Schwieriger Tag
Gestern war ich beim Friseur und für andere ist es ein Genuss und eine Wohltat, für mich eher Streß und Belastung.
Das Ergebnis mag ich meistens sehr, aber alles andere vorher, grauenhaft.
So bettel ich dann spätestens 24h vorm Termin bereits, dass ich nicht hin möchte und bekomme stoisch die selbe Antwort: "Du gehst da hin, hinterher wirst Du Dich freuen."
Also ging ich da hin und freute mich hinterher gar nicht!
Ich war bei einer anderen Mitarbeiterin und ausgerechnet auch noch die, die sonst meinem Herrn die Haare schneidet und das schon seit Jahren!
Schwierige Situation, weil ich weiß, dass mein Herr sehr viel Wert auf Etikette legt und ich einen guten Eindruck hinterlassen muss.
Dort angekommen war alles noch in Ordnung und ich bekam meine Haarkur und da redete sie noch kaum mit mir, was mir ehrlich gesagt sehr recht ist, weil ich ein Gespräch mit Stinos regelmäßig als anstrengend empfinde. Nicht missverstehen, ich kenne viele liebe Leute, aber es gibt Stolpersteine, auf die man achten muss.
Man darf ihn nicht "Herr" nennen, sondern muss seinen Namen benutzen, was auf meinen Lippen fast jedes mal ein Stolpern auslöst, deshalb bin ich dazu übergangen oft "Herr *hier Nachnamen eintragen*" sage, was einfacher ist und sehr viel angenehmer!
So auch gestern, ich nannte ihn einfach beim Nachnamen mit Herr davor und fertig.
Sie fragte mich ein wenig aus, was ich schon nicht so gerne mag, weil ich auch da dann aufpassen muss, was ich antworte, zumal mein Herr es nicht mag, wenn ich zu private Dinge erzähle, also gab ich recht oberflächliche Antworten, oder etwas, dass möglichst nichts mit ihm zu tun hat, was auch ganz gut funktionierte, denke ich.
Ich zog für meinen Herrn um und das sieht sie als ein riesiges Geschenk an und fragte, wie ich mich eingelebt habe.
Wunder Punkt!
Ich habe mich nicht gut eingelebt.
Warum nicht?
Weil ich ein Gewohnheitstier bin, weil ich Veränderungen nicht mag, weil ich die Stadt nicht mag, weil ich meine sozialen Kontakte nicht mehr habe, weil es mir ganz schrecklich fehlt, wenn ich raus gehe, von Nachbarn gegrüßt zu werden und einen Plausch zu halten, oder bei jedem Geschäft ums Eck, weil es mir fehlt, bei meinem Stamm Edeka gesagt zu bekommen, dass ich heute ein schönes Kleid anhabe, oder sonst irgendwas.
Weil mir der Nachbarshund fehlt und der Kioskbesitzer an der Haltestelle.
Weil es mir fehlt, in die Bücherei zu gehen und von allen gekannt zu werden und gefragt zu werden, ob ich zu der und der Veranstaltung kommen möchte. Weil es mir fehlt, dass ich überall bekannte Gesichter habe, die mich mögen und mit denen ich kurz palavern kann, ohne dass es unangenehm ist, oder ich aufpassen muss, was ich sage, weil alles schön oberflächlich ist.
Es ist dieser gewohnte, schnöde Alltag, voller Menschen die ich kenne, der mir fehlt!
Aber wie erklärt man das in wenigen Worten?
Ich habs versucht, hat nicht gut funktioniert, denn sie fragte insgesamt drei Mal nach und sagte gegen Ende meines Besuchs, dass sie es sehr schade findet, wenn man damit so unglücklich ist.
Super! Was soll ich damit nun anfangen?
Nächstes Problem, der Schnitt war super, ich glaube auch, dass er noch etwas besser ist, als der bei der anderen Friseurin, aber das Finish hinterher, schrecklich!
Zu viel Schaum ins Haar, so dass alles aussah, als wäre es festbetoniert und keine Löckchen!
Letztes Mal wurden mir zauberhafte Löckchen geschenkt, einfach mit dem Schaum, einem Diffuser und ein wenig herum kneten.
Vorher sagte sie, sie bekäme es auch hin, hinterher sah es trauriger aus, als was ich je zustande gebracht hatte, wenn ich mir Mühe gab.
Aber mein Herr geht da die Tage wieder hin und wird ein paar Wochen später wieder hin gehe und wieder und wieder, also ließ ich nur ein wenig Kritik durchklingen und versuchte ihr kein allzu schlechtes Gefühl zu geben.
Dann ging ich noch schnell etwas einkaufen und auf dem Weg hatte ich ein Problem zu klären, was ich nicht klären konnte bzw. nicht zu meiner Zufriedenheit (ich kann nicht sagen um was es geht, weil es zu intim ist) und war dann auch noch schrecklich wütend!
So kam ich also Zuhause an und war total verzweifelt.
Scheiß Frisur, die ich umgehend waschen ging, im Kopf, was mir alles fehlt und was ich nicht mehr habe und der Streit.
