Donnerstag, 12. Dezember 2019
Verschiedene Bedürfnisse
Man entwickelt sich in allen Bereichen des Lebens permanent weiter.
Man lernt neue Dinge, lernt neue Dinge kennen, entwickelt neue Gelüste, neue Genüsse.
Bei jedem meiner Herren, entwickelte ich mich anders.
Zum einen, weil ich mich meinem Herrn anpasse, zum anderen, weil sie jeweils andere Facetten in mir ansprechen und fördern.
Mein erster Dom und Ehemann (ja, als ich mit 19 Jahren merkte, dass ich auf DS stehe, suchte ich lediglich in der Szene nach Partnern) legte sehr viel Wert auf weibliche Kleidung, High Heels, Dessous, Strapse und Strümpfe, Schritt frei usw.
Des Weiteren förderte er meine Neigung zu 24/7 und TPE, Orgasmuskontrolle und trainierte mich auf Worte und natürlich, dass ich nur komme, wenn er es sagt, in dem Moment, in dem er es sagt.
Nach meiner lange Ehe, hatte ich keine zwei Jahre einen weiteren Herrn, der es leider nach der verkorksten Vorgeschichte schwer mit mir hatte. Er legte auf andere Dinge Wert. Absolute Kontrolle, permanent. Ich durfte nichts ohne Erlaubnis, ohne zu fragen. Er bestimmte alles. Schritt frei ja, aber Wetter angepasst, also im Winter zb waren Strumpfhosen erlaubt. Beine nie überschlagen und ein paar andere Dinge. Alles musste ich mir verdienen. Standart Frühstück als Beispiel war Müsli, was ich absolut hasse. Wenn ich unartig war, gab es nur Matzen, mit etwas Glück Obst und/oder Gemüse dazu.
Ihn nur als "mein Herr" zu bezeichnen, egal wo und bei wem war anfangs sehr schwierig, schnell aber so in mein Fleisch und Blut übergegangen, als dass ich nicht mehr darauf achten musste und es mich nicht mehr interessierte, wer es hören könnte.
In beiden Beziehungen war ich lediglich eine Sklavin.
Mein jetziger Herr ist anders. Er ist einfühlsamer und weder ein Augenmensch, der sehr auf Kleidung achten würde, noch besonders auf Regeln fixiert. Er betüddelt mich viel, streichelt mich viel, knuddelt und umarmt mich viel, fasst mich ständig an, auch im Schlaf, egal wo.
Er lockte meine Pet Seite hervor und nein, nach wie vor, wie in den FAQs beschrieben bin ich kein Pet, sondern ein Hybrid, eine Mischung aus beidem, allerdings wird es mehr.
Ich finde es als Sklavin sehr schwierig, wenn man sich entwickelt und nicht weiß, wie der Herr dazu steht, wie er es findet, ob er etwas damit anfangen kann.
Da ist erst einmal dieses riesige Scham Gefühl. Ich schäme mich dann schrecklich und traue mich ja ohnehin kaum zu sagen, was ich mir vorstelle und wünsche.
Eigene Fantasien spreche ich nicht aus, zumal ich wenige habe und sie wirkungslos werden würden, wenn ich sie ansprechen würde, da mein Fetisch der Wille meines Herrn ist.
Was macht man dann?
Nehmen wir ein Beispiel.
Mein Ex-Ehedom nannte mich Maus, Madame, Schlampe und ähnliches. In meinem Leben sagte er vielleicht 6-7x meinen Vornamen und 3x davon nach unserer Trennung.
Mein Ex-Herr sagte ihn glaube ich kein einziges mal zu mir.
Mein jetziger Herr, seit ich seine bin ein mal? Glaube ich?
Ich bat ihn damals um einen Sklavennamen, da ich es nicht mag, mit meinem Vornamen angesprochen zu werden. Lustig ist auch, es tut so gut wie keiner! Selbst Freunde vermeiden es und so höre ich meinen Namen so selten, dass ich nicht einmal unbedingt darauf reagiere.
