeln

Die Aufgabe lautet: Was ist für Dich eine Regel?

Diese Diskussion führen wir regelmäßig, mit immer den selben Vorwürfen. 

Ich würde erwarten, dass die Regeln, die ich möchte, umgesetzt werden, im Gegenzug werfe ich vor, keine zu haben, da alles immer trotzdem ok ist.

Ich habe die Regeln nur auf die Felle zu dürfen und in meine Ecke, ansonsten muss ich um Erlaubnis fragen.

Beim Essen, wenn wir nicht alleine sind, muss ich nicht fragenob ich auf einem Stuhl sitzen darf, es ist ok.
Als ich gestern mich aufs Bett legte, ungefragt, war es im Nachhinein betrachtet ok, ich hätte es gebraucht.
Ist das eine Regel?
Für mich nicht.

Die heutige Diskussion entstand, weil in meinem Plan stand, ich solle duschen gehen und mich anziehen.

Welches Duschgel ist egal? Nicht jedes Duschgel mag mein Herr, möchte er es also bestimmen? Es stand keins dabei. Gar keins benutzen? Selber aussuchen? Ist es generell egal, so dass ich nicht fragen muss? Keine Ahnung! 

Anziehen ok, Kleiderdiskussion haben wir dauernd, weil es mir so unlogisch vor kommt.
Ich darf anziehen was ich habe, da er es ausgesucht hat. Stimmt nicht, manches habe ich mir selber ausgesucht, darf es trotzdem anziehen, weil er es nicht weggeworfen hat.

Komische Logik, also darf ich alles, was er mir zur Verfügung stellt benutzen?!? Er schafft es an, somit ist es freigegeben? Dann muss ich nicht um Kaffee bitten, weil die Kaffeemaschine ja schon angeschafft wurde um benutzt zu werden? Dann darf ich mit dem Laptop alles ungefragt machen, da er mir zur Benutzung gegeben wurde?

Nein, so nun auch wieder nicht, sagt er, ich würde es verdrehen, dabei ist es die selbe Logik. In einem Fall ist sie ok, aber nicht in allen?

Ich bat ihn x mal meine Regeln einmal aufzuschreiben, weil ich sie oft nicht verstehe oder gar nicht sehe.

Früher musste ich fragen, wenn ich auf die Toilette musste. Ich durfte nur eine bestimmte Anzahl an Blättern benutzen. Ich sollte eine höfliche Anrede benutzen. Was wurde daraus?
Ich hielt mich nicht daran, es war ok, keine Strafe, kein Nachfragen, kein Interesse.

Für mich wird eine Regel zur Regeln, indem eine Umsetzung eingefordert wird, indem beide darauf achten. Wertigkeit bekommt sie durch Sanktionen. Du hältst Dich nicht daran, gut, dann gibt es eine Strafe. Klingt für mich sinnvoll. Für ihn nicht, da er sich dadurch gesteuert fühlt und eingeschränkt, überwacht, denn wenn er nicht daran denkt und ich sage, er hat nicht daran gedacht, ist es ja schon irgendwie scheiße und da ich meistens die einzige bin, die daran denkt, ist es sicherlich super mega scheiße für ihn, also fühlt er sich überwacht, eingeschränkt und schlimmer noch, man kann eine Regel gegen ihn benutzen, indem man sich nicht daran hält und dann aus der Regel eine Forderung wird! Ekelhaft oder? Schrecklich, wenn man sowas macht... pfff oder bescheuert, wenn er es mit sich machen lässt, würde ich sagen. Wenn ich eine Regel breche und keine Bestrafung bekomme, ist sie wertlos und nichtig. Wenn ich eine Bestrafung bekomme, könnte Dom denken, er würde gesteuert werden, oder ein Herr könnte sagen: "Na, der Kleinen gebe ich nun ne Strafe die so ist, dass sie es sich das nächste mal zwei mal überlegt!"
Ja was ist er? Dom oder Herr? Opfer, er macht sich selber zum Opfer, indem er einfach sagt: "Sie benutzt mich, indem sie Regeln fordert und mir hinterher sagt, ich hätte nicht darauf geachtet!"

Deshalb sollte es ja auch wichtig sein, welche Regeln ein Herr festlegt. Er sollte dahinter stehen, es sollte ihm wichtig sein, er sollte Interesse daran haben.

