Montag, 19. August 2019

Zugehörigkeit

Es ist so wichtig und doch so schwierig alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen und daran arbeiten wir noch immer und werden es wohl auch, da Bedürfnisse variieren und nicht konstant sind.

Der Tag heute war eigentlich schön. Ich wurde wach, mein Herr versenkte seine Morgenlatte in mir, gerade als auch mein Kopf wach wurde und geil, war er fertig und stieg von mir runter.
Auch ok, klingt vielleicht seltsam, war es aber. Keine Sekunde fehlte mir mein Orgasmus, ich fand es einfach nur schön, so wach zu werden.

Ich setzte mich in meine Ecke und arbeitete an einem Geschenk für ihn und er legte mir eine Kette an und deckte in Ruhe den Frühstückstisch, backte Brötchen auf, machte Kaffee, das volle Programm.





Nein, ich kann dann nicht da sitzen und zusehen und dankbar sein. In mir schreit alles, ich möchte es tun, ich möchte das er nichts selber machen muss, sehe es als meine Arbeit, zu niedere Arbeit für ihn und muss mich dann aber zusammen reißen, weil er so entschieden hat, es sein Recht ist und so schweige ich, tue so, als würde ich konzentriert an seinem Geschenk arbeiten und fertig.

Nach dem Frühstück, ich bin wieder in meiner Ecke, wieder mit Kette, kann wieder nichts tun, hängt er die Wäsche ab. Es ist zum verrückt werden!
Andere wären happy, würden übersprudeln vor Freude, ich ärgere mich derweil und will ihm alles aus der Hand reißen! Aber ich bin ruhig, erst später an einer ganz anderen stelle, werde ich sagen wie massiv es mich störte.

Er ist etwas in seinem Arbeitszimmer, ich koche Mittag, nachdem wir hier und da was erledigt haben und wir essen, trödeln ein wenig hinterher herum, ich greife mir noch etwas Wäsche aus dem Trockner, diesmal lege ich sie zusammen, jaaaa ich! Und wir machen uns langsam fertig.

Ich ziehe an, was er für mich herausgehangen hat und wir fahren zum Rhein, setzen uns hin und versuchen etwas zu lesen, zu entspannen, eine schöne Zeit zu haben.
Ok, eine nicht ganz so schöne Zeit, weil mir mein Platz fehlt, ich mich zu normal fühle, meine Ketten vermisse, eine Leine vermisse, irgendwas vermisse das meinen Status zeigt, dabei trage ich mein Halsband genau dafür und trotzdem fühlt es sich nach zu wenig an.

Er bekommt mein Problem mit und während ich angelehnt an ihm halb auf der Bank liege, greift er unauffällig in meinen Ausschnitt (ja, dafür hat er diesen Kleiderschnitt wohl ausgewählt) und zwirbelt etwas meine Brustwarze, auch ein wenig schmerzhaft, aber nicht so sehr, als dass ich schreien muss.

Auf dem Heimweg kommt mir ein Gedanke.
Mein Fokus ist immer darauf, was mir fehlt, weil alle meine Bedürfnisse schreien und ich mich dann richtig mies fühle, aber mein Fokus müsste auf meinem Herrn sein.

Es dürfte mich theoretisch zb nicht interessieren, ob ich gerade meinen Platz nicht spüre, er ist ja da, ob ich ihn spüre oder nicht, ich müsste mir eher Gedanken machen, ob mein Herr entspannen kann und eine schöne Zeit hat.

Meine Gedanken sind zu egoistisch, zu wenig auf ihn, zu viel auf meine Bedürfnisse gerichtet, daran muss ich dringend arbeiten! Nein, daran werde ich arbeiten!

Wenn man zu sehr darauf schaut was einem fehlt, sieht man nicht, was man hat...





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