Mein Herr war arbeiten und konnte nicht wirklich antworten, als ich ihm schrieb, wie mies es mir geht und ich wollte ihn auch möglichst nicht belasten und schrieb dann alles auf einen Zettel. Schrieb alles runter und heulte wie ein Schloßhhund, schrieb ihm, dass ich ihm was auf den Schreibtisch gelegt habe zum Lesen und verkroch mich in meine Kuschelhöhle, mummelte mich ein, weinte noch was, machte mir ein Schnulzenhörbuch an und nickte weg.
Wach wurde ich durch meinen Herrn, der sich in die Kuschelhöhle quetschte, mich in den Arm nahm und sich alles erzählen ließ, darauf schimpfte, wie gemein die Welt doch sein kann und mir ein gutes Gefühl gab.
Er tröstete mich und es fühlte sich sehr schön an und so beruhigte ich mich was, kroch mit ihm zusammen wieder raus und machte uns was leckeres zu Essen :)
Dort wirklich verzweifelt zu liegen und dann in den Arm genommen, gehalten zu werden, während man Verständnis und Zuspruch bekommt, das brachte mir viel.
Ich bin meinem Herrn äußerst dankbar dafür und weiß gar nicht, wie ich es ihm noch zeigen kann.
Kommt nun vielleicht rüber, als sei ich eine totale Mimose, aber im Alltag bin ich nicht so der gefühlsduselige Mensch und vergrabe viel in mir, damit ich damit keinem auf die Nerven gebe, mit dem Effekt, dass dann manchmal ein kleiner Auslöser reicht und alles überschwappt und gestern war so ein Tag. Das große Betrauern des verlorenen Wohlgefühls, was man sich Jahre lang aufgebaut hat und mit dem Umzug weggefallen ist.
Nicht missverstehen, ich bin sehr froh mit meinem Herrn zusammenzuleben! Er ist es absolut wert! Nur wurde mir gestern bewusst, was ich aufgegeben habe und das tat einfach weh und musste mal raus.
Mein Herr zeigte mir dann ganz deutlich, warum ich es getan habe und warum es richtig war. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal Mühe geben, die Stadt zu mögen, denn bisher bin ich lediglich auf Abwehr und Abneigung und versuche es nicht einmal.
Alles eine Sache in meinem Kopf. Vielleicht bin ich auch noch nicht ganz bereit dazu und muss es schrittchenweise machen und überlege mir nun, was einer der Schritte sein könnte.
Meinem Herrn würde es sicher gut tun, wenn ich mich wohler fühle und auch sehen kann, dass "seine" Stadt schön ist.
Das Ergebnis mag ich meistens sehr, aber alles andere vorher, grauenhaft.
So bettel ich dann spätestens 24h vorm Termin bereits, dass ich nicht hin möchte und bekomme stoisch die selbe Antwort: "Du gehst da hin, hinterher wirst Du Dich freuen."
Also ging ich da hin und freute mich hinterher gar nicht!
Ich war bei einer anderen Mitarbeiterin und ausgerechnet auch noch die, die sonst meinem Herrn die Haare schneidet und das schon seit Jahren!
Schwierige Situation, weil ich weiß, dass mein Herr sehr viel Wert auf Etikette legt und ich einen guten Eindruck hinterlassen muss.
Dort angekommen war alles noch in Ordnung und ich bekam meine Haarkur und da redete sie noch kaum mit mir, was mir ehrlich gesagt sehr recht ist, weil ich ein Gespräch mit Stinos regelmäßig als anstrengend empfinde. Nicht missverstehen, ich kenne viele liebe Leute, aber es gibt Stolpersteine, auf die man achten muss.
Man darf ihn nicht "Herr" nennen, sondern muss seinen Namen benutzen, was auf meinen Lippen fast jedes mal ein Stolpern auslöst, deshalb bin ich dazu übergangen oft "Herr *hier Nachnamen eintragen*" sage, was einfacher ist und sehr viel angenehmer!
So auch gestern, ich nannte ihn einfach beim Nachnamen mit Herr davor und fertig.
Sie fragte mich ein wenig aus, was ich schon nicht so gerne mag, weil ich auch da dann aufpassen muss, was ich antworte, zumal mein Herr es nicht mag, wenn ich zu private Dinge erzähle, also gab ich recht oberflächliche Antworten, oder etwas, dass möglichst nichts mit ihm zu tun hat, was auch ganz gut funktionierte, denke ich.
Ich zog für meinen Herrn um und das sieht sie als ein riesiges Geschenk an und fragte, wie ich mich eingelebt habe.
Wunder Punkt!
Ich habe mich nicht gut eingelebt.
Warum nicht?
Weil ich ein Gewohnheitstier bin, weil ich Veränderungen nicht mag, weil ich die Stadt nicht mag, weil ich meine sozialen Kontakte nicht mehr habe, weil es mir ganz schrecklich fehlt, wenn ich raus gehe, von Nachbarn gegrüßt zu werden und einen Plausch zu halten, oder bei jedem Geschäft ums Eck, weil es mir fehlt, bei meinem Stamm Edeka gesagt zu bekommen, dass ich heute ein schönes Kleid anhabe, oder sonst irgendwas.
