Samstag, 22. Februar 2020

Leeres Halsband



Genau so leer wie das Halsband ist, fühle ich mich auch.

In den letzten Tagen war es ruhig.

Morgenritual - Abendritual

Dazwischen?

Wenig.

Alltag.

Stinozeug.

Gestern, ein kleiner Lichtblick: "Komm wir gehen spazieren, ich nehme die Leine mit." die dann in der Tasche blieb.

Wieder alleine mit den Gedanken, dass ich mehr will als er, mehr brauche und mich alles im Moment so runter zieht.

Wenn er dann etwas fordert, ist da direkter Widerwille in mir, weil wir uns auf der Beziehungsebene nicht verstehen.

Wenn ich den Menschen nicht mag, wie soll ich ihm dienen?

Ich darf nicht ich sein, weil er mich dann nicht mag.

Witzle ich herum, mache Scherze, habe gute Laune, fühlt er sich angegriffen und wir streiten.

Hat er gute Laune, reicht ein Wort, was ich anders meinte, bei ihm aber so ankam, hat er scheiß Laune und sagt, ich hätte sie ihm extra verhagelt. Was hätte ich davon? Und wenn die gute Laune echt war, wie kann ein falsches Wort sie zerstören?

Dann, nach vielen Streitereien, kommt er immer wieder sehr lieb zu mir und ist verständnisvoll und liebevoll und merkt nicht, dass das was er zuvor kaputt getrampelt hat, dadurch nicht einfach wieder zurück kommt, als wäre nichts gewesen.

Dann sitze ich verletzt und seelisch wund in meiner Ecke und er steht davor und versteht nicht, warum ich nicht so gut drauf bin wie er, als wäre nichts passiert.

Wenn ein falsches/missverstandenes Wort genügt, schweigt man lieber.


Wenn ein Wort dazu führt, dass man angefeindet wird und sich bösartiges anhören darf, igelt man sich ein und sucht Schutz in einem selber, um sich dann anhören zu dürfen, man sei kalt und würde damit das Gegeneinander erzeugen.
Dabei ist es nur entstanden, weil man vorher bereits meinte, sich schützen zu müssen.

Dann sieht man das leere Halsband an, fühlt sich ebenso leer und möchte es dennoch nicht angelegt bekommen, weil man lieber alleine und leer ist, als verletzt und getreten.

Gibt es nur diese Optionen?

Im Moment habe ich nur das Bedürfnis mit mir alleine zu sein und meine Wunden zu lecken, bis sie ein wenig verheilt sind, bevor ich einen weiteren Kampf überhaupt überstehen könnte.

Diese Angriffe, Bombardierungen halte ich nicht mehr stand und jedes mal will ich nur schreiend weglaufen und bleibe dennoch sitzen, unterdrücke meine Tränen, versuche stark zu erscheinen und es auszuhalten.

Tut man das einem geliebten Menschen an?

Aber dann darf ich mir anhören, es sei umgekehrt.

Vielleicht.

Vielleicht ist es so, dass man irgendwann auch nur noch zurück schlägt, nicht gerade wenn der andere auf einen verbal einschlägt, sondern an anderer Stelle, ich will mich davon nicht frei sprechen, denn wie er mich sieht, ist nicht wie ich mich fühle und sehe. Dazwischen liegen Welten, ganze Planeten und Universen und wenn dazwischen ein so gigantischer Unterschied klafft, kann man sich überhaupt noch treffen? Mag man sich überhaupt noch treffen?

Oder sollte man es akzeptieren und lieber ein friedliches Leben alleine führen?

Ich bin sicherlich nicht schuldfrei, jedoch beißt jeder getretene Hund irgendwann zurück...

Vielleicht ist das berühmte Faß einfach übergelaufen und man sollte es dabei belassen.

Vielleicht ist einfach so viel vorgefallen, als dass man es nicht mehr reparieren kann.

Vielleicht erinnert man sich an so viele Dinge, als dass man den anderen nicht mehr anders sehen kann...

Vielleicht wird irgendwann alles viel leichter, aber ob das dann noch miteinander ist...





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