Was macht eine gute Service-Sklavin aus?






Wie gehabt, mein Herr schreibt in rot, ich in blau :)



Die landläufige Antwort ist wahrscheinlich, dass sie aufs Wort gehorcht und alles exakt so umsetzt, wie der Herr es anordnet. Sie hatte alle Rituale und Arbeitsprozesse perfekt einstudiert und geübt. Tee serviert sie in größter Eleganz und Demut und sitzt ansonsten sittsam in der Ecke und schweigt mit niedergeschlagenen Augen.

Auch wenn dieses Bild für sich einen großen Reiz hat, liegt für mich der Wert einer guten Service-Sklavin in einem anderen Aspekt: intelligentes Mitdenken, Antizipieren von Bedürfnissen und Wünschen. Service ist mehr als erfolgreiche Dressur (auch wenn das sicherlich dazu gehört, und Haustierchen beschwert sich – zurecht – dass ich ihr zuwenig Dressur angedeihen lasse, weil der Akt an sich ja schon für eine Sklavin befriedigend ist), Service erfordert Intelligenz und Einfühlsamkeit.

Ein Beispiel aus unserem Alltag: Am Freitag hatte ich einen beruflichen Termin, der im Vorfeld Fragen aufgeworfen hatte, für die ich einfach keine mich befriedigende Antwort gefunden hatte; entsprechend gestresst und schlecht fokussiert war ich. Haustierchen als die exzellente Service-Sklavin, die sie ist, unternahm nun Folgendes: Im Vorfeld machte sie sich fast unsichtbar und nahm mir viel ab, begleitete mich dann zu dem Termin und erledigte in der Zwischenzeit allerlei Dinge (von denen ich gar nichts ahnte). Als ich dann aus dem Termin kam, der wider Erwarten recht gut gelaufen war, hatte sie mir ein riesiges Wohlfühlpaket geschnürt, das ich dann in ihrem Beisein auspacken konnte:
  • Sie hatte uns eine neue Kaffeesorte aufgetan, weil sie wusste, dass ich mit der aktuellen Auswahl etwas unzufrieden war.
  • Sie hatte mir ein wunderschönes Lesenzeichen gefunden mit Motiven mittelalterlicher Handschriften. (Auch das hat einen Bezug auf Dinge, die ich ihr früher mal gezeigt und die sie für sich abgespeichert hatte.)
  • Stolz präsentierte sie mir ein Kuscheltier, das gleichzeitig eine Art Stressball ist ("Inside Out Plush Ball" ist wohl der Fachbegriff.), und eine Tasse mit einer positiven Botschaft. (Den Scherzartikel, den sie – ganz der kleine Kobold, der sie eben auch ist – beigelegt hatte, übergehe ich jetzt einmal.
  • Nicht zuletzt wartete ein kleines Puddingteilchen auf mich.


Das ist Service vom Feinsten; meine Sklavin hat sich nicht nur Gedanken gemacht, was ich von ihr erwarte (z. B., dass sie pünktlich vor Ort ist, etwas, das Haustierchen im Schlaf beherrscht), sondern auch meine Bedürfnisse antizipiert und sich Dinge überlegt, die meinen Stress mildern und mich auf eine postiviere Bahn setzen können. Merci, esclave, je t'aime.

Weil ich es ihr Alltag nicht oft genug sage, und sie mit Lob ohnehin schlecht umgehen kann, schreibe ich es hier mal für unser Blog auf.




Ich bin meinem Herrn äußerst dankbar für diesen Text, denn am Freitag war es eine herbe Enttäuschung für mich, da er mit seinem Kopf wo ganz anders war und ich mich, wie so oft, ungewürdigt und ungesehen fühlte. 
Er schrieb den Text heute, als ich mich ihm ganz weit weg gefühlt hatte und in Gedanken die Flucht ergriff und holte mich so zurück und mehr noch, zeigte, dass er mich doch sieht, wenn auch manchmal erst im Nachhinein.

Merci beaucoup, Monsieur. Je suis honorée!

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