Weil mir der Nachbarshund fehlt und der Kioskbesitzer an der Haltestelle.
Weil es mir fehlt, in die Bücherei zu gehen und von allen gekannt zu werden und gefragt zu werden, ob ich zu der und der Veranstaltung kommen möchte. Weil es mir fehlt, dass ich überall bekannte Gesichter habe, die mich mögen und mit denen ich kurz palavern kann, ohne dass es unangenehm ist, oder ich aufpassen muss, was ich sage, weil alles schön oberflächlich ist.
Es ist dieser gewohnte, schnöde Alltag, voller Menschen die ich kenne, der mir fehlt!
Aber wie erklärt man das in wenigen Worten?
Ich habs versucht, hat nicht gut funktioniert, denn sie fragte insgesamt drei Mal nach und sagte gegen Ende meines Besuchs, dass sie es sehr schade findet, wenn man damit so unglücklich ist.
Super! Was soll ich damit nun anfangen?
Nächstes Problem, der Schnitt war super, ich glaube auch, dass er noch etwas besser ist, als der bei der anderen Friseurin, aber das Finish hinterher, schrecklich!
Zu viel Schaum ins Haar, so dass alles aussah, als wäre es festbetoniert und keine Löckchen!
Letztes Mal wurden mir zauberhafte Löckchen geschenkt, einfach mit dem Schaum, einem Diffuser und ein wenig herum kneten.
Vorher sagte sie, sie bekäme es auch hin, hinterher sah es trauriger aus, als was ich je zustande gebracht hatte, wenn ich mir Mühe gab.
Aber mein Herr geht da die Tage wieder hin und wird ein paar Wochen später wieder hin gehe und wieder und wieder, also ließ ich nur ein wenig Kritik durchklingen und versuchte ihr kein allzu schlechtes Gefühl zu geben.
Dann ging ich noch schnell etwas einkaufen und auf dem Weg hatte ich ein Problem zu klären, was ich nicht klären konnte bzw. nicht zu meiner Zufriedenheit (ich kann nicht sagen um was es geht, weil es zu intim ist) und war dann auch noch schrecklich wütend!
So kam ich also Zuhause an und war total verzweifelt.
Scheiß Frisur, die ich umgehend waschen ging, im Kopf, was mir alles fehlt und was ich nicht mehr habe und der Streit.
Mein Herr war arbeiten und konnte nicht wirklich antworten, als ich ihm schrieb, wie mies es mir geht und ich wollte ihn auch möglichst nicht belasten und schrieb dann alles auf einen Zettel. Schrieb alles runter und heulte wie ein Schloßhhund, schrieb ihm, dass ich ihm was auf den Schreibtisch gelegt habe zum Lesen und verkroch mich in meine Kuschelhöhle, mummelte mich ein, weinte noch was, machte mir ein Schnulzenhörbuch an und nickte weg.
Wach wurde ich durch meinen Herrn, der sich in die Kuschelhöhle quetschte, mich in den Arm nahm und sich alles erzählen ließ, darauf schimpfte, wie gemein die Welt doch sein kann und mir ein gutes Gefühl gab.
Er tröstete mich und es fühlte sich sehr schön an und so beruhigte ich mich was, kroch mit ihm zusammen wieder raus und machte uns was leckeres zu Essen :)
Dort wirklich verzweifelt zu liegen und dann in den Arm genommen, gehalten zu werden, während man Verständnis und Zuspruch bekommt, das brachte mir viel.
Ich bin meinem Herrn äußerst dankbar dafür und weiß gar nicht, wie ich es ihm noch zeigen kann.
Kommt nun vielleicht rüber, als sei ich eine totale Mimose, aber im Alltag bin ich nicht so der gefühlsduselige Mensch und vergrabe viel in mir, damit ich damit keinem auf die Nerven gebe, mit dem Effekt, dass dann manchmal ein kleiner Auslöser reicht und alles überschwappt und gestern war so ein Tag. Das große Betrauern des verlorenen Wohlgefühls, was man sich Jahre lang aufgebaut hat und mit dem Umzug weggefallen ist.
Nicht missverstehen, ich bin sehr froh mit meinem Herrn zusammenzuleben! Er ist es absolut wert! Nur wurde mir gestern bewusst, was ich aufgegeben habe und das tat einfach weh und musste mal raus.
Mein Herr zeigte mir dann ganz deutlich, warum ich es getan habe und warum es richtig war. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal Mühe geben, die Stadt zu mögen, denn bisher bin ich lediglich auf Abwehr und Abneigung und versuche es nicht einmal.
Alles eine Sache in meinem Kopf. Vielleicht bin ich auch noch nicht ganz bereit dazu und muss es schrittchenweise machen und überlege mir nun, was einer der Schritte sein könnte.
Meinem Herrn würde es sicher gut tun, wenn ich mich wohler fühle und auch sehen kann, dass "seine" Stadt schön ist.
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