Einfaches Beispiel. Ein Herr findet Strapse sexy, neue Regeln: "Dann und dann hat die Sklavin Strapse zu tragen."
Es liegt in seinem Interesse, dass sie sich daran hält und Strapse trägt. Tut sie es nicht, dann würde er sich doch nicht fragen: "Oh, macht sie es nur, um eine Strafe zu bekommen? Will sie mich jetzt extra provozieren? Na dass ist aber Kindergarten!"
Nein, er würde sich eine Strafe überlegen, die so sitzt, als dass sie, egal warum sie es vorher nicht tat, diese Regel einhalten wird.

Mein Herr definiert Regeln nicht einhalten als Provokation, er will sich nicht steuern lassen, also straft er nicht.
Früher war er mal so weit zu sagen: "Wenn sie eine Regel nicht einhält, dann hat das einen Grund und ich hinterfrage, warum sie es nicht getan hat."
Hm, schon Monate her. Es hat tatsächlich immer einen Grund, warum man sich nicht an eine Regel hält.

Dann waren wir so weit, dass er in einem Buch gelesen hatte: "Eine Regel muss getestet werden, ob sie funktioniert. Wenn sie nicht funktioniert, sollte man sie in Frage stellen und nach einer Prüfung verändert neu testen, oder abschaffen."
Na, vielleicht sind wir deshalb so weit, als dass ich eigentlich keine mehr habe, außer das Sofa nicht benutzen zu dürfen?
Sie funktionieren vielleicht nicht, weil höchstens eine Person (ich) darauf geachtet hatte und sie dadurch unwichtig wurde?

Ein schlauer Herr sagte mal: "Eigentlich ist es total easy, man stellt Regeln auf und beachtet sie ein paar Wochen, wenige Monate höchstens, und dann ist sie in Fleisch und Blut über gegangen und wird automatisch beachtet, man würde merken, wenn man es nicht tut. Diese Zeit bis dahin ist Arbeit und schwer, aber danach hat man seine Ruhe."

Aber wenn es jemand anderes sagt, dann darf man es nicht umsetzen, weil es ja von jemand anderen kommt?

Außerdem der dauernde Vorwurf, ich würde sie ausnutzen, um zu manipulieren.
Wenn ich sage: "Oh, ich habe mich da und da nicht dran gehalten, weil ich es vergessen habe!" dann ist es Manipulation? Oder erst, wenn ich sage: "Oh, ich habe jetzt schon so und so oft so viel Toilettenpapier genommen, wie ich wollte, weil Du eh nicht danach gefragt hattest seit Tagen."?
Klar macht man manche Dinge für eine Reaktion, weil man vielleicht sonst keine Reaktionen bekommt? Auch das könnte man hinterfragen und herausfinden, warum man es überhaupt nötig hat, Reaktionen zu wollen, aber die Antwort würde dem Herrn dann nicht gefallen, also manövriert man sich lieber wieder in die Opfer Rolle?

Aber ok, wahrscheinlich war das alles nur am Thema vorbei.


Was ist eine Regel für mich?

Eine Regel ist ein festgelegtes Verhalten.
So jedenfalls ist das Grundgerüst. 
Wert und Sinn bekommt eine Regel durch beachten der Regel, einhalten der Regel. Dafür braucht es allerdings mind. zwei Personen! Eine Person die die Regel befolgen muss und eine Person, die darauf achtet, dass die Regel befolgt wird. Fällt eine Person weg, funktioniert es nicht mehr. 

Wenn ich mich an eine Regel halte, die meinem Herrn egal ist, auf die er nicht achtet, die er nicht sanktioniert, dann bräuchte ich keinen Herrn, der mir Regeln vor gibt, dann könnte ich ja alleine darauf achten und seine Rolle fällt vollkommen weg. Erst durch jemanden der die Regel vor gibt, die Einhaltung beachtet und dementsprechend reagiert, erhält eine Regel ihren Sinn.

Naja, was soll ich noch sagen.... ich glaube, mehr gibts zu dem Thema nicht.

Doch, eine Sache noch. Was ist eine Sklavin ohne Regeln?
Diese Frage sollte mein Herr sich mal stellen, aber ich bin nicht in der Position, ihm Aufgaben zu geben, da muss er selber drauf kommen...






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