Dienstag, 26. November 2019

TPE - mehr als nur BDSM

Der Text gestern war wahr, jedoch etwas unfair und unhöflich formuliert.

Ich könnte mich jetzt dafür entschuldigen, allerdings wäre es halb gelogen, da es notwendig war, sich einmal auzukotzen, eine Art Seelenwäsche und dafür entschuldige ich mich nicht und auch der Inhalt war wichtig, lediglich die Wortwahl war unangebracht und dafür entschuldige ich mich, Monsieur.


Gestern nahm ich immer mehr Abstand von meinem Herrn, gehorchte weniger, wollte nichts mehr machen, sah es nicht mehr ein, sah den Sinn nicht mehr.

Ich kann nicht für jemanden eine Sklavin sein, der keine möchte/braucht/will und genau so kam es mir vor, weshalb ich mich in mein Schneckenhaus zurück zog und nicht mehr auf seine Ansprache reagierte, bis ihm der Kragen platzte und er die Leine in mein Halsband hakte, mich vor die Türe schleppte und erst einmal mein Gesicht auf den Asphalt drückte und selber scheinbar feststellte, wie gut es ihm auch tut.

So ermutigt drehten wir noch eine Runde, ja an der Leine, und es tat gut, einfach gut und es fühlte sich an, als hätte er sich endlich wirklich entschlossen den Platz als mein Herr einzunehmen, nicht nur in der Türe zu stehen und sich nicht entscheiden zu können.

Zurück gingen wir ins Bett und ich bekam noch ein paar mit der Stahlgerte gezwiebelt und dann schliefen wir ein.

Heute morgen wachte ich mit der Sorge auf, es könnte alles schon wieder vorbei sein, aber ich hatte die Augen noch gar nicht richtig offen, da zog er die Stahlgerte ein paar mal über meinen Arsch und zeigte deutlich, dass es nicht der Fall ist.

Auch hatte ich einen Tagesplan bekommen *jubel, jubel, freu, freu


Unter anderem gingen wir in seiner Pause gemeinsam etwas essen und wieder hatte ich die Sorge im Gepäck, es könnte weg sein, es könnte wieder alles egal sein, jedoch schimpfte er, weil ich einen Part im Tagesplan verändert hatte. Statt zu lesen, hatte ich an seinem Weihnachtsgeschenk gearbeitet. Nein, es war ihm nicht recht, ich hätte es sagen müssen. 
Letzte Woche war es ihm noch egal, ich sollte etwas umdenken.





Da wir lange wach geblieben waren, hatte mein Herr dann zuhause eine Mütze voll Schlaf dringend nötig und schlief fast mitten im Gespräch ein. Wenn er einschläft hält er immer etwas von mir fest. Mal mein Halsband, mal umgreift er meine Taille, meistens hält er meine Hand.

Als er so hinter mir auf dem Sofa, ich davor auf meinem Fell, eingeschlafen war, konnte ich nicht viel machen, da er meine Hand hielt und so ließ ich meine Gedanken etwas schweifen. 

TPE ist mehr als nur BDSM. Es bedeutet auch viele Gefühle, sehr viele sogar, mehr vermute ich, als es in einer Stino-Beziehung gibt und mir scheint, manche Leute vergessen es.

Nur weil wir streiten, weil wir anders denken, nicht auf einen Nennen kommen, bedeutet es ja nicht, dass wir uns nicht lieben würden, denn Liebe sollte die Basis sein.

Es ist, vermute ich, als Herr sehr schwierig, wenn man seine Sklavin liebt, da man jede Menge innerer Konflikte hat, wenn man ihr eigentlich nur Gutes tun möchte, allerdings kann man sich dann in den Sinn zurück rufen, was einer Sklavin gut tut und bemerken, wenn mir nur Zucker in den Arsch bläst, ist sie auch nicht happy, sondern die raue, ungerechte, willkürliche Seite tut mir zum Beispiel immer viel besser, als die zarte, sanfte und verkuschelte.

Wenn ich höre: "Meine Sklavin schläft jede Nacht im Käfig!" dann klingt das natürlich erst einmal reizvoll, aber mir würde irgendwann die Nähe fehlen. Mir ist Nähe sehr wichtig, wie ein treuer Begleiter an der Seite meines Herrn. 
Demütigung ist geil, keine Frage, nur funktioniert es bei mir nur, wenn ich einen Ausgleich habe. Sich nur als Dreck fühlen, kann, denke ich, nicht alleine wirksam sein, weil man irgendwann den Blick für den Eigenwert verlieren würde, also immer einen Ausgleich erschaffen.

Wenn mein Herr mir zeigt, ich soll mich bitte hinknien, am Besten mit der Stirn auf seinen Fuß/Schuh, ist es für mich nach wie vor die schönste Geste, das schönste Gefühl.

Wenn er zeigt, ich soll mich in seiner Nähe aufhalten, sei es das Fell neben ihm, das Hundebett im Arbeitszimmer, egal, dann schlägt mein Herz schneller, dann fühle ich mich Willkommen, angenommen und wohl.

Gefühle sind so wichtig. Man kann einem Menschen den größten Wert vermitteln und damit glücklich machen, allerdings auch das Gegenteil und ihn zum kleinen Nichts deklarieren. Vielleicht sollte man darauf mehr Augenmerk legen und mehr Beachtung schenken. Man verletzt schnell, auch wenn das Gegenüber es nicht unbedingt zeigt.

Ich bin ein wenig meine Wunden lecken und hoffe auf baldige Heilung, denn die letzten Tage taten wirklich sehr weh.



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