Jedenfalls entschied er sich für meinen Zweitnamen. Jeder der einen Zweitnamen hat weiß, dass die Eltern ihn gerne benutzen, wenn sie sauer sind. So ist er vorab negativ belegt. Außerdem reagiere ich nicht unbedingt darauf, wenn mich jemand so nennt und bei seinen Freunden könnte auch aufgefallen sein, dass ich immer stocke, wenn ich mich vorstelle mit meinem Zweitnamen, oder eben nicht höre, wenn sie mich ansprechen.
Schlimmer finde ich noch, er benutzt ihn null. Wenn er mit Freunden spricht, dann nennt er mich so. Wenn er mich vorstellt auch. Das wars dann aber.
Wie nennt er mich?
Alles mögliche! Ich könnte nichts spezielles auswählen.
Eine Zeit lang nannte er mich Honey Bunny, im Alltag quasi und wenn es sexy-time gab, dann Fickbunny und das funktionierte gut, verlief aber irgendwie im Sand.
Dann begann ich, um ihn zu ärgern, ihm kitschige Kosenamen zu geben, so in der Art wie Schatzi, Hasenpummel, Schuckelchen, Schätzelein usw. Er zog mit und ich hasse es, ehrlich, jedes-einzelne-Mal!
Dann zwischendurch bat ich ihn abermals um einen Sklavennamen, er blieb aber bei Bianca, obwohl ich die Problematik, siehe oben, nochmal auf den Tisch legte.
Derzeit sind wir also wieder bei bescheuerten Kosenamen und ich werde wahnsinnig!
Bitte ich nochmal darum? Nein. Dazu fehlt mir der Mut zum einen, zum anderen die Motivation und eben auch meine Scham ist zu groß geworden.
Ich habe Bedürfnisse, die mein Herr nicht teilt.
Schwierige Situation!
Ich meine, heute Nacht hatten wir tollen Sex, wirklich fantastisch und er nannte mich die ganze Zeit Fiepi, weil ich fiepte und winselte vor Schmerzen. Das machte mich zusätzlich an, neben den anderen Dingen, die er so sagte :)
Bleiben wir aber beim Thema Scham und verschiedene Bedürfnisse zwischen Herrn und Sklavin.
Ich habe ungemein wenige Regeln. Schrecklich! Und die wenigen die ich habe, werden nie dauerhaft durchgesetzt, noch schlimmer. Kein Halt, keine Stabilität, kein Grundgerüst, nichts.
Dann hatten wir das Thema keine Möbel wieder. Langsam hatte ich begriffen, ja er mag es wirklich, wenn ich vor dem Sofa auf dem Boden bin, da bekomme ich dann einen heftigen Migräneanfall und darf dauernd aufs Sofa. Was hat das Sofa mit Migräne zu tun? Davor kann man es sich ebenso bequem machen, mit den drei Milliarden Decken, die wir besitzen. Verstehe ich nicht, sage ich ihm auch, sagt er, er ist sein Wille, fertig.
Seinen Willen muss ich akzeptieren und folgen, auch ohne Einsicht.
Mein Grundgerüst ist abgerissen damit.
Dann wächst allerdings wieder die Sehnsucht nach Regeln, wirklichen Regeln, einzuhaltenden, wirklichen Regeln.
Dann rattert es in meinem Kopf und jedes Möbelstück ist ein Gegner.
Dann mag ich gar keine Möbel mehr und habe aber zeitgleich das grausame Gefühl, es ist unsinnig! Was bringt es, keine Möbel zu benutzen, wenn ich es nicht möchte? Dann ist das mein Wille, der interessiert mich aber nicht! Ich will seinen Willen!
Riesen Problem.
Dann geht also mein Köpfchen immer extremere Wege und gleichzeitig wird es immer unsinniger, weil mein Herr keinen Standpunkt dazu hat und schlimmer noch, wenn ich dann, trotz Scham, mal sage, was ich möchte/brauche/will, wenn er es dann macht/machen würde, dann würde ich wieder nur denken können, er macht es für mich und ihn interessiert es kein Stück! Also halte ich den Mund, sage nichts und warte und es passiert nichts, was mich dann bestätigt darin, dass es ihn in Wahrheit nicht interessiert.
Mein Herr wird dies hier lesen, mal sehen wie er reagiert. Meine Migräne ist noch immer da, es ist manchmal zum Heulen, aber was solls. Kopf hoch, ruhig atmen und weiter gehts :)
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