Mein Haustierchen ist ein Zwitterwesen mit vielen Facetten; eine Facette ist das wilde Tier, das auch mal kratzt oder beißt und das deshalb an die Kette gehört, eine andere Facette ist die Sklavin, die die Kette ersehnt, ja: braucht.
Daraus ergibt sich, dass mein Haustierchen nachts an der Kette schläft – nackt und immer greifbar, wenn ich sie benutzen will. Die Kette liegt nicht lose an, das würde das Tierchen nicht halten und der Sklavin keinen Halt geben. Die Kette, ein etwas schwereres Modell, ist mit Vorhängeschlössern gesichert – am Bettrahmen, am Halsband und an den Handmanschetten.
Sicher, Vorhängeschlösser sind weniger praktisch als Karabiner, wenn es darum geht, die Ketten des Nachts auch mal zu lösen, aber sie sind um ein Vielfaches effektiver: sie weisen der Sklavin ihren Platz an, sie signalisieren ihr ohne jede Zweideutigkeit: du bist eine Gefangene, deine Freiheit liegt in der Macht eines anderen.
Unsere Vorhängeschlösser sind etwas schwerere Exemplare, und ihr Gewicht allein stiftet meinem Haustierchen Halt und Sicherheit: Hier bist du angebunden, hier ist dein Platz; diese Ketten halten dich.
Meine Sklavin braucht diese Ketten, will sie auf der Haut spüren, braucht den Zwang, der sich in der eingeschränkten Bewegungsfreiheit manifestiert; sie braucht die Vorhängeschlösser, die die Ketten fest an sie binden und ihr die Freiheit nehmen. Nicht weil sie sich nicht durch Karabiner gebunden fühlen würde – ihre Loyalität und ihr Gehorsam machen mich täglich stolz –, sondern weil sie Verbindlichkeit ausdrücken: ich lasse dich nicht gehen, ich halte dich fest, bei mir bist du sicher – auch im Schlaf.
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